Seehofer fürchtet um Doktortitel

Gastbeitrag von Joachim Bode, nebenberuflich Doktorvater h. c.

Wie aus regelmäßig unzuverlässigen CSU-Kreisen berichtet wird, ist Ministerpräsident Horst Seehofer äußerst ungehalten darüber, dass die 10-seitige Doktorarbeit des Ehemannes seiner Sozialministerin Christine Haderthauer in den Verdacht geriet, zu mikrig zu sein und womöglich plagiiert. Die kritischen Stimmen haben sich von den reichen Bebilderungen in der Arbeit, die zu weiterem Textschwund beigetragen hatten, nicht beeindrucken lassen.

Die Universität Würzburg hat sich jetzt der Sache angenommen und alsbald Entwarnung gegeben: Die Arbeit sei äußerst umfangreich gewesen und mit „magna cum laude“ beurteilt worden.

Seehofers Empörung ist verständlich, muss er doch jetzt befürchten, dass seine eigene, jahrelang geheim gehaltene Doktorarbeit ans Tageslicht gezerrt wird. Diese soll sich einer besonders anspruchsvollen Thematik widmen und – das ist noch unbestätigt – nur aus einer einzigen Seite bestehen.

Rechtsbruch – seine Umsetzung und Verschleierung. Eine personalisierende Untersuchung.“

Angeblich sollen auf dem einzigen Blatt der Arbeit nur die folgenden Namen stehen (Ich zitiere exclusiv):

„Richter Eberl, Staatsanwältin Fili, Richter Brixner, Richterin Heinemann, Staatsanwältin Eisenbarth, Justizministerin Merk, Generalstaatsanwalt Nerlich, Richterin Mielke, Richter Piendl, Richter Kahler.“

Der von bayerischen Justizkreisen nur wenig beachteten Dissertation sind zusätzlich noch zahlreiche unbeschriebene Seiten beigefügt, was die Überzeugung des Verfassers zum Ausdruck bringen sollte, dass die Liste später beliebig erweitert werden kann. Die Beurteilung der Arbeit mit der höchsten zu vergebenden Note („summa cum laude“) bezog sich ausdrücklich vor allem auf diese zusätzlichen Seiten, welche von der herausragenden Vorstellungskraft des Autors besonderes Zeugnis ablegten.

 

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17 Antworten zu Seehofer fürchtet um Doktortitel

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  2. fritzletsch schreibt:

    handschriftlich auf meiner Kopie zu entziffern: Söder und Brixner-Sohn von Beckstein empfohlen: EU-Recht abklopfen

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  3. 5jahrehartz4 schreibt:

    da muss man leider einwerfen:
    es waren sicher keine leeren Seiten doch Klein-Wendehals-Seehofer hat bereits damals vorgebaut und die Doktorarbeit sehr flexibel ausgestaltet – nach allen Richtungen offen und um das zu erreichen hat er weiß auf weiß gedruckt 😉

    PS es gab aber auch das Gerücht, dass Seehofer damals noch völlig unbekannte Anzeigeformen benutzte, die direkt aus den Geheimlabors der mit der CSU Parteikasse engverbundenen Firmen stammen sollen. Sozusagen die Anzeige auf Folie (biegsame, dünne Display, usw.) oder mit Bakterien, usw. die uns erst vor einer Zeit auf der CeBIT als NEU vorgestellt worden sind.
    Gesteuert wird die Anzeige auf den sogenannten leeren Seiten durch die Gedanken von Seehofer oder auf deutsch: erscheint dort Text, denkt Seehofer (entspricht dem Blutwunder 🙂

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    • Joachim Bode schreibt:

      @5jahrehartz4:

      Mit dem Denken ist das so eine Sache, da muß man genauer hinschauen!

      Ich beziehe mich dabei auf Dieter Hildebrandt, der festgestellt hat, dass der bayerische Ministerpräsident eigentlich „Schneehofer“ heißt (http://www.youtube.com/watch?v=9V30InksRYM). US-Studien hätten nämlich bewiesen, das Gehirn von Lügnern sei weiss. Wie kann dann Text erscheinen auf einer von weissem Gehirn gesteuerten Folie oder Papier! Das muss doch dementsprechend auch weiss bleiben!

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      • 5jahrehartz4 schreibt:

        das ist natürlich diskussionswürdig, doch am Ende bleibt nur noch eines übrig: aufschrauben und nachschauen 😉
        Dafür gibt es sicher noch vor der Wahl einen Termin…….

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  4. Mahnwache in Bayreuth – Am Montag, den 08. Juli 2013 (12:30 Uhr bis 17:00 Uhr) direkt vor der Forensik/Psychatrie Bayreuth – Nordring 2, 95445 Bayreuth

    Bitte weitersagen – Danke!

    http://muschelschloss.blogspot.de/2013/06/mollath-protest-termine.html

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  5. Euler Hartlieb schreibt:

    Mir gehen die 2300 Richter und Staatsanwaelte des Bayrischen Richterbunds durch den Kopf, die ja nochmals nachdruecklich Unabhaengigeit der Justiz und grundlegende Reform des Besetzungsverfahrens von Generalstaatsanwaeltsstellen und hoechsten Richteraemtern fordern und die Antworten der 5 Pareien (siehe 27. Juni 2013 um 17:23 : http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/05/26/der-fall-mollath-eine-hangepartie/). Was könnte, sollten sie jetzt tun?

    Zu Mollath haben sie sich noch nicht geaeußert, obwohl sicherlich viele sich fuer ihre Kollegen und schaemen, das was hier geschehen ist, auch unertraeglich finden. Zudem wird der Berufsstand, und damit die Reputation eines jeden Einzelnen, zu Recht und zu Unrecht, nachhaltig beschaedigt.
    Einige haben die Wut im Bauch, weil natuerlich viele kontinuierlich selber unter dem hierarchischen System, das nicht nur die Besten befoerdert, selber leiden.
    Andere haben ein schlechtes Gewissen, und ueberlegen, was Sie selber schon alles angerichtet haben, weil es gewuenscht oder opportun war? Einige schauen kaltschnaeuzig weg oder legen sich die Wahrheiten aus, wie es passt.
    Aber gehen wir davon aus >x% +/-x sind redlich, einige davon ein bisschen verstrickt in den Kluengel, ein bisschen schuldverstrickt durch opportunistische oder sonstige Fehlentschidungen, aber im Grund ehrlich und mit Berufsethos. Was koennen Sie tun?

    Kollegen anschwaerzen ist immer ganz schlecht. Da wird einem sofort selbst etwas vorgehalten und/oder man ist weg vom Fenster. Meindl und Heinemann haben sich wohl schon sehr mutig verhalten.
    Was kann man von den anderen Richtern/Staatsanwaelten (den Steuerfahndern, Psychiatern, Redakteuren, Bankern) erwarten, was kann man empfehlen.
    Anfangen zu reden, aufklaeren? Den Forderungen des Richterbundes mehr Nachdruck verleihen. Sonst?? Wieviel Aufstand, Anstand, Zivilcourage darf man von den Familienmuettern/ Familienvaetern in dieser Situation erwarten, die vor allem Ihrem Job bis zur Rente ohne Aerger nachgehen moechten, und weiter in diesem „System“ leben und ueberleben muessen?
    Ist doch eine Ueberlegung wert..Vielleicht werde ich fuer diesen Beitrag wieder „zur Sau“ gemacht. Macht nichts, finde ich.

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  6. Benny schreibt:

    sorry Bayern und Berlin. Aber da gibt es Dr.Titel die sonst nich anerkannt werden. Innerhalb 6 MOnaten mit einer minimalen Dissertation, die keinen interessiert hat, war das möglich. Ist nun mal „Ländersache“.

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  7. Benny schreibt:

    Viele dürfen in Hessen, NRW oder sonsto den Dr.Titel nicht führen!

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    • Ex-Clown schreibt:

      Na und?
      Erst gestern habe ich ein Buch gesehen, wo Peter Grünberg ein Vorwort geschrieben hat. Das stand auf dem Umschlag. Unter dem Vorwort stand nur „Peter Grünberg“ ohne weitere Titel. Dann folgten Vorworte von irgendwelchen Dr. mult. hc, die es offensichtlich nötig hatten.

      Inzwischen sollte auch denen, die nicht den akademischen Zirkus von innen erlebt haben, klar sein, was ein Doktor-Titel bedeutet.

      Zehn Seiten für eine Dissertation zum Dr. med halte ich für plausibel. Ich habe während meiner Arbeit an einer deutschen Universität einige Mediziner beim Herumdoktern unterstützt. Eine lange Literaturliste, und bombastische Formulierungen sind das Wichtigste.
      Gruß an Gert Postel!

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  8. Euler Hartlieb schreibt:

    Bayerischer Landtag16. Wahlperiode Drucksache 16/17086
    11.06.2013 Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen
    der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter
    http://www.bayern.landtag.de -Dokumenteabrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter
    http://www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungenzur Verfügung.
    Dringlichkeitsantrag der Abgeordneten Markus Rinderspacher, Hans-Ulrich Pfaffmann, Christa Steiger, Angelika Weikert, Horst Arnold, Inge Aures, Volkmar Halbleib, Natascha Koh-
    nen, Franz Maget, Kathrin Sonnenholzner, Dr. Thomas Beyer, Christa Naaß, Helga
    Schmitt-Bussinger, Stefan Schuster und Fraktion (SPD) Vernachlässigung der Fachau
    fsicht durch Frau Staatsministerin Christine Haderthauer

    Vernachlaessigung der Fachaufsicht: 4 Fragen mit 10 Unterfragen
    Wahrrnehmung von fachaufsichtlichen Pflichten durch die Staatsregierung im Zusammenhang mit den Verträgen mit dem Unternehmen „Sapor“.
    Welche beruflichen, praktischen und wirtschaftlichen Erfahrungen brachte Frau taatsministerin Haderthauer bei der Übernahme der Dienstgeschäfte als Fachministerin im Bereich „Fachaufsicht Forensik“ ein?
    a) Wusste sie, dass es in Straubing einen Therapiebereich „Modellbau“ gibt, um dessen personelle bzw.finanzielle Ausstattung und auf welchen Grundlagen und mit welchen Maßgaben in diesem Bereich privatrechtliche Verträge mit Dritten geschlossen wurden und werden?
    @No1 #Haderthauer Donnerstag, 4. Juli 2013 09:00 Uhr -13:30 Uhr Saal S 401 gnl.net/mollath230 gnl.net/mollath231 gnl.net/mollath232

    Klicke, um auf 0000011137.pdf zuzugreifen

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  9. Euler Hartlieb schreibt:

    @Kammerjaeger1 @solarkritik diese Sendung (Grundlos im Irrenhaus)=
    http://bit.ly/10EkYri
    wurde ausgestrahlt am 7. Februar 2000 (ARD/BR) #Mollath #BRD

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  10. Lynn schreibt:

    @ Euer Hartlieb

    Ja, unter diesen „Landtag-Seiten“ findet sich so manches, was höchst interessant ist! Wie z.B. auch dieses hier:

    http://deutschelobby.com/2013/06/10/hartz-iv-entstand-damit-die-von-rot-grun-festgelegten-steuersenkungen-fur-reiche-gegenfinanziert-werden-konnten/

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    • Euler Hartlieb schreibt:

      Danke. Die Abgeordnete Frau Nitz (DIE LINKE) hat da den Finger zu Recht in eine tiefe und weiter offene Wunde der damaligen Rot-Gruenen Regierung gelegt.
      Ich vermute ja auch, dass besonders die SPD lange so zoegerlich war/ist, vielleicht auch die Gruenen zunaechst, bei Molllath etwas mehr Tacheles zu reden, weil Steinbrueck in die gigantische >100 Mrd HVB/HRE Rettung und deren Schattenhaushalte mit einer unbegrenzten Staatsgarantien so hautnah involviert/verantwortlich war.

      Fuer eine „niedrigstschwellige“ Verlangsamung der Umverteilung von Arm nach Reich, eine „soziale“ und „demokratische“, noch nicht einmal „linke“ Politik, sind Steuerhinterziehung, Steuerverschiebung, Schwarzgeld, legale und Schattengeschaefte der Finanzindustrie dagegen der „reichste“, relevanteste & wirksamste Bereich.

      M.E. ist dies ein wichtiger Grund, warum alle faktenbasierte Vernunft, Objektivitaet, Logik, das „Recht“ und die „Freiheit“ bei Mollath auf so scheinbar irrational verteidigten Granit beißt und der FinPolJusPsyMed(LaLa)-Komplex sich selbst so nachhaltig, kalkulierend und abgestimmt entbloest, blamiert und sich in so offensichtlich peinliche Widersprueche verwickelt.

      Dies stellt eine In-Kauf-Genommene Rufschaedigung, gar eine Rufschaedigungs-verschiebung dar, damit das eigentlich sozial relevante, auch sicherheitsrelevante Thema, die geduldete und gefoerderte Illegitimitaet und Illegalitaet im Finanz- und Steuersektor nicht zum Bewußtsein und zur Sprache kommen.
      Sie schadet, schaedigt und „beraubt“ >95%, eher mehr, der Bevoelkerung substantiell (ca 40.000 Euro pro Familie/a) und wuerde bei Transparenz, Hinschauen und Verstaendnis der Waehler, der Buerger, die lieb gewordenen Sprechblasen, Scheindiskussionen und politisch erfolgreichen Rituale und Ablenkungsmanoever platzen lassen.
      Der „Aufstand der Anstaendigen“ wuerde dann sicher noch etwas dynamischer werden.

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  11. Gert Postel schreibt:

    Gert Postel grüßt zurück … !

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