Widerstand

Vor einem Jahr starb Boris Pfeiffer während eines gewalttätigen Polizeieinsatzes gegen ihn bei einer Montagsdemo in Wandlitz.

Viele haben jahrelang Widerstand geleistet gegen die Politik des Corona-Ausnamezustands. Viele leisten Widerstand gegen die volksfeindliche, USA-hörige Politik der Scholz-/Habeck-/Lindner-Regierung, die Deutschland Schritt für Schritt in einen Krieg gegen Russland führt.

Ja, der Widerstand ist bisher zu schwach, um die Kriegstreiber aus der Regierung zu jagen. Er ist auch oft abstrakt, beschränkt sich darauf, den Wunsch nach Frieden zu artikulieren, oft ohne die Verursacher des Krieges zu nennen. Er richtet sich zu selten offensiv gegen den Faschismus und extremistischen Nationalismus, die seit 2014 in der Ukraine herrschen.

Ich verstehe, dass in diesen Fragen schwierige Diskussionen erforderlich sind und dass sie Zeit brauchen. Mit Bedauern aber stelle ich fest, dass auch einfache Fragen der Organisation nicht gelöst werden. So kann niemand von unserer Seite die Frage beantworten, wie viele Organisationen jede Woche mit wie vielen Teilnehmern Widerstands- und Protestaktionen durchführen. Die andere Seite, der Staat mit seinen Repressionsorganen, kennt diese Zahlen genau und passt laufend sein gesamtes Instrumentarium gegen uns entsprechend an.

Wir aber wissen nicht, welche zweifellos bedeutende fünf- oder gar sechsstellige Zahl von Aktiven Woche für Woche auf die Straße geht oder in anderen Formen kämpft – weil wir selbst auf ein Minimum an Informationsvernetzung verzichten.

So habe auch ich eher zufällig von einer Veranstaltung am 24.1.2023 in Wandlitz erfahren, die dem Gedenken an den Tod von Boris Pfeiffer vor einem Jahr und dem Protest gegen die deutsche kriegstreiberische Politik gewidmet war.

Ich konnte an der Gedenkveranstaltung nicht teilnehmen, erhielt aber den persönlichen Bericht eines Teilnehmers und die Erlaubnis, ihn hier zu veröffentlichen:

Wir haben gestern weit vor dem Treffpunkt geparkt und mußten noch ein ganzes Stück laufen . Als wir schon nahe der Gemeindeverwaltung waren, sahen wir ein kleines Häuflein Demonstranten, keine 20 Leute, zu denen wir uns gesellten, etwas enttäuschend.

Da wurden wir angesprochen , ob wir hier bei der richtigen Demo sind? Die Gedenkdemonstration für den „gefallenen Mitspaziergänger vom 24.1.2022“ ist schräg gegenüber! Da sagte ich : „Wir wollen gegen Krieg und für Frieden demonstrieren.“

Die Frau sagte : „Wir auch, aber nicht mit Rechten zusammen, und den Tod eines Menschen wollen wir nicht für (rechte ?) Politik mißbrauchen!“

Bevor wir rüber gingen antwortete ich, daß wir alle anerkennen, die für Frieden sind, keinen ablehnen, sind alles Menschen.

Drüben auf dem Parkplatz unten vorm Freibad war eine große Mengen von Leuten, schätze über 600. Nach 2 Ansprachen hat sich ein langer Zug durch Wandlitz über die Bundesstraße bewegt…polizeilich abgesichert.

Alles Gute

MfG

Bei der Gedenkkundgebung wurde eine Rede von Liane Kilinc gehalten, d. h. aus Moskau per Stream zugeschaltet.
Diese Rede ist hier dokumentiert.

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