Wir durchleben die dunkelsten Tage des Jahres. Aber nicht nur wetterfühlige Menschen spüren die lähmenden, deprimierenden, nach unten ziehenden Kräfte.
Genug Schlimmes passiert täglich in der Welt, und manch Alter und manche Alte, die sich zeitlebens nicht vom widersprüchlichen Leben und Streben der Gesellschaft abgekoppelt haben, sondern im Gegenteil nach Kräften Partei genommen haben für den menschlichen Fortschritt, sieht heute nur noch einen Scherbenhaufen und „verzweiflungsvolle Zustände“. …
Mich beschäftigt seit längerer Zeit die Frage, ob es nicht dringend notwendig ist (im Sinne einer geistigen Klarstellung und insoweit Befreiung), unsere Zeit als eine eines neuen Faschismus auf den Begriff zu bringen. Einige Anmerkungen in diesem Sinne habe ich im Blog gemacht aber etwas Zusammenhängendes, Ausführliches dazu steht aus.
Beim Überlegen stieß ich auf Rosa Luxemburgs Formulierung „Sozialismus oder Barbarei?“, und ich fragte mich, ob hier vielleicht ein besonders treffender Zugang zur Analyse der mich heute bedrängenden Probleme der Zeit liegt?
Jedenfalls ist Rosa Luxemburgs Arbeit „Die Krise der Sozialdemokratie“ (die „Junius-Broschüre“) ebenfalls in finsterster Zeit erschienen, im Januar 1916, und genau drei Jahre später, im Januar 1919, wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ermordet.
Große Zeiten. Bittere Zeiten. Ob sie uns – über die Erinnerung an ein berühmtes, vielleicht angestaubtes, Zitat hinaus, immer noch etwas lehren können?
Ich mache mich auf die Entdeckungsreise.
Rosa Luxemburgs Schriften sind immer eine Reise wert.
Im Marxists’ Internet Archive unter https://www.marxists.org/deutsch/archiv/luxemburg/index.htm ist einiges mehr (nicht nur) von ihr zu finden, so auch der „Entwurf zu den ‚Junius‘-Thesen“, der diesen anhing.
Unter der von Opa verlinkten Quelle werden Kapitelüberschriften gegeben, die ich bei MIA nicht fand. (MIA beruft sich auf den Dietz-Verlag.)
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