Aufmerksame Analysten – gewiss nicht der Mainstream – behaupten (Beispiele hier, hier, hier oder hier), dass sich gegenwärtig eine Multipolare Welt herausbilde, ja, dass dieser Prozess bereits ein gutes Stück vorangekommen sei und weiter rasant voranschreite. Sie nehmen wahr, dass der König abgedankt habe und allenfalls noch Rückzugsgefechte zur Gesichtswahrung führe.
Weil ich wünsche, dass sie recht haben, lese ich das gern und schätze ihre Argumente. Trotzdem bleibe ich kritisch oder sogar skeptisch. (Das hat vielleicht seine tiefsten Grund darin, dass meine Maßstäbe vom größten emanzipatorischen Schritt der Menschheit, der Sozialistischen Revolution in Russland 1917, abgeleitet sind und bleiben. (Die Überwindung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen ist und bleibt die Frage aller Fragen.) )
Die Multipolare Welt monopolkapitalistischer Oligarchien mag gegenüber der Weltherrschaft EINER imperialistischen Oligarchie vorerst einige menschliche Werte und Möglichkeiten bewahren, doch solange wir Marx nicht als toten Hund behandeln, werden wir die emanzipatorischen Schranken jeden Kapitals nicht aus den Augen verlieren.
Diese Bedenken mögen in einem Zeitraum von 10, 20 Jahren mehr Gewicht bekommen. Meine Bedenken der Gegenwart sind andere: Könnte der „Rückzug des Königs“ aus einigen materiellen Positionen gekoppelt sein an einen weiteren Ausbau seiner „geistigen“ (in Wahrheit: geistfeindlichen) Hegemonie? Dass seine Herrschaft auf Basis Industriemacht geschmälert wurde, konnte er durch Dollarmacht mehr als kompensieren. Kann er vielleicht die Schmälerung seiner Dollarmacht kompensieren durch die Macht über den Willen der Lämmer?
Ich beobachte die ungebrochen fortschreitende Amerikanisierung des Denkens der Masse der Menschen und besonders die massive Amerikanisierung (in Form und Inhalt) des kritischen und oppositionellen Denkens (die mit einem galoppierenden Verfall von gesellschaftskritischer Begrifflichkeit einhergeht) mit großer Sorge.
Dass mittlerweile jede zweite politische Kampagne in Deutschland selbstverständlich ihren Ausgangspunkt und ihre Mentoren in den USA hat und sprachlich ungeniert auf amerikanisch daherkommt (Beispiele gefällig?), sollte zum Nachdenken Anlass geben.
Zur europäischen (Welt)machtpolitik findet man
heute 2 höchst interessante Beiträge
der Informationsstelle Militarisierung e.V.
Es sind die Punkte 9) und 11)
der Hinweise des Tages der NachdenkSeiten:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=38146
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Hier noch einmal Jürgen Wagner zur NATO, zur Militarisierung der EU, insbes.
Deutschlands:
https://weltnetz.tv/video/1151-nato-aufmarsch-gegen-russland
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Bravo, man muss starke Zeichen setzen und widerständig sein gegen diese unverhüllte
Aggression – wo die Militarisierung so rasant vorangetrieben wird, während wir vordergründig
mit Feindbildern zugemüllt werden!!!!
Ken Jebsen, Andreas Maurer, Erwin Thoma, Willy Wimmer weilen im Badeort Jalta auf der
Halbinsel Krim.
Im dortigen Liwadija-Palast fand 1945 die Jalta-Konferenz statt – mit der Aufteilung Deutschlands, der Machtverteilung in Europa und dem Krieg gegen das Kaiserreich Japan als Hauptthemen.
https://kenfm.de/resuemee-der-krim-reise/
Und ganz neu:
https://kenfm.de/am-set-militaerhafen-sewastopol/
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