Hohn

Irgend ein Schlaukopf aus vergangener Zeit (Ich glaube es war Erich Kästner, der sich bekanntlich leidlich im faschistischen Deutschland einrichtete.) hat gedichtet, dass man den Kakao, durch den man gezogen wird, nicht auch noch trinken solle.

An diese populäre Sentenz wurde ich erinnert, als ich heute die „Information“ im Rundfunk hörte, dass die Tagesinzidenz gestiegen sei. Später stolperte ich über die dazugehörige Zahl. Sie stieg von 35,1 auf 35,2.

So verhöhnt das Dreckspack – egal, ob es nun Wieler, Spahn oder Merkel heißt – den deutschen Michel. Der arrangiert sich mit „den Maßnahmen“. Und der spürt den Hohn noch nicht einmal in seinem Vergnügen, als angepasster Lump ganz gut durchzukommen.

***

Es war nicht beabsichtigt, doch nachträglich stelle ich fest, dass dieses kleine Posting gut zu dem heutigen „Tag des unschuldigen Kindes“ passt.

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4 Antworten zu Hohn

  1. Dian schreibt:

    Kinder sind alle und ausnahmslos unschuldig auf die Welt gekommen. Ihnen gebühren Rechte, die vielen durch uns Erwachsene vorenthalten werden. Der heutige „Tag des Kindes“ sollte ihre Rechte stärken, ganz gleich wieviel Schuld sie im einzelnen auf sich geladen haben in ihrem kurzen Leben.

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  2. ChrizzChrozz schreibt:

    Einspruch zu Kästner!
    Dessen Bücher wurden verbrannt, er wurde mehrfach von der Gestapo verhört, war wohl auch zwischenzeitlich in „Schutzhaft“ und er hatte Berufsverbot. von „leidlich eingerichtet“ würde ich hier nicht sprechen.
    Ich habe in diesen Tagen zufällig „notabene 45“ von ihm gelesen – und ich habe mehr über das Funktionieren des 3. Reiches verstanden, als nach manch Pflichtlektüre in der POS/EOS, wie z.B. Werner Holt. Die Analogien zur gegenwärtigen Situation in D. sind so frappierend, dass einem Angst & Bange werden könnte.
    Ebenso zu empfehlen: „Habe ich denn allein gejubelt?“ von Eva Sternheim-Peters
    .
    Beide Werke haben mir erstmals eine Innensichtweise eröffnet, haben mir im Nachhinein die Ahrendt´sche „Banalität des Bösen“ wirklich begreiflich gemacht:
    Die Deutschen waren nicht per se „böse“, sie haben, von Versaille aus betrachtet, einen nie dagewesenen Fortschritt erlebt, den sie, mit den Worten von heute „niemals hinterfragen wollten.“

    Für uns Heutige ist es sehr leicht, über die Geschichte zu urteilen:
    „Das hättet ihr doch wissen müssen!“
    „Das war doch zu sehen,dass der Hitler für einen neuen Krieg rpüstet.“ (Nein, er hat bis 1938 ausschließlich Friedensreden gehalten, die Jugendorganisationen pflegten bis in die 40er hinein internationale Kontakte, etc. pp – wußte ich so alles nicht)

    Aber genau so werden in 20 Jahren auch folgende Generationen über 2020/21 urteilen:
    „Habt ihr denn das nicht gemerkt? Wie konntet ihr nur!“

    Aber die Propaganda ist noch besser, als früher. Und die Bestechung so einfach. Mein (befreundeter) Hausarzt heute:
    „Mensch, wenn Du nur als Geimpfter nach XY kannst, ich habe auch Johnson&Johnson, das ist wirklich nur ein kleiner Pieks und schon bist du frei und brauchst den ganzen Scheiß nicht mehr mitzumachen.“
    Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich ein ganz merkwürdiges Gefühl im Bauch: „Tu es! Es wird ganz leicht sein. Was ist schon dabei…?!“

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    • kranich05 schreibt:

      Dass Kästner gewisse Reibungspunkte mit dem Regime hatte, bestreite ich nicht. Allerdings ist mir von „Schutzhaft“ nichts bekannt. Er hat aber auch in dieser Zeit sein Auskommen gehabt. Wikipedia informiert darüber halbwegs ausgewogen, wie mir scheint.
      Sein Buch „notabene 45“ kenne ich nicht. Dass er darin genaue Innenansichten geliefert hat, glaube ich gern. Und ja, es ist gruselig, wie „unsere Zeit“ – in Wahrheit die Masse der Menschen – heute alles wiederholt. Sie wiederholen es, obwohl sie dabei in geringer Not sind.
      Und ja, eine spätere Generation wird über unsere Zeit genauso urteilen, wie die Nachfahren über die Hitlerzeit.
      Bei „Querschüsse“ hatten wir zu den Massentests gerade diese Kommentare:
      A: „Wenn man bedenkt das jeder Euro des Staates, egal ob aus Steuereinnahmen oder aus Neuverschuldung nur einmal ausgegeben werden kann, kann bei den Massentests hinein in eine gesunde Population, unter Beteiligung krimineller Machenschaften die Ineffizienz kaum höher sein. Abgründe an verpulverten Geld, ohne messbaren gesellschaftlichen Nutzen, welches für zukunftsträchtige Investitionen fehlt oder einfach weniger Neuverschuldung ermöglichen würde.“
      B: „Immerhin durfte ich dadurch am Sonntag nach fast einem Jahr mal wieder in einer Gaststätte Platz nehmen. Ansonsten bin ich aber mit dir, was die Geldverschwendung und das Anlocken von Betrügern angeht.“
      Ich: @ B
      „Ich hatte gestern auch Lust, bei schönstem Sonnenschein ein kühles Bier in der recht mäßig besetzten Freiluftgaststätte “Zum Flößer” in Bernöwe (gehört zu Oranienburg) zu trinken.
      Doch vor’m Eingang stand ein Testkontrolleur.
      Und da ich, solange ich gesund bin, jede Überprüfung oder Testung meiner Gesundheit durch welches Regime auch immer, ablehne, musste ich leider auf diesen kleinen Luxus verzichten.“

      Ich will mich nicht zum Helden stilisieren. Aber mit dieser niedrigstschwelligen Kooperation fängt es.

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