Diese unendlichen Mühen der Verteidigung des Deutschen Reiches (auch Schland genannt)!

Seit hundert Jahren und mehr! Danke Gott, dass Germania wenigstens ausreichend PolitikerInnen und IdeologInnen hat, die diese Mühen immer wieder auf sich nehmen!

Da war doch dieser Verteidigungsminister, Peter Struck sel., der die ebenso ausgreifende wie griffige Formel prägte: „Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt!“ So etwas ist schwer zu toppen. Und ob Minister Steinmeier, der kürzlich auf dem Alex schrie, er ließe sich nicht übertreffen, nun vielleicht in Kaschmir fündig wird, ist noch nicht ausgemacht.

Unser aller kalte Mamsell Angela schweift weniger in die Ferne. Am liebsten würde sie (wie Truppenmutter v.d. L. schon  mal probte (auch hier nicht vergessen!)) Deutschland im Donbass verteidigen; zunächst jedoch bevorzugt sie Manöver der NATO in der Ukraine. Sie kann angemessen die russische Sprache. Versteht sie aber nicht.

Deutschlands Verteidigungslinien Im Donbass liegen nur wenige hundert Kilometer von einer Stadt entfernt, die einmal Stalingrad hiess. Ob Merkel zu viel auf den Ex-Pfarrer G. gehört hat, der jetzt die Richtlinien der Politik bestimmt? Oder doch nicht?

Politiker, wie etwa Bethmann Hollweg, die damals (auf den Tag genau vor hundert Jahren) erklärten, wie sie Deutschland verteidigen, sind längst abgetreten (friedlich, trotz aller Kriege, in ihren Bettchen entschlummert). Von manchen Historikern heute werden sie einfach als Schlafmützen bezeichnet. Das klingt, trotz guter Absicht, ein wenig unfein. Auch-Historiker Münkler aber weiß, wie man  aus „X“ ein „U“ macht, bzw. aus „hinhalten“ „unhaltbar“ und aus den Kriegszielen des deutschen Kaiserreichs vom 9.9.1914 („Septemberprogramm“) einen „Mangel an politisch (oder ökonomisch) überzeugenden Gründen, überhaupt einen Krieg zu führen.“

Otto Köhler hat hier die Skizze des dazugehörigen Historikerkrimis geliefert.

Daniel Bratanovic hier zum „Septemberprogramm“.

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2 Antworten zu Diese unendlichen Mühen der Verteidigung des Deutschen Reiches (auch Schland genannt)!

  1. Wolfgang schreibt:

    Parallelen zu heute wären natürlich frei erfunden. Klar doch.

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  2. Joachim Bode schreibt:

    Für den Verweis auf Otto Köhlers „Krimi“ (s.o.) bedanke ich mich als auch historisch interessierter Krimi-Fan ganz besonders.
    Ein exzellenter Lese- und Erkenntnisgenuß!

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