Ist es möglich, in heutiger Zeit, in der uns die Herrscher mit Ereignissen und Informationen überschütten und der spontane Prozess sein Übriges dazu bewirkt, die Orientierung zu behalten?
Schwierig.
Ich versuche es, indem ich mich NICHT in die Überfülle der überall grassierenden geistigen Äußerungen vertiefe. Ich nehme einerseits zwar viele Überschriften zur Kenntnis, ziehe mich zugleich aber, so gut es geht, auf meinen „Bauch“ zurück (als Synonym für „gesunden Menschenverstand“) und lausche, was er andeutet. (Ergänzend höre ich, was der eine oder andere alte Dichter oder Philosoph sagt.)
Mein Schluss ist, dass wir eine Revolution erleben. Wir sind mittendrin. Das Besondere: Es ist eine Revolution von oben. (Ich weiss, dass Lenin sich zur Revolution von oben geäußert hat (im Zusammenhang mit Stolypins Reformen?). Leider sind mir seine diesbezüglichen Äußerungen nicht gut gegenwärtig.) Sagte er etwas in der Art, dass eine Revolution von oben alle „Nachteile“ einer Revolution und keinen ihrer „Vorteile“ habe?
Der Begriff der „Revolution von oben“ ist weit genug, um die Kämpfe großer, letztlich gleichartiger Machtgruppen gegeneinander – USA/EU, Russland, China – zu erfassen (und dabei jede Illusion zu vermeiden).
Und dieser Begriff verweist auf das Elementare des Vorgangs. KEIN Mensch und KEINE Menschengruppe steuert ihn (trotz aller Bemühungen). Es ist die Zeit eines Ausbruchs der „Glut im Kraterherde“.