Mulchgärtner bin ich in der Nachfolge des verehrten Kurt Kretschmann seit Jahrzehnten. Kurt Kretschmann machte keine halben Sachen und hatte mit „Mulch total“ das Problem auf den Punkt gebracht. Erste Regel also, um reichhaltige organische Substanz im Boden zu sichern und daraus folgend über Regenwurmaktivität eine gute Nährstoffverfügbarkeit zu erreichen:
- konsequentes Mulchen
Kretschmann war vor allem Gartenpraktiker, einer der gegenüber der Wissenschaft sehr aufgeschlossen war und sich auf sie stützte. Jetzt, nachdem im Zusammenhang mit der Klimadiskussion das Humusproblem erneut und viel grundsätzlicher auf dem Tisch liegt (sichtbar im Blog seit Juni 2019), stelle ich überrascht und erfreut fest, wie viele mir bisher unbekannte Erkenntnisse zum Gesamtsystem „Bodenfruchtbarkeit“ die Wissenschaft hervor gebracht hat. Das ist sowohl ungemein bildend bis hin zu philosophischen Fragestellungen, als auch praktisch anregend.
Ein Beispiel von vielen für eine konzentrierte Lektion ist das folgende Video:
Was werde ich neu und zusätzlich bei mir im Garten machen?
2. konsequentes Begrünen des Bodens
Ich spare es mir, hier die Einzelbegründungen für diesen Schritt aufzuführen. Nur soviel: Es ist eine höhere Stufe der Nutzung der Sonnenenergie. Es ist eine höhere Stufe der Nutzung von Pflanzenaktivität, und es ist eine höhere Stufe der Förderung des Bodenleben, des gesamten Bioms.
3. Verbindung von Mulchen (Zuführung toter organischer Substanz) mit konseqenter Begrünung, dem Ausdruck des Lebens.
Diese dritte Stufe (die ich so deutlich in den Vorträgen nicht ausgeführt finde) sollte ein Maximum an Ergebnissen liefern.
Mit dem Boden im Sinne dieser drei Ebenen zu arbeiten, stellt ganz neue Anforderungen. Die Tiefe und Differenziertheit meiner Kenntnisse reicht noch keineswegs aus. (Ich habe gerade mal kapiert, dass ich eigentlich nichts weiß ;-))
Dennoch gilt es, sich vor Perfektionierung hüten. Zum wirklichen Profi kann und will ich nicht mehr werden. Aber Schrittchen der Verwissenschaftlichung sind möglich. Dazu gehört das Studium mancher Literatur, auch die Teilnahme, wie schon mal erwähnt, an einem Fachworkshop. Dazu werden auch detaillierte Bodenanalysen gehören, um exakte Informationen über das Leben im Gartenboden zu erhalten.
Wie wäre es möglich, dass der denkende Mensch, in unserer grimmigen Welt lebend, nicht das Wunder unter seinen Füßen wahrnimmt, das ihn doch einlädt, teilzuhaben?