Paul Fleming „An Moskau“

An die große Stadt Moskaw, als er schied

Prinzessin deines Reichs, die Holstein Muhme nennt,
du wahre Freundin du, durch welcher Gunst wir wagen,
was Fürsten ward versagt und Kön’gen abgeschlagen,
den Weg nach Aufgang zu, wir haben nun erkennt,

wie sehr dein freundlichs Herz in unsrer Liebe brennt.
Die Treue wollen wir mit uns nach Osten tragen,
und bei der Wiederkunft in unserm Lande sagen,
das Bündnis ist gemacht, das keine Zeit zertrennt.

Des frommen Himmels Gunst, die müsse dich erfreuen,
und alles, was du tust, nach Wunsche dir gedeihen,
kein Mars und kein Vulkan dir überlästig sein!

Nimm itzo dies Sonett. Komm ich mit Glücke wieder,
so will ich deinen Preis erhöhn durch stärkre Lieder,
daß deiner Wolgen Schall auch hören soll mein Rhein.

Aus dem Bändchen „Paul Fleming Gedichte“, Nr. 847 der Insel Bücherei, das 1970 im Insel Verlag Leipzig erschienen ist.

Es gab eine bessere Zeit.

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