Fundstück – 6.1.2019 – Elektroautos

Am 1. Januar 2018 waren nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes 46,5 Millionen Autos bundesweit zugelassen, davon waren gerade einmal 53 861 „Vollstromer“, d.h. ausschließlich aus Batterie gespeist, und 236 710 Hybrid-Pkw.

Ich ergänze, dass damit nur wenig mehr als 1 Promille der zugelassenen Autos „Vollstromer“ sind. Und das nach zweieinhalb Jahren Förderprogramm. Noch nicht einmal die Hälfte davon wird von Privatpersonen gefahren.

Quelle1, Quelle2

 

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5 Antworten zu Fundstück – 6.1.2019 – Elektroautos

  1. Sven Thom schreibt:

    Dies beweist in Zahlen, dass es der Regierung ernsthaft nicht um Umweltschutz geht bzw. dass selbige handlungsunfähig ist, zwingend notwendige Schritte schnell und ohne Rücksicht auf Interessen von finanziell einflussreichen Personengruppen, bzw ganzer Staaten, zu handeln. Das wie viele andere Fakten sind der Grund, warum sich viele Menschen eine Diktatur bzw. eine Monarchie wünschen. Weil viele Köche verderben den Brei. Eine sogenannte Demokratie beweist immer wieder von neuem, ihre Unfähigkeit Entscheidungen zügig zu finden und umzusetzen, weil keiner der sogenannten Demokraten den Arsch in der Hose hat, das Rückrad hat bzw. die Eier hat, seine Entscheidung und Handlung zu verteidigen, zu rechtfertigen und zu untermauern. Alle haben Angst, dass man über Sie persönlich eine schlechte Meinung haben könnte, welche durch jegliche Art von Medien, verstärkt wird, da hier im Allgemeinen höchst unsachlich argumentiert und informiert wird.

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    • kranich05 schreibt:

      Zu bemerken, dass die vorhandene bürgerliche, beschränkte, formale, NUR REPRÄSENTATIVE Demokratie keine wirkliche Demokratie ist, weil sie nur die maskierte Form der Interessendurchsetzung der Mächtigen ist – das ist nur der erste Schritt der Erkenntnis.
      Wer dabei stehen bleibt und sich vom FÜHRER (Diktator, Monarch, Gott und seine Stellvertreter) die Rettung erhofft, der hat wirklich gar nix gelernt.
      Demokratie muss die tägliche, fließende und doch strukturierte Machtausübung durch alle Mitglieder der Gesellschaft sein. Unter dem geht es nicht.

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  2. Lutz Lippke schreibt:

    Gewiss sind diese Zahlen ein Armutszeugnis und keine gute Entwicklung. Selbst angesichts der Einwände zu Umweltschäden und Ressourcenverbrauch der E-Mobilität, auf die haraldwilfer mit seinem Link hinweist. Ähnliche Dilemma finden wir in der regenerativen Energieversorgung. Ich habe selbst miterlebt, wie ein aktives und funktionssicheres Gas-Kraftwerk für Strom und Wärme zur Versorgung eines ganzen Stadtteils nur deshalb abgerissen werden musste, weil ein erst noch zu bauendes Biomasse-Kraftwerk in der Ausschreibung mit hoher Investitionsförderung punkten konnte. Der Bedarf des Kraftwerks an Biomasse konnte jedoch keinesfall aus der Region gedeckt werden, wie es sonst bei Biomasse-Kraftwerken eigentlich üblich ist. Daher wurde von den Anwohnern auch geargwöhnt, dass das Ding letztlich als Müllverbrennungsanlage genutzt werden wird. Ein anderes Beispiel ist das Theater um die Stromtrassen von den Offshore-Windparks im Norden in den Süden zu den Großabnehmern. Statt durch staatliche Steuerung und Förderung vor allem eine regionale Kopplung von Erzeugung / Verbrauch zu befördern, z.B. hier durch Industrieansiedlungen im eher wirtschaftsschwachen Norden, werden den Stromnetz-Konzernen hoch subventionierte Aufträge zum Ausbau der Trassen und den ebenfalls großindustriellen Stromfressern im Süden durch die Allgemeinheit subventionierter Strom verschafft. Die haben kein Problem damit, wegen ein paar Lohnforderungen ganze Produktionen nach Asien zu verlagern, aber für die paar 100 km in den Norden fehlt es an Kraft und Wille.

    Es geht also darum, ob die Art und Weise der Umsetzung und die handelnden Protagonisten tatsächlich der richtige Weg sind. Bei sinnhafter E-Mobilität fällt mir zuallererst ein, dass diese in dichtbesiedelten Städten und in Gemeinden insbesondere für Fahrten deutlich unter 100 km sehr sinnvoll sein kann. Vor allem als Ergänzung für den öffentlichen Nahverkehr, z.B. als E-Busse, E-Taxis, Sharingangebote zu E-Autos, E-Roller und E-Bikes, sowie für den lokalen Lieferverkehr. Das heißt vor allem eine Förderung der kommunalen und gewerblichen Anschaffung / Nutzung von E-Mobilität, einschließlich der Sharing-Konzepte. Wenig Sinn, außer vielleicht als allgemeinen Marketing-Effekt für die E-Sparte, sehe ich in der Förderung der Anschaffung von E-Autos der Mittel- und Oberklasse für Privathaushalte. In Städten fehlt es schon an Verkehrsflächen, um nunmehr in einen individualisierten und elektrifizierten SUV-Wahn der „kleinen Männer in großen Karossen“ überzugehen. Die Pendler wohnen entweder so nah und erschlossen, dass für den Weg keine Langstreckenrekorde aufgestellt, noch Wüsten durchquert werden müssen oder aber die Pendler werden sinnvoller auf den öffentlichen Regionalverkehr + die förderwürdigen lokalen E-Angebote orientiert. Spätestens oberhalb der üblichen regionalen Entfernungen zwischen Stadt und Umland ist der Einsatz der derzeitigen Batterie-Systeme wohl ökonomisch und ökologisch kontraproduktiv. Insofern ist ein Fehlschlagen der Verkaufsförderung für die massenhafte Individualnutzung von E-Mobilität einerseits ein enttäuschender Beleg für die Verfehlung von hehren Zielen im Umweltschutz, andererseits aber ein wichtiger Denkanstoß, dass die Ziele trotz Subventionen neben ökologischem Sinn auch eine quasi „intrinsische“ wirtschaftliche Effizienz nachweisen müssen.

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  3. kranich05 schreibt:

    Die handgreiflichen Fehlentwicklungen in einzelnen Richtungen – Elektromobilität, Dieselmobilität, Flugbenzinmobilität, Schwerölmobilität verweisen überdeutlich auf den Elefanten im Raum, der nicht benannt wird: DIE MOBILITÄT – ein Profitexzess.

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