Arbeiterfotografie – Update 15.12.2017

hat in Deutschland eine mehr als 90-jährige Tradition. Und sie wird gepflegt, vom Verein „Arbeiterfotografie e. V.“, in dem unter Anderen Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann eine hervorragende Rolle spielen.

Die Webseite des Bundesverbandes „Arbeiterfotografie“ dokumentiert die enorme Spannweite der geleisteten Arbeit. Reportagen, Dokumentationen, Filmclips, vielfältige Angebote laden zum Stöbern ein.

Hier ein Bildnis von Gilad Atzmon (Reihe: „P0rträts unserer Zeit“), aufgenommen am 11.9.2011 in Freiburg.

Doch die Aktivitäten von Fikentscher und Neumann erschöpfen sich nicht im Fotografischen. Beide geben (neben der satirischen Vierteljahreschrift „Krokodil“) online die „Neue Rheinische Zeitung“ heraus. Regelmäßig schreiben dort namhafte Autoren und Autorinnen, wie Werner Rügemer, Evelyn Hecht-Galinski, Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait, Elias Davidsson, Claudia von Werlhof, Uri Avnery und viele Andere. 

Politische Unentschiedenheit, (linke) Dogmatik und Tabupflege – der Normalfall im Medienmainstream bis weit ins sogenannte „Linke Lager“ hinein – sind in der „NRhZ“ eher selten zu finden. Aufklärung kann nicht an den Grenzen Halt machen, die die Herrschenden ziehen, meint die „NRhZ“, genauso wie ihr berühmtes Vorbild. Kompromißlos (und kenntnisreich) wird der zionistische Imperialismus Israels und seiner Verbündeten angeprangert, wird die US-imperialistische Terrorstrategie analysiert, werden Defizite der deutschen Friedensbewegung (bzw. ihrer Reste) benannt, wird der heraufkommenden multipolaren Weltordnung Aufmerksamkeit geschenkt.

Es gibt auch bedeutende Themen, deren sich die „Neue Rheinische Zeitung“ nicht oder nicht mit der Gründlichkeit annimmt, die ich mir wünsche.

Auch der „Kölner Karlspreis für Engagierte Literatur und Publizistik“ wird vergeben. (Kürzlich stellten Beobachter hämisch fest, dass dieser Preis nur mit 200 € dotiert sei. Für sie muss ein würdiger Preisstifter 20.000,-€ löhnen. Für 100.00 € dann würden sie jedem Stifter Finger und Fußzehen einzeln küssen.)

Es ist nicht schlecht, wenn um einen Preis heftig gestritten wird. Die für heute geplante Preisverleihung hat einen politischen Kampf ausgelöst, der (wie schon vor einer Woche bemerkt) wertvolle Lehren erteilt hat. Der Kampf ist keineswegs zu Ende, und die Lehren werden immer gewichtiger.

Meine Hochachtung den unermüdlichen furchtlosen KämpferInnen Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann. 

 

Update 15.12.2017:

Erlebnisberichte von der gestrigen Veranstaltung im Kino „Babylon“

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2 Antworten zu Arbeiterfotografie – Update 15.12.2017

  1. Theresa Bruckmann schreibt:

    Warum sich Ken Jebsen der Preisverleihung entzogen hat, erklärt er hier:
    https://kenfm.de/statement-von-ken-jebsen-zur-verleihung-des-koelner-karlspreises/

    Was sich in Berlin seit der Bekanntgabe der Gerichtsentscheidung ereignet hat, und wie sich im Zuge der Planung von Rahmenveranstaltung und Demonstration die Dinge entwickelt, verselbständigt, haben, und es zu einer solchen Zuspitzung eines Lager-Kampfes kommen konnte, bekam ich gar nicht mit. Dass es zur angesagten Demonstration auch eine Gegendemonstration geben würde, ist nichts Unübliches und war mir bekannt und die Hoffnung, dass alles friedlich bleiben würde auch.
    Dann fand ich am 14.12. im Laufe des Tages gar nichts im Netz, keinen Lifestream, nirgendwo.
    Das kam mir sonderbar vor.
    Dann erklärt sich Ken Jebsen gegenüber dem RT-Reporter, schließlich seine Erklärung auf seinem eigenen KenFM-Kanal, s.o.
    Wenn das so abgelaufen ist, dann ist seine Entscheidung eine vernünftige.
    Wie ging es in Berlin eigentlich weiter?
    Wo trafen sich Pro-Ken Jebsen-Teilnehmer, wo die Gegner? Und was ereignete sich dann?

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  2. Pingback: „Wir drucken, wie sie lügen!“ oder wie sich der jW-Slogan BABYLONisch bewahrheitet | barth-engelbart.de

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