Höhenflüge des Bürgerdialogs? – dank Freidenker und Ralph Boes

Die (noch) verhüllte Karl-Schiller-Büste im Foyer des Bundeswirtschaftsministeriums.; Quelle: BMWi/Maurice Weiss

Im Foyer des Bundeswirtschaftsministeriums.

Wer verbirgt sich hier? Der beleibte Minister wohl nicht. Ein Hungerkünstler? Oder das „Team vom Bürgerdialog“?

Nein dieses Team sicher ebenfalls nicht. Das kämpft mit offenem Visier und führt flott den leider stumpfen Säbel. Bürger Hartmann musste es erfahren:

„Am 30.09.2015 um 16:02 schrieb buergerdialog@bmwi.bund.de:
Sehr geehrter Herr Hartmann,

wir bitten Sie höflich, sich in dieser Angelegenheit 
an das Bundesministerium für Arbeit und Soziales zu wenden.
Dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie 
obliegt weder die Aufsicht über die Jobcenter, noch 
können wir Ihnen in dieser Angelegenheit 
anderweitig weiterhelfen.
Wir bitten hierfür um Verständnis.


Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team vom Bürgerdialog BMWi

Referat LB 3 - Bürgerdialog
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Scharnhorststr. 34-37
10115 Berlin

Tel.: 030 18615 0
Fax: 030 18615 5300
E-Mail: buergerdialog@bmwi.bund.de
Internet: www.bmwi.de"

 

Der Bürger Hartmann freute sich zweifellos über die „freundlichen Grüsse“ „seines“ Teams… scheint aber trotzdem querulatorisch unterwegs zu sein. (Vorsicht Herr H. – Als HARTmann für BOES zu schreiben, geht das nicht über die MAAßEN?)

Jedenfalls  antwortete Klaus Hartmann, der Bundesvorsitzende der Freidenker:

„Sehr geehrtes Team,

offenbar haben Sie übersehen, dass mein Schreiben nicht an Sie, sondern an den Herrn Bundesminister und Vizekanzler gerichtet ist.
Ich setze voraus, dass Ihnen die Institution und Funktion eines Vizekanzlers bekannt ist. Da bekanntlich kein „Bundesvizekanzleramt“ im Organigramm der Bundesregierung existiert, ist Post an den Vizekanzler natürlich an sein Ministerium zu adressieren. Und zwar unabhängig davon, ob sich dieses Ministerium mit einem Callcenter oder einer Abwimmelagentur umgibt.
Von daher ist es völlig gegenstandslos, wenn Sie mich um Verständnis dafür bitten, dass Sie mir nicht weiterhelfen können. Das verstehe ich vielleicht besser als Sie, weshalb ich Sie auch um nichts gebeten habe. Es wäre hingegen völlig hinreichend, meine Mail an den Adressaten weiterzuleiten.
Wenn Ihnen die Entgegennahme von Mails treuhänderisch obliegt, geht mein Verständnis von treuen Händen dahin, dass selbige nicht für sie Bestimmtes nicht verschwinden lassen, sondern an den Bestimmungsort ausliefern.
Ihre Idee in Form der höflichen Bitte, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales zu behelligen, habe ich bereits vor einigen Tagen realisiert.
In der Erwartung, dass Sie unseren Verkehr als Beispiel für einen gelungenen Bürgerdialog schätzen,

mit freundlichen Grüßen
Klaus Hartmann
Bundesvorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes“

Bekanntlich hat Klaus Hartmann, der einstimmigen Willensbekundung  einer Freidenkerkonferenz folgend, auch an Bundesministerin Nahles und sogar an Bundeskanzlerin Dr. Merkel geschrieben.

Welche weiteren Glanzleistungen des Bürgerdialogs stehen uns bevor?

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