„professionelle Verlogenheit“ – die zweite Seite der Medaille

Dem Fundstück vom 29.1.2018 fügt Wolf Wetzel seine klaren und klärenden Worte hinzu.

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10 Antworten zu „professionelle Verlogenheit“ – die zweite Seite der Medaille

  1. ullrichfj schreibt:

    Sehr bedauerlich finde ich, dass opablog eine interne persönliche Abrechnung zwischen Wetzel und Wernicke veröffentlicht.

    Ich finde das unerträglich, wie Wetzel hier operiert. Seine Hasstirade geht auf personelle Auseinandersetzungen zurück, die in die Gründungszeit des Rubikon zurückreichen.

    Es hat bereits viele Versuche gegeben, den Rubikon zu zerlegen. Am besten können das immer noch die Linken selbst, dazu braucht es gar keine Interventionen der Regierung oder Angriffe etablierter Medien.

    Wir alle machen Fehler, auch Wernicke. Dennoch ist es ihm im Gegensatz zu seinen vielen Neidern gelungen, mit großem Einsatz und Engagement innerhalb von nur einem Jahr ein viel beachtetes alternatives Medium zu etablieren.

    Insbesondere ist hervorzuheben, dass es sogenannten linken Kräften exzellent gelingt, die Link oder wer sich dafür hält, immer weiter zu atomisieren und ins politische Abseits zu entsorgen und in unterschiedlichste, selbstgerechte Sektenfraktionen zu zerlegen. Bravo! Wetzel!

    Ullrich Mies

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    • Lutz Lippke schreibt:

      Sehr geehrter Herr Mies,
      ich sehe wie Sie das Bedauerliche. Wir würden uns alle wünschen, es besser als „Die Anderen“ zu können und fallen darauf zurück, dass Wollen noch kein Können, Können noch kein entsprechendes Tun und selbst das gekonnte Tun noch nicht die damit erhoffte Wirkung garantiert. Es bleibt also immer ein risikoreiches Unterfangen aus der Idee die beabsichtigte Wirkung zu erzeugen. Insbesondere dann, wenn die Wirkung bereits vorweggenommen impliziert und kommuniziert wird. Ich kann nachvollziehen, dass man seine Investitionen, seine Anstrengungen und auch sich selbst schützen will. Das ist legitim. Nun ist so ein Schutzmechanismus bei Rubikon fehlgeschlagen. Wetzel erklärt, dass das Problem über persönliche Animositäten hinausgeht und thematisiert werden muss. Sie schreiben dazu „seine Hasstirade“, verweisen auf viele Versuche, den Rubikon zu zerlegen und das wir alle Fehler machen. Aber ist es nicht ein weiterer Fehler, dem 1. Fehlschlag einfach den Schutzmechanismus Stufe 2 „Nestbeschmutzer!“ folgen zu lassen. Die Gegenreaktion „Whistleblower als Nestbeschmutzer diffamiert!“ ist damit doch schon vorprogrammiert. Die Schlagzeilen-Kommunikation und Freund-Feind-Strategie hilft doch hier nicht mehr weiter.
      Ich würde mir wünschen, dass diese Situation nun als Chance begriffen wird, an der man methodisch reifen kann. Dazu gehört nach meiner Meinung zunächst die Entkopplung des Emotionalen vom Sachlichen, also eine Perspektive, die Argumente als legitime Äußerungen zulässt, deren Intention nicht verleugnet und durch eigene Deutungen ersetzt wird. Ein weiterer Schritt wäre die Klärung des Bedeutungsrahmens. Geht es nur um persönlichen Umgangsstil, geht es um einzelne Fehler, geht es um Methodenkritik oder um die große Nummer: Verrat, Lüge, Täuschung, Verschwörung. Ich verstehe Wetzel so, dass es ihm um Methodenkritik geht. Da liegt doch die Chance. In der Zuspitzung auf die große Nummer eher die Selbstzerlegung.

      Herzliche Grüße
      Lutz Lippke

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  2. Clara S. schreibt:

    Ja, der Rubikon ist ein vielbeachtetes und beachtenswertes Projekt, über das ich mich sehr gefreut habe. Und von dem ich auch heute noch profitiere. Wenn dies hauptsächlich J. Wernickes Verdienst war, dann gebührt ihm Respekt.
    Leider gibt es da eine zweite Ebene, eine, auf der, wie ich selbst erfahren musste, Menschen, die den Dialog suchen, im Regen stehen gelassen werden; Menschen, die den Rubikon nicht ‚zerlegen‘ wollen, sondern seine Mission ernst nehmen. Diese Gesprächsverweigerung geschah ausdrücklich, aber auch durch das Umfeld, welches sich aus der ganzen Sache heraushalten wollte. Beides hat mich sehr betroffen gemacht.
    Vielleicht können Sie mir anhand meiner als Reaktion auf das Geschehen nun beim Opablog veröffentlichten Texte zeigen, inwiefern meine Gedanken zur Spaltung der linken Bewegung beitragen? Dass man sich innerhalb der Linken nicht kritisch miteinander auseinandersetzen darf, können sie ja wohl nicht gemeint haben? Oder gehöre ich nicht dazu? Und wer hat Definitionsmacht zu bestimmen, wer zur Linken gehört und wer draußen bleiben muss? Ist es nicht genau diese Tendenz zur Einteilung in ‚drinnen‘ und ‚draußen‘, die spaltet?

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  3. kranich05 schreibt:

    Lieber Ulli,
    ja, Bedauerliches erleben wir.
    Ich versuche klar zu sagen, WAS ich für bedauerlich halte und was nicht und und WER es zu verantworten hat.
    Was ist daran bedauerlich, dass opablog eine NICHTinterne Auseinandersetzung, die auf Wetzels HP veröffentlicht ist, verlinkt? Nichts.
    Wäre ich mimosenhaft würde ich höchstens bedauern, dass Du Ulli, das opablog ein wenig in den Geruch des Unseriösen bringst – ein Blogger, der vertrauliche Infos ausschreit.
    Bin aber keine Mimose, also geschenkt.

    Ein wenig bedaure ich, dass Du Ulli, Deinen Kommentar obigem, genau einzeiligem Posting widmest und das Posting „Fundstück“ https://opablog.net/2018/01/29/fundstueck-29-1-2018-professionelle-verlogenheit/, das Dir unmöglich entgangen sein kann, ignorierst. Das bedaure ich deshalb, weil es Dich verleitet, Dich über eine (aus Deiner Sicht) persönliche Hassbeziehung W.-W. zu verbreiten, statt auf die sachlichen Argumente einzugehen, die völlig unabhängig von der (späteren) W.-W.-Kontroverse, dort dargelegt sind.

    Das genannte „Fundstück“ ist benannt „professionelle Verlogenheit“. Merkwürdigerweise bedauerst Du diese Wortwahl nicht. (Ich habe diese Worte – ja, sie sind zugespitzt – zwar nicht selbst formuliert, teile sie aber.) Ich bedaure es, dass Du demonstrativ weghörst (und zwar wiederholt), wenn Dir Rubikoninteressentinnen, -leserInnen und (zumindest soweit es mich betrifft) -spender nachdrücklich und konkret (nicht pauschal!) Kritik ausdrücken, wenn sie Vorschläge machen.
    Solche Ignoranz geht nicht gut.
    Und sie rechtfertigt schon gar nicht, gegen Kritiker Vorwürfe zu verspritzen.

    Siehst Du die Möglichkeit auf diese meine Antwort konstruktiv zu antworten?
    Magst Du mir zugestehen, dass ich Bedenkenswertes und zu Beachtendes zum Ausdruck bringe?
    Wenn nein, dann tut sich ja wohl ein Graben auf. Hast Du einen Rat, wie ich damit umgehen soll?

    Ich verbleibe mit Gruß
    und der Hoffnung auf eine interessante Antwort.

    Klaus-Peter

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  4. Wolf Wetzel schreibt:

    Hallo zusammen,
    in der Tat veröffentliche ich nichts „privates“ und auch dieser Blog nicht. Das weiß erst recht Ullrich Mies, denn ich habe diese (erste) Erklärung auch Rubikon geschickt, in der Hoffnung, dass es eine Antwort, eine inhaltliche Widerrede gibt. Stattdessen Schweigen.
    Mein Engagement bei Rubikon war auch nicht privat und ich finde es für unser aller Engagement immer wichtig, dass wir unsere Schritte auch öffentlich machen und begründen. Ich habe „Rubikon“ genau dies angeboten, auch die ausführliche Begründung meiner Entscheidung: https://wolfwetzel.wordpress.com/2018/02/13/ueber-macht-und-entscheidungsstrukturen-alternativer-medien/
    Auch diese ist u.a. Ullrich Mies bekannt, der von einer „Hasstirade“ spricht. Ich habe auch Ullrich Mies diese Erklärung zukommen lassen. Findet sich in diesem Text auch nur annähernd etwas, was diese allseits bekannte Form der Denunziation rechtfertigt?
    Und es gehört auch zu einem mir seit Jahrzehnten bekannten Stil, einer politischen Debatte über unsere (eigenen) Macht- und Entscheidungsstrukturen aus dem Weg zu gehen, indem genau das ins „persönliche/gekränkte“ abschoben wird. Oder ist die Frage: Was reproduzieren wir selbst, zu welchem Preis? eine ganz private Macke? Wenn ich auf dreißig Jahre linke Geschichte zurückblicke, dann kann ich ganz sicher sagen: Nein.
    Wolf Wetzel

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    • Lutz Lippke schreibt:

      Hallo Herr Wetzel,
      die Auseinandersetzungen bei rubikon sind natürlich ärgerlich und Mies-Mache erst recht. Ich will mir kein Urteil erlauben, aber Rosenkrieg fällt mir dazu ein. Die sachliche Ebene fehlt wohl noch.
      Abgesehen davon hatten Sie bei rubikon eine Rubrik Methoden- und Werkzeugkasten begonnen. Gibt es schon einen Plan, wie und wo Sie das weiterführen?

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  5. willi uebelherr schreibt:

    Liebe freunde, Wolf Wetzel setzt seine reflektionen fort.

    Der Rubikon ist überschritten – in sieben Etappen
    Wolf Wetzel, 13.2.2018

    Über Macht- und Entscheidungsstrukturen „alternativer Medien“

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  6. Wolf Wetzel schreibt:

    Hallo zusammen, Lutz hat in einem Kommentar den Streit als „Rosenkrieg“ bezeichnet. Ich habe im Text doch sehr ausführlich dargelegt, dass es nicht um „verletzte Persönlichkeiten“ geht, sondern um eine Kritik an Strukturen, die den „Rosenkrieg“ buchstäblich anlegen, wenn wir nicht uns selbst fragen, wieviel „Fassadendemokratie“ wir hinnehmen, wenn es einer „guten“ Sache dient.
    Wolf Wetzel

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    • Lutz Lippke schreibt:

      Dem letzten Satz kann ich absolut folgen. Der Weg ist das Ziel!
      Trotzdem ist das auch nicht immer so einfach. Ängste um das „eigene Baby“, die Verführung der Macht, Missverstehen und persönliche Animositäten sind eben doch immer dabei und keine exklusiven Erscheinungen bei Kapitalverwertern und Vermögenden. Vermutlich ist ein hoher ethischer Anspruch sogar anfälliger für gegenseitige Enttäuschungen und Übergriffe. Jedenfalls ist die aktuelle Erfahrung doch ein guter Aufhänger, um das Problem mal analytisch im Werkzeug- und Prämissenkasten anzugehen und zur Diskussion zu stellen.

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  7. Lutz Lippke schreibt:

    Wuff oder voll druff?
    Dass es bei Rubikon an einem sinnvollen Schutz vor Eigenschädigung fehlt, offenbart wohl ein aktueller Artikel von Jens Wernicke. Ich hätte ihm gewünscht, dass Einer (wie vielleicht Wolf Wetzel) da gewesen wäre, für ihn den geifernden Quatsch in den Papierkorb geknüllt und ihn wegen Überarbeitung für ein paar Tage nach Hause oder auf die Insel geschickt hätte.
    https://www.rubikon.news/artikel/wuff

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