Mit Corona setze ich mich auseinander, seit mich die ersten Meldungen erreichten. (Mein erstes Posting, „Fundstück“ betitelt, veröffentlichte ich am 27. Januar 2020.) Mit einer grundsätzlich kritisch-prüfenden Einstellung habe ich mir Orientierung erarbeitet. Das Ergebnis hatte zwei Seiten:- Ja, die Erkrankung durch das Virus existiert. Ja, es gibt schlimme, tödliche Krankheitsfälle. Doch die weltweite Pandemie, die nationalen epidemischen Notstände sind gemacht. Sie gehorchen einem politischen Kalkül.
Seitdem habe ich alle Kraft darauf verwandt, das zu erhellen, was sich mit und hinter der „Plandemie“ abspielt. Welche Kräfte sind es, die den Boden zum Schwanken bringen, auf dem wir uns mühsam halten?
In der gleichen Zeit brachten es meine Lebensumstände mit sich, dass ich immer bei guter Gesundheit war. Alle meine Lieben, Verwandten, Freunde waren und sind gesund oder waren schlimmstenfalls vorübergehend von kleineren Infektionen beeinträchtigt. Mehr noch: Unter allen meinen Bekannten, unter allen Menschen meines Gesichtskreises, war bisher keiner schwer erkrankt.
Das hat sich jetzt geändert. Liebe Freunde haben den CoronaTod ihrer lieben Freundin Maja zu beklagen.
Wir, meine Frau und ich, kannten Maja nicht persönlich. Doch wir möchten innehalten und den tiefen Schmerz, den unsere Freunde fühlen, in unserem Geist und Herz mittragen.

Und wir geben Matthias Heintz das Wort:
„Liebe Freunde der Kultur und alle, die Maja in ihr Herz geschlossen haben,
heute früh, am 1. Mai, ist unsere liebe Freundin Maja Müller Bula im Alter von 45
Jahren gestorben. Sie reiht sich nun traurigerweise in die unendlich lange Reihe von
Menschen ein, die an diesem perfiden Corona-Virus gestorben sind.
Sie hinterlässt ihren Partner und ihre zwei Kinder und viele, viele Freunde und
WegbegleiterInnen, die Majas Lebendigkeit, ihre Kreativität, ihren ausströmenden
Optimismus, ihren Humor und ihre Liebe zum Leben mehr als zu schätzen wussten.
Maja war mit dieser Persönlichkeit in gleicher Weise Künstlerin, engagierte
Schauspielerin und Regisseurin. Wer ihr Schauspiel auf der Bühne erleben durfte, der
konnte diese Leidenschaft und Lebendigkeit und ihren Facettenreichtum unmittelbar
spüren. Die Inszenierungen des Ensembles der „Stillen Hunde“, zu dem Maja über Jahre
gehörte, das hautnahe Erleben ihres Schauspiels u.a. im Schloss Rittmarshausen, sei es
im „Macbeth“ oder im „Tartuffe“, um nur zwei Beispiele zu nennen, werden unvergessen
bleiben.
Aber auch Majas Programme mit dem Gitarristen Andreas Dücker im Apex bzw. in
unserem Programm „KulturohneGleichen“, beispielsweise ihr Brecht-Liederabend „Über
die Verführung von Engeln“, die eindrückliche szenische Lesung „Damit wir uns nicht
verlieren“ zum Briefwechsel zwischen Sophie Scholl und Fritz Hartnagel (u.a.
gemeinsam mit Christian Römer), die mich persönlich besonders beeindruckt hat, und
die nicht minder eindrücklichen szenischen Online-Lesungen mit Christian Römer in
dessen Programmreihe „Vorlesekunst“, zuletzt mit Heinar Kipphardts „Bruder
Eichmann“, all das bildet nur einen Ausschnitt aus der reichhaltigen Schauspielkunst
Majas.
Daneben war Maja ebenfalls eine engagierte Regisseurin und Schauspielpädagogin, die
neben ihrem Wirken an der Schauspielschule in Kassel in unserem Kulturverein
Rittmarshausen die Theatercompagnie Gleichen gegründet hatte. Wer im vergangenen
Jahr die erste Aufführung der Compagnie, Shakespeares „Was Ihr wollt“, unter der
Leitung von Maja erleben durfte, dem wird deutlich geworden sein, wie sehr sie
Menschen unterschiedlichen Alters für das Schauspiel zu begeistern wusste und wieviel
Mut sie diesen mit auf den Weg gegeben hat.
Was ich hier schreibe, sind nur Auszüge aus Maja Müller Bulas reichhaltigem
künstlerischen Wirken. Wer mehr wissen möchte, der möge ihre Webseite einsehen. Dort gibt es auch eine Fotogalerie, die Majas Lebensfreude und Lebendigkeit zum Ausdruck bringt.
Wir, ihre Freunde, unser Kulturverein, wir können diesen Verlust noch gar nicht fassen.
Etwas über und vor allem für Maja aufzuschreiben, ist mein erster Versuch damit
umzugehen. Nur der Schmerz frisst sich langsam durch und das Mitfühlen mit ihrer
Familie. Aus dem Hintergrund vernehme ich leise die Frage nach dem „Warum“. Aber
mir erscheint diese Frage immer öfter absurd. Es ist dieses Virus, ein Naturereignis,
kalt und nüchtern. Es ist, wie es ist.
Ich weiß, dass Maja noch so viele Pläne, Projekte und so viele Ideen hatte. Sie würde uns
sagen: „Nehmt die Tage, die Euch geschenkt sind, Tag für Tag, bringt Euch ein, seid
füreinander da, gestaltet und genießt das Leben.“ Das kann ich mir jedenfalls so
vorstellen und es tröstet mich. Und so möchte ich mit Euch und mit Maja im Herzen die
Kultur und das Leben weitergestalten.
Matthias Heintz
Kulturverein Rittmarshausen e.V. Gleichen, den 1. Mai 2021
Es ist immer schlimm, wenn ein Mensch stirbt, wenn auch manchmal gesagt wurde, ein Mensch sei erlöst worden. Der Tod ist nur für die Überlebenden ein Problem hat mir mal jemand als Trost gesagt.
In allen Fällen, in denen mir von Versterben in Zusammenhang mit Covid19 berichtet wurde, habe ich nach den Todesumständen gefragt. Für die Angehörigen ist es meist egal, wodurch der Tod kam, wichtig ist nur, dass der geliebte Mensch fehlt.
Ein Lungenarzt sagte mir im letzten Jahr, es sei eine Herausforderung für einen jungen Assistenzarzt, wenn er einen Menschen mit Covid19 an die Beatmung anschließen müsse. Die Maschine muss ganz wenig aufgedreht werden, dann muss gewartet werden, dann wieder ganz langsam weiter aufdrehen und so fort. Der Mensch atmet schwer und dennoch muss der Arzt sich viel Zeit lassen, denn wenn er zu schnell aufdreht, dann platzen die Lungenbläschen und der Mensch verstirbt.
Ich habe bei jedem Bericht über einen ausschließlichen Coronatod nach den genaueren Todesumständen gefragt und nie eine konkrete Aussage bekommen. Diejenigen Angehörigen, die einen Todesfall mit Corona zu bewältigen hatten, die konnten genau sagen, was geschehen war.
Egal, warum diese Frau viel zu früh gestorben ist, ihr Tod ist beklagenswert und ich wünsche den Angehörigen viel Kraft und gute Nerven.
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Ich habe auch von diesem Todesfall gehört und natürlich ist das Umfeld dann panisch gewesen was Corona angeht. Ich war es nicht, weil ich mich von Anfang an immer mit zahlen und Statistik in Bezug auf Corona informiert habe und nicht durch das Einzelschicksal. Über den Tod Miller-Bulas habe ich dennoch viel nachgedacht und würde ihn, wie jeden Todesfall, als tragisches (Einzel-) Schicksal sehen, genau wie eine krebs Erkrankung es in ihrem Alter ja auch gewesen wäre. So tragisch es ist, es ist statistisch gesehen nicht repräsentativ. Die arme Frau hatte einfach Pech und ich zumindet weiß nicht wie Ihr Verlauf, ihre Therapie war und was da eventuell schief gelaufen ist. Von perfide und heimtückischen zu sprechen finde ich sehr Unprofessionell, würde es einem Trauernden aber nie ansprechen wollen so zu denken.
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Prima, Tina. Da kann ich noch einen draufsetzen: Das Leben ist kurz, und es endet meist tödlich.
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