Der schiefe Blick

oder

Rainer Brauns Kampf gegen den „russischen Militarismus“

Rainer Braun ist nicht irgendeiner unter den Multifunktionären der organisierten Zivilgesellschaft. Als Aktivist der Friedensbewegung ist er bekannt „wie ein bunter Hund“. In Strategiegrüppchen wird sein steuernder Einfluss geschätzt, am Mikrofon lässt er rhetorische Highlights erstrahlen, und die Straßen, auf denen „friedensbewegte Menschen für die Welt von morgen tanzen“, sind schier sein zweites Zuhause.

Ein wahrer Tausendsassa, bewundert von der US-Hardcore-Feministin genauso wie vom spröden „Rotfuchs“-Genossen. Aluhutträger, falls es sie gibt, befreunden sich mit ihm, Ministerialbeamte desgleichen. Selbst Geheimdienstler, warum nicht, würde er um den Finger wickeln. Einer, der seit Jahren an den Fesseln des doch immer weiter platt daliegenden Goliath „Friedensbewegung“ herumzerrt. Und herumzurrt.

Brauns Rede bietet Passagen solider Logik und verblüffender Geschmeidigkeit. Sie steigert sich zum Schwall. Dabei und dazwischen halsbrecherische Argumentationshopser – die aber niemand bemerkt, bei so viel Präsenz, Präsenz, Präsenz.

Ich bemühe mich (nicht zum ersten Mal) sorgfältig zuzuhören, kritisch zu lesen, die „Augen zu heften“.

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Es begann gegen Ende des Jahres 2014. Vorausgegangen war 2013/2014 der US-amerikanisch-deutsche Putsch in der Ukraine, der im Februar 2014 mit aktiver Hilfe traditionsfaschistischer und weiterer terroristischer Kräfte siegreich war. Fortan verteidigte (Vorsicht: Ironie!) die NATO sich und ihre Vasallen wenige hundert Kilometer vor Moskau und St. Petersburg. Von einer solchen Ausgangsposition hätten die deutschen Faschisten geträumt. Russland brach der unmittelbaren Drohung die Spitze, indem es zunächst die US-amerikanischen Schiffseinheiten mit Kurs Sewastopol „überzeugte“, nach Burgas/Bulgarien abzudrehen (was ohne einen Schuss aber mit militärischen Mitteln geschah!) und sodann die Freiheit der Menschen der Krim zugleich mit der eigenen DEFENSIVEN militärstrategischen Situation rettete.

Die etablierte deutsche Friedensbewegung (ebenso wie „Die Linke“) reagierte, Ausnahmen bestätigten die Regel, auf all das mit Tiefschlaf. Auf den Straßen erschienen neue, junge, kämpferische Friedenskräfte – „Montagsmahnwachen“ – unterschiedlicher Ausrichtung aber einig in der Zurückweisung jeder NATO-Aggression gegen Russland.

Die Montagsmahnwachen wurden sofort von den Herrschenden, d. h. der Globalisierungsmafia, aggressiv bekämpft, wobei von Anfang an die „linken“ Verbündeten der Globalisierungsmafia an vorderster Front standen (v. Ditfurth, Distanzierungsbeschluss der Linkspartei vom 26.5.2014).  Ob und wie die Montagsmahnwachen domestiziert und dominiert würden, war unentschieden.

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So „entstand“ der Friedenswinter. Rainer Braun war einer der Macher. Der „Friedenswinter 2014/15“ war eine ad hoc-Aktionseinheit, kurzatmig angelegt, wie selbst der Name sagt. Sein Potential war es, Kern zu sein des HISTORISCHEN BLOCKS ALLER FRIEDENSKRÄFTE von links bis national-konservativ gegen die unwandelbare antirussische Stoßrichtung des deutschen und US/NATO-Imperialismus in ihrer Weltherrschaftsausrichtung. Die „Anti-Gauck“- Demo am 13.12.2014 in Berlin zeigte, nicht zuletzt mit der Rede Eugen Drewermanns, genau dieses Potential in Keimform als politische Wirklichkeit.

Nebenbei: Drewermanns Rede wurde bis heute insgesamt weit mehr als 300.000 mal angeklickt. Hunderte Kommentare wurden geschrieben, z. T. noch in jüngster Vergangenheit. Die Rede wurde  mehr als 4000 mal bewertet. Auf 40 positive Bewertungen kommt EINE negative, also 3%.

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Mit dem Ablauf des „Friedenswinters 2014/15“ stand zumindest ein „Friedensjahr“ auf der Tagesordnung. Anders gesagt: Der HISTORISCHE BLOCK ALLER FRIEDENSKRÄFTE gegen die aggressive russlandfeindliche deutsche und NATO-Politik musste Perspektive, Breite und organisatorische Stabilität gewinnen. Darum wurden im ersten Halbjahr 2015 quälende Diskussionen geführt. Rainer Braun spielte eine zentrale Rolle aber er nicht allein.

Es gab ein Ergebnis: Die ehrenwerte Kampagne „Stopp Ramstein!“. Sie ist von humanistischem und Friedensgeist getragen und legt den Finger in die blutende Wunde der tausendfachen Morde mittels Drohnen. „Ramstein“ steht heute für ein mehrtägiges Event der Wünsche, Hoffnungen und Forderungen tausender Menschen nach Frieden, Gewaltlosigkeit und Gerechtgkeit.

„Ramstein“ steht NICHT für die konkrete (präzis formulierte) Konfrontation mit der Kriegspolitik der Bundesregierung und der deutschen Militarisierung. „Ramstein“ fordert NICHT den Austritt der BRD aus der NATO, fordert NICHT die Kündigung aller NATO-Basen in Deutschland. „Ramstein“ fordert NICHT die strategische friedliche Kooperation mit Russland. „Ramstein“ verlangt NICHT die Beendigung jeglicher neokolonialistischer Sanktionspolitik gegen Syrien, Kuba, Venezuela, Nordkorea und weitere Länder.

Über all das darf/kann in Ramstein alljährlich mehr oder weniger umfangreich und leidenschaftlich GEREDET werden, während syrische, russische, iranische Patrioten und Soldaten aber auch Staatsmänner ALLES GEBEN, um die Kriegssöldner der Globalisierungsmafia des Imperialismus in Syrien zur Aufgabe zu zwingen oder widrigenfalls zur Hölle zu schicken und den Sieg zu erringen.

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Eine Achse fast all der seltsamen Wandlungen der Friedensbewegung, der Linken, der Mahnwachen ist die FEINDSCHAFT GEGEN RUSSLAND. Rainer Braun leistet seinen Beitrag. Natürlich nicht in der Modern-Brutalo-Form des Bundeswehrgenerals Domröse.

Gemeinsam mit Frau Dr. Cristine Schweitzer hat Rainer Braun am 1.6.2015 einen achtseitigen Text fertiggestellt. Er trägt den bescheidenen Titel: „„Russland“ –
Versuch einer Positionsbestimmung aus der Friedensbewegung“ und ist hier zu finden.

Ich habe mich mit diesem Papier am 31.7.2015 auseinandergesetzt, hier im opablog. Mein damaliges Fazit, von dem ich heute nichts zurückzunehmen habe:

„Der blinde Fleck der Ausarbeitung (er umfaßt ungefähr 100% des gesamten Textes) ist die  absichtsvolle Ignoranz der imperialistischen Interessen des (in sich nicht völlig undifferenzierten) Blockes USA/NATO/EU. Sie werden politisch in einer stringent umzusetzenden, von den USA vorgegeben Weltmachtstrategie durchgedrückt. Diesen Interessen und dieser Strategie steht das sich um Russland und China formierende, ebenfalls kapitalistische aber nichtimperialistische eurasische Lager gegenüber. Es ist wachsend kriegsfähig aber nicht, wie das westliche Lager, kriegsgetrieben.

Die vorliegende Ausarbeitung trägt dazu bei, diese Grundkonstellation von Krieg und Frieden in der gegenwärtigen Epoche zu verdecken, hilft, dass sie nicht bewusst wird und hält damit die deutsche Friedensbewegung orientierungslos und inaktiv an der Seite der herrschenden Politik.“

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Am 19.10.2016 erschien ein 6-Punkte-Vorschlag des IPB zum Krieg in Syrien. Rainer Braun ist Ko-Präsident des IPB. Zum damaligen Zeitpunkt gab es mehrere parallele Aktionen und Erklärungen zum Krieg gegen Syrien, darunter das kämpferische Dokument des US-amerikanischen Friedensrates „Hände weg von Syrien!“. Mit ihnen habe ich mich am 24.10. 2016 hier auseinandergesetzt. (Auch auf der Webseite der Berliner Freidenker wurde mein Beitrag veröffentlicht.)

Russland betreffende Kernsätze des IPB-Papiers zielen auf angebliche Kriegsverbrechen Russlands und bestreiten, dass Russland als Friedenskraft wirkt. Ich schätzte damals ein:

„Sein Grundansatz besteht darin, den Syrienkrieg, den die USA mit ihren Verbündeten verlieren, möglichst schnell zu beenden, statt in dieser Situation auf eine neue massive Eskalation zu setzen. Das Ziel des Regime-Changes soll mit politischen Mitteln erreicht werden, einschließlich aggressiver Akte unterhalb des Militärischen.“

Die damaligen Links auf die IPB-Seite funktionieren nicht mehr. Heute konnte ich den 6-Punkte-Vorschlag von IPB nicht mehr online finden. Ob er offiziell zurückgezogen wurde, ist mir nicht bekannt und war momentan nicht zu ermitteln. Erfreulicherweise habe ich damals die entscheidenden Passagen wörtlich übernommen.

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Die jüngsten Einlassungen Rainer Brauns zum angeblichen russischen und chinesischen Militarismus sind nunmehr, wie erwähnt, bei Weltnetz TV zu verfolgen.

Ab 2’30‘ behauptet Braun, dass bei den G20 „die Kriegstreiber dieser Welt“ quasi unter sich waren. Auch Russland und China würden eine militaristische Politik betreiben (10’10“). Ab 4’40“ wird besonders die neoliberale Politik Chinas mit dem westlichen Neoliberalismus gleichgesetzt und attackiert, und ab 13’50“ wird nachdrücklich ausführlich der Militarismus Russlands und Chinas behauptet.

Interessant, dass zum Beweis der Behauptung vom russischen Militarismus NICHTS angeführt wird. Moderatorin und Gesprächspartner Andreas Wehr setzen hier leider nicht nach. Braun hebt die Bekömmlichkeit seiner faktenlosen Unterstellung durch besondere Würze: Er bescheinigt den Russen, dass sie in einem „verzweifelten Abwehrkampf“ stehen, dass sie „gerade erdrückt werden“. Ich lasse beiseite, wie zutreffend oder nicht diese Einschätzungen sein mögen, interessanter erscheint mir die rhetorische Nettigkeit: Der Friedensfreund versetzt einen Faustschlag ins Gesicht, doch reicht er ein Tüchlein hinterher zum Tränenabwischen. Und: „Ich war gerade in Moskau und weiss ein bißchen wovon ich rede.“ Noch Fragen?

Chinas Militarismus dagegen wird „bewiesen“, nämlich mit den Verweis auf Chinas Rüstung und seinen Rüstungsexport. Dazu sage ich nur: „So what!“

Hervorheben möchte ich aber eine besondere Perle der Beweisführung des langjährigen Geschäftsführers so mancher „Association Of Lawyers“, manchen „Network(s) of Engineers and Scientists“: Es geht um den Nachweis, dass bei den G20 eigentlich der Kriegstreiberabschaum der Welt mit sich selbst am Tisch saß. Eigentlich seien sie alle NATO gewesen: Acht NATO-Mitglieder und acht NATO-Partner= 16x NATO. An dieser Stelle zeigte sich Andreas Wehr bestens informiert und weist ab 19’32“ Rainer Braun in aller Ruhe nach, dass er mit seiner Methode „Dummenfang“ diesmal an den Falschen geraten ist.

***

Damit soll es genug sein. Die Beschäftigung mit dem Thema

führt mich jetzt zu der Überlegung, dass die Feindschaft gegenüber den Russen (gegenüber dem Osten überhaupt?) für die Ohnmacht der Friedensbewegung und die Ohnmacht der Linken eine wahrhaft strategische Rolle spielt

bestärkt mich in der Überzeugung, dass auf der politischen Ebene der Gegensatz zur Russenfeindschaft nicht Russenromantik sein kann, sondern nur friedliche, gleichberechtigte Kooperation zum gegenseitigen Nutzen

lässt mich vermuten, dass der schiefe Blick nach Osten mit einem ebenso schiefen Blick nach Westen korrespondiert. Doch das ist ein neues Thema.

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10 Antworten zu Der schiefe Blick

  1. Joachim Bode schreibt:

    Ich empfehle dringend, sich das Video mit dem pornografischen und gemeingefährlichen Geschwätz des Generals Hans-Lothar Domröse anzuschauen. Wer danach noch Zweifel an der eigentlichen Funktion der NATO haben sollte, dem ist nicht mehr zu helfen.

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    • kranich05 schreibt:

      Nur der Vollständigkeit halber: D. ging bald nach dem Zeitpunkt des Videos in den Ruhestand, wurde mit höchster Ehre und einem gespenstischen Großen Zapfenstreich verabschiedet.

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      • Joachim Bode schreibt:

        Ist Domröse etwa wegen der Selbst- und NATO-Entlarvung im Video in den Ruhestand geschickt worden???

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        • kranich05 schreibt:

          Nein, war alles planmäßg. Vielleicht hatte ihn ja der bevorstehende Ruhestand „beflügelt“.
          Er war übrigens der höchste NATO-General der BRD.

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          • Joachim Bode schreibt:

            Noch was zum Video mit NATO-Domröse:
            Seine Ausführungen ließen mich jeden Moment das Wort „Blitzkrieg“ erwarten, was Domröse aber nur im Kopf behielt und nicht auf die Zunge legte…..

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  2. Pingback: Deutscher Freidenker-Verband e.V. – Landesverband Berlin » Gegen den „russischen und chinesischen Militarismus“

  3. sischramme schreibt:

    Das Zerstückeln von Tatsachen, um deren Fragmente allein zu betrachten und ins Gegenteil zu kehren, ist doch Sache von Imperialisten. Erinnern wir uns doch gemeinsam, dass China damals von Japan überfallen wurde und das Gebiet Mandschurei oder von Japan genannt Mandschukuo als Enklave benutzt und deren Bewohner abgeschlachtet wurden. Und die Sowjetunion sollte restlos vernichtet werden. Schon den Zweiten Weltkrieg und die darauf folgenden Hetzkampanien vergessen? Dieses Ziel ganz Asien einzuverleiben wird konsequent umgesetzt. Oder weshalb sind so viele imperiale Stützpunkte weitab von den USA um Russland und China vertreten? Weshalb wird zum x-ten Mal Ursache und Wirkung vertauscht?

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  4. kranich05 schreibt:

    Auf vorliegenden Beitrag habe ich eine ganze Anzahl Reaktionen in Form von Mails (teils im Rahmen von Mailinglisten) erhalten, also nicht in der öffentlichen Form des Kommentars, sondern bestenfalls in halböffentlicher, am Ende gar in privater („interner“ – „bleibt unter uns“) Form.

    Ich stelle gerne wieder und mit Nachdruck fest, dass die Methode, die „heißen politischen Themen erstmal intern zu klären“ und dann „mit einem einheitlichen Standpunkt“ (also „monolithisch“, „von weisen Führern zusammengeschweißt“) „an die Massen heranzutreten“, die dann „nur“ überzeugt, mitgerissen, aktiviert werden müssen, dass diese Methode die nichtkommunistische, nichtsozialistische, nichtleninistische ist. 
    Es ist nicht die Methode des Gewinnens der Massen (oder wenigstens ihres Ohres), sondern ihres Wegtreibens. Alle die Linkskräfte, die sich mehr oder weniger in der Tradition von Marx und Lenin sehen, in Wahrheit aber einen „realsozialistischen politischen Stil“ pflegen (der bekanntlich 1989 nach ziemlich genau 60 Jahre zusammenbrach), haben diese „Methode des Wegtreibens“ mit maximalen Erfolg angewandt und tun es heute noch. 

    Ich akzeptiere diese Methode natürlich nicht und gehe auf die Inhalte öffentlich ein. Ebenso natürlich akzeptiere ich die Wünsche nach persönlicher Nichtöffentlichkeit, also anonymisiere ich die Aussagen.

    A sagt: Das zugrundeliegende Sachproblem ist unstrittig (gemeint ist offenbar die Zurückweisung des Militarismus-Vorwurfs.) Aber es fehlt an Psychologie, an Pädagogik, damit der Bündnispartner, hier Rainer Braun, erreicht wird. Wir wollen solche Zuspitzungen nicht „ausbaden“, deshalb ist es unangebracht, solche Positionen zu verbreiten.  
    B sagt: Da kann ich A nur zustimmen !!!
    Es sollten auf keinen Fall Brücken abgebrochen werden!!! Wir sollten taktisch klug handeln, um ein großes Ziel zu erreichen!
    C sagt: In der Tat: haarsträubend, was in dem erwähnten IPB-Papier zu lesen ist. Soros kann sich freuen, wie es gelingt, die „Bewegung“ von innen her unschädlich zu machen. Die Frage ist: wie können wir uns konkret verhalten? Was machen wir, wenn wir erkannt haben, dass die „Bewegung“ von Soros-Leuten geführt wird? Was bedeutet das z. B. für Ramstein? 

     Ich möchte vorläufig drei Antworten geben: 
    1. Ich erhebe keinen Anspruch, die bestmögliche, pädagogisch meisterhafte Antwort an Rainer Braun gegeben zu haben. Unendlich viel Platz ist frei für gelungenere Kommunikation, für pädagogischere Antwortern. Sie, bitte, müssen aber gegeben werden! (rufe ich laut, um auch einmal ein Ausrufezeichen zu benutzen).
    Denn die erste und tief gegründete Brücke, die ich unbedingt verteidige, ist die faire und friedliche Zusammenarbeit mit Russland (ich verdenke es niemandem wenn er sagt „Freundschaft“, obwohl ich diesen Begriff auf der Ebene von Staaten vermeide). 
    Deshalb trete ich jeder Verleumdung Russlands entgegen. Und davon wird mich keine „taktische Klugheit“ abbringen.

    2. Vielleicht will Rainer Braun Russland nicht verleumden. Vielleicht bemerkt er, dass er sich verrannt hat. Er kann sich korrigieren. Vielleicht will er nicht um jeden Preis auf seinem Extrem beharren, und die Meinung seiner Bündnispartner ist ihm wichtig? Das würde das Problem aus der Welt schaffen und die Sorgen von A und B würden gegenstandslos.

    3. Doch leider sind die teils distanzierenden und teils verleumderischen Aussagen von Rainer Braun zu Russland keine Eintagsfliegen. Belege wurden angeführt. Nun wird es erst wirklich spannend, nämlich, wie C formuliert: „Was machen wir, wenn wir erkannt haben, dass die „Bewegung“ von Soros-Leuten geführt wird? Was bedeutet das z. B. für Ramstein?“ Meine Antwort: A Ich gehe mit jedem zusammen, soweit und so fest, wie er Positionen vertritt, die ich teile und B ich gehe über ihn hinaus, vertrete in aller Offenheit meine eigene Position, wenn der Andere nicht bereit ist zu folgen. Konkret: A Natürlich stehe ich mit Rainer Braun in Ramstein gegen den amerikanischen Drohnenkrieg und seine Unterstützung durch die BRD. Und B natürlich weise ich in Ranstein die Verleumdung Russlands und China als militaristisch durch Rainer Braun zurück.

    Bündnis ist keine Einbahnstraße und ein leckerer runder Eierkuchen schon gar nicht.
    Bündnisse sind enger oder weiter, sie halten oder zerbrechen. Daran ist nichts Schlimmes. Schlimm wäre es, wenn die beteiligten Menschen aus dem Einen wie dem Andern keinen Nutzen für ihren politischen Kampf ziehen würden. 

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  5. paixfriedenpace schreibt:

    Freidenkende Menschen sollten auch freihandeln können. Sich von Ängsten leiten zu lassen einen „Bündnispartner“ verschrecken zu können, beschneidet nicht nur die eigene Tätigkeit sondern nimmt auch den „Partner“ nicht für voll. Erst wenn dieser (hier R.B.) mit seiner Verleumdung Russlands und Chinas konfrontiert wird, kann er zur Präzisierung seines Standpunktes bewegt werden. Sein darauf folgendes Handeln – auch sein Nichtreagieren – zeichnet den Weg für seine themenbezogenen Mitstreitern (in diesem Fall zu Ramstein).
    Sorry für diesen Klugscheisserkommentar, aber manchmal geht mir die Ängstlichkeit – als „Vorsicht“ begründet – in der Friedensbewegung auf die Nerven!

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  6. Theresa Bruckmann schreibt:

    Schade, hier wurde eine Chance vertan, diesen letzten Satz präzisieren zu lassen:
    Reiner Braun im Interview mit Marcus Klöckner:
    „Wir müssen dafür auch die Institution stärker in die Kritik nehmen und delegitimieren, die sozusagen das Korsett für diese Kriegspolitik und die damit verbundene Konfrontationsstrategie ist: die NATO. Wer wirklich Frieden will, muss für ein Ende der NATO wirken.“
    Aus diesem Interview:

    Reiner Braun: „Kein deutscher Politiker kann sich von der Verantwortung befreien, mitverantwortlich an völkerrechts- und grundgesetzwidrigen Handlungen zu sein“


    Anders Gregor Gysi hier:

    Ein Beispiel präziser Erklärungen hier zum Begriff ‚Antideutsch‘:

    Auch Lafontaine ruft auf zur Demo in Ramstein:

    und natürlcih Ken Jebsen:
    https://kenfm.de/aufruf-zur-kampagne-stopp-air-base-ramstein-2017/

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