Wer sind die Klimakleber („Klima-Kämpfer“) und was wollen sie?

(Die Bezeichnung „Klima-Kämpfer“ habe ich nicht erfunden. Sie wird in diesem Video von „WeltVideoTV“ verwendet. Mir scheint dieser Sprachgebrauch des Mainstreammediums bemerkenswert.)

Klimakleber, so der oberflächliche Eindruck, sind Idealisten (und zugleich Stimme der 99%), die sich mit bewundernswerter Zivilcourage dafür einsetzen, die weltweite Klimakatastrophe in letzter Minute abzuwenden und so die Menschheit zu retten.

Viele von ihnen sind jung und zeigen sich zur rücksichtslosen Nötigung mittels „zivilem Widerstand“ entschlossen. Damit wollen sie die Gesellschaft, darunter auch alle Andersdenkenden, im Sinne ihrer Endzeitüberzeugung als „Letzte Generation“ auf den erklärten Rettungsweg zwingen. Ihre Endzeitüberzeugung und ebenfalls ihre Vorstellung vom letztmöglichen Ausweg halten sie für eine absolute wissenschaftliche Wahrheit.

Ihre spektakulären Aktionen (samt medialer Begleitung) sind darauf angelegt, zu polarisieren und rücken die Konfrontation in den Vordergrund. Doch es wäre ein Fehler, auf dieser Stufe der Auseinandersetzung stehen zu bleiben. Das Phänomen ist viel bedeutender, viel komplexer und ist eine gründliche Betrachtung wert.

Die Webseite der „Letzten Generation“ ist „modern“, professionell aufgebaut und gepflegt und bietet viele Ansatzpunkte für Reflexion und kritische Betrachtung.
Es sind unzählige Videos verfügbar, die interessante Einblicke erlauben – und auch Fragen aufwerfen, ohne Antworten zu geben.
Schließlich haben sich in letzter Zeit auch Wissenschaftler zu Wort gemeldet (z. B. Prof. Peukert), die anscheinend beabsichtigen, die Botschaft von „LG“ zuzuspitzen bzw. zu „dolmetschen“.
Auch hat „LG“ kürzlich den „Transparenzbericht 2022“ vorgelegt, wie einige Medien wohlwollend bemerkt haben, der aufmerksam analysiert werden sollte.

Ich bin noch nicht zu einer ausführlichen Antwort auf die eingangs gestellten Fragen bereit. Dazu später. Aber eins ist überdeutlich: Es geht hier um viel mehr als das Klima.

Dieser Beitrag wurde unter ökologisch, Bewußtheit, Blödmaschine, Demokratie, Faschismus alt neu, Krise, Machtmedien, Realkapitalismus abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

14 Antworten zu Wer sind die Klimakleber („Klima-Kämpfer“) und was wollen sie?

  1. Jörg-Peter Dipl.-Ing. Schmädt schreibt:

    Ich habe mir den Webauftritt der „letzten Generation“ angeschaut“…

    Die Seite ist wirklich professionell … und ich habe Zweifel, ob sie von den Liebhabern von Strickpullovern gestaltet wurde…
    Eigentlich müssten die „Liebhaber der Welt Cyanverbindungen“, die in Sekundenklebern verwendet werden, hassen, sie müssten auch gestehen, dass sogar Hühnereier, mit denen man sich ankleben könnte, nicht vegan sind.

    Ich wollte eigentlich eine Mail schicken: (Leider lässt das die Seite nicht zu):

    Wir sollten uns Gedanken machen, was wir in der Erziehung unserer Kinder falsch gemacht haben:

    … ???

    Die jungen Leute, die sich ankleben, könnten sich, meine Idee, auch Gedanken machen, wieviel ein Transport eines Leopardpanzers in die Ukraine kostet und wieviel CO2 dabei produziert wird !

    Die Randkosten, der Herstellung von Sekundenkleber ist damit nicht gerechnet, auch nicht die Kosten, für die Anfahrt der Beamten der Polizei, der Sanitäts- und Unterstützungskräfte.

    Für die Umwelt und die Zukunft der Menschen einzutreten, wäre doch zuallererst, den Frieden zu bewahren !
    Jede Granate, die explodiert, richtet mehr Schaden an, als ein Mensch, der mit seinem Mittelklassefahrzeug ein Jahr lang zur Arbeit fährt… (man möge mich korrigieren)

    Wie wäre es, wenn die „letzte“ Generation Freiflächen in Städten besetzt, sie urbar macht, Bäume pflanzt und Gärten anlegt ?

    Hier bewusst dem städtischen Bauordungsamt trotzt und für das Allgemeinwohl etwas schafft.

    Wie wäre es, wenn die „letzte Generation“ Streuobstwiesen pflegt und neue anlegt ?

    Wie wäre es, wenn die „letzte Generation“ durch Wälder geht, Unrat an den Straßenränder und in den Wäldern aufsammelt ? —

    Wie wäre es, wenn die „letzte Generation“ die Menschen überzeugen könnte, als sie zu verprellen …

    Legt die „intelligenten“ Telefone ab
    Redet und diskutiert, helft anderen Menschen
    und wehrt Euch gegen den Irrsinn !

    Viele Grüße an die neuen Generationen

    WUM

    Like

  2. fidelpoludo schreibt:

    Der „krasse Krall“ braucht nur 2,5 Minuten, um die „Klima-Quatsch-Modelle“ auf ihre pseudowissenschaftliche Grundlage herunterzubrechen (es ist genau die schwindlig-schwindelnde Herangehensweise, die auf diesem Blog von Albrecht Storz vor ein paar Tagen schon gekennzeichnet und bisher viel zu wenig beachtet wurde, weil sie für so manchen „Fake-Event“ blendend geeignet sind).

    Ich zitiere stark gekürzt und paraphrasierend:

    Die Klimamodelle „kommen auf dünnster wissenschaftlicher Suppe dahergeschwommen (…) Sie spucken aus, was ihnen vorher hineingepackt wurde. (…) Da wehre ich mich mit allem, was ich habe.“

    https://t.me/q_proofs/23974

    (Ich hoffe, der Link funktioniert…)

    Like

  3. fidelpoludo schreibt:

    Da ich seit Neustem meinem eigenen Post nicht mehr „antworten“ darf – etwa um etwas Vergessenes hinzuzufügen -, mache ich dafür einen neuen Kommentar auf. (Versuche es vorher aber dennoch noch einmal als „Antwort“:
    Das lange Video, aus dem der Ausschnitt stammt, ist hier anzusehen:

    „DAS BESTE DEUTSCHLAND ALLER ZEITEN – Ulrike Stockmann, Markus Krall, Philip Hopf, Wolfgang Kochanek

    Like

    • fidelpoludo schreibt:

      Noch zwei zitierte Zitate aus der ganzen Sendung, die es wert sind, heraus- und hervorgehoben zu werden:

      „Wir leben in einer offenen Psychiatrie:
      Die schweren Fälle sitzen auf der Regierungsbank.
      Der Nachwuchs klebt auf der Straße.“

      welches nicht nur Markus Krall für sich gern beansprucht hätte. Das zweite stammt von Klaus Kinsky:

      „Wenn wir die Regierung durch die Mafia ersetzen,
      dann haben wir halb soviel Korruption
      und doppelt soviel Spaß.“

      Like

  4. Michael Kuhn schreibt:

    Die Methode/Vorgehen der Klimakleber wurde schon von Kacynski in Anti-Tech Revolution genaustens ausgemalt für Meinungsbildung der Mehrheit durch Minderheiten. Man muss ein klar erreichbares Ziel definieren, z.B. Frauenwahlrecht oder Abschaltung der Kernkraftwerke, denn Gerechtigkeit, Umweltschutz und Feminismus sind unerreichbar und dehnbare verhandelbare Begriffe. Danach wird solange medialer Terror gemacht, bis diese Ziele in aller Köpfe sind und durch Wahlen durchgesetzt sind. Zurückstellen lassen sich diese dann weder gesellschaftspolitisch noch medial. Die grünen Weltverbesserer wenden diese Methode par excellence mit den nötigen Kleingeld und medialer Unterstützung an, sie müssen noch nicht mal überzeugend sein, im Grunde ist es operative Konditionierung und Doppelbind: Stimme unseren Ziel zu, es ist doch zu unser und deinem besten, dann hören wir auf. Würde man mal genauer studieren, wer diese Mischpoke finanziert und davon profitiert, wird aus der Nötigung ganz schnell Erpressung…

    Die Methode ist nicht dumm und illegitim wenn lauter angewandt, denn damit könnte man auch wirklich basisdemokratisch mehr Teilhabe generieren über eine liquid democracy, allerdings nur wenn die medialen Machtverhältnisse eben nicht völlig auf den Kopf gestellt wären und der Bürger politisch wirklich klar definierbare Ziele formulieren könnte. Ein paar Obdachlose die sich vor Luxuswohnungen kleben bringt eben keiner im ÖRR. Wenn Sie die Luxuswohnungen abfackeln in jeder Stadt bis man vernünftige Mieten für alle hat, vielleicht schon…

    Like

    • kranich05 schreibt:

      Danke für den Hinweis auf Ted Kaczynski, dessen Werk „Anti Tech“ mir unbekannt ist.
      Möglicherweise gibt es darin Interessantes zu entdecken. Nach Wikipedia
      https://en.wikipedia.org/wiki/Anti-tech_Revolution
      spielt darin jedoch der Begriff der „natürlichen Selektion“ einer zentrale Rolle bei der Systemerklärung, was einem Marxisten (Produktionsverhältnisse, Eigentumsverhältnisse) natürlich absolut nicht ausrecht.

      Like

      • Michael Kuhn schreibt:

        Der Verweis auf sein Buch brachte ich nur um zu zeigen, dass die Klimakleber methodisch absolut nix neues sind, sondern wie vieles was wir momentan erleben (Erwachen des pharmazeutisch-militärischen Komplexes und seiner geopol. Machtspiele) von ihm vor Dekaden bereits prognostiziert wurde bevor es auf der Agenda der Eliten war, seinen Ausführungen scheinen fast eine Art Blaupause für diese zu sein, warum sie nicht anders handeln können, wenn sie die Gewinner bleiben wollen. Seine techno-soziale Analyse ist die systemisch genaueste und aktuellste die ich kenne. Für Marxismus interessiert er sich fürchte ich nicht, denn die Probleme und möglichen Schäden für die Menschheit durch die techno-soziale Evolution scheinen ihm viel größer als was die ein oder andere Wirtschaftspraxis- oder ideologie heraufbeschwören könnte bzw. wir in den vergangenen Dekaden erlebt haben, er analysiert wohin das techno-soziale geopol. Machtspiel der Großmächte unwillkürlich hinführen wird und was der Mensch dagegen (vielleicht) tun kann, Marxisten, Neoliberale…sind in dieser Evolution für ihn nur Statisten bestenfalls. Seine Schlussfolgerungen bedürfen Diskussion, aber sind sicherlich nicht ignorierbar m.M. Neben Where did the towers go und Kriegswaffe Planet Erde halte ich es für eins der aufklärerischsten Bücher die die letzten 20 Jahre veröffentlicht wurden und mir bekannt sind. Für Marxisten und Kapitalisten ist die technolog. Evolution nur ein Faktor, für Kacynski ist es genau umgekehrt. Und wer sieht auf welchem Level die Kriege mittlerweile geführt werden und wie sie zeitlich aufeinander immer schneller folgen, bis in die Köpfe der Menschen, und jeder Krieg mit einer neuen technolog. Evolutionsstufe zum vorigen ausgetragen wird und auch zum Versuchsfeld für die neuesten militärishcen Technologien wird, kann das glaub ich nicht abstreiten. Im laufenden dritten WK geht es fürchte ich nicht darum, ob sich der Marxismus oder westl. Kapitalismus durchsetzt, sondern was davon an sozialen und liberalen Werten übrigbleibt unter einem technologischen Totalitarismus und wieweit der Mensch dabei deformiert wird, wenn beide techno-sozial im systemischen Wettstreit aufeinanderprallen. Marxismus und Kapitalismus tragen beide den Faschismus und Totalitarismus in sich, wenn die techno-soziale Büchse der Pandora (Massenüberwachung, Gen-/Geo-engineering) erstmal vollständig geöffnet ist und die beiden Systeme ihre Bevölkerungen mit diesen Mitteln gegeneinander aufhetzen, wird Marxismus oder Kapitalismus unser geringstes Problem sein, dann wird es für den einzelnen nur noch um das Überleben gehen und nicht aussortiert zu werden. In dieser natürlichen Selektion und Selektions des Humankaptials sind wir seit der Pandemie schon drin, die Systeme bereiten sich für den baldigen Aufprall vor, deswegen werden die Amis mit ihrem Pokerspiel bis zum äußersten auch nicht aufhören oder nach dem Pareto-Prinzip Großteile der eigenen Bevölkerung oder der Verbündeten opfern. Wer in Rente ist wird davon nicht mehr viel mitbekommen vermutlich, alle <40 jr. müssen sich überlegen WIE sie gedenken überleben zu wollen und nicht aussortiert zu werden. Das kann totaler vorauseilender Konformismus sein wie bei den Klimaklebern oder als hochspezialisierter Fachidiot mit Bullshitjob. Aber neue nicht durchkontrollierte Märkte und Geschäftsfelder zur persönlichen Entfaltung wird es einfach nicht mehr geben fürchte ich, der Mittelstand wird ja gewollt kaputt gemacht. Die eigene marxistische oder libertäre Lebensführung und Perspektive ist dann bestenfalls noch ein Chimäre die man sich einbildet so wie die Klimakleber glauben sie tun wirklich was für das Klima oder das es ihrer Hilfe/Aufmerksamkeit bedarf. Die Politik, linke und rechte, sind doch selber nur noch Statist in der techno-sozialen Evolution nach Kacynski, sie können nicht anders, wenn Sie sich nicht selbst delegitimieren wollen in diesem Spiel. Nur die menschl. Gemeinschaft und deren Einsicht/Weigerung kann die techno-soziale Evolution abbremsen oder gar stoppen, weder die richtigen Marxisten noch Kapitalisten in politischer Funktion, ein zivilisatorischer geistiger Sprung der Gemeinschaft wäre nötig, gab es sowas schonmal wäre die Frage an die Älteren unter uns… Sorry, dass es länger wurde, aber ich hoffe auch Marxisten stellen sich Kacynskis Thesen, sonst ist dieser geistige Sprung fürchte ich per se ausgeschlossen…Die meisten für die Wirtschaft relevanten Menschen sind doch schon heute mehr durch Technologien determiniert und konditioniert als noch durch Ideologien und Bildung. Die Klimakleber sind ja gerade die Generation Smartphone und Echtzeit, die an Analyse der Vergangenheit und Zukunft, Geschichte, Fakten eigentl. kein Interesse mehr hat und auch kaum Bücher mehr lies, nur von ihrer Vernetztheit lebt. Man kann eigentlich nur hoffen, dass der afrik. Kontinent nicht vollständig technologisch determinierte Gesellschaften noch hervorbringt und multipolar eigenständig wird. Aber das ist wohl eine Vision/Utopie fürs 22 Jhdt. 🙂

        Like

    • fidelpoludo schreibt:

      Die zentrale These, dass die Technologie „das“ Übel der Welt sei, halte ich für verfehlt, wenn auch sehr verbreitet. Entscheidend ist immer noch, wer sie mit welchen Absichten entwickelt und anwendet. Und natürlich: Die Technologie der Meinungsmanipulation, der Massen-Gehirnwäsche, des Brainwashing ist hier besonders zu beachten. Und welche benennbare Kräfte sich ihrer bedienen. Die alte, aber immer wieder neu zu stellende „Cui-Bono-Frage“ ist wahrscheinlich nur unter Zuhilfenahme der fortgeschrittensten Informationstechnik, der Computer und des Internets überhaupt angemessen beantwortbar. Ohne speziell gerichtete Technologie und deren Weiterentwicklung wäre die Verteidigung und Wiederherstellung Russlands unter Putin undenk- und unmachbar. Unser aller Zukunft hängt verquererweise an dem Ausmaß der militärtechnischen Überlegenheit Russlands und ob sie sie beibehalten kann. Unter den gegebenen Umständen ist Russlands Militärtechnologie zu befürworten und die der USA, der NATO und des Westens abzulehnen. Die „Occupy-Wallstreet-Bewegung“ war eine der wenigen Bewegungen des Westens, die auf der richtigen Spur waren mit ihrer vereinfachenden Gegenüberstellung des 1% gegen die 99%. Die zugrunde liegende Kernfrage ist lächerlich einfach: „Gut oder böse?“ Für das Gemeinwohl der Völker der Welt. Technologie, die entscheidend dazu beiträgt, die Zusammenarbeit, zunächst in wirtschaftlicher Hinsicht, dann aber auch in kultureller Hinsicht der Völkerverständigung, zu fördern, muß befürwortet und entwickelt werden. Allerdings nicht – wie bis jetzt und in der Vergangenheit – ohne die Befragung informierter Völker, die nach einer offen-öffentlichen Diskussion darüber zu einer Entscheidung über das Für und Wider zu gelangen hätten.

      CHATGPT ist so eine Technologie, die in diesem Zusammenhang dienlich sein könnte. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass ihre bis jetzt verdeckten Vorgaben einer gründlichen öffentlich darzulegenden Untersuchung ausgesetzt werden. Fragestellung siehe oben: Gut oder schlecht für das Gemeinwohl (national und international).
      Wer sich ein wenig mit ihrem aktuellen Stand beschäftigt, wird leicht herausfinden, dass – wenn es um entscheidende Werte geht – von den unbekannten, im verdeckten Hintergrund arbeitenden Programmierern Voraussetzungen geschaffen wurden, die keineswegs – wie oft behauptet – „objektiv“ und „werteneutral“ sind, sondern dass – ganz nach dem Vorbild und dem Muster der Wikipedia – Wissenserwerbswege geöffnet bzw. verdeckt oder gar geschlossen und „verteufelt“ werden. Es wird totalisiert und vereinheitlicht, eine Diskussion sich gegenüberstehender Standpunkte einseitig vorentschieden. Was „gefällt“, wird unterstützt und ausgebreitet, was „nicht gefällt“, wird – wenn überhaupt – verkürzt dargestellt und madig gemacht. In der Form einer an den entscheidenden Stellen amputierten Dialektik – die entscheidende Tendenz ist immer bevorzugt. Und das ist immer die „böse“, letztenendes volksverachtende. Gerade auch an den Stellen, an denen die propagandistisch manipulierte „Stimme des Volkes“ heraufbeschworen wird.
      Entsprechendes kommt heraus, wenn man CHATGPT um den Nachweis von Quellen befragt.

      Like

      • Michael Kuhn schreibt:

        Ich schrieb ja, dass ich bei den Schlussfolgerungen Kacynski selber mir mehr Diskussionen wünschen würde. Denn die Technologie ist nun mal in der Welt, diese Büchse bekommen wir nicht mehr zu und können nicht alle in Holzhütten leben wie er es tat, aber Sie ist eben hptsl. in Besitz und Anwendung des 1% Bösen ZUR ZEIT. Man sollte sich auch klar machen, wie es z.B. in „Kriegswaffe Planet Erde“ nachlesbar ist, dass Technologie und Forschung die gegen Bevölkerung und Konkurrenten militärisch relevant ist, oft geheim ist und der öfttl. Forschung um Dekaden voraus. Ich vermute, dass ist einer der Hauptgründe, warum Kacynski ziemlich abgeneigt ist, evtl. theo. positive Aspekte oder Nutzbarkeit für die breite Bevölkerung langfristig darin zu sehen. Die genetische Deformation der Bevölkerung mit Corona bestätigt da leider seine Prognosen. Wenn die Bevölkerung also nicht Herr über die Technologie wird, muss Sie dagegen oder eben genau dafür revoltieren ist wohl seine Schlussfolgerung zum praktischen Handeln. Und da würde ich ihm auch zustimmen, die Technlogie aus dem privaten und öfftl. Leben so weit wie möglich zu verbannen soweit es auch ohne Sie geht gesamtgesellschaftlich (gesunde Ernährung statt Gesundheitssystem, freie Informationsportale statt milliardenfach staatlich subventionierter Informationsüberflut, etc…) damit wir rudimentär von Demokratie sprechen können, nur wird das ja gerade mit Technologie unterminiert durch die Mächtigen, ja geradezu Abhängigkeit wie bei einem Junkie erzeugt. Und Gender-Professuren gibt es deutlich mehr als für Technikfolgenabschätzung.

        Ich bin aber nach Lesen seines Buches auch wieder skeptischer geworden, ob eine Maschinenstürmerei und eine Anti-Tech Revolution wirkliche Alternativen sind. Denn ohne ein digitalisiertes Gedächtnis und Gewissen könnte sich etwas wie der Holocaust sehr wohl wiederholen lokal fürchte ich, einfacher in einer analogeren Welt. Von den technologischen Fesseln und Konditionierung müssen wir uns emanzipieren, aber wir können nicht die Forscher (homo sapiens sapiens) abschaffen die diese mit ihrer Neugier und Ingenieurkunst vorantreiben. Ihrem ersten Absatz stimme ich daher weitestgehend zu, wenn ich auch raten würde die Einsicht und das dekadenlange Analysieren eines Kacynski, welche Eigendynamik die technologische Evolution bereits hat und noch bekommen wird, nicht zu unterschätzen, denn selbst das Militär ist schon längst zu einer Geisel der Technologie verkommen. Ich bin der Meinung, dass die technlog. Entwicklung öfftl. gebremst und kontrolliert werden muss, freie Forschung ist ein Krebsgeschwür, für die Menschheit und auch für das Ökosystem. Es gibt handfeste empirische Studien dazu, dass die ökolog. Schäden steigen je mehr der technolog. Fortschritt sich beschleunigt. [1] [2]

        Aber daher muss man schon gegen Kacynski argumentieren, WIE und OB man Technlogie praktisch wirklich positiv nutzten könnte gesamtgesellschaftlich und weltweit. Und die Zwickmühle besteht eben darin, dass wenn der Staat Forschung und Entwicklung einschränkt, ein anderer kapitalistischerer Staat ihm militärisch und geopolitisch überlegen gerät mittelfristig. Die Zwickmühle ist also technologisch determiniert, nicht marxistisch/kapitalistisch fürchte ich, dass sind nur zwei Seiten der selben Medaille und die Menschheit zahlt den Preis bzw. wird darin aufgerieben. Und diese Determination beweist Kacynski nahezu empirisch in seiner Analyse…

        Ob Wikipedia und ChatGPT zu dieser Informierung der Völker beitragen haben ich wie Sie so meine Zweifel. Wissenschaft ist v.a. erstmal sehr genau beobachten, Widersprüche in Beobachteten zu Theorien/Modellen erkennen, basierend darauf Fragen formulieren, reproduzierbare Daten generieren. Nichts davon beherrscht ChatGPT und nach m.M. auch nicht in absehbarer Zeit, von künstlichen digitalen Forschern sind wir sehr weit entfernt technologisch…und sie würden zuerst vom Militär eingesetzt mit Folgen über die ich lieber nicht nachdenken will.

        Wikipedia läuft diesem Wissenschaftsprinzip momentan diametral entgegen und Studenten muss ich eher erklären und sie davon abhalten ChatGPT nicht statt Google zu nutzen sondern mit Suchoperatoren auch Googles Filtertendenz auszutricksen um wirklich innovativ Wissen zu schürfen und neue Forschungsansätze aufzutun.

        Russland macht bei diesem Spiel wie auch bei Corona wahrscheinlihc einfach nur mit, weil es keine Alternative dazu gibt nach der Analyse Kacynskis, ihres und das westl. System aufeinanderprallen zu lassen, ein vorher untergehendes Europa und evtl. Millionen Tote dort sind dann eben die Kollateralschäden dieses Spiels, man ist ja nicht für die Emanzipation Europas gegenüber den USA verantwortlich. Und Russland droht seit Kriegsbeginn nur den USA und ist auch nur mit diesen gesprächsbereit über ein Ende des Krieges. Aber der m.M. Denkfehler denn Sie machen, in russische/US bzw. gute/böse defensiv/offensiv Militärtechnologie zu unterscheiden, ist eben genau der Widerspruch wogegen Kacynski argumentiert und das schlimmste befürchtet, das endet in einer militärischen Abwärtsspirale wie auch Huesemann oder Kriegswaffe Planet Erde zeigen, dass Technologie empirisch über mehrere Dekaden größer und größere werdende ökologische Schäden erzeugten, je mehr der Fortschritt beschleunigte.

        [1] Huesemann, Michael H., and Joyce A. Huesemann. „Will progress in science and technology avert or accelerate global collapse? A critical analysis and policy recommendations.“ Environment, Development and Sustainability 10 (2008): 787-825.

        [2] https://www.amazon.de/Techno-Fix-Technology-Wont-Save-Environment/dp/0865717044

        Like

      • Albrecht Storz schreibt:

        „CHATGPT ist so eine Technologie, die in diesem Zusammenhang dienlich sein könnte.“

        Also so Leid es mir tut, aber so etwas Blödes kann ich nicht stehen lassen. ChatfckGT ist nichts anderes als ein ausgefeiltes Bibliotheksverwaltungsprogramm. Nix „Technologie“, die nicht schon seit Jahrzehnten angewandt wird. Nur der Umfang ist größer als bisher.

        Programme die menschliche Kommunikationspartner simulieren sollen, werden schon seit über 40 Jahren ausgedacht und entwickelt. Und für was soll sowas helfen außer dazu, uns Menschen noch weiter zu verblöden?

        Tut mir leid, aber von solchen Technik- und Fortschritts-besoffenen Leuten ist auch sonst nichts Gutes zu erwarten.

        Like

        • kranich05 schreibt:

          Hierzu:
          Deutsche Wirtschaftsnachrichten: In Ihrem Buch „Der elektronische Spiegel“ geht es um menschliche und künstliche Intelligenz gleichermaßen: Sie beschreiben, wie und unter welchen Grundannahmen man Künstliche Intelligenz zu schaffen sucht und welche Rückschlüsse das wieder auf die Intelligenz lebender Organismen erlaubt. Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?

          Manuela Lenzen: Ein Ergebnis ist, dass noch nicht feststeht, ob es gelingen wird, wirklich überzeugende künstliche Intelligenz durch immer mehr Daten und immer stärkere Rechner zu realisieren, oder ob nicht noch einmal ein ganz anderer Ansatz nötig ist. Bislang fallen die großen Sprachmodelle, zu denen etwa auch ChatGPT gehört, damit auf, dass sie immer wieder auch falsche oder unpassenden Antworten geben, die zeigen, dass sie nicht verstehen, was sie da von sich geben. Derzeit werden verschiedene Strategien erprobt, um das zu ändern. Man versucht etwa, diese Systeme mit Datenbeständen zu koppeln, mit deren Hilfe sie Aussagen überprüfen können und dann auch die Quellen für ihre Antworten nennen. Eine Frage ist, wie weit das als Ersatz für Verstehen im menschlichen Sinne funktioniert – eine andere, was diesen Systemen denn fehlt, um die Welt so zu verstehen, wie der Mensch. Der Mangel an Daten oder Rechenkraft ist es offensichtlich nicht. Da rücken dann andere Faktoren und ihre Bedeutung für Intelligenz in den Fokus, etwa der Körper mit seinen Sinnesorganen, der die Daten so vorfiltert, dass unser Gehirn damit etwas anfangen kann, und die Umwelt, in der wir leben, die viele Informationen für uns bereithält, die wir nicht im Kopf haben müssen. Uns fällt etwa wieder ein, wo wir abbiegen müssen, wenn wir an der richtigen Stelle sind. Und wir erkennen einen 50-Euro-Schein, obwohl wir nicht in der Lage sind, ihn aus dem Kopf im Detail zu zeichnen. Dazu kommen unsere Sozialkontakte, Mitmenschen, mit denen wir interagieren, die uns helfen und unser Verhalten kommentieren. Menschen durchlaufen, anders als künstliche Systeme, zudem eine Kindheit, in der sie Schritt für Schritt lernen, was es so alles gibt in der Welt und was man tun kann. Wenn man sich die menschliche Intelligenz genauer ansieht, stellt man fest, dass es viele Dinge gibt, von denen nicht klar ist, ob man sie ungestraft ignorieren kann, wenn man ein künstliches intelligentes System bauen will. So führen die Bemühungen um künstliche Intelligenz dazu, die natürliche nochmal neu in den Blick zu nehmen.

          Like

  5. Cetzer schreibt:

    „Es geht hier um viel mehr als das Klima“
    Eine interessante Außenseiter-These, die mir schon mehrfach auf englischen Seiten begegnet ist, lautet sinngemäß: Das Zeitalter der fossilen Rohstoffe (und anderer) neigt sich – mehr oder weniger sanft – dem Ende zu. Das kann man (?) dem Volk so aber nicht beibringen, also muss der zwangsläufige Abstieg aus dem Fossil-Paradies als freiwillige und gottgefällige Austreibung des ‚Satans CO²‘ verkauft werden.

    Kleiner Hinweis: Die Seite Rubikon in der Blogroll gibt es so nicht mehr; Die haben sich in Manova https://www.manova.news/ umbenannt, keine automatische Weiterleitung.

    Like

  6. Theresa Bruckmann schreibt:

    Danke Michael Kuhn.
    Dass es nicht die Systeme Kapitalismus und Kommunismus sind, die
    aufeinander prallen, ist schon deutlich geworden und was technisch möglich ist, wird irgendwann auch gemacht, es sei denn es gibt Verträge, die ratifiziert und in Kraft gesetzt werden, die dies verhindern, z.B. die Ächtung von Uran-Munition, der Einsatz von Atomwaffen usw. Da die Büchse der Pandora geöffnet ist, sind solche Verträge und ihre Einhaltung nötig. Zur Einhaltung müsste dann aber auch einer Instanz die Erzwingungsmittel
    an die Hand gegeben werden. Umwelt-Schonung, Planetenrettung sind – solange diese Kriege, wahre Materialschlachten und Erprobungsräume für das Vernichtungspotential neu geschaffener Waffensysteme toben – ein hingehaltenes Stöckchen, über das wir springen sollen, damit die Profite derer nicht einbrechen, denen jedes Mittel zur Bereicherung recht ist.

    Eine Rückbesinnung auf die Wurzeln unserer europäischen Kultur, und damit ihren Werten und Prinzipien, die sich aus 3 Quellen speisen, nämlich der jüdischen Geschichtsschreibung,
    dem griechischen Logos und römisches Recht würde uns zeigen, wer unsere natürlichen Verbündeten sind, nämlich jene Völker, bei denen sich diese Kultur erhalten hat. Dasselbe gilt für jene anderen Kulturen, denen Leben und Nachkommenschaft noch heilig sind und eigentlich auch unsere Verbündeten sein müssten.
    Hans Küng brachte die großen Religionsführer zusammen und sie brachten einen Minimal-Konsens zustande, das Weltethos. Helmut Schmidt hat es damals begrüßt und dafür geworben. Nach Küngs Übergabe an ein Institut in Tübingen, existiert das Label zwar noch, aber wurde eingehegt und unschädlich gemacht.
    Ich denke, dass wir die Vertragsebene und die spirituelle Seite brauchen.
    Viel Zeit ist aber nicht, weil die Mächte am Werk sind, die sich den Teufel um echte Werte scheren, denen es auch nicht um die Bewahrung der Umwelt geht, sondern meint, sich nicht einschränken zu müssen, sondern ganz im Gegenteil, wenn die Überzähligen, Überflüssigen zum Verschwinden gebracht sind.
    Die digitalen Möglichkeiten geben ihnen die Technologien zur Ausführung der Kontrolle,
    Überwachung und Reduzierung, die lange Zeit vorher schon in Plänen existierten.
    Übrigens: Solange von der Überbevölkerung gesprochen wurde (Helmut Schmidt, nicht nur Henry Kissinger, Ted Turner u.v.a. sprachen davon als einem der größten Probleme), war man noch nicht in der Gefahr. Wenn (Still)-Schweigen herrscht, muss man sich in Acht nehmen.
    Mich interessiert sehr, ob es Weltsystem-Analytiker in der Nachfolge von Emmanuel Wallerstein

    Like

    • Theresa Bruckmann schreibt:

      Entschuldigung, ein Fehler bei dere Eingaber.
      Mich interessiert sehr, ob es Weltsystem-Analytiker in der Nachfolge von Emmanuel Wallerstein (leider 2019 verstorben) gibt. Seine Erklärungen des großen Ganzen überzeugten mich.

      Und wenn ich meinen Text bei der Gelegenheit noch einmal durchlese, frage ich mich wieder: Wo stehe ich eigentlich genau, also in wieweit bin ich zwar friedensbewegt, aber keine konsequente Pazifistin. Als Pazifistin müsste ich gegen jegliche Waffenproduktion, Lieferung, Verbreitung und nicht bloß für
      das Einstellen von Kampfhandlungen sein. Habe ich Angst davor, mich schutzlos zu stellen? Angst davor, alles was mir heilig ist, nicht verteidigen zu können? Wo hakt es?
      Oder wo fehlt mir der Mut und die Konsequenz? Oder ist es vernünftig, in
      diesem gegenwärtigen Zustand der Welt, doch noch Waffen zur Verteidigung bereit zu halten? Mißtraue ich allen möglichen Verhandlungsführern.
      Die Aussagen von Merkel und Hollande haben zu viel tieferer Verunsicherung geführt, als mir zunächst bewusst wurde.

      Like

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s