Fundstück – 2.5.2019 – Gelbweste versus F4F

„Während die Gelbwesten mehr Demokratie fordern, d.h. direkte Demokratie, fordern die Klimabewegung die Ökodiktatur. Statt mehr Demokratie wagen, heiß es da, mehr Diktatur wagen.“

(Quelle)

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27 Antworten zu Fundstück – 2.5.2019 – Gelbweste versus F4F

  1. Jo Bode schreibt:

    Vom Feinsten…..

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  2. ChrizzChrozz schreibt:

    Hier geht es munter weiter in die beabsichtigte Richtung „Alle Menschen sitzen doch in einem Boot“ und bloß keine Klasseninteressen erkennen:

    „Es ist immer gut, über Kapitalismus zu reden“, so Giegold. „Aber derzeit geht es darum, ob wir in Zukunft unseren Kindern die Möglichkeit geben, überhaupt noch über eine Zukunft verschiedener Wirtschaftssysteme auf diesem Planeten reden zu können. Entscheidend sei deswegen, darüber zu reden, „wie wir diese Marktwirtschaft sozial-ökologisch bekommen“.

    (Quelle: Die Zeit, https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-05/sozialismus-kevin-kuehnert-jusos-spd-gruene-enteignung-autokonzerne, gefunden via https://www.nachdenkseiten.de/?p=51416 )

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  3. fidelpoludo schreibt:

    „Ideologische Produktionsweisen der Macht“ (Teil 1/4)
    o d e r „Seit 5 Uhr 45 kenne ich keine Klassen mehr, ich kenne nur noch Menschen!“ u n d „Ein Schuft, wer Böses dabei denkt!“

    Liebe Leute,
    mit der Quelle, aus der der Kranich uns sein Zitat herauspickt, ist es der Mühe wert, sich wirklich eingehender zu beschäftigen. Iwan Nikolajew zeigt meiner Meinung nach, dass marxistische Begriffe, nicht dogmatisch und mit viel abstrakter Begriffsklingelei, sondern mit der aktuellen Lage vermittelt, zur Klärung der nationalen und international-globalen Verhältnisse – und nicht zuletzt zur Bestimmung dessen, was dagegen zu tun erforderlich wäre – nicht nur beizutragen, sondern Entscheidendes zu formulieren imstande ist.
    Ich würde mir wünschen, dass wir diesen Text zum Ausgangspunkt einer gemeinsamen Diskussion machen, in der wir uns bemühen, seine Stärken, Schwächen und mögliche Lücken heraus zu arbeiten. Weil es sich lohnt!

    Ich möchte damit anfangen, erstens über einige vermittelnde Zwischenschritte die „Klimabewegung“ und unsere „Klimadebatte“ wieder aufzugreifen (beide stehen nicht umsonst im Zentrum des vom Kanich herausgepickten Zitats) und zweitens an der Position und dem Schicksal von Claudia von Werlhof und ihren Erfahrungen sowohl mit den Mainstream-Medien, als auch mit dem „linken Establishment“ wie mit den vorgeblich „alternativen Bewegungen“ zu verdeutlichen, wie fortgeschritten-fortschrittlich Repression heute von zwei Fronten aus organisiert wird und funktioniert.

    Aus unserer Quelle picke ich eine etwas längere Passage heraus und hebe mir in diesem Zusammenhang bedeutsam erscheinende Begriffe und Formulierungen hervor:

    „Jede proletarische Regung hin zur Einheitsfront soll im Keim erstickt werden, ob durch das offene Handeln des bürgerlichen Staates oder durch den tiefen Staat. Oft greift der bürgerliche Staat zur Massenlegitimation des bürgerlichen Ausnahmestaates auf die Strategie der Spannung zurück. Ohne eine Massenlegitimation und damit ohne eine mindestens passive soziale Massenbasis kann kein bürgerlicher Ausnahmestaat existieren. Auf der Spaltung der Arbeiterklasse ist die Souveränität der Bourgeoisie gebaut und wie der bürgerliche Ideologe Carl Schmitt bemerkt, ist nur der souverän, wer über den Ausnahmezustand bestimmt. Im Ausnahmezustand ersetzt das Ausnahmerecht bzw. das Sonderrecht, die parlamentarisch-demokratische Klassenjustiz, welche an der Oberfläche des politischen Prozesses als „Rechtsstaat“ erscheint. Wesentlich ist jetzt die „politische Zuverlässigkeit“. Wer dann „politisch nicht zuverlässig“ ist, stellt für den bürgerlichen Staat ein „Sicherheitsrisiko“ dar und wird marginalisiert. Diese Personen gefährden die „innere und äußere Sicherheit des Staates“, gefährden die „nationalen Belange“, gefährden die „nationale Sicherheit“ bzw. die „nationalen Interessen“. Es geht nicht um Beweise, sondern es reicht das „Risiko“ aus d.h. potentielle Handlungen, es geht um die vermutete „ politische Gesinnung“. Diese Person wird damit zum „Feind“ erklärt. Der bürgerliche Ausnahmestaat bezieht sich auf ein Feindrecht, welches weit über das Feindstrafrecht hinausgeht. Nicht die „Tat“ steht im Mittelpunkt, sondern der „Täter“, d.h. konkret die vermutete „politische Gesinnung“ des Täters, bzw. des Verdächtigen. Diese erst macht den Verdächtigen zum Verdächtigen, diese erst macht den Täter zum Täter. Notstandsrecht, auch der übergeordnete Notstand, bricht die parlamentarisch-demokratische Klassenjustiz. Damit wird Raum geschaffen für eine Neuformierung des Kapitals. Die Bourgeoisie bekommt nach auch nach Innen gewendet eine größere Handlungsfreiheit, was für die Arbeiterklasse den Angriff auf ihre gemachten Eroberungen im Kapitalismus bedeutet. Während die Handlungsfreiheit der herrschenden Klasse zunimmt, sinkt diese in der Arbeiterklasse. Die relative Autonomie des bürgerlichen Staates in der bürgerlichen Gesellschaft nimmt zu, aber damit geht auch tendenziell die Bodenhaftung in der materiellen Basis verloren und damit die Isolation des bürgerlichen Staates in der bürgerlichen Gesellschaft.

    Der Weg in den bürgerlichen Ausnahmestaat hat auch im Außenverhältnis Konsequenzen. Das Völkerrecht tritt in den Hintergrund, während das Faustrecht, das Recht des Stärkeren in den Vordergrund tritt. Der US-Imperialismus geht voran mit der Notstandserklärung, die eher eine Notverordnungserklärung ist, aber vor allem mit dem offenen Bruch des Völkerrechts, indem die Annexion der Golan-Höhen durch Israel nun von den USA anerkannt werden. Dabei stimmten sich die USA auch nicht mit ihren bisherigen engsten Verbündeten ab. Die Risse im transatlantischen Verhältnis werden immer breiter.

    Ende des ersten Teils
    Anmerkung: Wer schon mit dem Begriff der „Arbeiterklasse“ oder des „Proletariats“ seine Schwierigkeiten hat und deshalb auch alles Folgende in Frage stellen möchte, soll das bitte tun und uns (bitte! bitte!) nicht weiter belästigen. Die Kröte sollte gerade von denen geschluckt werden, die sich auf Deubel komm raus ihr nicht zugehörig empfinden – und ihr doch angehören. Orte, seine Meinungsfreiheit auszuüben, gibt es – „der Göttin sei dank!“ – zum Glück im Moment bis auf weiteres noch genug.
    Im Übrigen verlöre die Analyse nicht an Überzeugungskraft, wenn der Begriff der Arbeiterklasse durch den des „überwiegenden Teils der arbeitenden (und nicht mehr oder noch nicht arbeiten dürfenden, könnenden oder wollenden) Bevölkerung“ (99%) ersetzt würde.

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  4. fidelpoludo schreibt:

    „Ideologische Produktionsweisen der Macht“ (Teil 2/4)
    o d e r „Seit 5 Uhr 45 kenne ich keine Klassen mehr, ich kenne nur noch Menschen!“ u n d „Ein Schuft, wer Böses dabei denkt!“

    In seiner Darstellung der Metamorphosen der Kapitalherrschaft schildert Iwan (der Schreckliche) Nikolajew nicht nur den Wechsel der Ausbeutungs-, sondern auch den der Repressionsformen. Zu seiner ersten Zwischenüberschrift ließe sich nach »Neue Horizonte der Ausbeutung« also »Neue Horizonte der Repression« anfügen.
    Seiner Analyse zufolge ist das Kapital dabei, seine imperialistische Form des Neoliberalismus wegen der Großen Krise umzubauen, weil es sich gezwungen sieht, auf die Bildung eines multipolaren Weltmarktes zu reagieren.
    Für Deutschland wird der »Große Bruder« USA zum Problem, weil der selbst wiederum genug Probleme hat, seine Weltherrschaft aufrecht zu erhalten. Damit gerät die relative Macht des deutschen Imperialismus in Gefahr und verlangt zur Selbsterhaltung nach Eigeninitiative. Nach den Zuckerbrotjahren drohen die der Peitsche. Ob der Brexit, wie behauptet (wenn er denn überhaupt stattfindet), eindeutig als Zeichen dafür gewertet werden kann, dass »der britische Imperialismus schon weiter« sei, halte ich für noch nicht ausgemacht.
    An der Feststellung jedoch, dass »jetzt das Faustrecht dominiert«, ist einiges dran. Sie verweist auf eine in kritischen Kreisen häufig anzutreffende Refeudalisierung der Verhältnisse (»Neo-Feudalismus«), die sich im Verlaufe der neoliberalen Globalisierung herausbildete (vgl. die extreme Ungleichheit der Besitzverhältnisse). Jetzt sind im Westen Demokratie, Rechtsstaat und UNO in Arbeit. Weit und breit setzt sich das Recht des Stärkeren durch, Verträge sind nicht mehr verpflichtend, werden vom Stärkeren, sofern sie nicht diktiert und mit erpresserischen Mitteln zustande kommen, entweder fristlos gekündigt, nicht eingehalten oder schlicht gebrochen. »Es eskalieren die Konflikte.« Imperialistische Konflikte sorgen für eine ökonomische und politische Deglobalisierung mit einer Verschärfung der Kriegsgefahr. Wirtschafts- und Finanzkriege drohen jeden Augenblick in militärische Kriege umzuschlagen. Wichtig in diesem Zusammenhang: Der Nochhegemon US-Imperialismus »provoziert gerade die Maßnahmen, die er bekämpft.«

    Entsprechend refeudalisiert sich das Verhältnis des kapitalistischen Herrn zu seinen Knechten. Die Neuzusammensetzung des Kapitals (mit einer Wiederentdeckung des Faustrechts verbunden) provoziert eine Neugliederung der arbeitenden Bevölkerung (die Faust in der Tasche zu lassen, sie vorsichtig-gelb heraus zu nehmen oder sie zu erheben). Wer seine Herrschaftsdienlichkeit nachzuweisen bereit und imstande ist – je verinnerlichter, desto leichter fällt der Nachweis -, darf nach dem Antreten zum Apell und der Spintstaubwischprobe »weitermachen«, samt Arbeiter- und Gewerkschaftsbürokratie. Wer sich der Nichtverinnerlichung der Herrschaft verdächtig macht, wird so oder so (beruflich, existenziell oder noch ganz anders, an den Rand oder kalt gestellt. (»That’s life!« – »Nee, ne!?«) Wenn etwa die »Gelben Westen« nicht bald rot werden – vor Scham oder Zorn -, werden ihnen die paar mickrigen Zugeständnisse Jupiters bald wieder ersatzlos gestrichen werden.

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  5. fidelpoludo schreibt:

    „Ideologische Produktionsweisen der Macht“ (Teil 3/4)
    o d e r „Seit 5 Uhr 45 kenne ich keine Klassen mehr, ich kenne nur noch Menschen!“ u n d „Ein Schuft, wer Böses dabei denkt!“

    Die Waffe, mit der die westlichen »Demokratien« sowohl auf den Zerfall des neoliberalen Weltmarkts reagieren, wird – Nikolajew zufolge – ein protektionistischer Nationalliberalismus sein, der in dem Maße Fahrt auf nimmt, wie die EU mangels ideologischen Kitts auseinanderfällt.

    «Mit dem starken Staat gegen die Weltmarktkonkurrenten, mit dem starken Staat gegen die Arbeiterklasse, mit dem starken Staat gegen Gewerkschaften und mögliche proletarische Revolten.«

    Wichtig in diesem Kontext ist festzuhalten, der beschriebenen Teilung der Arbeiterklasse eine der Kapitalfraktionen (Funktionseliten) entspricht, denen die Aufgabe zufällt, der Kritik der »Deplorables« am Neoliberalismus (bzw. seiner Folgen für sie) scheinbar bis überzeugt ein Stück weit entgegen zu kommen und sie auf die Wippe zu heben, auf der sie unter dem Vorzeichen eines Nationalliberalen Kapitalismus der Arbeiterklasse verschaukelt werden.
    Mit der Anführung des folgenden Zitats greife ich – wie ich meine, im Sinne seiner Logik – korrigierend in Nikolajews Text ein:

    «Die potentielle Macht der Arbeiterklasse macht [aus kapitalistischer Perspektive; MM] den Nationalliberalismus nötig [nicht »möglich«; MM]; die aktuelle Schwäche der Arbeiterklasse macht den Nationalliberalismus möglich [aus proletarischer Perspektive; MM]. (…) Die Stärke des Nationalliberalismus ist ein Produkt der Schwäche des Proletariats, seine historischen Klassenforderungen auf die Tagesordnung zu setzten.«

    Die Flucht des Kapitals angesichts der Krise vom Neoliberalismus in den Nationalliberalismus bedeutet mit dem Übergang in den bürgerlichen Ausnahmezustand gleichzeitig eine Zunahme deutlich repressiv-kontrollierender und überwachender Maßnahmen (Verschärfung der Polizei- und Sicherheitsgesetze, Geheimdienstkompetenzen, BKA und Zoll). Der allgemeine Konsens aller Parteien darf als gegeben vorausgesetzt werden.
    Im Rahmen dieser Maßnahmen offenbart die »Klimabewegung« ihren Klassencharakter dadurch, dass sie den als »Notstand der Menschheit« plakatierten und propagierten »Menschheitsstandpunkt« zu vertreten vorgibt und ihn als die dem ach so gefährlich-gefürchteten Klassenstandpunkt alternativlose wie überlegene Haltung einnimmt. Frei nach 1914: »Ich kenne keine Klassen mehr, ich kenne nur Menschen!« (»Ein Schuft, wer Böses dabei denkt!«)
    Der Schuft heißt Iwan (der Schreckliche) Nikolajew. Was hat er (bestimmt so ein fieser »Putinversteher«) sich Böses dabei gedacht. Lesen Sie selbst:

    »Klimaschutz gegen Enteignung der Wohnungskonzerne. Bei der Klimabewegung steht der Notstand an erster Stelle. Die Klimakrise soll so gefährlich sein, daß der bürgerliche Staat den Notstand ausrufen muß und auf diese Weise autoritär und totalitär den Verzicht, d.h. der Verzicht der Arbeiterklasse, organisieren soll. So fordert der britische Teil von Extinction explizit die Notstandsdiktatur vom bürgerlichen Staat und eine Versammlung der Bevölkerung der Weltbürger und Wissenschaftler, um die Notstandsmaßnahmen des bürgerlichen Klassenstaates zu überwachen. Eine bürgerliche Öko-Diktatur ist das Ziel. (…) Während die Gelbwesten mehr Demokratie fordern, d.h. direkte Demokratie, fordert die Klimabewegung die Ökodiktatur. Statt mehr Demokratie wagen, heiß es da, mehr Diktatur wagen. Statt „Notstand der Demokratie“ die „Demokratie im Notstand“, statt Kampf gegen die Notstandsgesetze nun Kampf gegen die bürgerliche Demokratie. Der Notstand wird positiv umgedeutet, während die bürgerliche Demokratie abgewertet wird. (…) Derzeit geht der Marsch in den bürgerlichen Ausnahmestaat in ökologischen Kleidern daher und es formiert sich aus dieser Richtung ein ökologisch-sozialer-Menschenrechts-Imperialismus, der anschlussfähig ist zum Neoliberalismus und zum Nationalliberalismus. Eine radikale bürgerliche Klimapolitik ist auch kompatibel mit der Bevölkerungsreduktion durch Euthanasie und dem Hungertod, denn in der Klimaideologie ist die sogenannte „Überbevölkerung“ wesentlich und damit nähert man sich gar faschistischen Positionen an und kann im Ökofaschismus landen. Immer mehr droht die Ökologische Bewegung des Kleinbürgertums ein Mittel für die Bourgeoisie für Regime-Change bzw. Farbenrevolutionen zu werden. Es wird derzeit eine Co2 Steuer angedacht, welche die Arbeiterklasse belastet und das Kapital entlastet. Auf diesem Wege sollen die Akkumulationsbedingungen des deutschen Kapitals auf dem Weltmarkt verbessert werden – auf Kosten der Arbeiterklasse, um so den gegenwärtigen Krisentendenzen zu begegnen. Die Klimasteuern sind nur Mittel zum Zweck. Und so werden ökologische Fragen gegen die Arbeiterklasse gelöst und nicht mit der Arbeiterklasse und durch die Arbeiterklasse. Die kleinbürgerliche Klimabewegung wird gegen die Arbeiterklasse formiert, statt wie vorher, mit der Arbeiterklasse zu gehen, für eine soziale und ökologische Gesellschaft einzutreten, wird nun für eine ökologische Gesellschaft auf Kosten der sozialen Interessen der Arbeiterklasse eingetreten.
    Hinter den „Menschheitsfragen“ soll die Klassenfrage verschwinden. (…)“

    Böse, böse! Ein deutsches riesiges »Russiagate« tut sich auf, das die Mainstreammedien mit Propaganda- und Verwertungsstoff bis zum Abwinken versorgt – oder bis der Arzt kommt. Ob diesmal zwei Jahre reichen werden, nicht existierende Verbindungen zu Putin wieder einmal auch nicht nachweisen zu können?

    Aber wir sind noch nicht ganz am Ziel. Die Frage der Menschheit können wir nicht einfach so im Raum stehen lassen…

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  6. fidelpoludo schreibt:

    „Ideologische Produktionsweisen der Macht“ (Teil 4/4)
    o d e r „Ich kenne keine Klassen mehr, ich kenne nur noch Menschen!“ u n d „Ein Schuft, wer Böses dabei denkt!“

    „Hinter den „Menschheitsfragen“ soll die Klassenfrage verschwinden. Es gibt nur noch „Menschen“ und keine Klassen, d.h. es gibt nur noch Individuen und keine Gesellschaft mehr. Der linke Neoliberalismus verdrängt die Gesellschaft aus seiner Welt“

    Wäre ich ein Main-Stream-Medien-Mogul oder tummelte mich in einem der Think-Tank-Aquarien gäbe ich an dieses Zitat von „Iwan dem Schrecklichen“ anknüpfend folgende Losung zur unhinterfragbaren und gebetsmühlenartig zu wiederholendenen wie in allen möglichen Variationen zu intonierenden Verbreitung aus:

    „Wollt Ihr den totalen Bolschewismus? Dann gebt acht auf die Sprache, die diese Ratten und Schmeißfliegen aus dem Wörterbuch des Unmenschen ganz unverblümt übernehmen und unter Euch verbreiten wollen: Mit der Erhebung der Klassenfrage über die Menschheit verraten sie unser aufklärisches humanistisches an Demokratie, Einigkeit und Recht und Freiheit orientiertes Erbe – als hätten sie aus der Geschichte nichts gelernt!“

    Dieser Wahlspruch wäre BILD-mäßig ebenso nach unten herunter brechbar wie FAZ- und WELT-mäßig nach oben ausschmück- und verfeinerbar. Einige Versionen der ausgleichenden „goldenen Mitte“ fänden sich in ARD und ZDF wieder.
    „Nach dem linken Neoliberalismus gibt es eine „menschenfeindliche gruppenbezogene Feindlichkeit“, dessen individuelle Mitglieder diskriminiert werden, nur weil sie einer sozialen Gruppe angehören, der negative Eigenschaften zugeschrieben werden. Gegen diese Diskriminierung soll vorgegangen werden, auch juristisch. Auf diese Weise kann der Begriff „Kapitalist, bzw. Kapitalistenklasse“ als Haß-Propaganda gewertet werden, wie auch die Losung der Enteignung. (…) Über die „Menschheitsinteressen“ ist der Weg in den bürgerlichen Ausnahmestaat, in den Notstand gepflastert, über die „Menschheitsinteressen“ geht es in die Hölle. Jeder Streik und jeder Aufruf zum Streik wäre dann eine Diskriminierung im Sinne der „menschenfeindlichen gruppenbezogenen Feindlichkeit“. Hinter dieser freundlichen Formulierung lauert die Repression des bürgerlichen Klassenstaates. Jede proletarische Kritik kann schnell zur „menschenfeindlichen gruppenbezogenen Feindlichkeit, zum „Haßverbrechen“ umgedeutet werden.“

    Einmal vorausgesetzt, dass Iwan</b sich selbst als (so erschröcklich) links versteht (sein Beitrag erschien in „linkezeitung.de“ – und wohl auch sein Begriffsarsenal läßt kaum Zweifel offen), irritiert mich doch eine gewisse sprachliche Inkonsequenz. Er setzt nämlich völlig stimmig und zurecht die Begriffe Menscheitsfrage, Menschen, Menscheninteressen konsequent in Anführungszeichen, mit denen er ausdrücken will, dass es vom Kapital als leere Worthülsen gebrauchte, zur Vertuschung und Täuschung des genauen Gegenteils bloß adaptierte Worte und Werte sind. Warum aber setzt er, wenn er vom „linken Neoliberalismus“ spricht „links“ nicht in die gleichen Vorbehaltszeichen? Dass er den inflationär gebrauchten Begriff der Arbeiterklasse bzw. den der Klasse dagegen „rein“ stehen läßt, gibt zwar Aufschluß über seinen Klassenstandpunkt bzw. darüber, dass er in eine kommende Einheit der Arbeiterklasse immer noch einige Hoffnungen setzt, nicht aber darüber, dass er einige Abschnitte vorher deren Spaltung beschrieben hat. Einbige Ungereimtheiten also. Womöglich zu vernachlässigen.

    „So etwas muss man töten!“
    (Aussage eines sehr bekannten deutschen Professors nach einem Vortrag von Claudia von Werlhof) – Dagegen ist das höhnische Angebot einer Auszeichnung mit dem „Goldenen Brett vor den Kopf“ noch „human“ zu nennen.
    Damit sind wir wieder bei der Menschheitsfrage – diesmal ganz ohne Anführungszeichen! Wir können davon ausgehen, dass Iwan Nikolajew die Menschheitsfrage ganz und gar nicht unbedeutend ist. Im Gegenteil: Sie ist ihm nur über die richtige Lösung der Klassenfrage überhaupt einer möglichen Lösung näher zu bringen. Daran geht bei ihm kein Weg vorbei. Das sollte deutlich geworden sein.
    Ich habe unter „Klimawandel, Standpunkt (Ulrike Simon)“ am 1. Mai 16:51 einen längeren Beitrag im Wesentlichen über die Position von Claudia von Werlhof gepostet, in dem es auch um die Menschheitsfrage ging. CvW (Claudia von Werlhof) zentrales Zitat zitierte ihrerseits Rosalie Bertell mit den Worten:
    ❝Wenn das Militär etwas mit der Luft, dem Wasser und dem Boden macht, dann müssen wir das erfahren, denn es handelt sich um unsere Lebensgrundlagen!❝So steht nichts Geringeres auf dem Spiel als (…) gar der Verlust der Gemeingüter der Menschheit und der Erde!“
    Meines Wissens nach kann man keineswegs behaupten, dass bei CcW und ihrer Gruppe die Klassenfrage keine Rolle spiele, nur eben nicht die alles entscheidende. Eine sehr wichtige sogar, aber ihre Lösung sei – wegen der Technik- und Technologieverehrung der meisten sozialistischen und marxistischen Bewegungen – keineswegs als Garantie für die Lösung der Menschheitsfrage anzusehen. Sie zählt die Linke allgemein als dem System der Moderne zugehörig, das sie im Wesentlichen – aus Gründen, die zu diskutieren wären – ablehnt:

    „Die Linke gehört zum System! Die Moderne war ein Fehler!“

    Zur Begründung dieser These hat sie, die Begründerin der Kritischen Patriarchatstheorie und zweier Institute – gelinde gesagt – Einiges zu liefern. Ich möchte an dieser Stelle nur einige wenige Stichpunkte angeben:
    ◉ Seit dem historischen Übergang vom Matriarchat zum Patriarchat gilt zunehmend die Losung: „Die Natur (und damit das Leben) muß überwunden werden!“ Ihre Zuspitzung wird aktuell im AI-Trend bearbeitet: Nicht mehr lebendige Menschen herzustellen, sondern Roboter; Abschaffung der Frau (was folglich auch Abschaffung des Mannes bedeuten wird).
    ◉ Die (matriarchalen) Techniken, die sich an der Nachahmung der Natur orientieren, sind nicht das Problem, sondern die (patriarchalen), die die Natur auseinander nehmen, um sie neu wieder zusammen zu setzen.
    ◉ Die Grundlage der aktuellen Krise ist eine „wahnsinnige“ Zivilisation, die von der Zerstörung lebt. Die aber dennoch glaubt, sie sei „die Krone der Schöpfung“. Eine Philosophie der „Alchimisten“, die davon träumt, aus der Tötung des Lebens eine „neue, künstliche, bessere Welt“ zu erschaffen.
    ◉ Die Genderforschung ist eine Verhohnepipelung der Frauenforschung
    ◉ „Was in unserer Gesellschaft an Grässlichkeiten gemacht werden kann, wird auch gemacht!“
    ◉ Zur Gleichberechtigung von Mann und Frau: „Statt dass nun auch die Frauen die Lizenz zum Schießen bekommen, sollten nicht eher die Männer aufhören dürfen zu schießen?“
    „So wollte ich zunächst unbedingt wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Stattdessen habe ich nun herausgefunden, was die Welt im Innersten auseinander reißt! Das ist das Ergebnis meiner Auseinandersetzung mit der Welt, die ich von mir aus nie verstanden habe: der des Patriarchats.“
    ◉ „Das Patriarchat gehört ganz zentral zum „kollektiven Unbewussten“ der Welt , was bedeutet, dass seine Gewalttätigkeit nicht gesehen werden kann – andernfalls es mit ihm nämlich vorbei wäre! Daher negiert, verhöhnt und bekämpft man lieber Menschen wie mich, denen diese Gewalt ganz und gar unerträglich ist, und die versuchen, eine Erklärung dafür – und das heißt, auch einen Ausweg daraus zu finden, eine Alternative!“
    ◉ „Dieser Logik einer „Schöpfung aus Zerstörung“ kommt nur ein Begriff des Patriarchats näher, der das Patriarchat nicht nur als Herrschaftsform, sondern es als einer Technik der geplanten Verkehrung der Welt begreift, die notwendig ihre schließliche Zerstörung bedeutet. Die patriarchale Utopie der besseren, paradiesischen Gegen-Welt kippt heute, wo diese Welt mit allen Mitteln hervorgebracht wird, um in die Dystopie einer Hölle auf Erden… Und genau dafür gab es bisher keine Erklärung! Erst wenn wir die haben, gibt es die Chance, vom bloßen Lamento und moralisierenden Gejammer zu einer Tat zu schreiten, in der ein anderes Denken, Fühlen und Handeln endlich – wieder – zum Zuge kommen können!“

    Wer erste Einblicke in die Kritische Patriarchatsthrorie gewinnen will, bekommt sie hier:

    Eines ihrer letzten Bücher:
    „Der unerkannte Kern der Krise: Die Moderne als Er-Schöpfung der Welt“

    Nun sei abschließend CvW – durchaus keine hybride Mischung aus Käfer und Ente, wie das Kürzel auch interpretiert werden könnte – hier nicht nur als Vertreterin einer anderen Theorie der Lösung der Menschheitsfrage präsentiert, sondern als – einmal mehr ihrer Zeit voraus – als ein Prototyp jener Erscheinung, die Iwan (der Schreckliche) Nikolajew so treffend als eines der Resultate der neuesten Verwandlung des Kapitalismus als Schlenker zu „neuen Horizonten der Repression“ zu beschreiben wußte. Er konstatierte nämlich sowohl eine Teilung der Kapitalfraktionen wie eine der Linken bzw. der Arbeiterklasse. Was er dabei mehr andeutete als ausführte, war dass ein „guter“ bis nahezu überwiegender Teil der linken und sich alternativ gebärdenden Bewegungen sich mehr bewußtlos als bewußt zu Handlangern elitärer Interessen entwickelten, indem sie behende sich für die Herbeiführung eines bürgerlichen Ausnahmezustands einzusetzen beginnen.
    CvW ist zwischen beide Fronten geraten – wie etwa sonst nur in etwas abgeschwächter Form Ken Jebsen in Deutschland und Daniela Ganser in der Schweiz (um nur zwei bekanntere Vertreter dieser Spezies zu nennen): In Akademikerkreisen, von denen nicht verbürgt ist, dass sie sich nicht als links verstanden, soll ernsthaft „gewitzelt“ worden sein, dass „man(!)“ „so etwas(!)“ „töten muss(!)“, während von ganz – oder von nur halb(?) – ganz anderer Seite, nachdem CvW – sie hatte erfahren, dass bestimmte Indizien darauf hin wiesen, dass Haiti-Erdbeben von 2010 nicht natürlicher Machart sein „könne“ – diese Möglichkeit nicht für sich behielt, in ihrer Abwesenheit eine Hausdurchsuchung samt Keller über sich ergehen hat lassen müssen. Man vermutete bei ihr Material, das diese Vermutung hätte beweisen können. Wieso eigentlich, wenn das doch bloß erstunken und erlogen sein sollte, wie die gesamte Mainstreampresse und das akademisch-wissenschaftliche Elitorium angewidert verlauten ließ?

    Wer Näheres zu diesem ihrem ihr Zweifrontenangriffskrieg, dem sie ausgesetzt war, erfahren möchte, kann hier Näheres erfahren:

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  7. fidelpoludo schreibt:

    Wer drei sagt, muß nicht vier sagen, kann aber bis vier zählen…

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  8. Lutz Lippke schreibt:

    Zur „Ökodiktatur“ http://www.taz.de/!5118351/, aber kein Wort zur Arbeiterklasse. Habe ich damit den entscheidenden Fehler gefunden?

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    • fidelpoludo schreibt:

      Lieber Lutz,
      hinterhältig-ironische Frage! Und einmal die Anführungszeichen Deiner sich noch etwas bedeckt haltenden Überzeugung gemäß konsequent gesetzt. Nur Mut! Beim nächsten Mal gelingt Dir das auch beim Begriff „Arbeiterklasse“. Schließlich geht es um die Menschheitsfrage.

      Du siehst: Du bist nicht allein. Auch mir fehlt der letzte Schwung, die Verdacht erhebenden Gänsefüßchen am „richtigen“ Platz auflaufen zu lassen. Wo das wohl gewesen sein mag?
      Ich hatte wohl noch nicht genügend Kaffee auf – und außerdem droht unmittelbar die Rückkehr ins „richtige Leben“, um meine Rente den herrschenden Konsumbedingungen anzupassen.

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  9. fidelpoludo schreibt:

    Lieber Kranich! Mir scheint, entweder Deine oder die Uhren von WP laufen anders.
    Habe gerade um 5:25 Uhr gepostet, die Anzeige will mir aber noch eine Stunde gönnen, um meinen Kaffee gemächlich genießen zu können. Ist bei Dir etwa die Zeitenwende schon angekommen?

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    • kranich05 schreibt:

      Hallo fidelp,
      dass meine Rechneruhr nicht mit der Offizialzeit übereinstimmt, kann sein, da ich sie ewig nicht gestellt habe. Werde ich morgen mal vergleichen und synchronisieren.

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  10. fidelpoludo schreibt:

    Lieber Kranich! Nicht die Stunde hat „geschlagen“ (s.o.), sondern auch Deine Daten sind „verrückt“:
    fidelpoludo bei Fundstück – 2.5.2019…
    fidelpoludo bei Fundstück – 2.5.2019…
    Beide Posts sind von heute, also vom 6.5.2019, werden allerdings unter „Neueste Kommentare“ als vom 2. Mai erfolgt dargestellt. Ein wenig irritierend, aber nicht weltbewegend, wenn sie denn überhaupt im Zeitrahmen aufgeführt werden. Mal sehen unter welchem Datum dieser Post verbucht wird.

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    • fidelpoludo schreibt:

      wieder am 2.5.! Hinkst Du der Zeit etwa hinterher – um ganze vier Tage?

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      • fidelpoludo schreibt:

        Die allerneuesten Kommentare sind jetzt noch einmal einen Monat zurück gewandert – in den April geschickt worden…

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      • kranich05 schreibt:

        dieser auch 6.5.

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      • Lutz Lippke schreibt:

        Etwas rückwärtsgewandt scheint ja derzeit auch die Themenbearbeitung. Also nicht nur formal eine Zeitreise 😉
        Aber im Ernst:
        1. zum Klima selbst
        Ich bin kein Wetter- und Klimaexperte, kenne mich kaum mit den Gasen aus und habe zu den streitigen Modellen auch keine aussagekräftigen Vergleichsmöglichkeiten mit meinem Alltagswissen. Insofern stehe ich dem fachlich-wissenschaftlichen Streit respektvoll und unbestimmt gegenüber. Unbestreitbar ist, dass eine garantierte und präzise Voraussage von keiner Seite abgegeben wird.

        2. zur Notwendigkeit des Handelns / Nichthandelns
        Es wird im Prinzip um gegensätzlichen Alarmismus gestritten. Beide Seiten sihd also Alarmisten. Ob nun zurecht oder nicht, darum geht es hier.
        Die eine Seite ruft: „Es brennt!“, die andere: „Es brennt nicht!“.
        Besser eigentlich: „Es wird brennen!“ vs. „Es wird nicht brennen!“
        Und ich bin einer der Feuerwehrmänner, dem eine sachlich-objektive Entscheidung in dieser Sache aufgrund der Entfernung (siehe 1.) nicht möglich ist.

        Welche Optionen habe ich also?
        2.a) ich kann der Mehrheit Glauben schenken
        2.b) Ich kann mich von Symphatien, einsichtigen Geschichten und von eigenen Interessen leiten lassen, um mich zu entscheiden
        2.c) Ich kann meine Entscheidung an den möglichen Folgen orientieren.
        2.c.a) Was folgt, wenn es tatsächlich brennt und ich lösche nicht?
        2.c.b) Was folgt, wenn ich lösche, obwohl es gar nicht brennt?
        ….

        Nach 2.c. nehme ich also an, dass ich mich zunächst falsch entschieden habe und die möglichen Folgen gegeneinander abwäge. Es gibt dazu einschlägige Erfahrungen aus der Geschichte und Wissen aus der Forschung zu komplexen Sachverhalten. Mich hat aufgrund seines pragmatisch- analytischen Herangehens zu Fragen des Entscheidens in komplexen Zusammenhängen Dietrich Dörner beeindruckt. https://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_D%C3%B6rner
        Unter dem Eindruck der pragmatischen Folgenabschätzung kann ich auch die Entscheidung der gegensätzlichen Alarmisten zum Zweck ihres Alarmierens hinterfragen. Zunächst liegt es auf der Hand, den jeweiligen Alarmisten als wahrhaftig anzusehen. Denn der Mensch ist nicht grundsätzlich böse. Also wird „Es wird brennen!“ vermutlich in der Sorge gerufen, dass ein spätes Eingreifen zu unbeherrschbaren Folgen führen könnte. Das ist nachvollziehbar. Es ist auch grundsätzlich kein Fehler, Gefahren möglichst frühzeitig unter Kontrolle bringen zu wollen.
        „Es wird nicht brennen!“ kann dagegen ernsthaft nur gerufen werden, weil man Schäden durch unnötiges Löschen vermeiden will oder weil die angeforderten Ressourcen an anderer Stelle dringend benötigt werden. Das sollte nun aber geklärt werden. Lavieren zwischen verschiedenen Gründen wäre nicht wahrhaftig, denn ein erkennbares Motiv für den (Gegen-)Alarm sollte es schon geben.

        In der Diskussion geht es mir bisher zu sehr durcheinander. Es werden Glaubenssätze, Vorlieben, vermutete Analysefähigkeiten und Analogien recht freizügig verquirlt, um sich auf eine Seite zu schlagen oder die andere Seite zu attackieren, die wiederum die Argumenteund Ebenen munter verquirlt zurückgibt. Grob lassen sich die Ebenen in die Wissenschaftliche und die Politische unterteilen, wobei in Beiden offenbar in weiteren Unterebenen verhandelt wird, ohne dass diese strukturell ausreichend voneinander getrennt werden. Ein „Eintopp“ kann lecker sein, aber die Küchenleute sollten schon wissen, was wann hineingegeben, umgerührt und abgeschmeckt werden muss.

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        • Albrecht Schmiedel schreibt:

          Schon mal einen Blick in einen IPCC-Report geworfen? Mal ganz nebenbei, es gibt ein weltweites Netzwerk von Menschen, die sich professionell schon seit vielen Jahren mit dem Thema intensiv beschäftigen. Die sind in einigen zentralen Fragen zu Ergebnissen gekommen 🙂 Wer glaubt, es besser zu wissen als die, sollte schon ganz gute Gründe vorzuweisen haben. Ein „Boah, guck mal, so wenig Moleküle sollen soviel ausmachen, das kann doch gar nicht sein“ ist da ein bisschen dünn.

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          • Lutz Lippke schreibt:

            Ich habe mich zur wissenschaftlichen Klimafrage nicht in Details begeben, die Gründe finden Sie bei mir oben unter 1. Ich bin auf eine Folgenabschötzung (2.) ausgewichen, die nach 2.c zu Fragen kommt, wie: Warum schlagen Lungenärzte Alarm, wenn die Politik dem Dieselbetrugsautobauern zusetzt? Oder eben hier auch, warum sind Klimatologen entschieden gegen die Rückführung einer CO2-Freisetzung durch Industrie und Verkehr?

            Zu Ihrem Einwand des weltweiten Profinetzwerk mit Ergebnissen aus vielen Jahren sollte dagegen gelten, was auch Rahmsdorf zu absoluten/relativen Wahrheiten in der Wissenschaft sagt. http://www.pik-potsdam.de/~stefan/mare-interview.html

            Dem muss man allerdings durchaus noch hinzufügen, dass der Wissenschaft zwar spätestens seit der Aufklärung die von Rahmsdorf genannten „Gebote“ zugrunde liegen, diese aber keineswegs vor Missachtung, Missbrauch und Manipulation gefeit sind. So ist Ihr Argument „Mehrheit schlägt Minderheit“ im Prinzip falsch, Der wissenschaftliche Anspruch besagt gerade, dass es keine Letztgewissheiten oder Wahrheitsergebnisse gibt, sondern nur erfahrungsgemäß realitätstaugliche Modelle, Theorien und Voraussagen, die somit nicht so leicht vom Stuhl kippen.

            Die wissenschaftliche Abwehr von Kritik an diesen etablierten Erkenntnissen (also Forschungsergebnissen) kann sich also nicht auf dem erworbenen Ansehen ausruhen, sondern muss mindestens ebenso wie eine Infragestellung zu einem fokussierten Dialog in der Sache und zur Methodik führen. Gerade zur Art des Dialogs und zur Methodik hatte ich unsere Blogdiskussion kritisch beäugt, weil eher einer Schlacht an mehreren Fronten geschlagen wird, als um einen fachlich-sachlichen Konsens gerungen wird. Zum Konsens würde eben auch gehören, dass man die Uneinigkeit herausfiltert und überprüfbar macht. Das klappt hier im Blog zu diesem Thema bisher nicht.

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        • Detlev Matthias Daniel schreibt:

          Sehr schön klar. Da kommen wir einer wirklichen Aufklärung näher.

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          • Theresa Bruckmann schreibt:

            Im Januar d.J. kommentierte ich folgendes zu Nordstream 2:
            „Spaßig, wie Trump davor warnt, dass Deutschland sich gegenüber Russland
            erpressbar macht, dabei sind wir das doch längst gegenüber unserem
            Hegemon.
            Warum Claudia Kempfert so dagegen argumentiert, ist mir nicht klar.“

            Nach der Lektüre dieses Textes kann ich mir erst vorstellen, warum sie dieser
            Meinung ist.

            https://pw-portal.de/energiewandel/40911-die-energiewende-ist-ein-friedensprojekt
            Der Text ist lang und wenn ich zuerst das letzte Drittel gelesen hätte, und dann von
            Anfang an, wäre ich zugänglicher gewesen für Ihre Aussagen.
            Dieses letzte Drittel beginnt hiermit:
            Wie kann mehr Klimaschutz ohne soziale und räumliche Benachteiligung gelingen?

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    • kranich05 schreibt:

      Bei mir steht dieser Kommentar unter 6.5.

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  11. fidelpoludo schreibt:

    Lieber Kranich, ich meine nicht die Angaben in der Seite selbst, sondern die Angaben in der rechten schmalen Spalte, wo ich mich informiere über den Eingang der neuesten Kommentare: Hier das aktuelle Copy&Paste-Resultat:

    „Neueste Kommentare
    Detlev Matthias Dani… bei Fundstück – 3.4.2019…
    Detlev Matthias Dani… bei Fundstück – 2.5.2019…
    Vanaland bei Fundstück – 3.4.2019…“</blockquote
    Die obersten drei von heute, dem 8. Mai, um 12:30 Uhr. Da kann was nicht stimmen!

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