Zerstörer der Hoffnung

Traum: Es war Winter. Ringsum Eis und Schnee. Mit Mühe hatten wir ein kleines Feuer angezündet. Wir hatten wenig Holz, und es war feucht. Drüben in seinem Eispalast saß Gauck. Er hätte unser Feuerchen gern ausgemacht, konnte das aber nicht. Jemand brachte paar Holzstückchen mit alten Nägeln drin. „Nicht verbrennen!“ riefen Einige. „Das ist gegen den Umweltschutz!“ Wir stritten. Wir einigten uns nicht. „Ihr versaut die ganze Umwelt!“ brüllte Einer. Er sprang auf und begann mit seinen schweren Stiefeln das Feuer auseinander zu trampeln. Da bin ich aufgewacht.

Schädel tut alles in seiner Macht stehende, um den Friedenswinter zu zertrampeln. Dabei unterstützen ihn „taz“ und „junge Welt“ systematisch. Seine jüngste Veröffentlichung im „Aachener Friedensmagazin“ ist der bisherige Höhepunkt dieser Kampagne. Schädels Darstellung der Auseinandersetzungen um die Friedensbewegung seit einem Jahr erreicht einen Grad der Tatsachenverdrehung und Verlogenheit, der sprachlos machen, ja Verzweiflung auslösen kann.  (Eine Kommentatorin sagt: „…Aber manchmal ist es wirklich zum Verzweifeln. Ich bin nun wirklich ziemlich links verortet und habe in den Mahnwachen die Möglichkeit gefunden, endlich wieder für den Frieden auf die Straße zu gehen und mit Gleichsesinnten Seite an Seite zu stehen. Und jetzt muss ich mich deshalb ständig als Neurechter und Antisemit beschimpfen lassen, was ich wahrlich nicht bin. NIEMAND ist das auf der Berliner Mahnwache. Ach mann, es ist zum Verzweifeln!!!“) Ich glaube Schädel braucht die maximale Lügenpower, um „Glaubwürdigkeit“, nicht zuletzt in den „eigenen Reihen“ zu erzwingen.

Ich finde es enorm, dass Schädels Rückblick auf ein Jahr Kämpfe in der Friedensbewegung im oben verlinkten Text keine einzige konkrete Aussage zur Kriegsgefahr in Europa und über Europa hinaus, zu ihrer Dynamik, insbesondere zu den Kriegsinteressen und Kriegsinteressierten enthält. Dieser Punkt kommt bei diesem Friedensaktivisten nicht vor. 

Und es gibt einen zweiten enormen Sachverhalt: In Schädels Rückblick auf ein Jahr Kämpfe in der Friedensbewegung, in dem er wahrlich inflationär mit den Worten „rechts“ und „faschistisch“ jongliert, gibt es keine einzige konkrete Aussage dazu, ob und wo Faschisten an der Macht sind oder an ihr beteiligt sind. Der reale machtausübende Faschismus kommt bei diesem Antifaschisten nicht vor. (Folgerichtig kommen auch die deutschen bürgerlichen Rechtsstaatler Merkel, Steinmeier, Gauck usw., die mit diesen ukrainischen Faschisten kooperieren, nicht vor.)

Beide „enorme Sachverhalte“ bilden von Anfang an den Bezugsrahmen der Montagsmahnwachen für den Frieden. Sie bilden nicht den Bezugsrahmen für Pegida. Und offenkundig werden sie auch von Vertretern der Friedensbewegung wie Schädel nicht als Bezugsrahmen wahrgenommen.

Schädel kann nicht genug sein „antikrieg“ und „antifaschistisch“ beteuern. Er redet völlig „korrekt“. Doch er verrät nicht, dass diese seine „korrekten Begriffe“ (ebenso wie „rassistisch“, „antisemitisch“ usw) von Springer und Bertelsmann übernommen sind.

Schädel, Ditfurth, Gysi (Pinkelaffäre) – wir haben es mit linken „Denkmälern“ zu tun, die ihren Frieden mit den Systemmächten längst gemacht haben (vielleicht ohne es zu wissen). Dieser Feind ist ihnen abhanden gekommen. Nächster Feind sind ihnen jetzt die KumpelInnen aus den eigenen Reihen, die ihre Anpassung nicht mitgegangen sind. Obwohl es so ist, meine ich nicht (und unterscheide mich damit von Ken Jebsen), dass diese ehemaligen Linken nun unser Hauptfeind seien. Der Hauptfeind sind die Mächtigen. Und – als launige Schlußbemerkung – : Ein recht großer Feind sind wir uns selber, weil wir unsere eigenen Defizite oft ignorieren.

Ein Gedanke zu „Zerstörer der Hoffnung“

  1. https://en-gb.facebook.com/Jutta.Ditfurth/posts/665842796878675

    Wow, die Ditfurth gibt’s dem Jebsen, aber hallo! Macht sich sogar die Mühe ein Transkript zu einer Mahnwachenrede zu liefern.
    Nur:
    Was will die Ditfurth eigentlich? Außer ,dass sie neben dem Elsässer nun auch noch den Jebsen verfolgt, . kann ich nicht erkennen , was sie will. Läuft doch alles bestens in Richtung Frieden!
    Falls nach dem großen Knall noch etwas von ihr übrig ist und es dann noch jemanden gibt zu dem sie reden kann, wird sie erklären: Ich war im Widerstand!

    Bravo, so lieben wird die Linxe. Konstruktiv bis zum geht nicht mehr. Super, man gehört zu den Guten, wenn man auf der Couch sitzen bleibt. So macht Widerstand Spaß!

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