Das gute Gefühl des Gärtners

Mehr als 100 verschiedene Pflanzen habe ich in den letzten Tagen ihrem Lebensraum anvertraut. Tomaten, Gurken, Kürbis, Zucchini, Physalis, diverse Kohlarten, Stangenbohnen, Kartoffeln, sogar Topinambur. (Mrs. Tapirs Revier sind die Blumen.)  Dabei war etwas von – nein, nicht Gottesdienst aber etwas von einem „Dienst am Leben“. Befreundete Gärtnerinnen sagten, sie hätten in diesem Jahr schon die dritte Pflanzung vorgenommen. Das ist mir nicht passiert. „Entschleunigt“ habe ich keinen Termindruck. Warum sollte ich papiernen Pflanzempfehlungen folgen, wenn das Thermometer penetrant bei Nachttemperaturen von 1°C verharrt?

Pflanzen heißt nicht irgendwelche Gewächse in die Erde stopfen.

Die Beete sind, wo nötig (Vieles pflanze ich in große Töpfe.) vom Kartoffelanbau des Vorjahres gar. Kompost wird aufbereitet. Die Jungpflanzen durften noch einmal reichlich Wasser ziehen. Vorbereitete Pflanzlöcher. Hornspäne, Holzasche ins Umfeld eingearbeitet, Urgesteinsmehl dazu. Pflanzung in der Tiefe oder Höhe, wie die jeweilige Art es liebt. Ritual des Angießens (natürlich ist das Wasser temperiert). Schneckenkorn nicht vergessen. Mulchschicht. Dieses Jahr habe ich erstmals Gemüsefließ über Kohl und Kartoffeln ausgebreitet.

Jetzt, zwei Tage später, sehe ich, wie die Tomaten „durchstarten“. Könnte sein, dass ich wieder ein wenig überdüngt habe. Die ersten Geiztriebe muss ich aus den Blattachseln entfernen.

Sind alles nur kleine Pflänzchen. Doch sie spüren meine sorgende Hand. Und sie danken es mir. Ich habe Leben verstanden und kriege das bestätigt. Das wiegt viel. Und Vieles auf.

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Eine Antwort zu Das gute Gefühl des Gärtners

  1. wolfgang schreibt:

    Schön das zu lesen!

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