Gustl Mollath hat geantwortet

Bekanntlich hatten wir von der Berliner Mahnwache vor der bayerischen Vertretung am 6.7.2013 einen Gruß an Gustl Mollath gerichtet. Hier der Text unseres Grußschreibens:

„Lieber Gustl,

wir haben uns hier versammelt weit weg von Dir. Wir stehen nämlich in Berlin-Mitte vor dem Gebäude der “Bayerischen Vertretung beim Bund”. Aber in Gedanken sind wir Dir nahe, denn das hier ist eine Gustl Mollath-Mahnwache. Das Thema unserer Mahnwache ist:

“Freiheit und Gerechtigkeit für Gustl Mollath!

Gegen Willkür in Justiz und Psychiatrie der BRD!”

Wir verlangen als Erstes Deine Freiheit. Aber wir verlangen nicht Gnade für Dich. Du bist falsch beschuldigt und falsch verurteilt worden. Deshalb verlangen wir ein neues Verfahren, in dem erstens die Wahrheit ans Licht gebracht wird und weitere Verfahren, in denen zweitens die Schuldigen sich zu ihren Taten bekennen müssen.

Wir solidarisieren uns mit Dir persönlich aber wir solidarisieren uns, ganz in Deinem Sinne, auch mit den vielen Anderen, die zu Unrecht oder unverhältnismäßig bestraft worden sind und jetzt leiden.

Wir bewundern Deine Charakterstärke, die Du aufgebracht hast während der langen Jahre des Psychoterrors in bayerischen Forensiken. Du sollst die Gewißheit haben, daß wir nicht ruhen werden, bis schon bald die Stunde Deiner Freiheit kommt. Wir sind solidarisch mit dir bis zum Erweis Deiner Unschuld und bis die ganze Wahrheit aufgedeckt ist.  

Berlin, Sonnabend, 6. Juli 2013″

Dieses Schreiben haben rund 70 Teilnehmer der Mahnwache unterschrieben. (Ich hatte dummerweise nur einmal zu Beginn der Mahnwache auf die Möglichkeit der Unterschrift hingewiesen, so daß etliche der  rund 100 Teilnehmer nicht informiert waren. Prominenteste „Nichtunterschreiberin“ war übrigens Nina Hagen. Doch das hab‘ ich rechtzeitig bemerkt, und so konnte sie nachträglich noch unterschreiben.)

All diese und weitere Papiere (bis hin zu Briefmarken) sind an Gustl Mollath gegangen und gestern nun erreichte mich seine Antwort:

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Briefmollath1

Gustl hat noch dieses Brieflein an Nina Hagen beigelegt, daß sie mir erlaubt, allen öffentlich zur Kenntnis zu geben:

Briefnina2

Und diese Notizen und Zitate möchte ich ebenfalls nicht für mich behalten, zeigen sie doch etwas davon, wes Geistes Kind der „Gemeingefährliche“ ist:

Briefmollath2

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Die Teilnehmer der Mahnwache hatten einer gemeinsamen Willenserklärung zugestimmt, die vorher im Internet diskutiert worden war und während der Mahnwache um eine Aussage zur Strafbarkeit der Folter in der BRD erweitert wurde. Dieses Dokument werde ich in Kürze offiziellen bayerischen Stellen übermitteln – und darüber hier berichten.

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12 Antworten zu Gustl Mollath hat geantwortet

  1. F. Fischer schreibt:

    Danke!

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  2. Beate N. schreibt:

    Toll!
    Möge der „Spruch des Tages“ bald eintreffen!

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  3. freumich schreibt:

    Wenn ich an Gustl denke, denke ich auch an Edward und dann auch immer an dies: (ich hab es aus dem Englischen Originaltext übersetzt): THE SHAMBALA WRRIORS – A PROPHECy
    Joanna Macy erzählt diese Geschichte gern während ihrer Seminare und Workshops, weil sie etwas über ein Konzept lehrt, das zu tieferen Erkennnissen führt und dem entsprechenden Training dazu. Der Ursprung dieser Geschichte liegt in einer mehr als 1200 Jahre alten Prophezeihung aus dem Tibetischen Buddhismus. Manche sagen, daß diese alte Weissagung sich in unserer Zeit erfüllen werde. Die Zeichen dafür seien in unserer Generation sichtbar, sagen sie. Es gibt verschiedene Interpretationen dieser Prophezeihung. Während einige das Herannahen des Königreichs Shambala eher als einen inneren Prozess beschreiben, eine Methapher für eine persönliche spirituelle Reise, denn als etwas von außen kommendes oder gar außerirdisches, sehen andere darin tatsächlich außerirdische Begebenheiten, die diesen oder jenen Weg für unsere Welt bestimmen werden, unabhängig von unserer Entscheidung zu handeln oder irgendwie aktiv zu sein an der Heilung unserer Welt. Eine dritte Art, die Prophezeihung zu deuten, wurde Joanna Macy von einem Freund und Lehrer nahegebracht, dem Choegyal Rinpoche in der Kommune von Tashi Jong im nördlichen Indien. (Fortsetzung folgt)

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  4. freumich schreibt:

    Diese Lesart der Prophezeihung: Es naht eine Zeit heran, in der alles Leben auf der Erde in Gefahr ist. In dieser Ära werden sich große barbarische Mächte erhoben haben. Eine inder westlichen Hemisphäre und eine im Zentrum der eurasischen Landmassen. Währen diese beiden Mächte all ihren Reichtum zur Vorbereitung ihrer gegenseitigen Vernichtung ausgegeben haben, haben sie doch viel gemeinsam: Waffen von unvorstellbarer Zerstörungskraft und Technologien, die unsere ganze Welt in Schutt und Asche zu legen vermögen. In dieser Zeit, wenn die gesamte Zukunft des empfindungsfähigen Lebens am seidenen Faden hängt, beginnt das Königreich Shambala sich zu erheben. Man kann dort nicht hingehen, weil es räumlich nicht vorhanden ist, es keine geopolitische Wirklichkeit darstellt. Es existiert aber in den Herzen und im Geiste der Shambala-Krieger – so etwas meint Choegyal, wenn er von „Kriegern“ spricht. Man kann einen Shambala -Krieger oder eine Shambala-Kriegerin nicht erkennen, wenn man ihnen nur visuell begenet, weil sie keine Uniform tragen , keine Abzeichen und auch keine Banner vor sich her tragen. Sie nutzen keine Barrikaden, um von dort den Feind zu berohen oder sich dahinter zu verbergen und zusammen zu rotten. Sie haben nicht einmal ein stückchen Heimaterde mehr und müssen sich unentwegt auf barbarischem Boden bewegen. (Fortsetzung folgt)

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  5. freumich schreibt:

    Dann kommt dieZeit, die sehr großen moralischen und physischen Mut der Shambala-Krieger einfordert, weil sie mitten ins Zentrum der barbarischen Macht eindringen müssen, in die Höhlen, Gruben und Bunker, wo deren Waffen lagern, um diese unwirksam zu machen. Um sie für alle Fälle unschädlich zu machen, müssen sie in die Korridore der Macht vordringen, wo die Entscheidungen gefällt werden. Die Shambala-Krieger haben den Mut, dies zu tun, weil sie wissen, daß diese Waffen MANOMAYA sind. Das heißt, sie sind durch den menschlichen Geist geschaffen worden. Erschaffen vom Menschengeist, können sie auch vom Menschengeist wieder abgeschafft werden. Die Shambala -Krieger wissen, daß die lebensbedrohliche Gefahr auf der Erde weder durch außerirdische Mächte zu uns gekommen ist, noch durch satanische Verschwörungen öder unabänderliches böses Geschick. Sie entstanden durch all unsere eigenen Empfindungen, unseren eigenen Lebensstil und unsere eigenen Arten von Beziehungen. (Fortsetzung folgt)

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  6. freumich schreibt:

    So werden also in dieser Zeit die Shambala-Krieger in Stellung gehen. Als Choegyal das sagte, fragte ich: „Wie machen sie das?“ Sie trainieren dafür mit zwei Waffen. „Was für Waffen?“ fragte ich, und da hob er seine Hände in der Art der Lamas, wenn sie rituelle Gegenstände wie Glöckchen und „dorje“ während des Lama-Tanzes hochhalten. Diese Waffen sind MITLEID und EINSICHT. Beides ist notwendig, sagte er. Du mußt Mitleid haben, um in innerer Bewegung zu sein. Wenn du offen für den Schmerz der Welt bist, dann bewegst Du Dich, dann agierst Du. Aber diese Waffe allein ist nicht genug. Du kannst von ihr ausgebrannt werden, deshalb brauchst Du auch die andere. Du brauchst Einblick in die innersten Zusammenhänge aller Phänomene. Damit weißt Du, daß es nicht um eine Schlacht zwischen guten und bösen Menschen geht, sondern daß die entscheidende Linie mitten durch jedes menschliche Herz verläuft. Mit dieser Einsicht in unsere tiefsten Beweggründe weißt Du, daß Taten, die mit reinem Herzen begangen werden, Auswirkungen auf das gesamte Netz des Lebens hervorrufen, jenseits von allem, was Du erkennen oder Dir vorstellen kannst. Allein genommen mag dieser Einblick zuweilen etwas zu kalt erscheinen, zu konzeptionell, um Dich innerlich aufrecht und genügend beweglich zu halten., deshalb brauchst Du dabei auch immer die Wärme des Mitleids. Diese beiden Waffen zusammen können in jedem Shambala-Krieger und auch zwischen allen Shambala-Kriegern genug Kraft erzeugen, um alles vollständig zu verändern. Mit diesen Gaben können wir uns aufmachen, die Welt zu heilen.

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  8. Friedrich Leinweber schreibt:

    Danke Gustl für die schönen Grussworte und Wünsche. Man sieht das dir die Worte guter Philosophie dir viel Kraft geben!
    Dein Herz ist von Aufrichtigkeit erfüllt und darum bist du von Gott und Menschen geliebt.
    Paulus schreibt in 1. Kor. 13,13
    Nun aber bleibt : Glaube, Hoffnung und Liebe, die Grösste unter ihnen ist aber die Liebe.
    Es war und ist ein grosses Ausharren nötig, ein Hinzuwarten auf eine gerechtes Urteil in deiner
    Sache. Du hast uns alle mitgenommen in deine Not!
    Wir hoffen und beten, das deine Freilassung und Rehabilitierung bald Wirklichkeit werden!
    Jesus sagte: Bittet und es wird euch gegeben , sucht und ihr werdet finden, klopft an.
    und es wird euch aufgetan.
    Selig sind, die da hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden!
    Überwindet das Böse mit Gutem!
    Ich freue mich das du noch immer viel Grund hast, uns allen Dankbar zu sein, diese Werte
    mögen dich immer begleiten!

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  9. freumich schreibt:

    Jeder wache, herzensgebildete Mensch nimmt in der heutigen Zeit wahr, daß er sich ständig auf einem ganz schmalen Grat bewegt zwischen Lüge und Aufrichtigkeit, der Feigheit und Bequemlichkeit des allgemeinen Lügentrottes und dem Mut und der Befreiung zur Wahrhaftigkeit! Es wird immer deutlicher, wo die Reise mit uns allen hingeht und daß das wahre, aufrichtige Leben überall bis zur Unkenntlichkeit verzerrt worden ist. Lüge und Unrecht wird offiziell immer noch zunehmend mit Macht und Gewalt zur Wahrheit und zum Recht erklärt und Wahrheit zur Lüge und Recht zum Unrecht diffamiert! Wir alle haben immer an allem mitgewirkt und werden das auch in aller Zukunft tun!
    Ich sehe jetzt aber ganz deutlich das Licht am Ende des Tunnels! Wir wissen nur noch nicht, wie lange es dauern wird, aber wer weiß, daß er auf dem rechten Weg ist und das Licht sieht, hat nichts mehr zu befürchten! Und das, lieber Gustl, das weißt Du auch ganz genau! Wie schön!

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  11. Karin schreibt:

    Danke für den netten Gruß. 🙂
    Alles Beste!
    Karin

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