1. 10. – Kanzleramt! US-Botschaft! mit Update/Vorbemerkung am 1.10.

Das folgende Posting ist zwei Tage alt. Ich verändere es nicht. Jedoch möchte ich deutlich zum Ausdruck bringen, dass ich Ken Jebsens Statement „Gründungstreffen der Entschlossenen“ nicht unterstütze. Vieles missfällt mir – an erster Stelle die „nichtpolitische Politik“, die dort verkündet wird.

Unerfreulich ist auch, dass Ken Jebsen mit keinem Wort zur Friedensdemo am 8.10. „Die Waffen nieder“ mobilisiert.

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Eine Leserin hat mir diese Mail geschickt – danke! – die ich gern verbreite:

Hallo Herr Kurch,
werden Sie am Samstag, 1.10. um 5 vor 12 am Kanzleramt sein? Ken Jebsen hat dort ja zur Demonstration aufgerufen. Vielleicht können Sie in Ihrem Blog noch etwas Werbung machen.
Ich reise aus Heidelberg an.
Viele Grüße
J. B.
Leserin Ihres Blogs

Und hier mehr Infos von Ken Jebsen

„ES REICHT! Demonstration gegen die menschenverachtende Kriegstreiber-Politik der Bundesregierung

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Ich werde an dieser Aktion leider  nicht teilnehmen. Nicht weniger als eine Hochzeit (nein, nicht die eigene) entführt mich an diesem Tag aus Berlin.
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Ebenfalls am 1. 10. findet in unmittelbarer Nähe um 13.30 Uhr eine zweite wichtige Kundgebung statt:

“ Raus aus Syrien, USA !“

Die Veranstalter sind um eine Abstimmung mit Ken Jebsen bemüht. Willi Schulze-Barantin schreibt:

„Sehr geehrter Ken Jebsen,

mein Name ist Willi SchulzeBarantin, ich wohne in Frankfurt am Main.
Zuallererst möchte ich Ihnen zu Ihrem 50. Geburtstag gratulieren und Ihnen persönlich alles Gute wünschen.
Zum Politischen:
Seit über 4 Jahren bin ich u. a. im „Frankfurter Solidaritätskomitee für Syrien (FSKFS)“ engagiert.
Die „Syrische Gemeinde in Deutschland und Europa“ und die sie unterstützenden Organisationen und Initiativen veranstalten am kommenden Samstag die nachstehende Kundgebung. 
Datum: Samstag, 01.10.2016
Wo: Beim Brandenburger Tor – Vor der US-Botschaft – Pariser Platz 2, 10117 Berlin
Uhrzeit: 13:30 Uhr (Bitte pünktlich erscheinen !)

Die Friedensfahrer (Berlin-Moskau-Berlin) treffen sich zur von Ken Jebsen initiierten Demo am 01.10. um 11:55 Uhr vor dem Kanzleramt in Berlin und werden dort noch letztePetitions-Unterschriften sammeln für die Übergabe am 03.10. in Dresden.

Die Bereiche „Frieden mit Russland“ – Donbass – Syrien – etc. stehen, aus meiner Sicht, in einem sehr engen politischen Zusammenhang.
Der Weg vom Kanzleramt zum Brandenburger Tor ist kurz.
Die „SyrerInnen“ sollten um 11:55 Uhr die „FriedensfahrerInnen“ vor dem Kanzleramt unterstützen; danach die „FriedensfahrerInnen“ die „SyrerInnen“ ab 13:30 Uhr vor der US-amerikanischen Botschaft.
Wäre das aus ihrer Sicht organisatorisch und zeitlogistisch möglich? 
Wir könnten uns auch telefonisch verständigen (meine Nummern: 069-613718 + 015733172336.
Über eine kurze Antwort würde ich mich sehr freuen.
Herzliche und solidarische Grüße
Willi SchulzeBarantin“
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20 Antworten zu 1. 10. – Kanzleramt! US-Botschaft! mit Update/Vorbemerkung am 1.10.

  1. Pingback: Deutscher Freidenker-Verband e.V. – Landesverband Berlin » Neu!!! Zwei wichtige Termine am 1.10. Neu!!!

  2. Joachim Bode schreibt:

    Kommt da noch eine Präzisierung der Kritik?
    Ich rätsele vergeblich, wie diese aussehen könnte.
    Hab´ ich etwa in der Schule (des Lebens) nicht aufgepasst?

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  3. Julia Bleek schreibt:

    Auch ich kann Ihre Ablehnung von Herrn Jebsens Aktion keineswegs nachvollziehen. Auch kenne ich niemanden, der Jebsen „nicht politische Politik“ vorhalten könnte. So politisch wie Ken Jebsen ist kaum ein anderer Journalist.

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  4. Theresa Bruckmann schreibt:

    Könnte es sein, dass verschiedene Definitionen des Begriffs „politisch“ auf einander prallen?.
    Die einfachste Unterscheidung, die ich kenne ist die: Sage ich z.B. „Ich habe Kopfschmerzen“, ist das privat. Sage ich: „Ich habe Kopfschmerzen wegen diesem Fluglärm, der hier herrscht“, so ist das eine politische Aussage; denn der Satz beinhaltet die Aussage „Fluglärm ist ungesund“.
    Demnach machen Zivilgesellschaften und NGOs politische Aussagen, aber un- oder überparteiische Aussagen, ebenso seriöse Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler.
    (Klar ist, dass hier bei aller Sorgfalt Prägungen durch die Sozialisierung einfließen.)
    Geben Sie eindeutige Parteinahmen ab, sind sie parteiisch.
    In einer funktionierenden Demokratie sollte die Regierung den Wählerwillen der Mehrheit abbilden und Politik für diese Mehrheit gestalten.
    Parteien bieten uns die Möglichkeit über die von uns gewählten Repräsentatnen mitzuwirken.
    Politik ist das Mittel Ziele im Rahmen unserer Gesetzgebung und unserer Institutionen zu erreichen. Der Zweck der Politik ist das Wohl der Gesellschaft.
    Funktioniert Demokratie so nicht, suchen Menschen nach anderen Möglichkeiten, sich Gehör zu verschaffen. So sind derzeit verschiedene Initiativen im Entstehen begriffen bzw. gibt es schon.
    .

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    • kranich05 schreibt:

      „Könnte es sein, dass verschiedene Definitionen des Begriffs „politisch“ auf einander prallen?.“

      Ja, Frau Bruckmann, genauso ist es. Mit „nichtpolitische Politik“ habe ich mir erlaubt, verschiedene Wortbedeutungen von „Politik“ zu verwenden. Ich dachte, solch paradoxe Ausdruckswweise regt zum Denken an.

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      • JoachimBode schreibt:

        Meine „Denke“ läßt mich völlig im Stich, wenn ich die beiden vorstehenden Kommentare in Bezug zu Ken Jebsens politisches – oder, besser(??): öffentliches – Wirken setze.

        Die Spannung steigt!

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        • kranich05 schreibt:

          Bei soviel Spannung muß ich antworten, vor der Zeit:
          K. J. macht Politik, indem er die Massen mobilisiert, d.h. in Bewegung führt (bzw. sich darum bemüht). Massen in Bewegung sind Politik.
          K.J verzichtet auf Politik, indem er die materiellen Interessen, die die Gesellschaft strukturieren, d.h. die Entscheidungen der mächtigen materiellen Interessenten total ignoriert. Die ökonomische und Machtinteressen (definierbarer Menschen und Menschengruppen (Klassen)) sind die politischer Struktur der Gesellschaft.
          Kommt K. J.s Rede an diesen Punkt schlägt er einen Haken der Art: „Frau Merkel ist auch nur ein Rädchen des Systems… wir alle sind das System…. wir müssen in uns gehen.“
          Oder noch krasser:
          „Rüstungsproduktion, Rüstungsexport sind schlecht.“
          Jetzt folgt nicht: „Also jagen wir die Kriegsgewinnler (Wer ist das überhaupt?) davon!“
          Es kommt: „Wir brauchen noch viel mehr Ideen für Konversion, mehr Bildung.“
          Das ist K.J.-Volksverarsche.

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          • Joachim Bode schreibt:

            Die angeführten Beispiele für „krasse“ „Volksverarsche“ (solche Begriffe fallen mir eher bei den Reden und Handlungen unserer rückwärts gerichteten Volksvertreter ein…) könnte man auch so verstehen, dass KJ versucht, die Menschen dort abzuholen, wo sie sind…..
            Gerade die zuletzt angeführte Argumentationsweise (für angebliche Volksverarsche) zeigt doch deutlich, dass KJ weiß, wie weit die meisten unserer Landsleute von der Bereitschaft zum Wegjagen der Kriegsgewinnler entfernt sind. Zur Herstellung solcher Bereitschaft braucht es offensichtlich viel mehr Einblick („Bildung…“) in die Zusammenhänge der herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse.
            Und was kennzeichnet die machtpolitischen Interessen deutlicher als die Verhältnisse der Rüstungsproduktion und des -exports? Die ignoriert KJ doch gerade nicht – jedenfalls nicht „total“… !

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          • Theresa Bruckmann schreibt:

            Ken Jebsen sagt ausdrücklich, dass er kein Führer sein will.
            Er ist ganz entschieden gegen Krieg und für das Menschliche.
            Der Mensch ist Zweck, nicht Mittel!
            Unsere Volksvertreter in den Parlamenten müssen ihrem Soverän,
            dem Volk dienen!
            Tun sie das nicht, so sind sie keine Volksvertreter.
            Wo hier ein Hakenschlagen gesehen wird, weil Ken Jebsen nicht
            zum Klassenkampf aufruft, sagt Ken Jebsen:
            Dann müssen wir das selbst in die Hand nehmen.
            Um das Menschliche, das menschliche Maß zu finden, sollten wir
            ‚in uns gehen‘, nur so finden wir unsere (verdrängten, wegerzogenen,
            weggebildeten) Wunschvorstellungen, Träume, Visionen wieder.
            Hier fühle ich mich an Heinrich Vogeler und Joseph Beuys erinnert.
            Ken Jebsen sagt uns nicht: „Hier geht’s lang“, sondern wir sollen
            unsere Sinne schärfen – und ganz im Sinne der Aufklärung – unsere
            eigenen Schlüsse ziehen.

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          • Joachim Bode schreibt:

            Danke, Frau Bruckmann. Ihren Worten entnehme ich, dass die Methoden z.B. von Henryk M. Broder, die dieser u.a. auch in Bezug auf Ken Jebsen pflegt, noch nicht überall verfangen haben.
            Bisher habe ich festgestellt, dass die Vorwürfe, die von vielen Seiten gegen Ken Jebsen erhoben werden, nicht belegbar sind – außer, dass Ken Jebsen einfach zu schnell spricht (was er selber auch einräumt).
            Trotzdem hat sich im Laufe der Zeit eine „veröffentlichte Meinung“ gebildet, die Ken Jebsen in alle möglichen Schubladen schiebt, natürlich ohne ernsthafte Auseinandersetzung mit den Kritikpunkten – das wäre ja auch zu anstrengend oder politisch nicht genehm… Da ist man schnell bei der Hand mit Antisemitismus und Querfront oder ähnlichen Vorwürfen.
            Möglicherweise könnte bei Ken Jebsens Arbeit das letzte Quentchen an Systemkritik oder Kapitalismus-Analyse fehlen. Das ließe sich aber verschmerzen: Ich habe das bei ihm und seiner journalistischen Tätigkeit bisher nicht vermisst, und viele von mir sehr geschätzte Personen offensichtlich auch nicht. Schon die bloße Anzahl und die politische Qualität der Leute, die den Einladungen Jebsens gerne gefolgt sind, sind ein kleiner Hinweis darauf. Da muss man (fast!) nicht mal mehr die Inhalte betrachten, die Ken Jebsen bei seinen Veranstaltungen ´rüber bringt…

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          • Lutz Lippke schreibt:

            Ich verstehe die Kritik (fehlender Klassenkampf), teile sie aber letztlich nicht.
            Veränderung steht doch auch Immer in dem praktischen Konflikt zwischen Reformbestrebung und Revolution. Als Techniker für vernetzte technische Systeme hat man das ganz praktisch. Ein Netzwerk von verschieden alten und unterschiedlich stark kränkelnden heterogenen Systemen funktioniert zwar noch, aber eben nur unzureichend und unsicher. Ein solches Netzwerk wird zu einem Unikat, zwar mit einer gewissen Grundstruktur, aber eben auch ganz individuellen Eigenschaften und Abhängigkeiten. Viel Aufwand für Wartung und Bastelei bei den notwendigen Anpassungen rufen eigentlich nach radikaler Revolution. Altes weg, Neues und viel Besseres her. Mit dem Kühlschrank und der Waschmaschine ist das grundsätzlich kein Problem, wenn das Geld dafür noch übrig ist. Fehlen die Mittel für Beides, entscheidet halt die jeweilige Durchsetzungsstärke der Interessenten den Konflikt. Aber heterogene vernetzte Systeme mit vielen Schnittstellen und wechselseitigen Abhängigkeiten tauscht man nicht so einfach aus. Den Weg von alt nach neu nennen Techniker deswegen Migration, weil es ein langer, u.U. auch beschwerlicher Weg mit vielen Fallstricken ist. So nützt einem die Kenntnis des besten Prinzips und der perfekten Technologie noch nichts, wenn man nicht fähig oder mächtig genug ist, ein reales System wirklich dorthin zu migrieren oder schlicht die Systemvoraussetzungen dafür fehlen.
            Ich denke, dass man das auf politische, gesellschaftliche Systeme transponieren kann. Selbst klare Definitionen bringen also noch keinen klaren Weg und das „richtige“ Ergebnis. Ein guter Plan und schlechte Umsetzung kann sogar fatalere Folgen haben, als die erfolgreiche Umsetzung eines mäßigen Plans. Ich bin aus verschiedenen Gründen derzeit mehr mit juristischen Fragen und damit dem Rechtsstaat befasst, als mit den „großen“ politischen Themen. Aber gibt es absehbar Frieden und Gerechtigkeit ohne einen funktionierenden Rechtsstaat? Warum interessieren sich die angeblichen Gerechtigkeits- oder Zukunftsparteien nicht für den tatsächlichen Zustand des Rechtsstaats? Spielt das im Klassenkampf keine Rolle? Wie wird der Rechtsstaat analysiert, migriert und „klassenstandpunkttauglich“ gesichert? Aus den System-Erfahrungen in der DDR und auch den Klassenkampfbestrebungen in der alten BRD steht genug Anschauungsmaterial zur Verfügung, um zu wissen, dass ein klarer Klassenstandpunkt zumindest nicht ausreicht und der behauptete Zweck besser nicht die Mittel heiligt.

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  5. Theresa Bruckmann schreibt:

    „Volksvertreter, die ihr Volk nicht vertreten, sind keine Volksvertreter“, sagt z.B. Ken Jebsen. Und er meint, dass die Entschlossenen es selbst in die Hand nehmen und Druck machen müssen, etwa: „Wir machen da nicht mit!“ Das ist höchst politisch, aber außerparlamentarisch.
    https://kenfm.de/kenfm-am-set-2-rede-vor-dem-kanzleramt/

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    • Joachim Bode schreibt:

      Jetzt schimmert´s mir endlich (ein wenig):
      Solange Ken Jebsen sich nur außerparlamentarisch betätigt, betreibt er „nichtpolitische Politik“ – oder?

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  6. Joachim Bode schreibt:

    Lutz Lippke – ich freue mich über Ihre Meldung -, Sie fragen u.a.:
    „Warum interessieren sich die angeblichen Gerechtigkeits- oder Zukunftsparteien nicht für den tatsächlichen Zustand des Rechtsstaats? Spielt das im Klassenkampf keine Rolle?“

    Die Geschichte unseres Grundgesetzes gibt darauf eine Antwort:
    Max Reimann hat damals für die KPD den Entwurf des Grundgesetzes als unzureichend abgelehnt unter gleichzeitigem Hinweis darauf, dass die Kommunisten dieses Grundgesetz eines Tages verteidigen werden müssen gegen die Kräfte, die es aus reaktionären Gründen einschränken bzw. abschaffen wollen.

    Genau so ist es gekommen:
    Die „angeblichen Gerechtigkeits- oder Zukunftsparteien“ haben es in jahrzehntelanger Arbeit geschafft, wesentliche Bestandteile des Grundgesetzes zu verwässern oder ganz auszuschalten, so z.B. die ursprüngliche Beschränkung der Bundeswehr auf die Landesverteidigung.
    Erklärbar ist das u.a. damit, dass die Verfassungsrichter letztlich vom herrschenden Parteienproporz in Gestalt der Regierungen von Bund und Ländern und deren Gremien ausgewählt und ernannt werden und sich dafür meistens – aber nicht immer – dankbar erweisen.
    So lange das so funktioniert, können die „angeblichen Gerechtigkeits- oder Zukunftsparteien“ mehr oder weniger schalten und walten, wie sie wollen – auch wenn sich das Bundesverfassungsgericht oft genug wegen zu offenkundigem Verfassungsverstoß dazu gezwungen sieht, die Verfassungswidrigkeit Berliner Gesetze feststellen zu müssen.
    Das rechtliche Korsett ist den Herrschenden also je nach den Bedürfnissen ziemlich gut angepasst worden durch die auf dem Papier „unabhängigen“ Richter, ergänzt aber auch durch die entsprechenden Gesetze gemäß den vorherrschenden Mehrheiten der Herrschenden.

    Zusammenfassend:
    Die „angeblichen Gerechtigkeits- oder Zukunftsparteien“ interessieren sich sehr wohl für den tatsächlichen Zustand des Rechtsstaats, so lange er nur ihren Interessen entspricht. Dann merkt man wenig von ihrem „Interesse“… Hell wach werden die entsprechenden Protagonisten aber dann, wenn es an die Privilegien der von ihnen vertretenen Gruppen (meinetwegen auch Klassen) gehen sollte. Hierzu fallen mir aber – offensichtlich mangels Masse – keine passenden Beispiele ein….

    Und wo bleibt da der Klassenkampf?
    Ich hoffe, mich deutlich genug ausgedrückt zu haben, jedenfalls was den Klassenkampf von oben anbelangt.

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    • kranich05 schreibt:

      Herr Bode, Herr Lippke,(gilt auch für Frau Bruckmann),
      aus gegebenem Anlass und wiederholt erklärt: Ich kann nichts dafür, wenn Ihre Kommentare manchmal erst freigeschaltet werden müssen und manchmal nicht. Das macht das Programm, und ich habe keine Ahnung, wie ich das ändern könnte.
      Ich hoffe, mich nach dem 9.10. etwas aktiver in Ihre Diskussion einzuschalten

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    • Joachim Bode schreibt:

      Der Zustand des Völkerrechts spielt für die USA und Vasallen (z.B. BRD) ebenfalls keine Rolle (mehr), nachdem die Siegermächte mit den Nürnberger Prozessen ganz wichtige Weiterentwicklungen veranlasst hatten (Verbot von Angriffskriegen, Verantwortlichkeit der Politiker usw.). Inzwischen verstoßen die genannten Staaten munter gegen die selbst entwickelten Grundsätze, weil sie diese als hinderlich zur Durchsetzung ihrer verbrecherischen Absichten ansehen. Nur bei der Krim wird das Völkerrecht bemüht – von westlicher Seite unter Verdrehung der Grundsätze, um es dann gegen Russland zu verwenden.

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    • Lutz Lippke schreibt:

      Der Klassenkampf von oben ist also klar. Rechtsverhältnisse sichern den Herrschenden den derzeitigen Status Quo, sowie zukünftige Bevorzugung und deren formale Legitimation, selbst wenn diese (Vor-)Rechte nur auf Behauptungen und Manipulationen beruhen. Waffen, Krieg und Terror sind nur die martialischen Mittel zur Durchsetzung dieser Agenda. Umbrüche sorgen unter diesen Bedingungen nur für einen Machtwechsel oder bei Abschaffung der Rechtsverhältnisse für Chaos. Letztlich will niemand Unsicherheit und Chaos. Davor flüchten die Menschen. Also kann es doch aus Sicht von „Unten“ auch so bleiben wie es war, zumindest wenn man sowieso nicht zu den Mächtigen gehören wird. Was kann „Unten“ also tun, wenn es nicht selbst ein privilegiertes „Oben“ erreichen will oder kann?
      Das Grundgesetz sehe ich als guten politischen Ansatz. Es greift formal die grundlegenden Ziele der friedlichen und demokratischen Kräfte auf und erklärt diese zu übergreifenden Rechtsgrundlagen für Alle (z.B. Würde, Gleichheit vor dem Gesetz, Gleichberechtigung, Diskriminierungsverbot). Das Grundgesetz ist heute ein politisches Zugeständnis von „Oben“ an „Unten“. Auch wenn es z.T. schon wieder ausgefranst wurde, hat es nach meiner Auffassung immer noch ein enormes Potential für gesellschaftspolitische Entwicklung zu mehr Demokratie und Gerechtigkeit. Das Problem ist im Wesentlichen die Manipulierbarkeit der Interpretation und einfachrechtlichen Auslegung, die praktische Umdeutung der Grundrechte. Das kann man unter Übertragungsmängel an den Schnittstellen () in einem vernetzten System zusammenfassen.
      Politik Rechtsgrundlagen Rechtspraxis
      Beispiele für diese Übertragungsmängel im Rechtsstaat sind z.B. die „richterliche Unabhängigkeit“, „richterliche Überzeugung“ und „Rechtssicherheit“.
      Die richterliche Unabhängigkeit soll insbesondere vor dem Zugriff von „Oben“ auf die Rechtsfindung schützen, wird aber praktisch (auch) zur Abwehr von Beschwerden von „Unten“ wegen Benachteiligungen und Manipulationen genutzt. Die „richterliche Überzeugung“ soll Geständniserzwingung, Folter und Beweisnot überwinden, wird aber praktisch (auch) als Umgehung der Tatsachen und Ermittlungspflichten genutzt. „Rechtssicherheit“ soll ein sorgsam bestimmtes materiell-rechtliches Ergebnis sichern, wird aber praktisch (auch) zur Ausschaltung einer rechtlichen Überprüfung und zur Durchsetzung von „Prozessökonomie ohne inhärente Effektivität“ (Erledigungszahlen) genutzt.
      Wenn ich die Analogie zum vernetzten technischen Systemen noch einmal bemühen darf, reicht es eben nicht aus, allein über das Teilsystem „Politik“ dogmatisch auf das Gesamtsystem einzuwirken oder die Teilsysteme jeweils isoliert zu betrachten. Nur die Qualität der gesamten Verarbeitungs- und Übertragungsstrecke sichert jedes einzelne Ergebnis und umgekehrt jedes einzelne Ergebnis definiert die Qualität des Gesamtsystems. Wird z.B. der Wert des Parameters „Schutz durch richterliche Unabhängigkeit = unten“ auf dem Weg bis zum Ergebnis regelmäßig durch den Wert „oben“ vertauscht, liegt ein systematischer Fehler des Systems vor. Es wird dysfunktional bzw. täuscht die versprochene Funktion nur scheinheilig vor. Verlangt die „richterliche Überzeugung“ in der Praxis vom Nichttäter Einsicht in die Tat, dann umgeht das den Verzicht auf Geständniserzwingung / Folter und hebelt die Unschuldsvermutung aus (siehe nur als Referenz für viele Fälle die Justizskandale Wörz, Arnold, Mollath, Peggy). Wie schwer es die manipulative Nutzung des Grundsatzes der „Rechtssicherheit“ macht, gegen Justizunrecht wirksam vorzugehen, ist ebenfalls den Justizskandalen stellvertretend für viele Fälle zu entnehmen.
      Was hat das für mich mit dem Wunsch nach Frieden zu tun?
      Erstens schafft eine un(ge)rechte Gesellschaft weder inneren noch äußeren Frieden, zweitens kann man keiner Friedensbotschaft trauen, die diesen Zusammenhang übergeht.
      Ich werde morgen für „Waffen nieder“ dabei sein, das ist für mich als Berliner kein großer Schritt. Aber mir fehlt über die Absichtsbekundung hinaus Substanz in der gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung. Hehre Ziele werden nicht mit den notwendigen Wegen und Regeln für das Gesamtsystem unterlegt, sondern im dogmatischen Gezerre um politische Überzeugungen und Positionen immer wieder verwässert und konterkariert.
      Ken Jebsen verstehe ich daher als hochpolitisch. Im Kern: „Komme zur Demo und zeige Dich, fasse inneren Mut und Kraft, finde Deine Ziele, vernetze Dich und bringe Dich in der Gesellschaft ein!“. Das ist kein fester Klassenstandpunkt, sondern „nur“ eine Methode für aktive Partizipation.

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      • Lutz Lippke schreibt:

        In meiner Vernetztes System-Minidarstellung hat sich ein technischer Übertragungsfehler eingeschlichen 😉
        Im 3. Absatz sollten Doppelpfeile zwischen

        Politik — Rechtsgrundlagen — Rechtspraxis

        erscheinen, um damit Übertragungswege zu symbolisieren. Die Pfeile werden von wordpress jedoch html-gerecht als unsichtbare Kommentare interpretiert. Man denke sich also oben Pfeile statt Trennstriche. Das ist nicht unwichtig, da diese Übertragungswege nicht trennen, sondern in meiner Argumentation die besonders manipulations- und fehleranfälligen Verbindungen der Teilsysteme sind, die sich wie die unsichtbaren Pfeile bei wordpress dem einfachen Blick entziehen.
        Vielleicht hätte es mit den Pfeilen ja so funktioniert (nur ein Test):

        Politik Rechtsgrundlagen Rechtspraxis

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  7. Theresa Bruckmann schreibt:

    KenFM im Gespräch mit Reiner Braun und Wolfgang Gehrcke
    zum Thema: Die Waffen nieder!
    zur Demo am 8.10.2016 in Berlin

    Thema ab ca. Minute 19 sind die herrschenden ökonomischen
    Zwänge, der Niedriglohnsektor, die Eigentumsfrage und die
    ökonomische Macht.

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