J. B. hat beobachtet:
„Führende Qualitätsmedien wollen nach langem Zögern endlich den
lange geleugneten Beweis für Lügenpresse erbringen!
Die in Deutschland führenden Qualitätsmedien (Spiegel Online,
ZEITonline, FAZ und Süddeutsche, ARD und ZDF) haben sich in einem
geheim gehaltenen Treffen dazu durchgerungen, endlich den Beweis
für den ständig in ihre Richtung gebrauchten und bisher äußerst
umstrittenen Begriff „Lügenpresse“ zu führen.
Damit hoffen sie nicht ohne Grund, ihre führende Position in der
zunehmend von Internet-Medien beherrschten Medienlandschaft wieder
herstellen zu können. Den Kritikern soll durch die
Streitlosstellung des Begriffs Lügenpresse die Möglichkeit
genommen werden, durch ständiges Wiederholen dieses Kampfbegriffs
Zweifel gegenüber den Qualitätsmedien zu streuen und zu vertiefen,
was inzwischen zu hohen Umsatzverlusten geführt hat. Mit anderen
Worten: In einem unvergleichlichen Akt von Aufrichtigkeit bekennen
sich die genannten Medien zur dem ihnen vorgeworfenen Verhalten, um
dadurch wieder ihre früher vorrangige Stellung im Mediengeschehen
zu erreichen.
Als hervorragend geeignetes Objekt für ihre
Nicht-Berichterstattung und -Kommentierung haben die genannten
Medien die Friedensmärsche in der Ukraine ausgewählt:
Das Unterlassen jeglicher Erwähnung soll den Vorwurf der
„Lügenpresse“ so sehr in den Vordergrund schieben, dass damit
Streit hierüber überflüssig und somit der öffentlichen
Diskussion völlig entzogen wird. Um dies im Hinblick auf die
Einmaligkeit der Ereignisse in der Ukraine, über die nicht
berichtet wird, besonders nachhaltig zu festigen, haben die
Qualitätsmedien vereinbart, quasi als Ersatz für die weggelassene
Berichterstattung über die ukrainischen Märsche auf einige
kleinere Demonstrationen in Moskau und Petersburg hinzuweisen, die
gegen Putins Politik gerichtet sind.
Sollten gegenüber dem Verhalten der Qualitätsmedien wider
Erwarten erneut Zweifel aufkommen, will man sich vorbehalten, die
sogenannten „Friedensmärsche“ in der Ukraine als verdeckten
Einmarsch der russischen Armee zu entlarven, was man aus
verständlicher geschichtlich begründeter Rücksichtnahme
gegenüber Russland bisher nicht berichtet habe. Unwiderlegbar habe
sich nämlich das von einem der Friedensmarsch-Anführer, einem
angeblichen Priester, geschwungene Kreuz als fast perfekt getarnte
Maschinenpistole der Marke Kalaschnikow entpuppt.“