Das Volk spielt den Regierenden auf

„Will der Herr Graf den Tanz mit mir wagen“, singt Figaro in Mozarts gleichnamiger Oper. Und der russische Komponist Michail Glinka sagte: „Das Volk schafft die Musik, wir Musiker arrangieren sie nur.“

Dem Volk gehört auch die Macht. Doch Oligarchen entwenden sie ihm, und Politiker gebrauchen und missbrauchen sie. Ist das Volk verschwenderisch und leichtgläubig, sind oft Maulkorb und Tränengas sein Lohn, garniert mit Pfaffen- oder „Experten“geschwätz.

Den Deutschen sagt man besondere Gutgläubigkeit nach. Doch wer sich heute im Lande umschaut, erlebt allerorten, dass das Volk aufwacht, gegen die Corona-Zwangsmaßnahmen protestiert und seine Grundrechte verteidigt. Auch in Oranienburg ist das so. Hier veranstaltet die Bürgerinitiative „Oberhavel steht auf“ seit November 2020 wöchentlich Montagsdemonstrationen. Die Teilnehmerzahl steigt an und liegt jetzt deutlich über der Tausendermarke.

Als besonderen Höhepunkt habe ich vorgestern erlebt, dass es nicht nur um die drohende Impfpflicht ging, sondern darüber hinausgehende politische Forderungen gestellt wurden. Sie erhielten großen Beifall. Da zeigen sich überlegte Positionen. Mit Schwurbelei hat das nichts zu tun. Wie ich erfuhr, laufen Gespräche mit Demonstranten oder „Spaziergängern“ anderer Orte darüber, die Forderungen weiter zu präzisieren, sie zu teilen und landesweit aktiv zu vertreten.

Darum geht es:

(1) Zurücknahme sämtlicher Grundrechtseinschränkungen, vor allem sofortiges und
bedingungsloses Ende
sämtlicher Maßnahmen gegen Kinder und Jugendliche (hierbei
insbesondere Beendigung der Maskenpflicht, des Testzwangs und des „social
Distancings“)

(2) Keine unterschiedliche Behandlung von ‚Ungeimpften‘ und ‚Geimpften‘, keine
Benachteiligungen aus dem Gesundheitsstatus. Für eine freie Impfentscheidung.


(3) Systematische Erfassung der Kollateralschäden der Corona-Maßnahmen-Politik
UND der Geschehnisse in der Corona-Krise
sowie Aufarbeitung dieser im Rahmen
eines Untersuchungsausschusses auf Bundes- und Landesebene unter Beteiligung der
außerparlamentarischen Opposition.

Ziele der Aufarbeitung:
Identifikation von Rechtsverstößen und Tätern sowie das Einleiten von
juristischen Verfahren gegen diese Personen
• Identifikation von Schwächen im Staatswesen der Bundesrepublik Deutschland
und Ableiten von Empfehlungen an das deutsche Volk zur Stärkung des
Rechtsstaates, der Meinungsvielfalt sowie der Unabhängigkeit der Justiz und
Presse

(4) Eröffnung eines Debattenraumes in den öffentlich-rechtlichen Medien unter
Einschluss kritischer Ärzte, kritischer Wissenschaftler und anderer kritischer
Experten

(5) Vollständige und umfassende Aufklärung der Bevölkerung über die Risiken an
Covid-19 zu erkranken, den Risiken der mit einer bedingten Zulassung versehenen
Covid-19 Impfstoffe SOWIE Aufklärung praktizierender Ärzte und der Bevölkerung über existierende Medikamente zur erfolgreichen Behandlung von Covid-19

(6) Einleitung eines Aussöhnungsprozesses in der Bevölkerung auf allen
gesellschaftlichen Ebenen
unterstützt durch die öffentlich rechtlichen Medien und
mit politischem Willen

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17 Antworten zu Das Volk spielt den Regierenden auf

  1. fidelpoludo schreibt:

    Sehr gute Forderungen, die so schnell wie möglich von der Basis (Bürgerinitiative „Oberhavel steht auf“) zu ihrem „Kopf“ übermittelt werden sollten.

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    • kranich05 schreibt:

      Wir alle sind zugleich Basis und Kopf

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      • willi uebelherr schreibt:

        Lieber Klaus-Peter, das gefaellt mir sher gut.

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      • fidelpoludo schreibt:

        Schön wäre es und es würde auch mir gut gefallen, wenn „alle zugleich Kopf und Basis“ (schon) wären. Wieviele vergleichbare Bürgerinitiativen gibt es im Rahmen der Basispartei, die das sofort unterstützen würden? Ihr seid schon „zugleich Basis und Kopf“, also ist es nicht mehr notwendig, den Vorstand der Partei vom Sinn und der Notwendigkeit der Durchsetzung der Forderungen zu überzeugen? Oder will „Oberhavel steht auf“ die Forderungen erst einmal in ihrem regionalen Bereich – unabhängig vom Vorstand – durchsetzen, obwohl diese Forderungen bundesweit sich durchzusetzen hätten? Vielleicht – und ich wünsche es eurer Initiative von ganzem Herzen – seid ihr ja die Avantgarde der Partei, deren Forderungen sich wie eine Kettenreaktion verbreitet. Solange sich das noch nicht realisiert hat, ist die begrüßenswerte „Einheit von Basis und Kopf“ noch höchst ungesichert und bleibt bis zum Beweis des Gegenteils eher Wunschdenken in die richtige Richtung als Realität.

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        • kranich05 schreibt:

          Klarstellend: „Oberhavel steht auf“ ist KEINE Initiative der dieBasis, sondern eine parteiunabhängige Bürgerinitiative. In dieser (in der Orggruppe) arbeiten Basis(partei)mitglieder aktiv mit. Andere, die dort mitarbeiten, achten peinlich genau auf die Parteiunabhängigkeit. Die sechs Forderungen sind eher nicht auf dem Mist der dort involvierten Parteimitglieder gewachsen. Aus der Bürgerinitiative heraus bemüht man sich, vorhandene Kontakte nutzend, andere regionale Gruppen zu gewinnen, diese (oder ähnliche) Forderungen zu vertreten. Deswegen ja auch die Veröffentlichung – um andere (bundesweit) anzuregen, in dieselbe Richtung aktiv zu werden, also vorhandene Aktivität weiterzuentwickeln.
          Eine funktionierende Parteiorganisation könnte als Multiplikator natürlich eine bedeutende Rolle spielen. Davon sind wir noch entfernt. Bin aber sicher, dass die Machthaber die möglichen ihnen drohenden Gefahren sehr gut erkennen (und nicht tatenlos auf sich zukommen lassen).

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          • fidelpoludo schreibt:

            Danke für diese Klarstellung!

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          • fidelpoludo schreibt:

            Wenn Du anführst, dass Ihr davon noch weit entfernt seid, dass eine „funktionierende Parteiorganisation“ „als Multiplikator natürlich eine bedeutende Rolle spielen“ könnte, interpretiere ich diesen Befund als Hinweis darauf, dass die gewünschte und erstrebenswerte Einheit von Basis und Kopf eben auch noch „entfernt“ ist. Jetzt kommt es darauf an, gut aufzupassen, wie der Kopf (Vorstand) auf die gut überlegten und wohl formulierten Forderungen reagiert. Ignoriert er sie, dann passt der Kopf einfach nicht zur Basis. Ist der Satz an Forderungen überhaupt unverfälscht beim Vorstand angekommen oder hat der Vorstand sie zur Beantwortung und „weiteren Erledigung“ an untere Chargen delegiert? Wird der Vorstand etwa von so vielen ähnlichen oder ganz anderen Texten gleichsam „bombardiert“, darf unterstellt werden, dass der Kopf nicht in der Lage zu sein scheint, Qualität von Quantität zu unterscheiden. Der Kopf scheint Nachhilfe zu benötigen. Habt Ihr oder haben die Verfasser des Textes den Vorstand überhaubt direkt angeschrieben?

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        • willi uebelherr schreibt:

          Lieber fidelpoludo,
          so manchmal bin ich ueberrascht, wie selbstverstaendlich du mit den alten Kalauern um dich wirfst. Vorstand, Avantgarde, ..?

          Eine Bevoelkerung in einer Region, wenn sie sich als politischer Souveraen versteht, braucht solche Dinge nicht. Die repraesentative Republik wurde als Fortsetzung des Feudalismus geschaffen, damit sich das Politische in den Nebelwolken austobt und keinen Versuch unternimmt, in die Sphaere des oekonomischen Unterbaus einzugreifen.

          Dein Bild einer Partei folgt diesem Theater. Und tatsaechlich, wenn wir eine Partei so begreifen, wie wir es begreifen sollen, dann muss sie sich notwendig in den Nebelwolken verstecken.

          Aber, es gibt eben die andere Herangehensweis. Sich auf die Stabilitaet der materiellen Lebensgrundlagen fuer Alle zu konzentrieren und das Politische diesem Ziel zu unterwerfen. Dann werden so Sachen wichtig wie eine gute Wasserversorgung, eine gute Versorgung mit thermischer und elektrischer Energie, eine gute Landwirtschaft fuer eine gute Ernaehrung, dafuer auch ein gutes Handwerk, dafuer auch eine gute Technik, gute materielle und immaterielle Transportsysteme, gute Bedingungen fuer junge Menschen, sich in diesen Bereichen einbringen zu koennen.

          Wenn unser Blick sich auf unsere natuerlichen Existenzbedingungen fokussiert, dann ist das formal-politische tatsaechlich eine Nebensache, auch wenn wir dabei hoch-politisch agieren.

          Die 4 Vortraege von Gandalf Lipinski konnte ich mir noch nicht ansehen. Werde es aber tun. Das Interesse hast du geweckt.

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          • fidelpoludo schreibt:

            Wie „selbstverständlich“ habe ich denn mit „Kalauern“ wie Vorstand und Avantgarde „um mich geworfen“? Dieser Vorwurf ist ein Kalauer! Die Basispartei hat nun mal einen gewählten Vorstand und es soll nun nach einem von Dir erlassenen Dogma nicht mehr erlaubt sein, den Begriff zu verwenden? Und die Tatsache, dass ein bestimmter Teil etwa einer sozialen Bewegung (sei es selbst die „basisdemokratische Bewegung“) dem Rest der Bewegung oder die ganze Bewegung dem Rest der Bevölkerung um einige Erkenntnisse und Aktionen voraus ist, möchte ich durchaus mit dem Begriff der „Avantgarde“ bezeichnen dürfen. Hier und in diesem Zusammenhang Sprachverbote zu erlassen im Sinne einer politisch korrekten „New Speech“ beurteile ich als den Anfang vom Ende sogar einer basisdemokratischen Bewegung: Jeder soll sich selbst zensieren, womöglich immer eine Liste von Begriffen beachtend, die von nun an nicht mehr verwendet werden dürfen? Dieser Kalauer – der sich übrigens einem falsch verstandenen Selbstverständnis von Avantgarde verdankt – ist schon nicht einmal mehr zum Lachen!

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            • kranich05 schreibt:

              Mal off topic:
              Kannst du, fidelp, normal auf die Seite „opablog“ zugreifen?
              Oder erscheint da eine Meldung „This domain is parked.“
              Für baldige Antwort per mail oder als Kommentar wäre ich dankbar.
              kranich05

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              • fidelpoludo schreibt:

                Ich weiß nicht, ob das „normal“ ist, wie ich auf die Seite zugreife. Ich gehe auf den Browser und finde dort u.a. meine meistgenutzten Sites. „opablog“ ist fast immer unter ihnen. Ich klicke das an und komme auf eine ältere Seite, von der ich zu den „neuesten Kommentaren“ gehe oder zu „Aktuelle Beiträge“. Es mag andere Zugangsweisen geben, aber ich habe mich an diese gewöhnt.

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              • fidelpoludo schreibt:

                Was mir auffällt: Es ist 17:13 und Deine Anfrage kommt mir aus der TZukunft entgegen: angeblich 17:45…

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                • Dian C. schreibt:

                  Blog-Einträge sind hier immer (genau) eine Stunde meiner Ortszeit (MEZ, MESZ dann wieder) voraus.

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            • willi uebelherr schreibt:

              Lieber fidelpoludo, tut mir leid, wenn ich dich persoenlich attackiert haben sollte. Das wollte ich nicht. Sondern nur das, was ich auch dir zugestehe: die eigene Meinung frei zu aeussern.
              Vorstand, Avantgarde und aehnliche begriffe haben fuer mich eine besondere Bedeutung, die auf vertikal hierarchische, pyramidale Strukturen verweisen, die ich vollstaendig ablehne. Die Partei „die Basis“ ist in dem Dilemma, eine von aussen aufgesetzte Struktur vorzuweisen, die dem Inhalt absolut kontraer gegenueber steht. Zu loesen ist das nur, wenn das Formale das Formale bleibt, der Inhalt aber sich an den eigenen Intentionen orientiert.
              Eine Basis braucht keinen Vorstand. Es braucht manchmal koordinierende Akteure, wenn diese Koordination nicht aus den eigenen Reihen entsteht. Und Avantguard ist sowieso ueberfluessig.
              Eine Basis braucht autonome Subjekte, die ihre Gemeinschaften leben und ihren Austausch pflegen. Das kann sowohl geografisch als auch thematisch orientiert sein. In diesem Lernprozess befinden wir uns noch.
              Und diese Anforderungen sind nicht auf den deutsch-sprachigen Raum begrenzt. Sie existieren ueberall.
              mit lieben gruessen aus Asuncion in Paraguay, willi

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  2. fidelpoludo schreibt:

    »Matriarchatsforschung und eine umfassende Basisdemokratie als Grundlagen und Perspektiven für eine enkeltaugliche Demokratie«

    Gandalf Lipinski (übrigens ein Mitglied der Basispartei), dessen Forschungsschwerpunkte in den Gebieten Patriarchat, Matriarchat, Tiefenökologie und Gemeinschaftsforschung liegen, stellt in seinen Vorträgen ein Projekt vor, das auf neue und überraschende Art und Weise ein ganz wichtiges Kapitel unser aller unbewältigten Vergangenheit mit der Chance für ein neues soziales und basisdemokratisches Lebensmodell als »Gesellschaft in Balance« verbindet.

    Er behandelt die Geschichte unserer kollektiven Traumatisierung durch das Patriarchat und viele Gedanken, wie es gelingen kann, die Nach-Corona Ausgangslage zu nutzen, um die patriarchalen Strukturen zu überwinden und eine echte basisdemokratische Gesellschaft aufzubauen.

    Zur gängigen Wahrnehmung der Begriffe von Matriarchat und Patriarchat bemerkt er:

    »Ich kenne kaum ein Thema, zu dem sich so viele Menschen mit so wenig Ahnung und soviel Meinung äußern.«

    »Gandalf Lipinski: Ausstieg aus dem Patriarchat (Teil 1)«
    https://veezee.tube/videos/watch/ccc2f27c-7530-4b85-afcb-84738795cc32
    »Gandalf Lipinski: Ausstieg aus dem Patriarchat (Teil 2)«
    https://veezee.tube/w/f29ee7da-4a2c-4233-8e15-785d23262b63?start=2s

    Wer sich im Anschluß daran für die zwei weiteren Teile des Vortrags interessiert, wird sie wohl unschwer auf ExtremeNews finden:
    »Gandalf Lipinski: Ausstieg aus dem Patriarchat (Teil 3)«
    »Gandalf Lipinski: Ausstieg aus dem Patriarchat (Teil 4)«

    https://www.extremnews.com/berichte/zeitgeschichte/72dc182a49dd0f6

    Zum Neuen Jahr, das uns allen bevor steht, wünsche ich allen sowohl so viel Interesse an diesem Konzept wie mir, als auch, wenn nicht, alles Gute. Ich untertreibe bewußt, wenn ich mit der Bemerkung schließe:

    Mindestens bedenkenswert!
    Mindestens beachtenswert!
    Mindestens anhörenswert!
    Mindestens diskussionswürdig!

    Sollte sich sogar in der Basis wieder einmal der politisch unkorrekte und patriarchale Satz bestätigen: „Der Prophet gilt nichts im eigenen Lande“?

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