Der Begriff macht in jüngster Zeit die Runde. General Breedlove hatte entdeckt, dass der böse Putin mit hK den Westen übern Tisch gezogen hat. Die Diskussion, die daraufhin langsam in die Gänge kommt (etwa bei Telepolis; hier ein noch deutlich früherer Beitrag) macht darauf aufmerksam, dass hK so neu nicht ist. Hybride Kriegsführung wurzelt u .a. in den Konzepten des psychologischen Krieges, der verdeckten Kriegsführung, des asymmetrischen Krieges usw.

Ich meine, dass die Kenntnis solcher Wurzeln bzw. Vorläufer, es nicht überflüssig macht, zu analysieren, ob heute das Konzept „hK“ neue, vielleicht qualitativ neue Momente enthält. Und das nicht nur, weil auch Seismograf Ischinger mit von der Partie ist. Es scheint doch so zu sein, dass wir Zeugen eines „sich entfaltenden“ komplexen Kriegszustands der ganzen Welt, der ganzen Menschheit sind. Die Ukraine-Krise ist durch eine, so meine ich, bisher einmalige Verschränkung von Politik, Propaganda, Diplomatie, Militär, Ökonomie und Internet als jeweils ORIGINÄRE KRIEGSFAKTOREN gekennzeichnet. Sich dessen bewusst zu werden, was da mit uns passiert, ist eine enorme Herausforderung. Die gesamte traditionelle Linke und die gesamte traditionelle Friedensbewegung sehe ich gegenüber dieser Herausforderung in einem bestürzenden Rückstand.

Nachbemerkung:

Die Ereignisse des 20./21. Februar 2014 in Kiew – Sie erinnern sich? – sind mit guter Wahrscheinlichkeit erklärbar als planmäßige Multiplikation der Kriegsfaktoren: „Diplomatie“, „Protest der Zivilgesellschaft“ und „Einsatz paramilitärischer, nationalistisch-faschistischer Kampfformationen“.

Und, letzte Nachbemerkung, die Ereignisse um den 3. bis 10. Februar 2015, einschließlich der „beachtlichen, persönlich mutigen Initiative“ der Frau Merkel erweisen sich vielleicht schon bald als planmäßige Kombination von Faktoren hybrider Kriegsführung.