Das hier nicht zum ersten Mal erwähnte Blog „chartophylakeion tou polemou“ glänzt nicht nur mit einem sperrigen Namen. Es betrachtet geopolitische Fragen, unter besonderer Berücksichtigung des Nahen und Mittleren Ostens, ohne die üblichen transatlantischen Scheuklappen, stattdessen mit einem wohltuend differenzierten Blick auf das Wirken der großen oder globalen Mächte Rußland und China. Es gelingt die, zumindest bezüglich Rußland, wohl besonders schwierige Balance, historisch Gewachsenes ausreichend zu schätzen, ohne das Primat der realen Machtinteressen von heute und morgen zu verkennen.
Die im Blog (auf theoretischen Grundlagen) mit großer Sorgfalt bis Vorsicht (bei aller wünschenswerten Entschiedenheit) formulierten Einsichten direkt zum Geschehen z. B. in und um den „Kessel aktueller Kämpfe“ (Syrien) habe ich schon oft als zuverlässige Orientierung, nicht selten treffende Vorhersage, wahrgenommen. Es ist eine einzigartige Informations- und Meinungsquelle für alle, die dem Druck der gleichgeschalteten BRD-Mainstreammedien das Notwendige entgegensetzen.
Als besonders nützlich empfinde ich auch die klare, leider nur selten detailliert ausgebreitete Sicht auf die heftigen Widersprüche zwischen maßgebenden Fraktionen der USA-Eliten. Wenn ich mich hier im Blog nachdrücklich im Sinne der Machtstrukturforschung der Rolle des Superreichtums, dem Ganz Großen Geld (GGG), zuwende, so oft mit dem Bedauern, dass die im soziologischen Umfeld erarbeiteten Erkenntnisse (soweit mir bekannt) die Binnenstruktur und -dynamik des „schwarzen Lochs des Superreichtums“ noch ungenügend ausleuchten und auf den (geo)politischen Begriff bringen. Hier gibt „chartophylakeion“ durchaus bedenkenswerte Hinweise.
Ich gestehe ein weiteres Bedauern: Die genannten Rückstände bei der soziologischen und noch mehr der politischen Analyse des Superreichtums potenzieren sich, sobald es um die deutschen Superreichen geht. Wir haben diese im Land, und ihre Rolle ist mit Allgemeinplätzen, wie „Das Kapital hat kein Vaterland“ und „Juniorpartner des USA-Imperialismus“ nicht adäquat beschrieben. Mehr noch, der weitgehende Verzicht des systemkritischen Denkens in der BRD auf antikapitalistische theoretische Aktivität, hat die kritiklose bis dankbare Akzeptanz der Ausbeutereliten volkstümlich gemacht. Auf Biegen und Brechen den Superreichen Extraprofit zu sichern, gilt als ehrenwerter Job.
Vor diesen Hintergrund nehme ich immer wieder mit Freude und Gewinn die Website „german-foreign-policy.com“ zur Kenntnis, die regelmäßig auch wenig verbreitete Informationen zum Treiben, auch dem weltpolitischen, der deutschen Superreichen und ihrer Zuarbeiter (Funktionseliten) aufbereitet. Aus aktuellem Anlaß sei auf diesen Beitrag hingewiesen, der den Beitrag verschiedener deutscher Koalitionsregierungen zum US-Regime der gezielten Tötungen analysiert, darunter auch die Rolle des erfolgreichen SPD-Politikers Frank-Walter Steinmeier.
Tja, der „Dreißigjährige Krieg“ hat mit Einbeziehung des „Waffenstillstandes“ viel länger als dreißig Jahre gedauert. Noch nach dem Zweiten Weltkrieg saßen in einem Schulbus, der die Kinder zum Ausflug fuhr, die katholischen und die evangelischen Kinder sauber getrennt voneinander…
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Obama und die EU haben nicht ohne Grund den Friedensnobelpreis bekommen:
Beide sorgen dafür, dass die Mordmaschinerie der gezielten Tötungen als Friedensdienst angesehen wird – und beide ersparen den Einsatz teurer und möglicherweise unberechenbarer Justiz, zum Wohle der Steuerzahler…
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Die Rolle des Frank-Walter Steinmeier in der Angelegenheit des in Guantanamo gefolterten Murat Kurnaz ist mehr als verdächtig: Sein Hintertreiben der Entlassung des Unschuldigen wurde von verschiedenen Seiten bestätigt. Dass bei der Aufklärung des Falles Akten aus seinem Zuständigkeitsbereich verschwunden sind, kann nur noch den unbedarften Zeitgenossen erstaunen. Für seine Parteigenossen gehört Steinmeier trotzdem – oder deswegen – immer noch zur ersten Garde.
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Steinmeier zur Verantwortung im Abhörskandal
http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_frank_walter_steinmeier-1031-71715–f389411.html#q389411
Nach heutigem Erkenntnisstand beinhaltete die Verabredung des Herrn Steinmeier wohl nicht die Einschränkung des Abhörens, sondern beendete nur den Ausschluss der deutschen Stellen.
Ob Herr Oppermann dem als möglicher Innenminister nun abhilft? Zumindest will er sich
Zeit nehmen.
http://www.abgeordnetenwatch.de/thomas_oppermann-575-37851–f403136.html#q403136
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