Imperialismus in Zeiten beginnender Multipolarität

Die alten Herrschertrümpfe der USA stechen nicht mehr. Analitiks Blog ist voll von Einschätzungen, dass „der König abgedankt“ hat. Vorsichtig erobern China und Russland Terrain.

Die atlantisch-zionistischen Möchtegern-Weltherrscher (dazu auch hier) liegen sich zwar böse in den Haaren. Dennoch haben sie es fertig gebracht, das Pferd zu wechseln – Trump. (Die Achse der Evangelikalen mit der Israel-Lobby im Auge behalten!)

Trump hat einige unhaltbare Positionen aufgegeben, erzielt aber Erfolge bei seinem „geordneten Rückzug“, der seinem „First-USA“ gute Angriffsoptionen lässt. Ungeachtet allen Donnergetöses und Geschreis gibt es weiterhin einen relativ einheitlichen, aggressiv-funktionierenden imperialistischen Block.

Trumpsche USA-Optimierungsbemühungen + alter, weiter virulenter USA-Machtwahn + zäh verfolgte Expansionsgelüste der „Mittelwelt“ bestehend aus Deutschland, Israel und Frankreich bringen eine fast unbeherrschbare Kriegsdynamik hervor.

Die Völker, erst gar die Arbeiterklasse, haben eine zweifache Funktion in diesem Szenario:

  • bewusstloses Produzieren der Gewaltmacht
  • Opfer sein.
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42 Antworten zu Imperialismus in Zeiten beginnender Multipolarität

  1. Beat Wick schreibt:

    DEUTSCHLAND (Gemeint ist immer die oberste Elite) – DIE BEDROHUNG

    Die deutsche Regierung sieht Deutschland schon längst als Grossmacht (Heiliges römisches Reich Deutscher Nation) und solange die USA mächtig ist, sieht sie sich als deren unterwürfigen und mächtigen „Freund“. Zweifellos ist sie überzeugt, im Interesse Deutschlands zu handeln. Sehr zum Schaden der eigenen Bevölkerung. Zum Schaden der Zivilbevölkerung in manchen Teilen der Welt und zum Leidwesen der Zivilbevölkerung seiner nächsten und auch entfernteren Nachbarländer.

    Zum Einfluss- und Interessensbereich Deutschlands gehört vor allem ihre Hauptflanke (Baltikum-Ukraine-Griechenland-Türkei-Syrien-Libanon-Israel). Deutschland ist in Afghanistan, Naher Osten, Mali und an weiteren Kriegsschauplätzen am Morden beteiligt. Es kontrolliert militärisch mit um die 17 Militärstützpunkten, zusammen mit den USA (und nebenbei Frankreich und Grossbritannien), Teile der Welt. Eine massive Bedrohung Russlands und des Weltfriedens sind die auch im Baltikum operierenden deutschen Truppen.
    Ohne militärische Rückendeckung durch die USA wären die Grossmachtbestrebungen Deutschlands nicht möglich. Es ist deshalb denkbar, dass die deutsche Regierung mehr Inte-resse an den Militärbasen der USA in Deutschland hat als die USA selbst, die diese wohl vor allem deshalb aufrechterhält, weil sie von Deutschland dafür bezahlt werden bis Deutschland diese, als Militärbasen selbstverständlich und nicht als Gemüsegärten, selbst übernimmt.

    Da Präsident Erdogan nicht in dem Masse nach der Pfeife Deutschlands tanzt wie es gerne hätte, arbeitet die deutsche Regierung, zusammen mit den Medien, in der Türkei auf einen Regime-Change hin, dessen Hauptleidtragende deren Zivilbevölkerung wäre. Auch in Russland wäre ein Regime-Change ganz offensichtlich im Interesse der deutschen Regierung. Hier locken neben Marktanteilen und anderem mehr vor allem Bodenschätze an denen es in Deutschland mangelt. Als Feindbilder zur Täuschung und Ablenkung der europäischen Bevölkerung und zur Rechtfertigung der eigenen Absichten dienen neben Putin, Assad, Erdogan und Muslime nun auch die USA resp. Trump.

    Eine zusätzliche ernstzunehmende Bedrohung für die Nachbarländer wie für andere Staaten und Bevölkerungen liegt in der weiteren militärischen Aufrüstung Deutschlands. Neben wirtschaftlich können sie damit auch militärisch erpresst werden. Vielleicht auf noch schlimmere Weise als durch die USA. Am Beispiel Griechenland sieht man, dass Deutschland selbst bei seinen „Freunden“ nicht die geringsten Skrupel kennt und deren Bevölkerung ins Elend treibt. Und schon gar keine Solidarität. Der Hegemon Deutschland diktiert, statt partnerschaftlich zu verhandeln. Dies alles ist ganz unabhängig davon, welche politischen Parteien oder Gruppierungen in Deutschland „das Sagen haben“.
    Eine weitere ernsthafte Bedrohung stellt die problematische innenpolitische Situation in Deutschland dar und auch, dass eine ernstzunehmende Friedensbewegung nicht vorhanden ist.

    Wie wir es gegenwärtig erleben, wie wir es aus der Geschichte kennen, wie wir es von Arno Gruen, Hannah Arendt, Alice Miller, Klaus Mann, Ilija Trojanow und vielen anderen mehr wissen: Das äusserst konforme, unterwürfige, autoritätshörige, gehorsame und der Obrigkeit gegenüber loyale Bildungsbürgertum resp. Gebildeten-Milieu (nicht die „einfache“ Bevölke-rung) ist sehr empfänglich für koloniale Herrschaftsgelüste. Eine Haltung die vom Bildungsbürgertum resp. den Spiessern der Nachbarländer Deutschlands ebenso bewundert wird wie sie damals Nazi-Deutschland bewundert haben.
    Das Bildungs-Bürgertum ist die Gesellschaftsschicht mit dem weitaus grössten Einfluss auf die Bevölkerung, also mit der grössten Macht („Macht = Missbrauch“ Michel Foucault). Es widersetzt sich jeglichen konstruktiven Veränderungen die seine Macht und ihr Ansehen vermindern könnte. Zum Schaden des Allgemeinwohls und zu seinem eigenen Schaden.

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    • Theresa Bruckmann schreibt:

      Da ist noch etwas anderes, was das Vorgehen der Militärmacht USA unterstützt,
      nämlich die stillschweigende oder ausgesprochene Billigung ihres Vorgehens.
      Dieses Vorgehen hinzunehmen, bedeutet die moralische Verkommenheit,
      hinzunehmen. Das wiederum macht es unmöglich,
      dass sich z.B. bei der UNO die Stimmen durchsetzen, die sich z.B. auf Prinzipien
      berufen wie Kant, UN-Charta, Europäische Menschenrechtscharta.

      Craig Roberts hat schon mehrfach das Verhalten der Europäer mit dafür
      verantwortlich gemacht, dass die USA so weitermachen, z.B. hier:
      https://www.rubikon.news/artikel/ein-hoffnungsschimmer

      Zitat: „Ohne Europa, das seine Militärbasen beherbergt und seine Propaganda nachplappert, nähme Washingtons Fähigkeit, Russland zu bedrohen, deutlich ab. Ja, das Beharren auf einer feindselig drohenden Haltung gegenüber Russland würde Washington in der Welt isolieren. Kein Land will sich nur um Washingtons Unilateralismus‘ willen der Gefahr eines Atomkriegs aussetzen.“

      Und hier ein Brief aus Afghanistan an das Amerikanische Volk:

      http://www.kritisches-netzwerk.de/forum/brief-des-islamischen-emirats-das-amerikanische-volk

      Wenn man das liest, könnte man denken, Kant und logisches Denken sei bis
      Afghanistan, aber nicht bis zu den Eliten in den USA vorgedrungen.

      Amerikanisches Volk!
      Sie verkünden, eine entwickelte und zivilisierte Nation der Welt zu sein. Nachdem die Afghanistan auferlegte Regierung von Ihnen eingesetzt wird, überlassen wir es daher Ihrem Urteil, Ihrer Logik und Ihrem Gewissen zu entscheiden, ob das gegenwärtige System und seine dazugehörigen Veränderungen – die Unsicherheit, das Chaos und die 87%ige Zunahme der Betäubungsmittel – Reformen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind?
      … – Ist das die Zivilisation, die Moderne und die Rechtsstaatlichkeit, die von Ihnen in der Welt verkündet wird?
      – Wurden Ihre 3546 Soldaten in Afghanistan getötet, um ein solches System aufzubauen und zu stärken?
      – Können Ihre Gelehrten, Intellektuellen und unvoreingenommenen Analysten eine Antwort auf unsere Fragen geben?
      Sie müssen verstehen, dass unser Volk all diese Katastrophen durchlebt, beobachtet und genau…“

      Und natürlich ermöglicht dieses Hinnehmen auch, auf dieser Basis selbst Rohstoffkriege
      zu führen, Regime Changes mitzugestalten.
      https://ruvideos.org/ABs4N8do_MA-der-fehlende-part-der-nato-angriff-auf-jugoslawien-beginn-einer-epoche-des-krieges-s2-e71.html

      Darin in Minute 3:48 beim nicht annehmbare Zusatzabkommen
      ging es um den ungehinderten Durchmarsch der NATO und ihre Immunität in ganz Jugoslawien
      ab 8:19 Minute erfährt man von den Folgen
      einmal für das Völkerrecht als Gewohnheitsrecht,
      aber auch, was dieser Tabubruch dieses ersten Kriegseinsatzes
      der Bundeswehr, dazu ohne UN-Mandat, für Deutschland bedeutet hat.

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  2. willi uebelherr schreibt:

    Liebe freunde, zunaechst einen link zu einem text von Willy Wimmer, Nicht nur, weil er die wirklichkeit gut versteht und deutlich formuliert.

    Statt „front national“ jetzt „front européenne“ aus Frankreich?
    Willy Wimmer, 19.02.2018
    http://parstoday.com/de/news/world-i37195-statt_front_national_jetzt_front_europ%C3%A9enne_aus_frankreich

    Lieber Beat, ich habe einige grundsaetzliche einwuerfe zu deinem text.

    1) „Ohne militärische Rückendeckung durch die USA wären die Grossmachtbestrebungen Deutschlands nicht möglich.“
    Das ist definitiv falsch, weil es ihnen nur einfacher macht. Du sagst es auch selbst:
    „Als Feindbilder zur Täuschung und Ablenkung der europäischen Bevölkerung und zur Rechtfertigung der eigenen Absichten dienen neben Putin, Assad, Erdogan und Muslime nun auch die USA resp. Trump.“

    2) „Eine zusätzliche ernstzunehmende Bedrohung für die Nachbarländer wie für andere Staaten und Bevölkerungen liegt in der weiteren militärischen Aufrüstung Deutschlands.“
    Das ist keine „zusaetzliche ernstzunehmende Bedrohung“, sondern grundsaetzlich in allen kolonialen formen enthalten. Und es ist unsere aufgabe, dieses militaerische und paramilitaerische potential aufzuloesen. Auch fuer uns ist es keine „zusaetzliche“ aufgabe, sondern grundlegender teil unserer Selbstorganisation.

    3) „Das äusserst konforme, unterwürfige, autoritätshörige, gehorsame und der Obrigkeit gegenüber loyale Bildungsbürgertum resp. Gebildeten-Milieu (nicht die „einfache“ Bevölke-rung) ist sehr empfänglich für koloniale Herrschaftsgelüste.“ Sie sind nicht nur „empfaenglich fuer Gelueste“, sie haben sie, weil dies ihre existenzgrundlage definiert. Insofern muessen sie nicht eingefangen werden, sondern sind teil der treibenden kraefte.

    Du siehst, ich bin mit deinen betrachtungen grundsaetzlich in uebereinstimmung, sehe allerdings etwas andere innere triebkraefte und etwas andere konstellationen.

    Der hauptakteur fehlt. Das allein ist unser dilemma.

    mit lieben gruessen, willi

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    • Beat Wick schreibt:

      Danke Willi

      Tatsächlich. Ich bin erstaunt und sehr erfreut über so viel Gemeinsamkeit. Was Deine Einwürfe betrifft: Sie sind genauer, zutreffender als meine Darstellung. Gefreut hat mich besonders der dritte, denn ich fühlte mich immer alleine mit meiner Ansicht betreffend das Bildungsbürgertum resp. Gebildeten-Milieu (Die wichtigste Säule und Stütze der Macht). Du hast sie nun gar noch verstärkt mit: Sie „sind teil der treibenden kräfte“

      Zu dem was Theresa Bruckmann schreibt hätte ich gerne einmal Antworten von den „Alternativ“-Medien.
      Nach meinem historischen Wissen haben sich im Nahen Osten Frankreich und Grossbritannien immer bekämpft. Ausser es ging um gemeinsame Interessen. Heute sind die Nato-„Freunde“ (USA, F, GB, D, … ), von der Türkei abgesehen, wohl im Nahen Osten um sich gegenseitiger Freundschaft und Solidarität zu versichern.

      Liebe Grüsse
      Beat

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    • Johannes S. schreibt:

      „Das äusserst konforme, unterwürfige, autoritätshörige, gehorsame und der Obrigkeit gegenüber loyale Bildungsbürgertum resp. Gebildeten-Milieu “ der e r s t e Teil dieser Feststellung ist m.E. zutreffend. Während der zweite Teil „ist sehr empfänglich für koloniale Herrschaftsgelüste.“ geht nach meinem Dafürhalten an der Realität vorbei. Diese Feststellung hat einen Wahrheitsgehalt für Politiker, Konzernchefs, Manager die z.B. Rohstoffe in Afrika, insbesondere im Kongo einkaufen und rücksichtslos expandierende Absätzmärkte durchsetzen wollen etc.
      Die Mehrheit des Bildungsbürgertum weiß und akzeptiert zwar, dass die deutsche Wirtschaft vom unfairen Handel mit der Dritten Welt profitiert, realisiert jedoch aufgrund der Entpolitisierung, Indifferenz, Wegschauen, Uninformiertheit kaum die neokoloniale Ausbeutung Afrikas. Es wird mehr oder weniger an das Ende des Kolonialismus geglaubt und das der Westen ein echtes Interesse hat die „Demokratie“ in den Nahen Osten und nach Afrika zu bringen. An der Demonstration gegen die Sicherheitskonferenz waren sehr viel Menschen aus dem Kongo, die gegen den Despoten Kabila und gegen die Ausbeutung ihres Landes protestiert haben. Nicht einmal ich war über die politische Lage im Kongo ausreichend informiert und sicherlich erst recht nicht Akademiker, wie Lehrer, Juristen, Naturwissenschaftler. Deshalb kann m.E. auch nicht die Schlussfolgerung gezogen werden,“dass das Bildungsbürgertum, die gebildeten Schichten die treibende Kraft bei der neokolonialen Ausbeutung ist“.Dies sind die Konzerne, Banken und politische Organisationen. Das Bildungsbürgertum dürfte weitgehend an die gut gemeinte Entwicklungshilfe glauben, wie sie auch an die Demokratie glaubt und nicht informiert ist, was der Neoliberalismus ist und anrichtet.
      In den Kommentaren wird zumindest ansatzweise des öfteren zum Ausdruck gebracht, was zu tun ist und welche Möglichkeiten dazu bestehen, dann verbleibt es jedoch weitgehend bei hochkarätigen und sehr überfrachtet theoretischen Überlegungen, die sicherlich sehr wichtig und entscheidend sind. Gleichwohl vermisse ich den Bezug zu einem erfolgversprechenden politischen Handeln und ein Eingehen auf meinen Kommentar „Was tun“ .

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      • Lutz Lippke schreibt:

        Also den Slogan „Bildung und Status korrumpiert“ kann ich auch unterschreiben, aber das bringt uns nicht weiter. Warum?
        Pragmatisch: Ohne Bildung kein Plan, ohne Status keine Kraft.
        Sachlich: Der Slogan beschreibt nur die Korrelation, nicht die Kausalität.
        Meine Hypothese zur Kausalität wäre, dass es system-konformierende und system-kritische Bildung gibt. Ebenso gibt es system-abhängigen und system-unabhängigen Status. Die Bildung ist vermutlich seit den 70-ziger Jahren konformistischer geworden aufgrund von Spezialisierung und Komplexität, aber auch durch einseitige Fokussierung auf beschränktes Nutzenwissen. Interdisziplinäre Fächer werden heute mit „flach in jedem Fach“ übersetzt. Konformistische Lehrkörper an Unis werden gefördert, kritische Geister verdrängt oder totgeschwiegen.
        Einen systemabhängigen Status sehe ich von Hartz IV-Empfänger über Arbeiter, Angestellte, Beamte, Richter, Politiker bis zum Superreichen. Selbst die gefeuerten Jounalisten und Aufklärer, die es jetzt mit alternativen Medien versuchen, begeben sich zumindest bei Erfolg wieder in einen systemabhängigen Status. Sie können sich ja nicht nur gegenseitig lesen und davon leben. Weitgehend systemunabhängig ist allenfalls der Obdachlose, der Flaschensammler und das verschworene Gemeinschaftsprojekt der Selbstversorgung in der Pampa.
        Zu „Was tun?“ fällt mir daher der Versuch ein, sich selbst und gemeinschaftlich system-kritische Bildung und einen möglichst systemunabhängigen Status zu verschaffen. Das auch individuell austesten. Nicht jedem liegt das Gleiche. Ich glaube nicht an die Heile Welt, abseits des Kapitalismus. Da müssen Erfahrungen gesammelt und kommuniziert werden. Mit Systemunabhängigkeit adressiere ich jede Art System. Und unabhängig nur im Sinne von Fähigkeit und Freiheit zur Kritik in jeder Hinsicht, eben nicht konformistisch, kalkulierend.
        Im naturwissenschaftlichen Prinzip sind Theorien, Erkenntnisse und Gesetzmäßigkeiten dazu da, sie logisch und empirisch immer wieder anzugreifen, zu hinterfragen und wenn Widersprüche auftreten, streng nachzuforschen. Das stärkt das Taugliche und schützt vor schwächelnden Erklärungsmustern. Im Gesellschaftsbereich gibt es diese kritische und unabhängige Kultur vom gesetzten System oder der Idee wohl nicht so ausgeprägt. Moralisieren, auf der richtigen Seite stehen und das hehre Ziel verfolgen ersetzt den Gedanken an Funktionionalität, Effektivität, Efffizienz, Genauigkeit. Dabei braucht es doch Beides. Das Wollen und das Können. Wir können es wohl noch nicht.

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  3. Theresa Bruckmann schreibt:

    Mit Art. 42 Abs. 7 EUV besteht eine militärische Beistandklausel,
    die an Art. V des WEU-Vertrages angelehnt ist und deutlich über
    die entsprechende Klausel im NATO-Vertrag hinausgeht,
    heißt es in der Einführung zum EUV auf der Seite XXIV, Beck-
    Texte im dtv, 6. Auflage 2008.
    Aufgrund dieses Artikels unterstützen wir Frankreich in Mali
    (so erinnere ich mich, wurde argumentiert)
    Dass Frankreich und das Vereinigte Königreich neukoloniale
    Interessen haben, zeigte sich 2011 mit der Unterzeichnung
    eines 2. Syke-Picot-Abkommens.
    Dass Frankreich seine Interessen in Libyen und Syrien verfolgt,
    hat es schon mehrfach erkennen lassen. Inwieweit Deutschland
    dabei auch selbstständige Interessen mitverfolgt wird nie so ganz
    klar (Beispiele sind: das Papier ‚The Day After‘ ausgearbeitet in Berlin,
    das Ukraine Assoziierungsabkommen mit der EU, in der Deutschland
    dominiert).

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    • Theresa Bruckmann schreibt:

      Dieses ist Teil eines längeren Textes,
      von dem ich dachte, er passe noch zu
      „Recht versus Demokratie?“
      Lutz Lippkes Gastbeitrag vom 06. Februar,
      dort Kommentar Nr. 36

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  4. kranich05 schreibt:

    Keinesfalls möchte ich die besondere Verantwortung der Gebildeten-Milieus für die gefährlichen Entwicklungen der Gegenwart kleinreden. Dennoch zeigt das Gesamtbild mehr und andere Hauptkräfte. Diesbezüglich unübertroffen finde ich die Analysen und Modelldarstellungen von Hans Jürgen Krysmanski zur Sozialstruktur der Superreichen und zum Geldmachtkomplex:
    http://www.uni-muenster.de/PeaCon/global-texte/globalws0809.htm
    Eigentlich hoffe und wünsche ich, dass mein letzter Satz
    „Die Völker, erst gar die Arbeiterklasse, haben eine zweifache Funktion in diesem Szenario:
    bewusstloses Produzieren der Gewaltmacht
    Opfer sein.“
    viel qualifizierten Protest hervorruft
    oder wenigstens Fingerzeige gibt, was WIR – Gebildete aber nicht „Bildungsbürger“ – am besten machen könnten.

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    • Lutz Lippke schreibt:

      Ich stehe jeden Tag mit einem „Rest“ von Arbeiterklasse im direkten Kontakt. Die Wenigsten davon verstehen sich wirklich als Teil einer Arbeiterklasse. Klar ist das Bewusstsein, dass die Oben, die Chefetage, es immer so billig wie möglich haben will und von der Realität keine Ahnung hat. Es werden mehr und mehr unproduktive Controller, Überwacher und Aufseher beschäftigt, die den Druck ohne jeden Substanzgewinn weitergeben oder andernfalls selbst neutralisiert werden. Dann holt man sich externe Berater und Zertifizierer. Ein absurdes Schauspiel. Im Konfliktfall stecken die meisten Beschäftigten zurück. Die Jungen, weil sie noch unsicher und vor allem ungesichert sind, die Alten, weil sie die Nerverei auf den letzten Metern nicht mehr haben wollen. So bin ich von ca. 10 Widersprechenden erwartbar der Letzte Widerspenstige gegen Sparaktion des letzten Jahres. Die Mitarbeitervertretung ist schon längst abgetaucht. Die nächsten Zumutungen kündigen sich schon an. Vereinzelung, Spezialisierung, Zeitdruck und individuelle Freizeitgewohnheiten lassen keine homogene Vorgehensweise mehr zu. Es ist schon ein Gewinn, wenn man sich gegenseitig nicht in den Rücken fällt und sich respektiert. Politik wird aus ähnlicher Perspektive gesehen. Affektiver Protest ohne Konsequenz, vermischt mit Bild-Slogans, fordert schon Toleranz und Geduld ab. Es mag im Industriebereich noch anders sein. Aber auf einen Geist des Klassenkampfes unter den gewerblich Arbeitenden setze ich nicht.

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    • willi uebelherr schreibt:

      Ja, lieber Lutz, und ich denke, das ist auch teil des kalkuels. Nicht nur hier, sondern auch in den kolonialen zonen, wo dann die „massen-waren“ hergestellt werden.

      So haben wir zeit, uns auf den bruch, oder aufbruch, vorzubereiten. Koennen gewissermassen in ruhe experimentieren, suchen und wuehlen. Und unsere eigene klarheit entstehen lassen.

      „Ein revolutionaeres Subjekt“ existiert nicht. Und wenn wir uns selber anschauen, bleiben wahrscheinlich auch grosse zweifel zurueck. Aber, zum glueck, wir reden darueber.

      Ich denke, wenn Perspektiven entstehen, kann es ploetzlich recht schnell gehen. Wenn zusammenbrueche entstehen, natuerlich auch. Aber das erste ist mir lieber, weil wir dann agieren und nicht reagieren. Das hat deutliche vorteile.

      mit lieben gruessen, willi

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    • willi uebelherr schreibt:

      Lieber Klaus-Peter, du vergisst dabei, dass die „Superreichen“ nur dort agieren koennen, wo ihnen ein raum gegeben wird. Und diesen raum geben wir ihnen.
      Ich kenne Hans Jürgen Krysmanski nur von dem gespraech mit Ken Jebsen. Und auch er verheimlicht diesen inneren zusammenhang.
      Die „Reichen und Superreichen“ leben von der arbeit anderer. Sie selbst tun nichts. Sie brauchen also das geldsystem, damit die anderen von ihnen abhaengig werden und fuer sie arbeiten muessen und wollen. Dieser einfache zusammenhang ist immer die grundlage von Macht. Sie setzt die deaktivierung der vielen voraus.
      Deswegen ist das so richtig, wenn du schreibst: „bewusstloses Produzieren der Gewaltmacht, Opfer sein“.
      Die methode der „Linken“ ist es, den opferstatus zu verklaeren, damit die menschen nicht die taeter werden.
      Das finden wir auch hier im blog. Theresa mit den EU-Vertragslinien, Lutz mit „ohne Rechtssystem keine Demokratie“, Johannes mit seinem fokus auf den „NeoLiberalismus“, das gewerkschaftsforum Dortmund..Es geht immer darum, die mehrheit als Opfer zu erhalten.
      Vielleicht ist es ja so einfacher, mit all dem umzugehen, was ist. Wir erklaeren uns zu Opfern und schon haben wir keine verantwortung mehr. Die anderen sind die schuldigen. Der NeoLiberalismus, der Imperialismus, das Kapital, das politische establishment. Diether Dahn verfolgt diesen weg bis zum erbrechen, wie es in den „Positionn 13“ deutlich wurde.
      Solange wir nur darueber reden, was die anderen tun, und nicht darueber, was wir selbst tun koennten, wird das uns nichts helfen, sondern zieht uns nur tiefer in den sumpf der „selbstverschuldeten Unmuendigkeit“.

      mit lieben gruessen, willi

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      • Lutz Lippke schreibt:

        Willi, Einspruch! Ich kann nicht für die Intentionen Aller sprechen, aber hier im Blog geht es gerade darum, sich vom Fatalismus und dem Mythos Opfersein zu verabschieden.
        Du erklärst, dass das ganz einfach wäre, nämlich die Dinge selbst in die Hand nehmen und in Gruppen (?) sich einfach verwirklichen. Die autarken Gruppen kommunizieren dann auf Augenhöhe und souverän über selbst geschaffene Wege. Das Problem siehst Du nur darin, dass dieses Einfache unnötig verkompliziert und vernebelt wird. So verstehe ich jedenfalls Deine Kritik.

        Unter der Bedingung der noralischen Idealisierung des Menschlichen als soziales Wesen gebe ich Dir sogar recht. Superreiche profitieren allein vom Glauben der Masse an die Macht des Geldes. Würden Alle gleichzeitig diesen Glauben ablegen, hätte der Superreiche nur noch seinen zerknitterten Ausschnitt aus der Forbesliste. Damit hätte er auch gar kein Problem, weil ihm die Rolle des Fiesen sowieso nicht gefallen konnte und er ja auch vom Glauben abfällt. Das Problem ist aber tatsächlich die fehlende Gleichzeitigkeit und zudem unser suboptimales Sozialverhalten. Konkurrieren, Übervorteilen, Emphatieverlust sind nicht vom Kapitalismus angeschafft worden, sondern sind Teil des menschlichen Verhaltens und im K. nur zum herrschenden Grundprinzip erklärt worden. Der vernebelnde Überbau aus systemerhaltender Moral und Norm, soll das Allen als gerechtfertigt erscheinen lassen.
        Mein Ansatz ist Folgender:
        1. Es ist nicht alles so einfach (muss hier erstmal als These reichen)
        2. Die systemerhaltende Moral und Norm ist Schutz der Reichen vor dem Zugriff der Masse
        3. Dieser Schutz lebt von Täuschung und fehlender Gleichzeitigkeit der Offenbarung
        4. In Moral und Norm stecken aber missbrauchte Grundlagen des Richtigen
        4.1. weil sie ein evolutionäres Erfahrungswissen der Gesellschaft enthalten
        4.2. weil uns dieses Wissen und Potential offensichtlich bindet und überwiegend friedlich hält
        5. Das Verwerfen aller Bindungen würde uns in einen ungeordneten Zustand versetzen, den wir gar nicht kennen (wollen)
        5. Ziel sollte es also sein, die sozial tauglichen Grundlagen von Missbrauch und Täuchung zu trennen, ohne sie damit gleichzeitig abzuschaffen
        6. Die Frage ist so vor allem, wo, wann und wie diese Freisetzung effektiv erreicht werden kann
        7. Die Frage der ökonomischen und auch der militärischen Macht ist zentral, aber von den Herrschenden am besten gehütet. Alternativen werden rigoros bekämpft.
        8. soziale Zugeständnisse werden auf ein dynamisch zu bestimmendes unvermeidbares Minimum begrenzt. Optimal aus Sicht der Herrschenden ist ein existenzerhaltendes Verhältnis von Nutzbarkeit und Verunsicherung. In diesem Bereich muss viel getäuscht, aber auch verhandelt werden
        9. Meine These ist, dass die Bindung an rechtliche Normen im Wesentlichen der Vermeidung vom Kampf um die Macht (7.) und zur dynamischen Austarierung der Abhängigkeit und Unterwerfung (8.) dient.
        10. Der direkte Kampf um die Macht (7.) ist sicher mit Krieg und Zerstörung verbunden.
        11. Ein deutlich aufgeklärterer Umgang mit den Funktionen Moral und Normen ermöglicht dagegen Deutungsmacht und fordert von den Herrschenden Anpassung und die Aufgabe von Ressourcen, die dann für Repressalien nicht zur Verfügung stehen.
        12. Das System der Normen und der Repräsentanten ist also durch unsere eigene Unaufmerksamkeit und Verhandlungsschwäche zu unseren Lasten ausgenutzt und instrumentalisiert worden. Bis heute werden reaktiv die von den Herrschenden vorgegebenen falschen Methoden übernommen, insbesondere von den Parteien.

        Mit einer Opferhaltung habe ich also nichts am Hut. Die missratenen Verhältnisse sind Auswuchs unseres eigenen Handelns. Also alles selbst verbockt und daher selbst zu korrigieren. Zumindest habe ich noch keinen überzeugenden Beleg für übermenschliche Außerirdische, die uns das eingebrockt haben oder uns als Opfer festhalten.

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      • willi uebelherr schreibt:

        Lieber Lutz, kein Einspruch. Deine 13 punkte (12, wenn die 2.fuenf anders behandelt wird) plus die einfuehrung will ich etwas anders, mir gemaess, strukturieren.

        1) (E) „Unter der Bedingung der moralischen Idealisierung des Menschlichen als soziales Wesen gebe ich Dir sogar recht.“
        Fuer mich ist das keine „moralische Idealisierung“, sondern fakt. Fakt ist aber auch die systematische deformierung unserer Wesensart.

        2. (2) „Die systemerhaltende Moral und Norm ist Schutz der Reichen vor dem Zugriff der Masse [Nicht-Reichen].“ Auf diesem nutzen fuer die Reichen, und ihres anhangs, wird eine systemische formierung und normierung erzeugt, die in alle sphaeren unserer lebensfuehrung einfliessen soll.

        3) (5.1) „Ziel sollte es also sein, die sozial tauglichen Grundlagen von Missbrauch und Täuchung zu trennen.“

        4) (8) „Soziale Zugeständnisse werden auf ein dynamisch zu bestimmendes unvermeidbares Minimum begrenzt. Optimal aus Sicht der Herrschenden ist ein existenzerhaltendes Verhältnis von Nutzbarkeit und Verunsicherung.“ Ich fuege diesen punkt hinzu, obwohl er nur eine spezifische methode darstellt, aber den kern der austarierung beschreibt.

        5) (12).“Das System der Normen und der Repräsentanten ist also durch unsere eigene Unaufmerksamkeit und Verhandlungsschwäche zu unseren Lasten ausgenutzt und instrumentalisiert worden. Bis heute werden reaktiv die von den Herrschenden vorgegebenen falschen Methoden übernommen, insbesondere von den Parteien.“

        Deine punkte 9 und 11 halte ich fuer sehr problematisch.

        „Mit einer Opferhaltung habe ich also nichts am Hut.“
        Jetzt verstehe ich auch deinen einspruch und stimme zu. Dich als einen kritischen geist hatte ich dabei auch nicht im blick.

        „Die missratenen Verhältnisse sind Auswuchs unseres eigenen Handelns. Also alles selbst verbockt und daher selbst zu korrigieren.“
        Ja, genau das meine ich.

        Wichtig dabei ist fuer mich eigentlich nur, dass wir die oekonomie als zentrales feld behandeln, in das unsere philosofischen grundlagen einfliessen. Die politischen strukturen entstehen nach bedarf, so wie wir sie brauchen und loesen sich wieder auf, wenn wir sie nicht mehr brauchen.

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  5. willi uebelherr schreibt:

    Liebe freunde, ich weiss nicht, wo ich diesen kommentar anhaengen soll und eine email an Klaus-Peter wollte ich auch nicht schreiben, sondern es allen zum lesen ermoeglichen.

    Vielleicht kann Klaus-Peter, oder jede andere person, das thema der alternativen und moeglichen transformationen eroeffnen. Ein thema, was vielleicht so nebenher laeuft und jede akteurIn hier nach und nach ihre vorstellung einbringt.

    In vielen themen wurde es bereits angeschnitten, taucht hier und dort auf, werden bedingungen und ziele genannt. Die themen „Recht vs. Demokratie“ und „im Namen des Volkes“ zeigen direkt darauf. Johannes hat es mit „Was Tun“ angesprochen. In der „Matrix“ hatten wir es auch schon.

    Eine art der temporaeren verdichtung stelle ich mir vor. Wohin wollen wir gehen, wo sehen wir uns heute stehen und wie koennen wir dahin kommen. Es werden bestimmt sehr subjektive sichtweisen sich zeigen. Allgemeine loesungen gibt es sowieso nicht.

    mit lieben gruessen, willi

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    • kranich05 schreibt:

      Ich werde niemanden hindern, hier konzentriert auf seine eigenen persönliche Weise verdichtet das Thema „Alternative“ darzustellen.
      Für notwendig halte ich es nicht, noch nicht einmal für wünschenswert, denn wir sind hier – Du schreibst es selbst – genau an diesem Thema dran.
      Ich bin sehr dafür, sich zu bemühen, die vielen unverbundenen Fäden des hier auf dem Blogtisch liegenden Knäuels zu verknüpfen.
      So möchte ich etwa die 12 Punkte von LL mit meinen Vorstellungen von „Alternativen innerhalb der Matrix“ (bei denen ich den Gesichtspunkt der Materialität in den Vordergrund rücke) abgleichen.
      Die ganzen Versuche, „Maus“ sich anzueignen stehen im Kontext reale Schritte der Selbstermächtigung denken zu wollen. Auch die obigen Überlegungen von Johannes zum Missverhältnis von handlungsrelevantem und theoretisch überfrachtetem Denken sind einzubeziehen.
      Deine Predigt des anarchistischen basisbestimmten Weges hat m.A.n. etwas Goldrichtiges amputiert aber die Hälfte der Wirklichkeit. Das Goldrichtige ist, dass die Lernkreisläufe (Ich-Du-Ich)=Wir kürzestmöglich geschlossen werden müssen, diese aber eingebettet sind in reale (nicht nur „kopfgeburtliche“) hochkomplexe, vermittelte Kreisläufe.
      Unsere „Rubikon-Erfahrung“, die Wolf Wetzel sauber aufgearbeitet hat, ist für das Problerm „kürzestmöglicher Lern- bzw- Ermächtigungskreisläufe“ von prinzipieller Bedeutung. Können wir daraus konkrete/praktische Schlussfolgerungen ziehen?

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    • willi uebelherr schreibt:

      Lieber Klaus-Peter, ich stimme dir zu.“die vielen unverbundenen Fäden des hier auf dem Blogtisch liegenden Knäuels zu verknüpfen“. Ja, eine grosse herausforderung.

      „Das Goldrichtige ist, dass die Lernkreisläufe (Ich-Du-Ich)=Wir kürzestmöglich geschlossen werden müssen, diese aber eingebettet sind in reale (nicht nur „kopfgeburtliche“) hochkomplexe, vermittelte Kreisläufe.“

      Das „nicht nur kopfgeburtliche“ stoesst mir auf, weil es fuer mich groesstenteil dies ist. Eigentumsverhaeltnisse und deren Rechtssysteme machen es deutlich.

      Wenn wir dem prinzip „kürzestmöglich geschlossen werden“ folgen, was ich als dezentralisierung bezeichne, dann gilt dies fuer alles, was „seiner Natur nach“ (LL) dies geradezu herausfordert. Und ich behaupte, da bleibt dann nicht viel uebrig, was dem entgegensteht.

      So betrachtet ist es ja dann doch die frage, was erzwingt welchen raum. Das prinzip „Europarecht bricht Bundesrecht bricht Landesrecht bricht Bezirksrecht bricht Kreisrecht bricht Gemeinderecht“ zeigt uns, dass wir am ende der leine haengen. Wir muessen es also umdrehen und die Gemeinden an die erste stelle setzen. Wir koennen dies rational tun, wenn wir den entscheidungsraum als betroffenheitsraum begreifen, das grundprinzip der demokratie.

      Wenn sich nun eine erweiterung der tat ueber den gemeinderaum ergibt, wird es realisiert durch kooperatives verbinden der betroffenen gemeinderaeume. Das koennen wir auch anwenden im zentralen punkt, dem steuerrecht. Wir koennen die entscheidungs kompetenz in die gemeinden verlagern. Das fuehrt dann mit hoher wahrscheinlichkeit dazu, dass nur jenes finanziell (?) getragen wird, was sinn macht.

      Gebunden ist dies ausschliesslich an unseren willen und unser vermoegen zur Selbstorganisation. Ich blende hier alle versuche und massnahmen aus, die sich da dagegen stellen. Ich befreie mich also von der matrix und den systemischen ketten und verkettungen.

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  6. Johannes S. schreibt:

    Die politische Situation in der EU wird in dem Satz von Willi Übelherr „Europarecht bricht Bundesrecht bricht Landesrecht bricht Bezirksrecht bricht Kreisrecht bricht Gemeinderecht“ sehr deutlich.
    Gemeinden, Kommunen geraten,dadurch in existenziellen nahezu unlösbare Probleme,
    wie im Fehlen eines sozialen Wohnungsbau, einer wirksamen Mietpreisbremse, dem Wucher mit Immobilien durch das kapitalistische Bodenrecht und Niedergang ganzer Innenstadtzentren, Stadtvierteln und Regionen. Viele Gemeinden, Städte sind pleite und dadurch handlungsunfähig. Handwerkerbetriebe, wie Metzgereien mussten durch die überhöhten, bürokratischen Auflagen der EU ihre Betriebe schließen.
    Willi vertritt die Auffassung:“ Wir muessen es also umdrehen und die Gemeinden an die erste Stelle setzen.“ Ansätze dazu hat sogar die herrschende Politik geliefert: Die „Exekution“ der Hartz IV Gesetze wurde in vielen Städten auf die Kommunen delegiert. Um die Wirtschaftskraft, das Gewerbesteuereinkommen von Gemeinden zu stärken und die Schließung von Geschäften zu vermeiden, wurde in einigen Kommunen ein Gutscheingeld eingeführt, um zu erreichen, dass in der eigenen Gemeinde in kleinen Geschäften und nicht in den großen Einkaufszentren eingekauft wird. Nachdem Krieg existierte in einer bayerischen Gemeinde sogar eine Gemeindewährung mit dem Namen „Währa“. Ist es möglich ein kommunales „bitcoin“ einzuführen?
    Falls sich die EU auflösen sollte oder zumindest den einzelnen Staaten und den Regionen mehr Rechte einräumen würde, könnten auch die Handlungsmöglichkeiten der betroffenen Gemeinden gestärkt werden.
    .

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  7. Theresa Bruckmann schreibt:

    Ja, so ist es.

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  8. willi uebelherr schreibt:

    Lieber Johannes, ich stimme dir in deiner beschreibung sehr zu. Nicht jedoch in deinem versuch einer loesung.

    Betrachte mal das geschehen als Getriebensein, oder getriebenes Sein. Du kannst es anwenden sowohl auf die oekonomisch abhaengigen, als auch auf den gesamten staatlichen apparat. Meinetwegen auch auf die akteure des kapitals. Nicht jedoch auf ihre traeger.

    So wird vielleicht das suchen und herumschwaetzen so deutlich. Sie sind in ihrem tun darauf angewiesen, gesetzlichkeiten zu folgen, die sie selbst nicht erstellt haben.

    Das haben wir natuerlich generell, wenn wir unsere existenzgrundlage auf der basis der natur anerkennen. Weil sie laesst sich nicht taeuschen und ist manchmal sehr intollerant.

    Aber hier geht es nicht um gesetze der natur, sondern um „Kopfgeburten“. Das mag Klaus-Peter nicht, ich weiss. Vielleicht fuehlt er sich dann etwas entwertet.

    Jetzt etwas zu den akteuren. All jene, die sich an der herstellung der materiellen lebensgrundlagen beteiligen, haben immer die alternative, sich aus der „Matrix“ auszuklinken. Weil ihr tun von der systemischen natur der „Kopfgeburten“ unabhaengig ist.

    Aber was machen nun all die vielen, die nur in bueros sitzen und „dumm aus der Waesche“ schauen? Sie muessen dafuer sorgen, dass sie als akteure fuer das kapital ernstgenommen werden und etwas abbekommen von dem, was uebrig bleibt.

    Der militaerisch/industrielle komplex ist ein gutes ausweichmanoever. Es ist der fuellstoff, wenn die kapital-akkumulation in den anderen bereichen nicht mehr funktioniert. Den bereich des finanzsystems koennen wir da weglassen, weil er sich sowieso nur mit sich selbst beschaeftigt. Und die BitCoins sind ja dafuer bestens geeignet.

    Aber auch koloniale expansion sind teil der ausweichmanoever. Die auslagerung der eigenen unfaehigkeit ist hier die treibende kraft.

    So betrachtet sehen wir sofort, dass wir, wenn wir uns um unsere lokale/regionale oekonomie kuemmern, den ganzen ueberbau, die ganzen militaerischen und paramilitaerischen apparate und der infrastrukturen, Ruestungsproduktion und -Forschung, nicht brauchen. Auch nicht den buerokratischen monsterapparat.

    Das ist auch der grund, warum ich vorschlage, die ganze kette der rechtskompetenzen einfach umzudrehen. Weil dann sind jene, die mit ihren beiden beinen in der realitaet stehen, an erster, oberster stelle. Das hat zumindest die moeglichkeit, dass wir die nebelwolken etwas lueften und vielleicht zur seite schieben.

    Weil auch das nur in unserem kopf stattfindet, kann es ja nicht wirklich schwierig sein.

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    • kranich05 schreibt:

      Ich fürchte, dass unsere Diskussion an einem toten Punkt hängenbleibt, wenn wir ideologische Setzungen nicht problematisieren, sondern als Sachverhalte/Tatsachen akzeptieren. An erster Stelle möchte ich hier Willis Behauptung nennen, in Gemeinden würde naturbedingt gearbeitet zur Befriedigung der mehr oder weniger natürlichen Bedürfnisse. Das Eine oder Andere wird dann noch zwischengemeindlich durch Kooperieren geregelt.
      Alles darüber hinaus sei Spinnerei, Nebelwolken im Kopf, die (weil ja nur im Kopf) „eigentlich“ leicht abzutun wären.
      Das ist eine ideologische Setzung.
      Für die Diskussion wichtig: Ich habe nichts gegen ideologische Setzungen. Jedes Denken verfährt so! Wichtig ist, dass sie, die Setzungen, der Relativierung, Prüfung, kurz. der Bearbeitung zugänglich gemacht werden. (Ich habe klar gemacht, dass ich diese Kritik nach meinem Vermögen mittels der historisch-materialistischen Methode vornehmen möchte). Werden Setzungen von der Kritik ausgenommen, beanspruchen sie Dogmen zu sein. Glaube.
      Der blinde Fleck Willis scheint mir zu sein, dass er zwar die Gemeindemitglieder irgendwie in Abhängigkeit von den Gesetzen der Natur agieren sieht (Offenbar können sie erst Eisangeln gehen, nachdem der See zugefroren ist.), dass er aber den materiellen Charakter der Beziehungen zwischen den Menschen während ihres Stoffwechselprozesses mit der Natur bestreitet. Damit ignoriert er, obwohl er ständig (zu Recht) die Berücksichtigung der Ökonomie fordert, genau diese. Mit der Ökonomie in ihrer Wirklichkeit kommen wir sehr schnell in die Sphären der „Verfügungsgewalt“, der „Aneignung“ und der „Verrechnung“, des „Zeitregimes“ usw. Plötzlich gibt es fette und magere Jahre usw. Zu all dem sagt Willi, wenn ich ihn richtig verstehe, „Kopfgeburten“. Das halte ich für eine extrem sterile Sicht.

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    • willi uebelherr schreibt:

      Lieber Klaus-Peter

      „.. wenn wir ideologische Setzungen nicht problematisieren“. Ich weiss nicht, was du hier unter ideo-logisch verstehst. Ideelle, aus unseren ideen, unserem denken entstehende Setzungen? Was gibt es andere? Ich kenne keine.

      Koennen wir uns darauf einigen, dass der ganze politische ueberbau sich im virtuellen raum bewegt? Wenn du den 12/13 punkten von Lutz zumindest in den grundzuegen folgst, wirst du wohl zustimmen.

      Ja, das ist richtig, es gibt noch viele „blinde Flecken“. Vielleicht sind das die offenen faeden im knaeuel?

      Wir haben es ja mit 2 grundsaetzlich verschiedenen dingen zu tun, die du auch ansprichst.

      – der oekonomische gestaltungsraum
      – der politische gestaltungsraum

      Im oekonomischen raum koennen wir unabhaengig agieren, wenn wir uns unabhaengig machen. Die referenz ist die natur mit ihren inneren gesetzen. Sie ist nicht fuer uns oder gegen uns. Sie existiert aus sich selbst heraus, was wir von uns nicht behaupten koennen. Auch wenn wir manchmal so tun, als ob.

      Der politische raum hat keine referenz, weil er real nicht existiert. Das gefaellt dir jetzt nicht, das weiss ich. Unsere zwischenmenschlichen beziehungen, also unsere kooperationen, haben damit eigentlich nichts zu tun.

      Aber du sagst zu recht, dass es da grenzen gibt, die aber nicht sichtbar sind, weil sie real nicht existieren. Sie existieren nur in unserer vorstellung oder auf papier. Ohne darauf explizit hinzuweisen, hat dies Lutz auch so hergeleitet. Formierung und Normierung.

      Ich vermute, dass du vieles von dem, was ich als „kopfgeburten“ bezeichne, noch mit dir herumschleppst. Es hemmt dich und engt dich ein. (Das ist doch was nur ich sehe es nicht. Da muss doch noch etwas sein, wenn so viele permanent davon reden.)

      Nimm den satz von Karl Marx: Das Sein bestimmt das Bewusst-Sein und wende ihn an. Dann findest du die erklaerung.

      mit lieben gruessen, willi

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      • kranich05 schreibt:

        Den Begriff des Ideologischen im Unterschied zum Ideellen verwende ich in ganz konventioneller Weise: Das Ideelle ist Produkt unserer Bewusstseinsarbeit. Es hat viele Formen, Erscheinungsweisen und Momente. Was hier aber interessiert ist, dass es in einem Grundsatz-Verhältnis zum Materiellen steht. Es spiegelt das Materielle mehr oder weniger genau wieder und zwar in höchst aktiver Weise.
        Das Ideologische ist auch ein Ideelles, aber besonderer Art. Es ist von Anfang bis Ende (aber meist nicht offenkundig) von Interessen, Absichten, Wünschen gesteuert.
        Das Ideelle findet sein Wahrheitskriterium an seiner Entsprechung mit dem Abgebildeten.
        Das Ideologische findet sein Gültigkeitskriterium darin, dass es den vertretenen Interessen nützt. So kommt es, dass verbissen vertreten wird, 2×2 sei =5.

        Auf die Phrase, der „ganze politische Überbau bewege sich im virtuellen Raum“ möchte ich mich keineswegs einlassen. Für den Anfang kann der Satz „Politik ist der konzentrierte Ausdruck der Ökonomie“ allerhand Orientierung geben (obwohl er natürlich nicht die ganze Dialektik Politik/Ökonomie abbilden kann).
        Der genannte Satz hat den großen Vorteil, dass er der kurzschlüssigen Betrachtung/Überschätzung der Motive und Moralnormen der Individuen entgegenwirkt. „Wir haben es versäumt“, „Wir haben es zugelassen“ „Denken wir doch einfach anders herum“ – das sind Phrasen (die wohl ihr Quentchen Berechtigung haben, wie alle Phrasen) des Individuums, dem die materiellen Gesetze seines Tuns verschlossen sind.

        Dein Satz „Im oekonomischen raum koennen wir unabhaengig agieren, wenn wir uns unabhaengig machen. Die referenz ist die natur mit ihren inneren gesetzen.“ bestätigt wieder Dein völliges Unverständnis des Ökonomischen. Ich erspare mir zu wiederholen, was ich gegen Ende meines gestrigen Kommentars von 23:25 geschrieben habe von der „Ökonomie in ihrer Wirklichkeit“. Diese Ökonomie – eine Gesamtheit von Produktionsverhältnissen – ist es, was Du als „Kopfgeburten“ zu bezeichnen beliebst. Die Macht hat der Superreiche nicht, weil eine Million Menschen nicht auf Willi Übelherr gehört haben, sondern weil er sie ggf. am ausgestreckten Arm verhungern lässt. Ganz und gar unvirtuell. Diesem „ausgestreckten Arm“ sich ernsthaft (zunächst analytisch) zuzuwenden, steht an. Dazu hat Krysmanski Erhebliches beigetragen. Diesen „ausgestreckten Arm“ keinesfalls analysieren zu wollen, sondern unbedingt auf eine Einbildung zu reeduzieren – das nenne ich ideologisch.

        Beiläufig mache ich gern auf Punkt 7 von LL aufmerksam:
        „Die Frage der ökonomischen und auch der militärischen Macht ist zentral, aber von den Herrschenden am besten gehütet. Alternativen werden rigoros bekämpft.“ – Ich stimme keineswegs mit den Punkten von LL einfach überein. Hier aber, in einer zentralen Sache, kommt er eindeutig auf den Punkt.

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    • willi uebelherr schreibt:

      Ich bin mir nicht sicher, od dies zum thema passt. Deswegen haenge ich es getrennt an.

      Nach einer riesigen diskussion zu meinem vorschlag fuer das InterNet in der globalen emailliste von InternetSociety (ISOC), der tragenden organisation zu den definitionen fuer das „Internet“, kamen gegen ende 2 wichtige antworten.

      – Bill Smith, damal Internet-Evangelist von PayPal, hat mich im Kreis der Haeretiker willkommen geheissen. In der christlich verseuchten USA gibt es die Evangelisten. Auch Vint Cerf ist teil der liste, der als Internet-Evangelist von Google benannt wird.

      – Alejandro Pisanto, oder aehnlich, professor an der UAM in Mexico City, stellt die frage: Es kann doch nicht sein, dass seit jahren tausende akademiker, ingenieure und sonstige experten nicht verstehen, was ein InterNet eigentlich ist.

      Ja, so einfach ist es oft. Die leute beschaeftigen sich nur mit ihren „Kopfgeburten“ oder ihren Modellbildungen, ohne das zu beachten, worum es eigentlich geht.

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      • kranich05 schreibt:

        Hallo Willi,
        willst Du uns beweisen, dass Du der Überflieger bist? Offenbar hast Du auf globaler Ebene eine riesige Diskussion ausgelöst. Glückwunsch! Päpste aus den USA haben Dich willkomenn geheißen. Dort gibt es Evangelisten – nicht zu fassen. Ein Alejandro Pisanto – klangvoller Name – stellt eine Frage – behauptest Du. Er fragt aber nichts.
        Machst Du es Dir so einfach?

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      • willi uebelherr schreibt:

        klaus-Peter, du wirkst angepisst. Vergiss einfach den kommentar. ich kann ihn ja nicht loeschen. Es geht nur um „kopfgeburten“.

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        • kranich05 schreibt:

          Dein daneben gegangener Kommentar und meine „angepisste“ Reaktion darauf mögen stehen bleiben zur Besichtigung und zur Mahnung, dass Du nach Möglichkeit Kommentare vermeidest, die Du kurze Zeit später vergessen haben möchtest.

          Ich gehe davon aus, dass Du meinen etwas ausführlicheren Kommentar von heute 11:47 nicht mit „angepisst“ abtust. Und dass Du nicht vorhast, ihn einfach „zu vergessen“.

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    • willi uebelherr schreibt:

      Und hier ist mir gerade ein text ueber den weg gelaufen.

      Graswurzelräte: Machen wir Politik doch selbst!
      Gerhard Kugler, 22.2.2018
      https://neue-debatte.com/2018/02/22/graswurzelraete-machen-wir-politik-doch-selbst/

      Mir selbst ist der vorschlag zu schematisch. Aber der inhalt, das selbermachen, passt.

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    • willi uebelherr schreibt:

      Liebe freunde, ich will meinen vorbehalt zur methode von Gerhard Kugler etwas verdeutlichen.

      Er geht von gruppen mit 7-13 mitglieder aus. Ich gehe grundsaetzlich von Gemeinden aus, klein bis gross. Bei grossen gemeinden sind es die bezirke, wobei ich mich nicht fuer grosse gemeinden interessiere.

      Die schematik, die ich unterstelle, ist eine fiktive gruppengroesse. Sie hat ber keine verbindung mit unserer realen lebensweise.

      Je grosser die ausgangsgruppe, die grundeinheit, um so groesser die vielfalt der faehigkeiten. Allerdings auch waechst die gefahr der anonymisierung. In diesem dynamischen feld muessen wir tarieren. Die grundlage dabei ist der gegenstand, mit dem wir uns konkret beschaeftigen, weil er letztlich den taetigkeitsraum bestimmt.

      Hierzu ein beispiel. Telekommunikation. Ich sage, dass jeder gemeinde eine arbeitsgruppe von menschen, zumeist juengere, entstehen laesst, die sich der telekommunikation fuer die gemeinde zuwendet. Es werden akteure benoetigt, die sich dafuer interessieren, die gerne die theoretische vorbereitung, das studium, leisten, die fuer die gemeinde taetig sein wollen.

      Das kann tatsaechlich eine gruppe von 7-13 mitglieder sein, muss es aber nicht. Und das thema kann selbst in mehrere bereiche getrennt werden. Mindestens in Datenuebertragung und Datenverarbeitung.

      Aehnlich wird es mit dem lokalen wassersystem sein, das sich in 3 teile gliedern laesst. Trinkwasser, Brauchwasser und Abwasser. Und auch hier haben wir die beiden bereiche transport und verarbeitung.

      Aehnlich ist es mit thermischer und elektrischer energie. Hier oeffnen sich 3 bereiche: Generierung, Speicherung und Verteilung.

      Der inhalt von Gerhard Kuglers vorschlag ist ja richtig. Die praktische form des vorschlags geht voellig daneben. ich wuerde hier sagen: verstaendlich. Als psychologe verstehen wir nicht, worum es eigentlich geht.

      mit lieben gruessen, willi

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      • Gerhard Kugler schreibt:

        Die vorgeschlagene Gruppengröße (7-13) soll vor allem Übersichtlichkeit sichern. Ich habe es gestern bei uns wieder erlebt: Man braucht keine Meldung, um zu Wort zu kommen. Praktisch alle reden mit. Entsprechen ist die Lebendigkeit der Beteiligung. Beschlüsse müssen nicht mit Handzeichen ausgezählt werden.
        Und in der von mir vorgeschlagenen Rätedemokratie werden nicht Stimmen gezählt, sondern auf jeder Ebene ein Konsens versucht.
        G.K.

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  9. Lied der Partei schreibt:

    „Die alten Herrschertrümpfe der USA stechen nicht mehr.“

    Aber Hollo die Waldfee!
    Es ist immer noch für Merkel Israel als Staatsräson.
    Für Schulz existiert das neue Deutschland nur, um die Existenz des Staates Israel und des jüdischen Volkes sicherzustellen.

    Die Holocaustindustrie sticht weiter!

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  10. Lutz Lippke schreibt:

    Atomwaffenverbotsvertrag
    wurde heute im Bundestag beraten und auf Antrag der Linken in den Ausschuss zur Beratung verwiesen. Soweit ich es im TV mitbekam, haben Linke, Grüne und … AfD! den Antrag voll unterstützt. Dagegen seiern CDU, SPD und FDP ihre „pragmatischen“ Bedenken ab.
    Ich gebe zu, dass ich nichts über die Qualitäten des Vertrages weiß, ich informiere mich nur noch sporadisch zum allgemeinen Geschehen und da war das bisher kein Thema. Das ist daher hier mein 2. Thema, nämlich die Frage der Unterschlagung des wichtigen politischen Themas in den ÖR. Nun kann das aber auch an meiner Unaufmerksamkeit liegen. Hat da jemand Überblick?

    Das 3. Thema ist das sachliche Zusammenfinden von Linke, Grüne und AfD. Linke und Grüne haben das ja schon öfter praktiziert, aber mit der klar begründeten Zustimmung der AfD gibt es etwas Neues. Das stellt sicherlich keine Zusammenarbeit dar, zeigt aber, dass die AfD ein unideologisches Vorgehen in Sachfragen beherrscht. Das ist demokratisches Prinzip und düpiert so manche Vorgehensweise im bisherigen BT. Ich hoffe, mit dieser Sache kommt die Linke klar und begreift die Chance von Sachorientierung. Den politischen Gegner greift man nicht dort an, wo man ihm zustimmen muss, sondern dort, wo ihm eigentlich niemand zustimmen kann. In den Bereichen dazwischen fordert man ihn besser argumentativ heraus, als sich der Auseinandersetzung durch pauschale Ablehnung zu entziehen. So würde ich Sachorientierung beschreiben. Die AfD hat bereits in einigen BT-Reden gezeigt, dass sie dies als Mittel der Glaubwürdigkeit erkannt hat.

    Das 4 .Thema ist das Herumgeeiere der Abgeordneten der SPD und der FDP. Die SPD erneuert offensichtlich gerade ihre Koalitionstreue und die FDP gibt sich staatstragend und dem transatlantischen Bündnispartner unterwürfig.

    Ich denke, dass man daraus was machen sollte.

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    • willi uebelherr schreibt:

      Atomwaffen endlich verboten
      UN beschließen historisches Abkommen
      https://www.icanw.de/neuigkeiten/atomwaffen-endlich-verboten/

      ICAN Germany: International Campaign to Abolish Nuclear weapons

      Lieber Lutz, und deine 4 themen?
      1) Atomwaffen verbot. Nach J.F.Kennedy 1963 nun wieder aktuell
      2) Lueckenpresse. Es liegt an uns, die luecken zu schliessen
      3) AfD, Gruene, Linke, Sachorientierung im BT
      4) ablenkung im BT

      Waere nicht der beitrag von „Lied der Partei“ wichtiger?

      Oder letztlich I.Kant: Die ueberwindung der selbstverschuldeten Unmuendigkeit? Ich stelle wirklich die frage, warum sollten wir uns mit dem Bundestag (BT) beschaeftigen? Haben wir nichts besseres und wichtigeres zu tun? Leiden wir an Unterbeschaeftigung?

      Jetzt mal eine persoenliche frage mit der hoffnung, dass du sie mir nicht uebel nimmst. Warum suchst du so oft drum’herum? Warum laesst du dich nicht darauf ein, zum kern vorzustossen? Ist das fuer dich so „unwissenschaftlich“? So wenig reizend?

      mit lieben gruessen, willi

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      • Lutz Lippke schreibt:

        Wenn ich ein Thema oder eine Meinung nicht kommentiere, bedeutet das nicht, dass ich es für mich oder sogar für andere verwerfe. Auch kann ich nicht ständig einen Wichtigkeitsfilter laufen lassen, bevor ich als eine Stimme von Vielen die Sprachlosigkeit überwinde. Konkret konnte ich zum Statement von „Lied der Partei“ nichts Konkretes beitragen. Ich habe darin einen kritischen Hinweis auf die Formulierung im Blogbeitrag oben gesehen. Hätte opablogger der Kritik die Berechtigung abgesprochen, dann stünde dort schon eine Reaktion von ihm. Vielleicht habe ich die Dimension auch nur nicht verstanden. Du hättest auf das Wichtige eingehen sollen.

        Zur Frage wissenschaftliche Kerne und drumherum suchen:
        Ich sehe die spontane Selbstermächtigung, wie Du sie „predigst“ grundsätzlich positiv.
        Ich bin gerne bereit über die Möglichkeiten und Variationen intensiv zu diskutieren. Diese lokalen Strukturen werden ein wesentlicher Teil einer zukunftsfähigen Gesellschaft sein und deren Vernetzung auch Blaupausen für gute Zusmmenarbeit. Das ist ein wichtiges Thema und jeder, der damit anfängt, liegt richtig. Ich prüfe auch meine Möglichkeiten.
        Ich bin aber nicht Deiner Meinung, das die „neue Selbstorganisation“ der Kern und das Wichtigste ist, um unsere heutigen Probleme zu lösen. So neu ist das auch nicht und man sollte existierende Erfahrungen und Problembeschreibungen nicht als alte Kamellen abtun. Dazu hast Du bisher wenig dargestellt. Jedenfalls sehe ich es, wohl im Gegensatz zu Dir, als nicht hinreichend an, sich mit Selbstorganisation in einer Parallelwelt zu befassen. Da das nicht bedeutet, dass ich mich dem Thema verweigere, verstehe ich Dein Insistieren nicht. Kranich hat Deine Reduktion auf DEN Kern der Sache bereits als ideologisch-dogmatisch bezeichnet. Das Problem liegt eher darin, dass Du aus dieser Sichtweise andere Themen verdrängen oder für erledigt erklären willst. Ich stelle mir nur vor, welche Konflikte wir in „unserer 7-13er-Gruppe“ zu bewältigen hätten, wenn es unsere Existenz unmittelbar betrifft.
        Zur Wissenschaftlichkeit: Ich bin Praktiker mit Pi mal Daumen und Allem drum und dran. Aber ich bin trotzdem kein Wissenschafts-Phobiker, sondern habe bereits in der Schule den Wert von Wissenschaft eigenständig erkannt. Das war Folge meiner häufigen Schlamperei, nämlich das Tabellenbuch zu Mathe regelmäßig nicht dabei zu haben. Dort waren die Werte zu Funktionen aufgelistet, mit denen wir schon rechnen mussten, obwohl wir die Funktionen noch nicht verstanden. Da mir im Unterricht oft langweilig war, versuchte ich vorsorglich auf Grundlage meines Wissens mit einer empirischen Auswertung der Wertetabelle und durch Versuch&Irrtum zu richtigen Vorhersagen zu kommen. Das misslang trotz einiger Bemühungen. Ich bin kein Gauß. Als ich dann die Funktionen lernte, wurde mir die Fragwürdigkeit meines naiven Vorgehens bewusst. Ich bin Praktiker geblieben, aber einer, der den eigenständigen Wert des Wissenschaftlichen anerkennt und in Problemlagen dies als Methode auch anzuwenden gedenkt.

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    • kranich05 schreibt:

      Hallo LL,
      ich verstehe Deinen Kommentar als löblichen Versuch, unserer Diskussion hier etwas mehr tagespolitische Konkretheit zu geben.
      Zugleich finde ich einen Deiner Anfangssätze bemerkenswert.
      „…ich informiere mich nur noch sporadisch zum allgemeinen Geschehen …“
      Ich finde es einen interessanten Widerspruch, dass Du „daraus etwas machen“ möchtest, wofür du im Alltag kaum Aufmerksamkeit aufbringst.

      Mir geht es mit meiner tagespolitischen Aufmerksamkeit genauso, wie Dir. (Das bedeutet freilich nicht, gewisse Ansagen zu würdigen, etwa diese von Merkel: „Die Lage fordere…aber auch dazu auf, eine größere Rolle dabei zu spielen, „dass wir ein solches Massaker beenden können.““)

      Das Wissen, dass die Parteien (samt ihren Anhangsorganisationen) zu etwa 80% vom System/Staat finanziert sind, nimmt mir die Lust auf dieser Ebenen zu denken.

      Dazu kommt meine Erfahrung (nicht nur meine), dass jede radikaldemokratische Initiative sich erschöpft bzw. erschöpft wird.

      Nach soviel Negativem sehe ich mich ohnmächtig zur praktischen Tat. Für mich ist das Begreifen dieser Ohnmacht, ihre geistige Bewältigung die Herausforderung, die vielleicht einen positiven Ausgang haben könnte. Wie können wir das Begreifen unserer Ohnmacht organisieren? Grundsätzlich meine ich, dass wir dazu Wege bahnen könnten. Jedoch beweist das, was ich „Rubikon-Erfahrung“ nenne, dass selbst diese Aufgabe alles andere als trivial ist.

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    • willi uebelherr schreibt:

      Lieber Lutz,

      „Ich bin Praktiker geblieben, aber einer, der den eigenständigen Wert des Wissenschaftlichen anerkennt und in Problemlagen dies als Methode auch anzuwenden gedenkt.“

      Da bin ich bei dir. Und das ist auch das bett, das diese diskussionen so anregend machen.

      Klaus-Peter hat einen satz von dir zitiert:
      „…ich informiere mich nur noch sporadisch zum allgemeinen Geschehen …“

      Ich kann mir das nicht vorstellen, dass dies fuer dich so moeglich ist. Auch nicht fuer Klaus-Peter. Und er schreibt:
      „Dazu kommt meine Erfahrung (nicht nur meine), dass jede radikaldemokratische Initiative sich erschöpft bzw. erschöpft wird.
      Nach soviel Negativem sehe ich mich ohnmächtig zur praktischen Tat.“

      Du sprichst dies ja auch an. Die vielen initiativen in unserer geschichte. Deswegen sage ich auch, dass meine grundorientierung auf lokalitaeten, die in netzwerken kooperieren, nicht neu ist. Es war das, woher die zentralismen kamen.

      „Das Problem liegt eher darin, dass Du aus dieser Sichtweise andere Themen verdrängen oder für erledigt erklären willst.“
      Ist das wirklich so?
      Der politische ueberbau agiert im substanzlosen, virtuellen raum. Muss ich es ernst nehmen?
      Das Geldsystem agiert im substanzlosen, virtuellen raum. Muss ich mich konzeptionell darauf einlassen? Es als gegeben anerkennen und akzeptieren?

      Ich stelle die oekonomische unabhaengigkeit in den vordergrund. Daraus folgt gewissermassen notwendig, das politische geschehen als theaterveranstaltung zu behandeln. Und damit fallen tatsaechlich viele themen einfach raus. Und andere kommen dazu, die im politischen theater nicht existieren.

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      • Lutz Lippke schreibt:

        Ähnliches hatte ich gerade zu geheimen Besatzerrechten als meine Lösung dargestellt, aber eher als taktisches Negieren des Tatsächlichen.
        Dein letzter Satz ist jedenfalls ganz wichtig und weist auf die Funktion einer stimmigen Pluralität hin, die wir ja auch aus der Natur als wunderbare Vielfalt eines halbwegs gesunden Ökosystems kennen. Nun sind wir z.B. keine Bienen oder kennen einfach deren „Zickereien“ nicht. Egal. Lass uns also statt einer Grundsatzdiskussion über wichtig oder unwichtig lieber einen möglichst konkreten und klar umrissenen Ansatz der lokalen Organisation diskutieren. Ich halte allerdings Deine Erweiterung bzw. Adaption des Lokalen auf das Partielle, also ein Sach- oder Fachgebiet, für absolut richtig und für uns passender. Meine persönliche Erfahrung an anderer Stelle ist, dass das trotz intensiver Kommunikation und Wohlwollen auch mit fachlicher Fokussierung oft sehr schwierig ist.

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  11. Lutz Lippke schreibt:

    Meine Uninformiertheit oder besser die zeitliche und partielle Abkopplung ist teils Absicht, teils ungewollt. Es gibt schon auch noch tagesaktuelle Themen, zu denen ich mich an Aktivitäten beteilige, auch wenn oft die Ohnmacht absehbar ist. Ich habe die Sache Verbotsvertrag eigentlich spontan aufgeworfen und tatsächlich an Zeichnung der Petition, konkrete Fragen z.B. über Abgeordnetenwatch, Prüfung der Rechtslage und Programmbeschwerde bei den ÖR gedacht. Mit der Scheinheiligkeit und Infiltrierung von Initiativen müssen wir auch pragmatisch umgehen. Das steht einer kritischen Diskussion hier ja nicht im Weg, oder?
    https://nuclearban.de
    https://publikumskonferenz.de

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  12. willi uebelherr schreibt:

    Fassadendemokratie und Fassadenverhalten
    Ruediger Lenz, KenFm Tagesdosis, 21.02.2018
    https://kenfm.de/tagesdosis-21-2-2018-fassadendemokratie-und-fassadenverhalten/

    Liebe freunde, ist es das, was Ruediger Lenz anspricht? So falsch sehe ich das nicht, auch wenn er die dialektik des denkens und tuns und der kooperation etwas vernachlaessigt. Der groesste mangel scheint mir bei ihm, dass er das handeln verselbstaendigt und die notwendige vorraussetzung fuer ein handeln ohne getriebenheit, die perspektive, vernachlaessigt.

    mit lieben gruessen, willi

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