Ein Typ betreibt seit Februar 2018 den Youtube-Kanal „Vermietertagebuch“. So stellt er sich vor:
„Mein Name ist Alexander Raue und ich bin Immobilien Investor, YouTuber und Auswanderer. In meinem Hauptberuf war ich SAP Inhouse Berater. Ich habe mir zum Ziel gesetzt in 10 Jahren 50 Wohnungen zu kaufen und damit finanziell frei zu werden. Jetzt sind 5 Jahre geschafft und ich bin bei 73 Immobilien.“
Wenn ich – sicherlich viel zu niedrig – annehme, dass jede Wohnung monatlich 200 Euronen Profit bringt, dann hatte A. R. das Ziel mit 10.000,- monatlich „finanziell frei zu sein“. Nach fünf Jahren hat er grob gerechnet 15.000,- erreicht. Sind zwar Peanuts im Vergleich zu Superreichen aber andererseits ’ne populäre Summe für Dich und mich. Und sie hat den Vorteil, dass sie offenbar in überschaubarer Zeit erreichbar ist (oder sein soll).
Mich interessiert aber weniger das Vermögens-Startup des A. R. und auch nicht sein Auswandererleben, sondern eher die Krawallaufklärung, die er betreibt. Jüngstes Beispiel ist ein Video „Offiziell: 25% Übersterblichkeit in 2022 in Deutschland“, das nach einem Tag 350.000 Aufrufe, 14.000 Likes und knapp 5000 Kommentare ausweist.
Ich habe dort diesen knappen Kommentar hinterlassen:
„Die Darstellung ist reißerisch. Das „sensationelle“ bzw. „erschreckende“ Ergebnis kommt durch methodische Mängel zustande.
1. Die Zahl 25% gilt für einen einzigen Monat. Die Durchschnittszahl der ersten 10 Monate 2022 liegt irgendwo bei 15%.
2. Der Bevölkerungsanstieg im betrachteten Zeitraum erklärt etwa 5 Prozentpunkte der Übersterblichkeit.
3. Die Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung überblicke ich für den langen Zeitraum seit 2000 nicht. Für den Zeitraum seit 2016 erklärt die Veränderung der Altersstruktur mindestens 5 Prozentpunkte Übersterblichkeit.
Werden diese und weitere Korrekturfaktoren beachtet, ergibt sich, dass
– 2020 (Coronajahr) gegenüber den Jahren 2016 bis 19 in Deutschland keine oder nur eine verschwindend geringe Übersterblichkeit zu verzeichnen war und, dass
– ab September 2021 und 2022 eine Übersterblichkeit zwischen 0 und 5% auftritt, die in der Tat völlig ungenügend erforscht wird und die höchstwahrscheinlich in großem Maße auf die Massenspritzung zurückzuführen ist.
Letzteres kann plausibler begründet werden, sobald die aktuelle Todesursachenstatistik zur Verfügung steht.
In meinem Blog habe ich mich wiederholt mit dem Thema ausführlich befasst.“
Dieser Kommentar hat es nach 16 Stunden zu Null Likes und Null Replies gebracht. Mal sehen, wie es sich dort in den nächsten Tagen entwickelt.
Ich möchte vor reißerischen und Sensations“aufklärern“ warnen; eigentlich Trittbrettfahrern echter, mühsamer Aufklärung. Sie sind am Ende nur eine Variante der Mainstream-Blödmaschinen, die Dich in die nächste Sackgasse treibt.
Ein dramatisches Experiment:
bei Euromomo.eu, „Graphs and maps“, „Excess mortality“ den Zeitraum „Week 21“ bis „Week 41“ mit „Cumulated“ einstellen.
(Warum nur bis „week 41“? Bei „Pooled number of deaths by age group“ sieht man anhand der Gelbfärbung in der Grafik, bis wann die Zahlen überhaupt aussagekräftig sind. Neuere Zahlen werden durch Nachmeldungen noch wesentlich verändert.)
Die Sterblichkeit 2022 liegt für diesen Zeitraum bei Kindern und Älteren massiv über den entsprechenden Sterblichkeiten der Jahre 2020 und 2021 (und über denen von 2019, 2018, 2017). Sowie auch die Sterblichkeit „all ages“.
Im Überexzess (da je über den Exzess der Vorjahre) sind eben „all ages“ sowie 01 bis 14-, 65 bis 74-, 75 bis 78- und alle über 85-Jährigen.
Die genannte Einstellung zeigt offensichtlich und offiziell eine dramatische Entwicklung seit spätestens KW 21 diesen Jahres.
… und kein Wort darüber aus Politik, etablierten Organsiationen, Gremien, Expertenkreisen, Unis, … und in den Mainstreammedia.
Eine Gesellschaft die angesichts eines gefühlt (nur scheinbaren!) übermächtigen Feindes, den Milliardären, selbsternannten Weltführern und deren Büttel, die Augen ganz, ganz fest vor dem Offensichtlichen zukneift?
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