Wettlauf nach rechts außen!

(Letzte Formulierungsänderungen/Präzisierungen dieses Postings am 28.5.24.)

In letzter Zeit hat der AfD-Politiker Krah besonders viel dafür getan, diesen Wettlauf anzuheizen. In mindestens drei Interviews hat er die Botschaft in die Welt posaunt, dass man, grob gesagt, zwischen guten und bösen SS-Leuten unterscheiden müsse.
Ich kann nicht einschätzen, ob er als politischer Hasardeur Aufsehen erregen wollte oder ob er die AfD unter ihrem Nazi-Flügel begraben will oder ob er von dritter Seite instrumentalisiert wird.

Alle Demokraten, besonders die Regierungsdemokraten, überschlagen sich nun und mehr denn je im „Kampf gegen Rechts“.
Faeser stellte ein 60-seitiges Maßnahmepaket vor: Präventive und repressive Maßnahmen zum Schutz der offenen, vielfältigen Gesellschaft und der Demokratie.“

Baerbock 2023: „Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen“ 2024: „Unsere Unterstützung ist verwurzelt in der tiefen Überzeugung, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen wird.“
Hofreiter: „Ukraine sollte auf russischem Gebiet angreifen dürfen.“

Wie lange wird es noch dauern, bis diese Demokratie- und Freiheitsverteidiger beim letzten Heil der Faschisten ankommen:

19 Kommentare zu „Wettlauf nach rechts außen!“

  1. Es gibt inzwischen unzählige Beispiele wie sich diese Ampel und ihre Medien selbst entlarven. Sei es dass man nur Angriffe auf Grüne oder SPD Politiker thematisiert, sei es das man angebliche Nazi Aussprüche bei den Einen ahndet und bei anderen die Schultern zuckt. Sei es, das Grünen Politiker und Kriegshetzer vorrangig in Talkshow’s präsentiert werden. Und so ist es auch mit dem SS Ausspruch von Krah. Das zwei ehemalige Bundeskanzler das auch gesagt haben wird ausgeblendet

    Waffen-SS? Schmidt und Kohl nahmen sie in Schutz❤️Gleich drei Bundeskanzler plädierten für differenzierten Umgang. Bei AfD-Krah soll das jetzt anders sein? ➡️https://tinyurl.com/bd6utujm

    COMPACT: Folgt uns für Nachrichten, Videos und Informationen! 👉  t.me/CompactMagazin

    Like

    1. Krass gesagt: Man braucht Faschisten (notfalls auch halluzinierte) um unbemerkt weiter nach rechts zu gehen.
      Der Krieg gegen Russland war IMMER der zwingende Beweis rechter=reaktionär-volksfeindlicher Politik.
      SEHR WEIT rechts zu stehen, glaubt die Macht, ist die beste Vorbereitung auf alles, was kommen kann.

      Like

    1. Möglicherweise werden Sie bei Morgenstern fündig, der sich unter YouTube und dem Titel „Rauswurf, Rücktritt und SS-Relativierung / Skandal um Maximilian Krah!“ um sachliche Analyse bemüht hat.

      Like

  2. Kranich, ich traue meinen Augen nicht. Sie posaunen heraus:

    „In mindestens drei Interviews hat er die Botschaft in die Welt posaunt, dass man, grob gesagt, zwischen guten und bösen SS-Leuten unterscheiden müsse.“

    Jetzt könnte man der Frage nachgehen, ob die mindestens 3 Interviews nicht einfach Wiedergaben jenes Financial Times / La Repubblica – Interviews sind. Das Thema war nicht abgesprochen. Krah hätte sich auf das Thema nicht einlassen sollen (obwohl dies vor Jahren noch möglich war). 

    Mehr dazu: https://www.youtube.com/watch?v=j6NxXDme3AU

    Mich persönlich frustriert, dass ich mich um Klärung bemühe und dann eine/r kommt und mit dem Hinterende alles wieder wegwischt. Lebhafte Diskussionen sind wunderbar, aber nicht so was!

    Like

    1. Am Differenziertesten habe ich die Position des Herrn Krah in dem langen Interview bei „jung & naiv“ ausgedrückt gefunden. Daran orientiere ich mich (möglichst sine ira et studio).

      Im Bereich ab 1:44: geht es um deutsche Führung in Europa.
      Im Bereich ab 2:57:00 geht es um Familie und Frau.
      Beides sind nicht die eigentlichen Skandalthemen.
      Ab 4:33:27 geht es um Vorfahren und Verbrecher.
      Dort wird (Dank der unerbittlichen Nachfragen des Interviewers) die ganze Herrlichkeit der Faschismus-Relativierung ausgebreitet.

      Like

  3. Natürlich ist die AfD längst genauso unterwandert wie jede andere Partei. Leute wie Höcke und wohl auch dieser Krah tun wohl so, wie wenn sie Wähler des „rechten Rands“ anziehen wollen, also die AfD stärken wollten. Tatsächlich stoßen die aber wesentlich mehr mögliche Wähler ab, die eben keine Extremisten wählen wollen.

    Was diese Leute tun ist also angeblich für die AfD zu agieren, aber deren Tun ist tatsächlich schädlich für die AfD – wenn man nach der Anzahl der potentiellen Wählerstimmen geht. An den Früchten sollt ihr sie erkennen. Ich glaube auch, dass ein Höcke bei seinen Ausfällen sehr genau weiß, was er tut.

    Wen interessiert denn dieses Thematisieren von „3. Reich“-Sachen? Was soll denn dieses Wühlen in einer miesen, verstaubten, hässlichen Mottenkiste? Das ist blankes Kalkül, Erregungsmanagement, Aufmerksamkeitsheischen – und letztlich spaltend und damit die Herrschaft der Bedrücker aufrecht erhaltend.

    Like

    1. Eine mögliche Interpretation.
      Mit dem Gedanken aber – „Was soll denn dieses Wühlen in einer miesen, verstaubten, hässlichen Mottenkiste?“ – habe ich meine Probleme.
      Das Nationale, Patriotismus ist, glaube ich, keine Mottenkiste. Und insofern kommen diese Themen wieder hoch.
      Ich glaube, dass die DDR in diesen Fragen Manches mehr gegangen ist, als es der Westen je machte. Die Westmachthaber hatten ja „das halbe Deutschland ganz,…“ Was interessierte sie das ganze Deutschland.
      Bin gespannt auf das neue Buch von Werner Rügemer „Verhängnisvolle Freundschaft“ von dem ich mir etliche Einsichten auch zum Komplex „Deutsche Schuld – Deutsche Verantwortung“ erhoffe.

      Like

  4. „Wobei das Problem unbedingt zu bewältigen ist, die Ablehnung des falschen, verlogenen Regierungs- und Medienantifaschismus mit einer nach wie vor prinzipiellen, unerbittlichen Kritik am Hitlerfaschismus und jedem anderen Faschismus zu verbinden.“

    Ein Gedanke aus einem anderen Diskussionsstrang, den ich hier nicht missen möchte.

    Like

  5. Wenn es „nur“ um das geht, was beim kürzlichen Interview Krah zur Sprache kam, ist in Bezug auf die SS aus rechtsstaatlicher Sicht nichts zu beanstanden. Natürlich kann es im Rechtsstaat, dessen Grenzen derzeit immer weiter verletzt werden, nur um die Bewertung persönlicher Schuld gehen, soweit Strafrecht Thema ist. Da ist Krah noch weit hinter dem zurück geblieben, was uns Politiker der „bürgerlichen“ Parteien seit den 50er Jahren mehrfach zugemutet haben.

    Gefällt 1 Person

  6. Merk’s wohl!

    Die kürzeste Definition von „Rechts“ ist:
    „RUSSLAND BESIEGEN!“

    Ich würde dafür halten, dass „Russland besiegen“ nicht nur die kürzeste Definition von „Rechts“ ist, sondern von „imperial-global-ultra-faschistisch“. Dieser britischen Agenda ist der viel kurzatmigere Hitlerfaschismus nämlich auf den Leim gegangen, der dazu getrieben werden sollte (nicht zuletzt aus diesem Grunde wurde Hitler mit anglo-amerikanischen Krediten fast zugeschmissen), gegen die russischen „Untermenschen“ in den Krieg zu ziehen. Aber auch ohne seinen begrüßten Russlandfeldzug war Hitler schon vorher als Garant gegen eine schon seit langem als „Worst Case“ befürchtete russisch-deutsche Verbrüderung hoch geschätzt. Sein „Mein Kampf“ bezeugt zwar seinen nicht nur antisemitischen Rassenwahn – wie übrigens auch seine Verehrung Englands, mit dem er zusammen gern gegen das kommunistische Russland ins Feld gezogen wäre -, nicht aber dezidierte Pläne zur Errichtung von Konzentrationslagern oder gar eines Holokausts oder Pläne zur Welteroberung. Ich stimme Peter Haisenko zu, der in Hitler einen faschistisch „nützlichen Idioten“ für faschistischere Ziele sah, die uns heutzutage auf Schritt und Tritt offenbarer werden:

    „Der ‚deutsche Michel‘ hat sich zwar sein Grab selbst geschaufelt, aber die Schaufel wurde geliefert vom angloamerikanischen Kapital.“

    Hitler, einmal an der Macht,

    „zeigte sich zu Anfang aber alles andere als kriegslüstern. Im Gegenteil, er machte mehrere Anläufe, eine friedliche Übereinkunft zur Rüstungsbegrenzung und zur Besserung der Situation der Volksdeutschen zu erreichen. Doch alle seine Angebote wurden vonseiten der Allierten mit teilweise fadenscheinigen Begründungen abgewiesen. Andererseits stand Hitler in der Pflicht, die Lebensbedingungen der Volksdeutschen, die jetzt außerhalb des Reiches lebten, zu verbessern. Diese waren verbreitet den willkürlichen Schikanen und Übergriffen durch ihre neuen Herren ausgesetzt. Obwohl die Siegermächte nach den Verträgen von Versailles in der Pflicht standen, Minderheiten zu schützen, unternahmen sie nichts, wenn es um die Rechte der deutschen Minderheiten ging. Die logische Folge waren die Rückführungen ehemals deutscher Gebiete unter deutsche Hoheit. Das geschah, wenn auch widerstrebend, mit Billigung der Alliierten und führte im September 1938 zum Münchener Abkommen. Hitler durfte sich nun einbilden, dass er für seine Aktionen keinen Widerstand seitens der Alliierten zu befürchten hat.“

    Zu dieser angloamerikanischen Agenda gehört auch die erstaunliche Zurückhaltung der Allierten zur völkerrechtswidrigen Annexion der Tschechei durch die Nazis. Ausser lauen verbalen Protesten geschah jedoch nichts. Weil es darum ging, eine Ausbreitung Deutschlands zuzulassen bis es eine direkte Grenze mit der UdSSR hatte. Um leichter in die Versuchung geführt zu werden, Russland anzugreifen.

    Das hat nicht zuletzt auch Polen zu spüren bekommen, dem der vorher versprochene militärische Beistand gegen eine deutsche Invasion geplant versagt wurde. Das Interesse Englands war, den Konflikt zwischen Deutschland und Polen auf die Spitze zu treiben.

    „Nur wenn sich Russen und Deutsche direkt gegenüberstehen, würde die Möglichkeit bestehen, Deutschland in die Zange zu nehmen und zu vernichten. Englands Imperialisten war es vollkommen gleichgültig, welche Leiden sie dadurch den Polen auferlegten. (Später haben sie Polen ein weiteres Mal verraten und dem Joch des Stalinschen Kommunismus überantwortet.)(…) England konnte nur eine Politik verfolgen, welche Deutschland einlädt, Polen zu besetzen. Polen war der Spielball der englischen Imperialisten im Kampf gegen die Übermacht Deutschlands.

    Bis 1939 hat Hitler den Provokationen Polens widerstanden und bis zuletzt versucht, das Danzig-Problem friedlich zu lösen. Doch Polen wurde immer wieder von den Engländern dazu ermuntert, mitunter geradezu dazu aufgefordert, Deutschland nicht einen Millimeter entgegenzukommen. England gab Polen das Versprechen, im Falle eines Krieges zwischen Polen und Deutschland militärisch zu Hilfe zu eilen. Frankreich dagegen widersetzte sich den polnischen Forderungen, gemeinsam einen Präventivkrieg gegen Deutschland zu führen. Gleichzeitig wurden die Übergriffe der Polen gegen Volksdeutsche immer unerträglicher, nicht einmal vor der Grenze machten sie Halt bei ihren gewalttätigen Raubzügen gegen deutsche Nachbarn. Mehrere tausend Deutsche haben sie dabei umgebracht, vergewaltigt und massakriert.

    Die polnischen Machthaber verfielen dem Glauben an eine militärische Überlegenheit über Deutschland. Ein Irrtum, der den Engländern bekannt war, sie jedoch nicht veranlasste, die Polen darüber aufzuklären.

    „Noch wenige Tage vor Beginn der Kriegshandlungen haben englische Diplomaten durch widersprüchliche Aussagen in Berlin und Warschau eine friedliche Beilegung des polnisch-deutschen Konflikts hintertrieben.

    Polen drohte Deutschland immer wieder offen mit Krieg, wenn sich Deutschland nicht vollständig den Bedingungen Polens unterordnen wolle. Hitler hatte schließlich keine Wahl. Er stand in der Pflicht, seine Versprechungen gegenüber den Volksdeutschen zu erfüllen und das Morden polnischer Horden zu beenden. Am 3. September 1939 überschritten deutsche Soldaten die Grenze und überrannten Polen. Nun hatte England seinen Vorwand, gegen Deutschland Krieg zu führen, ohne als Aggressor dazustehen. Am 3. September 1939 erklärte England Deutschland den Krieg und Frankreich musste diesem Beispiel drei Tage später folgen. Von diesem Zeitpunkt an ging für die nächsten zwei Jahre einiges daneben, wenn man die Dinge aus der Sicht Englands betrachtet.“

    Peter Haisenko führt weiter aus, dass England 1941 kurz vor der Kapitulation stand. Und den einzigen Ausweg darin sah, Stalin zu einem Angriff auf Deutschland zu bewegen. Welchen Bemühungen Stalin, der die Eroberung ganz Europas im Sinn hatte, sich lange zierend begegnete mit dem Ergebnis, dass England und die USA ihm Militärmaterial und strategische Güter in gigantischem Ausmaß lieferten. Nur aus den USA trafen in der Sowjetunion ein:

    427.284 Armeelastwagen — 50.501 Jeeps — 595 Schiffe — 13.303 Zugmaschinen und Schützenpanzer — 35.041 Kräder — 8.089 Gleisverlegemaschinen — 1.981 Lokomotiven — 11.155 Eisenbahnwaggons — 113.000 Tonnen Sprengstoff — 3.820.906 Tonnen Lebensmittel (haltbar) — 2.317.694 Tonnen Stahl — 15.010.900 Paar Lederstiefel — 9.681 Jagdflugzeuge — 3.632 Bomber

    Die Liste ist schier endlos. Sie enthält strategische Metalle und Munition sowie Güter des täglichen Bedarfs. Hinzu kamen die Lieferungen aus England. Man kann mit Sicherheit feststellen, dass Stalin den („vaterländischen“; MM) Krieg gegen Deutschland ohne die Hilfe der Alliierten nicht hätte gewinnen können.

    Peter Haisenko beschließt das achte Kapitel (8. Auf dem Weg zum Zweiten Weltkrieg) seines Buches „England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert“, aus dem ich entlang der Seiten 109 bis 131 zitiert habe, mit dem vorletzten Abschnitt:

    „Für England war der Beginn des sowjetisch-deutschen Krieges ein Segen. Jetzt war die Masse der Wehrmacht im Osten gebunden, und es war nur eine Frage der Zeit, bis Deutschland mithilfe der Amerikaner besiegt werden würde. Ohne die Hilfe der Amerikaner wäre dies allerdings nicht gelungen.“

    Der Sieg über Russland mußte bis auf Weiteres vertagt werden. Beim nächsten fast Gelingen versprechenden Versuch kam der in einer seiner wenigen hellen Stunden von Jelzin herbeigerufene Putin in die Quere. Der wohl letzte Anlauf steht kurz vor seinem endgültigen Scheitern, ist wahrscheinlich sogar schon gescheitert.

    Gefällt 1 Person

  7. „…ab 4:33:27 ….“ habe ich mir „angetan“ – nachträglich kann ich sagen: Weniger wegen Krah, sondern wegen Jung, der Krah in keiner Hinsicht gewachsen war. Ähnliches war übrigens schon bei Jungs unsäglichen Tiefschlägen gegen Reitschuster in der BPK bis zum Erbrechen erkennbar.

    Wie schon bei der AfD im Allgemeinen und bei Höcke und Krah im Besonderen:

    Ich warte bis heute noch auf „Butter bei die Fisch“, soweit es um die – tatsächlich – fast allseits vorgetragenen Extremismus-Vorwürfe geht. Da braut sich offensichtlich eine sogenannte „Heilige Allianz“ mit dem Thema Gegnerschaft zusammen.

    Als gelernter und ausgeübter Jurist bin ich daran gewöhnt, auf begründete Tatsachen zu achten. Was ich bisher zu obigem Thema gehört und gesehen habe erinnert mich an die angstmachende Maßnahmen-Politik in Sachen COVID.

    Für evtl. notwendige Aufklärung bin ich dankbar.

    Like

  8. Mir geht es nicht um ein paar Schreihälse, sondern um das Programm der AfD.

    ..und ich weiß ja nicht wie es bei euch aussieht – bei mir hat es das Design des Blogs voöllig zerschossen, die Links auf der rechten Seite (letzte kommentare usw.) sind alle weg, die Farbgebung ist gruselig ….

    Like

  9. Für Dein Alter bist Du ganz schön experimentierfreudig! Aber wir wollen Deine alte rechte Spalte wiederhamm! Vor allem die Aufzählung der letzten Kommentare, deren Anzahl Du ruhig mal verdoppeln könntest, damit so mancher beim gleichzeitigen Eintreffen vieler nicht gleich auf Nimmersehen und unbeachtet verschwindet. Und den blogroll – und die Suchfunktion – und den Zugang zum Archivierten. Der Zugang zu den Tags für Besucher wäre auch ein wunderbarer Service… Du kriegst das hin!

    Like

  10. Kranich ich habe mir 2 Stunden komplett angehört und nichts Anstößiges gefunden, bin dann nach 2:57 Std. vorgerückt zu Familie und Frau. Auch hier habe ich nichts weiter als ein konservatives Modell einer Kernfamilie plus Familie im weiteren Sinn gehört, ohne dass andere Lebensweisen ausgeschlossen würden. (wäre ja auch ein Unding bei dem Familienmodell, das Alice Weidel lebt). Dann bin ich nach 4:33 Std. vorgerückt. Dabei ging es um Vorfahren und NSDAP-Mitgliedschaft. Das widersprach nicht dem, was ich all die Jahre anderswo gehört habe. Allerdings kann man nicht einfach sagen: das war so, wenn man es nicht genau weiß. Das räumt Krah dann auch in dem Gespräch mit Hans Jessen ein. Dass ich dann ausgestiegen bin, war dass mich die Penetranz von Thilo Jung zunehmend nervte.

    Mein Gesamteindruck: Krah ist äußerst gebildet und kultiviert (kultiviert nenne ich z.B. Leute wie Scholl-Latour, Michael Lüders, Hauke Ritz, die um die Bedeutung von Tradition und die Wurzeln einer Kultur wissen). Nach diesem ersten Eindruck kommt er mir aufrichtig vor, beantwortet jede Frage und ich denke, dass er sich seines kulturellen Hintergrunds nicht nur bewusst ist, sondern in dieser Tradition auch lebt, wie ich das von einem Konservativen erwarte. Mir gefällt die Ansicht, dass Verfassungspatriotismus Min. 31:10. nicht ausreichend sei, weil das Recht als eine Sphäre in einer Gesellschaft, insgesamt aber unterkomplex sei.

    Jung & Naiv – Thilo Jung sah ich mir zuletzt im Gespräch mit Volker Perthes an. (Das war die Nr. 267 der Reihe. Später hat es, wie ich jetzt sehe, noch ein 2. Gespräch mit Perthes gegeben, die Nr.357 der Reihe.

    Ich kenne aber – wie gesagt – nur die Nr. 267. Während des gesamten Gespräch dachte ich nur eines: „Was hätte man diesem Mann Fragen stellen können, wenn man auch nur eine Ahnung davon hätte, wen man da vor sich hat!“ Volker Perthes, damals noch  Leiter 2005-2020 der SWP (Stiftung Wissenschaft und Politik), Denkfabrik der Regierung, also insbesondere auch unter Merkel. Auf Zuruf von Hillary Clinton, Deutschland möge beim Change in Sachen Syrien und  Baschar al-Assad mithelfen, soll Merkel die SWP mit der Ausarbeitung eines Planes beauftragt haben. Was wir wissen ist, dass sich 2011 in den Räumen der SWP in Berlin die sog. Freunde Syriens‘ trafen und heraus kam das Papier „The Day After“. Darin soll stehen, was beim Sturz passieren sollte, u.a. 120 Leute wg. Hochverrats anzuklagen und es soll auch über die Interessen der Teilnehmer aus 70 Staaten (eine Koalition von Willigen) gesprochen worden sein.

    Nachzulesen hier: https://www.hintergrund.de/politik/welt/the-day-after-ein-konspirativer-zirkel-referiert-in-berlin-die-zukunft-syriens/

    und https://www.wsws.org/de/articles/2012/07/syrb-j31.html

    Dann natürlich über das Zustandekommen des Strategiepapiers „Neue Macht und neue Verantwortung – Elemente einer deutschen Außen- und Sicherheitspolitik für eine Welt im Umbruch – Ein Papier der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) und des German Marshall Fund of the United States (GMF)“, wie es auf dem Titelblatt wörtlich heißt.

    https://www.swp-berlin.org/publications/products/projekt_papiere/DeutAussenSicherhpol_SWP_GMF_2013.pdf

    Aus diesem Art Drehbuch wurden ab 2014 Sätze zitiert wie „Deutschland, als stärkste Industrienation in Europa, könne nicht am Spielfeldrand stehen, sondern …“

    Alles das war mir bekannt und ich wartete vergeblich auf irgendeinen Satz, zu diesen ganz wesentlichen Vorgängen, bei denen die SWP federführend war. Stattdessen nur Small Talk-Geplänkel.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar