Ein Fundstück, das mir Angst macht.

Diesen Text von Herrn Wassiljew meine ich.
Zwar habe ich Wassiljew schon öfter gelesen und weiß daher, dass er der „Provokateur vom Dienst“ ist.
Dennoch zeigt das, wohin die Diskussion in Russland schwappt.
Wenn die Russen die Nerven verlieren sollten, dann gnade uns Gott.

***

Vor zwei Jahren, hier, hatte ich den Text des Liedes schon einmal übersetzt.

Dank der Roten Armee und allen Russen, die die Faschisten geschlagen haben und schlagen!

Dmitri Schostakovitsch, 7. Sinfonie op.60, „Leningrader Sinfonie“,
uraufgeführt am 9.August 1942 im belagerten Leningrad.
Erster Teil des vierten Satzes:


Dmitri Schostakowitsch bei der Aufführung eines Fragments aus seiner 7. Symphonie im belagerten Leningrad. 1941:

Heute vor 80 Jahren, am 27. Januar 1944, wurde die Blockade Leningrads durch die faschistische Wehrmacht durchbrochen. Sie hatte mehr als eine Million Menschenleben gefordert.

Ohne die Befreiung von Leningrad durch die Rote Armee,
keine Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee.

Russen sind Menschen aus Fleisch und Blut.
Sie sind Menschen mit Fehl und Tadel, wie alle Menschen.
Aber niemals beugen sie sich dem Faschismus - damals wie heute.

Deutsche sollten die deutsche Übersetzung des Liedes „Russkaja Doroga“ kennen.
Hier ist sie. Und auch dieses Lied über die Leningrader Blockade.
Igor Rasterjajew singt es am Ufer des Ladogasees, dessen Eis im Winter die einzige brüchige Verbindung zum Mutterland war.

Leningrader Lied
Ich stehe da und schaue in die eisige Winterdunkelheit:
Der Leuchtturm von Ladoga erhellt die Nacht.
Obwohl es in meiner Seele keinen Grund zur Melancholie gibt,
kann ich manchmal in der Nacht Blitze sehen.
Gedanken regnen sich, als wären sie im Delirium.
Eine Karawane von Autos auf dem Frühlingseis.
Unter ihnen sind Sie – völlig erschöpft,
wieder draußen auf Ihrem Blockadeflug.

Durch dünnes Eis geht es Richtung Leningrad.
Und du kannst nicht zurück, du kannst nur vorwärts gehen.
Sie können nur barfuß zu Gott gehen,
wenn Sie unterwegs eine Markierung im Glas verwenden.
Explosionen – hier und da stellt sich das Eis auf.
Die Autokarawane nimmt Fahrt auf.
Du zerbrichst den Ring des Feindes mit dir selbst –
Ein mageres Gesicht grinst den Tod am Fenster an.

In meiner Brust schlägt ein Metronom.
Die Stadt erwartet die Qual, betäubt von der Qual.
Vielleicht ließ in diesem Moment irgendwo in der Nähe der Maschine
eine Kinderhand den Schlüssel fallen?
Ein Blitz hinter der Glasscheibe: Ein Messer schlägt vom Himmel herab.
Der Vordermann stand auf und ging unter das Eis.
Die Töpfe läuten mit hundert Glocken.
Rechts ist das Eisloch, bis hin zu Zelentsy.

Wie viele von euch sind da? – Diejenigen, die gegangen sind,
ohne zu wissen, wer gewonnen hat,
haben im Zweifel einfach Gas gegeben!
Du warst es, der meines gerettet und gerettet hat.
Ich kann das verschneite Delirium nicht durchbrechen.
Sieben Jahrzehnte trennen uns.
Ich möchte nur, dass du in deinem Paradies weißt, dass
ich jetzt wegen dir hier stehe.

Dank und Solidarität den Russen, die heute die tödliche Verschmelzung von ukrainischem Bandera- und westlichem NATO-Faschismus zerschlagen!

Igor Rasterjajew „Schwarzer Wald“

Über dem Kopf – das Himmelsgewölbe.
Vor uns – der schwarze Wald.
Und in diesem Wald – der Schrei der Krähen.
Und in diesem Wald – Weinen und Stöhnen.

Ich kann dieses Stöhnen nicht ertragen.
Ich werde den schwarzen Wald abholzen.
Weinen und Stöhnen – ich kann es nicht ertragen.
Ich werde den bösen schwarzen Wald abholzen.

„Hey, wer hat gelitten“, werde ich schreien,
Wärmt euch, Freunde, am Feuer!
Hier ist Brot in Eure Hände,
mein Lied wird Euch aufrichten!

Nun, meine Freunde werden essen und ...
mich verlassen und … wegfliegen.
Und sie werden es ein grimmiges Übel nennen

mein russisches Brot und meine Wärme.

Ich werde in Trauer sitzen,
und von neuem wächst der schwarze Wald.
Aber morgen, nun ja
, morgen wieder
wird jemand da sein und helfen!

Großes Land

In den letzten Tagen wurden einige Ortsnamen erwähnt, russische. Truppen („Wagneriten“) sind von einem Ort zum andern gezogen. Man hat in Deutschland wenig Ahnung, welche Entfernungen dort in Windeseile bewältigt wurden. Deshalb sei hier nachgereicht:

Die Entfernung zwischen Artjomosk/Bachmut und Rostow am Don ist 264,5 km.
Die Entfernung zwischen Rostow am Don und Woronesh ist 569,5 km.
Die Entfernung zwischen Woronesh und Moskau ist 519,5 km.

Wäre Pr. noch zwei Tage marschiert („für Gerechtigkeit“), hätte er wahrscheinlich Murmansk erreicht. Und den Ural. Oder was?

(Unwillkürlich kommt mir „Russkaja Doroga“ von Igor Rasterjajew in den Sinn.)