verpasst

Ich war am Freitag und Sonnabend, lange geplant, außerhalb Berlins, ohne Zugang zum Internet. Ich wollte unbedingt an dem Gedenkmarsch für Sascha teilnehmen, dem Teilnehmer der Freiheitsdemo am 1.8. in Berlin, der bekanntlich unter den Bedingungen einer „polizeilichen Maßnahme“, einen Herzinfarkt erlitt und verstarb.

Deshalb kam ich Sonnabendmittag zurück und zwar 14.30 Uhr zum Brandenburger Tor, um zu der Demo zu stoßen, die ja um 14 Uhr am Technikmuseum starten sollte. Von Demo und auch von Polizei keine Spur.

Ich nahm eine Verzögerung an und ging langsam zum Potsdamer Platz und hielt mich dort bis gegen 15.30 Uhr auf. Ergebnislos. Dann nahm ich an, dass die Demo (die ja ohnehin von der Basispartei nicht geschlossen und offensiv unterstützt worden war) nicht zustande gekommen war und begab mich auf den Heimweg. Erst zu Hause am Abend fand ich die Informationen über die Demo, die verspätet doch stattgefunden hatte.

Es ist gut, dass diese Willensbekundung stattgefunden hat. Auch wenn viele Kompromisse gemacht werden mussten.

Die Staatsmacht und die Polizei gewährten den Untertanen eine schmale Äußerungsmöglichkeit. Auch wenn nicht 1:1 vergleichbar: Ich erinnere mich an 1938, als der 48-jährige Carl von Ossietzky nach Folter, jahrelangen Misshandlungen und Erkrankung unter Polizeikontrolle im Krankenhaus starb.

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8 Antworten zu verpasst

  1. Albrecht Storz schreibt:

    Das gleiche Video oder ein zusätzliches? Dauer 1:43:04

    auf wiki-tube (der „Blödtube“ allemal und immer vorzuziehen)

    https://serv3.wiki-tube.de/videos/watch/4c83eddc-c5c3-43c0-9d61-300082cb00d6

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    • Dian schreibt:

      @Albrecht Storz
      Ich verfolge – gezwungener Maßen passiv – auch den Blog von Ped, weil er lässt mich dort nicht mehr aktiv teilhaben. Zu dortigem Wasserwerfer und Horst:
      Die Wasserwerfer wurden am 1.8. mir scheinend aus strategischen Erwägungen aufgefahren. Man sollte bei eigener Bewertung bedenken, wie nahe der Große Stern und der 17. Juni dem Bellevue, der „Waschmaschine“ und dem schon fast einmal „gestürmten“ Reichstagsgebäude sind.
      Unterstellten Sie nicht auch schon, dass „horst“ ein Troll in Peds Blog wäre? Bei Bejahung dieser Frage – muss – man konsequent ignorieren, alles andere wertet auf und schafft vor allem Raum für weitere Trolltätigkeit.

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      • Albrecht Storz schreibt:

        Ich halte so eine Konversation „über Bande“ (wir reden hier, über Dinge bei Peds) nicht für sinnvoll.

        Ich unterstelle tatsächlich allen Leuten, die offensichtlich dem Widerstand schaden, entweder Dummheit oder anderweitige Interessen. Ich weiß nicht, was jemand davon hat, wenn er seine eigene Hoffnungslosigkeit elegisch penetrant in aller Öffentlichkeit ausbreitet. Entweder ist so jemand ein ganz armer Mensch, der wirklich niemanden hat zum Reden – oder er will – aus welchen Gründen auch immer – andere herunter ziehen.

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        • kranich05 schreibt:

          Das Reden „über Bande“ hier im Blog finde ich auch nicht so gut.
          „Hoffnungslosigkeit“ halte ich für ein „großes“ Thema. Ohne zu wissen, worauf sich deine Bemerkung bezieht, plädiere ich für ein zugleich subtiles wie zutiefst dialektisches (also widerspruchsorientiertes) Herangehen an dieses Thema.

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          • Dian schreibt:

            Ich bedaure mein schlecht über Abwesende Reden, danke für die Offenheit trotz Missfallens hier und muss zu meiner Ehrenrettung meine Hilflosigkeit unterstreichen, die noch nicht zu meiner „Hoffnungslosigkeit“ geführt hat. Die (vermeintliche) Kritikempfindlichkeit von Bloggern könnte ich vielleicht besser verstehen, wenn ich einmal in ihren Mokassins unterwegs gewesen wäre. Oder aber ich würde meine eigene Kritikfähigkeit hinterfragen …

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      • Albrecht Storz schreibt:

        … und, vielleicht tröstet das: ich werde bei Peter Mayer, tkp.at, komplett ignoriert. 😉

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        • Dian schreibt:

          Ja, es tröstet mich. Wenn die Menschen etwas nicht vertragen, dann ist es die Wahrheit. Leider ist dies auch unter so genannten „Truthern“ nicht viel anders, außer vielleicht noch widersinniger?

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  2. Albrecht Storz schreibt:

    Na, die Bombe muss doch hier dem Fidel bekannt gemacht werden: 😉

    Aufstand der 80er-Ikonen: Nena bekommt Schützenhilfe von Nina Hagen


    (mit Bild)

    Nena, Nina und Naidoo zusammen auf der Bühne. Das ist doch was? Oder ist das dann schon wieder nicht so, wie gewünscht und gedacht?

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