Brief aus dem Kessel

Stalingrader Kessel

„Geschriben den 13.I.43 Osten

Libe Frau in anfank main schraiben teile ich dir mit das ich noch Gott sei dank gesunt und an leben bin und ich hofe das maine par zailen dir auch an di beste gesuntait antrefen werden.

Libe Frau wir sint noch imer aingekselt und es wird sich amende Gott erbarmen und unz helfen das wir wider raus komen den so sint wir ferloren. kain paket und kain brif bekomt ma nicht sone schene paket was du hast gemackt fir mich di sint ja ale jetzt ferloren bistemt.

Libe Frau erger dir nicht om mir den der libe Gott is auch hir bai ons in osten.  Libe Frau denk nicht das ich dir so wenich schraib aber file denk denbkent tu ich an dich ich hab ja nichtz mer zu schraiben ich schraib nur so fil das du solst wisen das ich noch am leben bin und wi es mir get. Libe Frau so wi ich hab in dainem brief gehert den ist der Edmund auch hir im kessel dre. jetzt schlisech main schraiben mit file grise und kese an dir und an Sohn und grise an die andre ale auf frelis widersen.

Helwin Breitkreuz. H.H. bite om antwort“

Helwin Breitkreuz, Soldat, Alter unbekannt, Schicksal unbekannt.

Quelle

Ich verweise auch auf diese Magisterarbeit

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4 Antworten zu Brief aus dem Kessel

  1. Theresa Bruckmann schreibt:

    Obwohl mich kein einziges Argument in der
    Haltung verunsichert hat, dass das Ausräumen
    von scheinbar Unüberbrückbarem möglich ist,
    bemerke ich eine große Unsicherheit, eventuel
    jemandem zu schaden, also noch ‚Öl ins Feuer
    zu gießen‘ (woher soll man denn wissen, wer
    und was nicht alles noch irgendwo lauert,
    angrifflustig oder verängstigt, und sich
    betroffen fühlt von harmlosen Aussagen).
    Kurzum: Deshalb suchte ich einen neutraleren
    Ort für dieses:
    https://deutsch.rt.com/inland/64480-russische-botschaft-warnt-vor-relativierung/
    https://deutsch.rt.com/gesellschaft/64463-medien-fuhren-krieg-stimmen-aus-medienkritik-ialana-kassel/

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    • Lutz Lippke schreibt:

      Bisher wird das Unmögliche einer produktiven Debatte (von Vielen) noch allein in der politischen Grundhaltung verortet. Wer gegensätzliche Ziele vertritt, kann nicht miteinander, wer gleiche Ziele vertritt, ist miteinander eins. Ziemlich realitätsfremd. Aber die Steigerung aus dem Umkehrschluss ist wirklich gefährlich: Wer nicht mit mir kann, der ist politischer Gegner und Lügner, weil er passable Ziele ja nur vorgibt.
      Solche bis zur zerstörerischen Blindheit aufgeschaukelten Befindlichkeitsrituale treffen auf eine politische Lage, in der tatsächlicher Machtmissbrauch, Intrigen, Unterwanderung etc. stattfinden. Um sich gegen diesen wappnen zu können, muss der Fehlschluss zur allesumfassenden Einigkeit mit Mitstreitern und die daraus folgende Paranoia vom Tisch. Wie dumm ist es z.B., den Fraktionszwang im Parlament mit Methoden des Fraktionszwangs im Souverän zu bekämpfen? Wir können als noch Unverbrauchte und ohne den Ballast einer Legende und deren Existenzabhängigkeit einen wesentlichen Beitrag leisten. Die Gesprächsreihe von Clara S. und Gilad A. sind ein solcher Beitrag. Das „Theater der Andern“ nur als Randnotiz, um die eigenen Ideen, Erfahrungen und Anregungen in einem gegenseitig achtsamen Austausch weiterzubringen. Wenn wir diese Fähigkeit kultivieren und auch für kontroverse Situationen verfügbar machen, dann bringt das mehr als (alternative) Fakten, Fakten, Fakten, Gegenfakten.
      Gleich dazu etwas: ein Fakt ist m.E.n. eine notwendige Begründungsbasis und kein vollständiger Ersatz. Auf Fakt – Darlegung – Begründung kann Kritik auf jeweils gleicher Ebene reagieren. Also z.B. Fakt ist falsch (Gegenfakt oder Zweifel), Darlegung berücksichtigt nicht Fakt X, Begründung unschlüssig oder ungeeignet. Wer in kritischen Reaktionen die Ebenen und Inhalte unbegründet vertauscht oder verändert, verfehlt die Intention des Kritisierten. Das kommt vor und kann richtig gestellt werden. Permanente Verstöße deuten dagegen auf grundsätzliches Unvermögen oder Unwillen hin. Solchen Austausch sollte man vielleicht besser beenden und ad acta legen.

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  2. Theresa Bruckmann schreibt:

    Danke Lutz Lippke,
    Den Satz ‚Das kommt vor und kann richtig gestellt werden“ möchte ich
    mehrfach unterstreichen und ergänzen, dass auch jede Hilfe angeboten
    werden muss, wenn ich mich verheddere und den Ausgang aus der
    Verwirrung nicht alleine finde, aber signalisiere, dass ich klar sehen WILL: .

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