Elias Davidsson: Der Berliner Anschlag vom 19. Dezember 2016

Beitrag von Elias Davidsson, Arbeitsstand 11. Januar 2017 (1)

(Von Elias Davidsson ist soeben erschienen: „Psychologische Kriegsführung und gesellschaftliche Leugnung. Die Legende des 9/11 und die Fiktion der Terrorbedrohung“, Zambon-Verlag, 534 Seiten – zum Berliner Anschlag siehe auch hier.)

Offizielle Darstellung des Ereignisses: Am Abend des 19. Dezember 2016 soll ein LKW – ein Sattelschlepper beladen mit 25 Tonnen Stahl – im Berliner-Weihnachtsmarkt mit mehr als 60 km/h in die Menschenmenge hineingefahren sein, 12 Menschen getötet und mehr als 50 Menschen verletzt haben. Das Ereignis wurde kurz danach als Terrorattentat eingestuft. Der Täter soll vom Fahrzeug geflüchtet sein. Im Beifahrersitz wurde der ursprüngliche Fahrer des polnischen Fahrzeugs tot gefunden. Die Polizei verhaftete zuerst einen jungen Asylanten aus Pakistan, ließ ihn aber am nächsten Tag wegen fehlender Beweise frei. Die Bundesanwaltschaft teilte am Abend des 20. Dezember in Karlsruhe mit, dass kein Haftbefehl gegen ihn erlassen worden ist. Die bisherigen Ermittlungsergebnisse hätten keinen dringenden Tatverdacht ergeben. Während dessen wurden persönliche Papiere eines tunesischen Bürgers namens Anis Amri im Lastwagen gefunden. Er wurde darauf in ganz Europa gesucht und am 23. Dezember von der italienischen Polizei in der Nähe von Milano zufällig entdeckt und in einer “Schießerei” getötet.

Aufklärung einer Straftat. Die fünf W: Wann, Wo, Wer, Was, Wie?

Wann?

Ein Lkw soll am 19. Dezember 2016 um 20:02 auf dem Weihnachtsmarkt im Zentrum von Berlin in eine Menschenmenge gerast sein. Die Sicherheitsdienste sollen um 20:04 benachrichtigt worden sein. Sie kamen schnell zum Tatort. Wussten die Dienste also nichts von der bevorstehenden Tat oder gibt es Indizien, dass sie sich darauf vorbereitet hatten?

Ja, die gibt es. Ein gelber Bus, der am Ort nichts zu suchen hatte, stand schon am Ort, als der Laster heranfuhr. Das belegt ein Video. Die Lichter des Busses blinkten. Der Bus stand bis zum nächsten Tag am gleichen Ort und wurde gerade weggefahren, als der Laster abgeholt wurde. Der Bus spielte daher eine bestimmte Rolle in den Ereignissen. Die Behörden haben kein Wort über die Funktion des gelben Busses verloren, obwohl er auf zahlreichen Abbildungen erscheint (siehe Abb. 1, die um 20:55 gemacht wurde). Warum er da bereits stand, lässt sich derzeit nicht sagen. Seine Anwesenheit am Ort in Verbindung mit seiner zeitgleichen Entfernung mit dem Tat-LKW sind aber eindeutige Indizien dafür, dass der Bus mit den Ereignissen im Zusammenhang steht.

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 Wo?

Die Tat soll sich nach offiziellen Angaben in einem etwa 50-80 Meter langen Streifen zwischen den Weihnachtsbuden in der Nähe der Gedächtniskirche in Berlin abgespielt haben. Siehe Abb. 2. Der Laster soll auf das Gelände hinter dem Bus mit voller Geschwindigkeit (schätzungsweise 60 km/h) hineingefahren sein. Nach etwa 50 Meter bog er wieder auf die Straße ab und gelangte dort – wie auf diversen Fotos ersichtlich – zum Stehen. Bei dem Lkw handelte es sich um einen Scania R450 Sattelschlepper.

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Offiziell wird nichts über den genauen Ablauf auf dem Gelände berichtet. Zum Beispiel stellt sich die Frage, wie schnell der Laster aufs Gelände gefahren ist und wie viele Meter er zum Halten benötigte. Kein Augenzeuge hat davon gesprochen, dass der Laster seine Geschwindigkeit verlangsamt habe. Die Behörden haben auch nicht erklärt, wo auf dem Gelände die Leichen gefunden wurden. Einige Zeugen behaupteten, sie hätten sechs oder sogar sieben Körper unter den Rädern des Lasters gesehen, wovon der Öffentlichkeit allerdings keine Belege vorliegen. Diese Behauptung würde bedeuten, dass der LKW sechs oder sieben Menschen überfahren hätte, gerade als seine Fahrt zum Stillstand kam. Das erscheint wenig plausibel. Einige der Zeugenaussagen sind offensichtlich als solche unglaubhaft.

Diese Verschwiegenheit ist leicht zu erklären: Zahlreiche Indizien sprechen dafür, dass überhaupt kein Laster über das Gelände gefahren ist. Dies mag für den Medienkonsumenten erstaunlich wirken, ist aber – bei Untersuchung der Bilder – eine vernünftige Hypothese. Der Sattelschlepper ist etwa 14 Meter lang und fast 2.5 Meter breit. Ein solches Fahrzeug durch das relativ enge Gelände zu steuern, wäre auch für einen Profifahrer nur mit Schrittgeschwindigkeit machbar, ohne den schweren Laster (25 Tonnen Stahl) umzukippen oder zumindest zahlreiche Buden zu zerstören. Bilder, die kurz nach dem Ereignis gemacht worden sind, auch Abb. 2, zeigen zwar eine bestimmte Zerstörung – aber nicht in dem Maße, wie zu erwarten wäre. Insbesondere fällt auf, dass der Lichtteppich über dem Gelände unversehrt blieb (siehe Abb. 1) und nur nachträglich abgeschaltet wurde (siehe Abb. 3). Es fällt auch auf, dass von den zahlreichen Schaustellern, die den Lastwagen vor ihrer Nase rasen gesehen haben sollen, sich keiner zum Wort gemeldet hat, obwohl sie – laut der offiziellen Darstellung des Tatablaufs – die glaubwürdigsten und unmittelbarsten Zeugen gewesen waren. Auch der Vorsitzende des Schaustellerverbands Berlin-Brandenburg, Michael Roden, blieb höchst wortkarg. Er beschränkte sich auf eine schriftliche Meldung seines Verbandes, wo er u.a. bestätigte, dass unter den nicht identifizierten Schaustellern – „wie durch ein Wunder“ – keine Opfer zu beklagen sein. Diese Geheimhaltung von allen Seiten ist für das Ereignis in Berlin kennzeichnend. (2)

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Wo auf dem Gelände wurden 9 Personen überfahren und 50 Personen verletzt? Die Belichtung von Abb. 3 – und die Verdunkelung des Bereichs davor –  deuten darauf hin, dass die Opfern angeblich in dem Bereich zu Schaden kamen, wo die Fahrt des LKW endete, was dem gesunden Menschenverstand widerspricht.

Wer?

Wer sind die Opfer?  Während die Namen aller zehn Todesopfer des Münchener Anschlags vom 22. Juli 2016 innerhalb von 48 Stunden freigegeben wurden, (3) sind die Namen von neun der zwölf mutmaßlichen Todesopfern des Berliner Anschlags nach mehr als zwei Wochen nicht veröffentlicht. Nur drei Namen waren bekannt: Der polnische Lastfahrer, Lukasz Urban, Dalia Elyakim aus Israel und die Italienerin Fabrizia di Lorenzo. Die Behörden haben keine Erklärung für diese ungewöhnliche Verzögerung gegeben. Mit großer Mühe gelang mir drei zusätzliche Namen von Todesopfern zu entdecken:  Die Märkische Allgemeine berichtete am 22. Dezember 2016, dass ein Mitarbeiter des Getriebeherstellers ZF in Brandenburg an der Havel, Sebastian D., beim Weihnachtsmarkt in Berlin am 19. Dezember gestorben sei. (4)  Am 7. Januar 2017 erwähnte die Märkische Allgemeine, dass auch eine Dame namens Doris K. aus Eichwalde (Dahme-Spreewald) am Weihnachtsmarkt gestorben sei. (5) Eine Webzeitung in Austin (Texas) berichtete am 22. Dezember 2016, dass ein Mann namens Peter Volker auch am Weihnachtsmarkt gestorben sei. (6) Noch heute – 13 Januar 2017 – sind die Namen von sechs Todesopfern aus Berlin unbekannt. Die israelische Regierung hat übrigens sich verweigert Dalia Elyakim als Opfer eines Terroranschlages zu bezeichnen. Dalia wurde in Israel von der Behörden als Opfer eines Verkehrsunfalls eingestuft. (7) Im Gegensatz zur Beisetzung des polnischen Fahrers und der italienischen Frau, die  in großer Würde und im Beisein von hohen Staatsvertretern beigesetzt wurden, kam kein Vertreter der israelischen Regierung zum Empfang der Leiche von Dalia aus Deutschland, noch zu ihrer Beerdigung in Herzliya. (8) Die Familie dieser Frau betrachtete dies als eine schwere Beleidigung. Dieses Verhalten der israelischen Regierung ist merkwürdig. War Dalia tatsächlich Opfer eines Verkehrsunfalls, ist aber als Terroropfer in Deutschland vorgestellt worden?

Was den polnischen Lastfahrer betrifft, so gibt es bis zu fünf Versionen über den Umstand seines Todes:

1. Laut einem ungenannten Polizeisprecher „sei das Führerhaus des Sattelschleppers von den Einsatzkräften leer aufgefunden worden.“ (9) Diese Meldung erschien auf zahlreichen Medien und konnte daher kaum als Fehler zugeordnet werden.

2. Die Berliner Zeitung meldete kurz danach, um 21:33, dass laut der Berliner Polizei zwei Menschen in dem Lkw gesessen hätten und das „[b]eide zunächst geflohen seien.“ (10) Diese Meldung bekräftigte die Meldung eines leer aufgefundenen Führerhauses.

3. Zwei Minuten später meldete „PolizeiBerlinEinsatz“ auf Twitter, daß ein bisher nicht erwähnte Beifahrer des LKW vor Ort verstarb. (11) Hier wurde weder von seiner Identität berichtet, noch ausdrücklich behauptet, er wäre im LKW selbst tot gefunden worden.

4. Am Nachmittag des nächsten Tages berichtete Spiegel Online, dass der polnische Lkw-Fahrer durch einem „einzelnen Kopfschuss mit einer kleinkalibrigen Waffe“ erschossen worden wäre: „Der Mann auf dem Beifahrersitz war offenbar schon tot, als der Täter den Lkw auf den Weihnachtsmarkt fuhr.“ (12)

5. Später wurde noch eine Fassung verbreitet: Ein Ermittler habe, laut “Bild”-Zeitung, von einem Kampf gesprochen, der sich im Führerhaus ereignet haben soll. Die „Rede war“ auch von Messerstichen. Nach dem Attentat wurde der Pole tot im Lkw gefunden. (13) Diese Geschichte wurde von mehreren deutschen Zeitungen am 21. und 22. Dezember übernommen.

Folgender Fragenkomplex gibt Rätsel auf:

• Warum hat sich die Polizei so schwer getan, die Todesumstände des Mannes zu klären?

• Wieso hat die Polizei ursprünglich das Führerhaus des Sattelschleppers leer aufgefunden, wenn der Beifahrer später darin tot aufgefunden worden ist? Waren die Polizisten blind? War der tote Mann unsichtbar? Oder saß tatsächlich niemand im Laster, nachdem die Polizei herankam?

• Und wie kam die Polizei überhaupt darauf, daß zwei Personen vom LKW geflüchtet sind? • Wo wurde die Leiche des polnischen Fahrers am Ende aufgefunden?

• Wieso wurde von Messerstichen berichtet, wenn dafür kein Beweis vorliegt?

Die Familie des Fahrers wäre gut beraten, die wahren Umstände seines Todes zu fordern, wenn sie dazu den Mut aufbringt. Eine Polizei, die sich nicht dem Verdacht einer krimineller Verdunkelung ausgesetzt sehen will, müsste diesen Sachverhalt ohne Verzögerung klären und ihre Unschuld nachweisen.

Von den mutmaßlich mehr als 50 Verletzten gibt es kaum eine Spur, weder Namen noch Abbildungen vom Tatort. Ich konnte mit Mühe Abbildungen von zwei verletzten Personen aufspüren. Aber sogar diese zwei Abbildungen sind als Beweise einer tatsächlicher Verletzung unbrauchbar. Bis zum Beweis des Gegenteils ist die Behauptung, dass mehr als 50 Personen von einem Laster am 19. Dezember verletzt worden sind, mangels Beweisen unglaubhaft.

Der zweite Teil folgt hier.

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Fußnoten:

(1) Elias Davidsson ist zu erreichen unter:  eliasdav@t-online.de

(2) Auf den Weihnachtsmarkt kehrt das Leben zurück, Berliner Morgenpost, 22.12.2016, B103

(3) Das sind die Opfer von Ali S.: Jugendliche und eine zweifache Mutter, Abendzeitung, 22.07.2016, B120
(4) Trauer bei ZF, Anteilnahme bei Rolls-Royce, Märkische Allgemeine, 22.12.2016, B140 (5) Ulrich Wangemann,Terroropfer Sebastian B. in Ragösen beigesetzt, Märkische Allgemeine, 7.1.2017, B132

(6) Tony Cantu, Longtime Austin Resident Among Those Injured In Berlin Attack, Downtown Austin Patch, 22.12.2016, B141

(7) Liron Zayid, “ םישיגרמ ונפטחש תריטס יחל ” (“We feel as if we were slapped on our face”) Mako News (Israel), 31.12.2016, B005
(8) Interview mit Nakhshon Av, “ לארשי הריכה הב קר תעגפנכ תניאת םיכרד “ (“Israel recognizes her only as a victim of a road accident”), Maariv (Israel), 28.12.2016, B006

(9)  Ermittler zuversichtlich: Fahndungserfolg bald zu erwarten, Rosenheim24.de, 21.12.2016, B121; Lkw rast in Weihnachtsmarkt: Neun Tote, 50 Verletzte!, BZ, 19.12.2016, B122 (Hervorhebung ED)
(10) Lkw rast in Weihnachtsmarkt: Neun Tote, 50 Verletzte!, BZ, 19.12.2016, B022
(11) Lkw rast in Weihnachtsmarkt – Neun Tote – Verdächtiger wird vernommen, Kölner Stadt-Anzeiger, 20.12.2016, B127
(12) IS reklamiert Anschlag für sich, Spiegel Online, 21.12.2016, B123
(13) Fieberhafte Tätersuche in Berlin, Pro Sieben, 21.12.2016, B124

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4 Antworten zu Elias Davidsson: Der Berliner Anschlag vom 19. Dezember 2016

  1. Joachim Bode schreibt:

    Zum Wahrheitsgehalt bzw. der Zuverlässigkeit von Pressemeldungen:

    Nach einem von mir geleiteten Strafverfahren zu Beginn meiner Berufstätigkeit las ich am darauf folgenden Tag mit großem Interesse einen Zeitungsbericht, in welchem es um ein ähnliches Delikt ging, jedoch mit einem mir völlig unbekannten Sachverhalt. Mein schon lange gedienter Geschäftsstellenbeamter klärte mich grinsend auf: „Das war doch Ihr gestriger Prozeß…“

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