Jannis Ritsos, „Phädra-Monolog“:
„Sind wir etwa für alles, was passiert ist, verantwortlich? Wer wollte es so?/Wir jedenfalls nicht. Unerträglich, mein Gott, Nächte wie Tage. Morgens,/ wenn wir aufstehen (erschöpfter noch als vor dem Zu-Bett-Gehen) ist unsere erste Bewegung,/ noch bevor wir uns waschen, bevor wir unseren Kaffee trinken, die Hand auszustrecken,/ um aus dem Nachttisch unsere vertrocknete Maske zu nehmen,/ sie, wie Schuldige, über das Gesicht zu streifen/ und mal mit Fischleim, mal mit Schusterleim anzukleben.“
Beim Lesen dieses Zitates wird mir noch klarer als bisher, warum ich an, über und für Jannis Ritsos geschrieben und gelesen HaBE.
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Lieber Jannis Ritsos, an Dich stellvertretend für das griechische Volk will ich schreiben, auch wenn ich zu Deiner Beerdigung in Monemvasia zu spät gekommen bin:
Keinen Abend ohne Morgen
Für Jannis Ritsos
Der Du nie vergisst Dass Du nur eine Hälfte Eines ganzen Mondes Bist Und dass es ohne Morgen Keinen Abend gäbe Und dass die Menschheit lebe Ohne Generäle Und ihre Marschall-Stäbe Und ohne Abend Gäbe es auch Keinen Morgen
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