Kapitalismus ist eine Produktionsweise.
Wer nicht die Produktion übernimmt, sondern Konsument bleibt,
wird ewig Sklave sein.
Kapitalismus ist eine Produktionsweise.
Wer nicht die Produktion übernimmt, sondern Konsument bleibt,
wird ewig Sklave sein.
Kapitalismus ist eine versteckte Herrschaftsform, welche sich in dem gerade stattfindendem Finanzfaschismus verrät.
Richtig müsste es ansonsten heissen: Kapitalismus ist eine Produktionsweise. Wer nicht die Produktion des Geldes übernimmt sondern Konsument bleibt, wird ewig Sklave sein.
Den ansonsten bin ich als Arbeiter einer der Produzenten. Kann dadurch meinen Konsum finanzieren und lasse mich deswegen eher versklaven.
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Als Arbeiter (als kleiner Selbstständiger übrigens auch) bist Du alles ändere als der Produzent. Du bist ’ne kleine Zutat der kapitalistischen Produktion, die glücklich ist, Wenn sie mitmachen („sich vernutzen“) darf. Das Nicht-Produzent-Sein kömmt Dir als offene Herrschaft des Kapitalanwenders entgegen.
Wir glaubten, dass wir mit dem Volkeigentum sozialistische Produzenten würden. Diese Rechnung ist nicht aufgegangen; auch Wenn es beachtliche Erfahrungen gab.
Wie die Menschen freie gemeinschaftliche Produzenten werden könnten, halte ich für die interessanteste Frage überhaupt.
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Für andere (»Fremde«) statt für sich selbst zu ackern (oder in Marx‘ Terminologie: entfremdete Arbeit zu leisten), scheint uns – zumindest unter die individuelle Identität deformierenden Startbedingungen – auf irgendeine »mysteriöse« Weise mehr zu liegen. (Oder liegt es am Ende daran, daß dies Tun weniger gedankliche Anstrengung erfordert?)
Herbert Marcuse – oder war’s André Breton? – brachte dieses ebensowohl in historischer als auch in psychischer Hinsicht nur schwer zu leugnende »Fatum« auf den gedanklichen Nenner, daß wir alle lieber Galeerensklaven sein wollten. Und dann kommst »du« – mit deinem »Getue« – und erinnerst andere an das, woran sie unter gar keinen Umständen denken wollten.
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Eiderdaus, hab’s wiedergefunden (kannte hier wohl keiner)! Nicht Marcuse und auch nicht Breton war’s, welcher schrieb: »… wir möchten gerne Galeerensklaven sein, mit einer schönen grünen Mütze, auf Staatskosten gesättigt, und unsere Freizeit mit nützlichen kleinen Arbeiten ausfüllen.“ Nein, Alfred Jarry war’s. Doch gelesen hatte ich es in B r e t o n s Vorrede zu Jarry in der von Breton stammenden, 1972 bei Rogner & Bernhard in München erschienenen ›Anthologie des Schwarzen Humors‹ (Seite 342).
Meine Notizen zu gleichgerichteten Bemerkungen M a r c u s e s hatte ich an den Rand geschrieben: Was nach Marcuse der Abschaffung der entfremdeten Arbeit mithilfe der Technik entgegensteht, sind »das Bedürfnis nach Fortsetzung der Arbeit, selbst wenn diese gesellschaftlich nicht mehr notwendig ist«; »das Bedürfnis, daß man alles verdienen muß in einem Leben, das so miserabel wie nur möglich ist«; das Bedürfnis »nach dem Existenzkampf«, »nach einer verschwendenden, zerstörenden Produktivität«, »nach verlogener Triebunterdrückung« (aus dem Aufsatz: ›Das Ende der Utopie‹ [Vortrag an der Freien Universität Berlin, 1967]; abgedruckt in: id., ›Psychoanalyse und Politik‹, Frankfurt a. M. 1968, Seite72 f.).
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Nicht von ungefähr gibt es den Begriff Casino-Kapitalismus. Faktisch erwerben die Spieler, Finanzjongleure oder Zocker Spielgeldgewinne, egal ob die nun Chips, Cups, Caps, Datensätze oder Anteilsscheine heißen. Wenn sie die alle gleichzeitig bei ihrer Spielbank in Reales einlösen wollten, stellte sich unmittelbar raus, dass es wertloser, virtueller Müll ist. Also wird weitergespielt und mit dem Spielgeld auf möglichst trickreiche Weise in allen Varianten gezockt. Soweit wie möglich werden die Gewinne aber auch materialisiert, in Immobilien, Aktien, Bodenschätze, Kunstobjekte und alles was nur begrenzt verfügbar ist. Der Wert der „Welt“, der nur einen Bruchteil der Spielgeldvermögen ausmacht, steigt damit insbesondere in seinen begrenzten Ressourcen. Damit werden diese realen Objekte, Beteiligungen und Ressourcen wiederum zu Treibern der Spekulationsspirale. Insgesamt wirkt das ganze wie eine unübersichtliche, wabernde und vor allem unbeherrschbare Blase. Dies gilt jedoch nur für den uneingeweihten und ahnungslosen Kleinzocker. Die wesentlichen Entwicklungen sind bereits vorbestimmt oder werden von den ganz Großen situativ und entscheidend beeinflusst. Zumal es eben nicht ein Spiel mit dem Zufall ist, sondern allenfalls einige tatsächliche oder fingierte Unwägbarkeiten den Eindruck erwecken, jeder Mutige, Entscheidungsfreudige könnte im Prinzip auch zu den Glücklichen gehören. Nun kann man nur mit Spielbanken nicht weltweit Macht ausüben und sich alles unter den Nagel reissen. Es braucht also einen Bezug zur realen Welt, in der man sich ja breit machen will, aus welchen Gründen auch immer. Deswegen muss es auch eine sinnvolle Produktion, immer neue Konsumversprechen und eben uns Konsum- und Arbeitssklaven geben. Damit wir immer wieder Produkte schaffen, dafür möglichst schlecht bezahlt werden und alles wieder für diese Produkte zum Überleben und dem Vergessen ausgeben. Versackt dieser Kreislauf, dann braucht es einen Reset. Krieg, Unruhen oder andere dramatische Ereignisse sollen den Kreislauf dann wieder ankurbeln, damit es keinen Strömungsabriss gibt. Wie wäre es sonst zu verstehen, dass Milliardäre, die mit Margen von 20 % und mehr bei mäßigem Risiko an Finanzmärkten zocken könnten, auch in Discountketten mit tausenden Angestellten, aufwändiger Logistik und nur einstelligen Margen investieren. Sicher nicht weil sie Lebensmittel oder Deodüfte lieben, sondern allein weil auch Schwerreiche Macht und Reichtum nur in einer realen Welt ausleben können. Man kann also bei einer Marge von 5 % in der Realproduktion annehmen, dass aus Sicht des Reichen 95 % des Aufwandes inklusive dem Faktor Mensch als Leistender und Verbrauchender nur notwendiges Übel sind, um sich mit dem 5 %-Rest ein seltsam schönes Leben zu machen. Das zusätzlich aufgetürmte Zockervermögen dient dann nur zur Absicherung des Kreislaufsystems gegen Konkurrenten und zum Abwürgen jedes Versuches der Nutzmenschen, sich aus diesem Zwangsverhältnis zu befreien oder auch nur bessere Konditionen durchzusetzen. Daher ist es entscheidend, dass die Abhängigkeit der realen Wirtschaft vom Zockercasino immer wieder propagiert und realistisch simuliert wird. Medien, Verbände und Politik sind dafür gebrieft: „Und nun zur Frankfurter Börse“, „Die Wirtschaftsweisen“ etc. Ein wirklich notwendiger Zusammenhang ist für mich aber nicht erkennbar. Eine Abspaltung der Realwelt von der Zockerwelt wäre wohl rein technologisch möglich. Aber ich habe gehört, dass solche Erwägungen antisemitisch sein sollen, das sagen auch die „Linken“. Wer hat die gebrieft?
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Habe selten einen so fundierten Beitrag zum Casino-Kapitalismus gelesen!!! Dem ist nichts Wesentliches hinzu zu fügen. Beispiele könnte man viele nennen, z.B. die Manipulation des Goldpreises durch die ganz Großen. Wer da als Kleinanleger meint mitmischen zu können, auf der sicheren Seite zu sein mit etwas „Wertbeständigem“, der sieht sich auch da getäuscht!
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