Zehn kleine Nachhilfen

Zwei Mollathunterstützerinnen haben gesammelt 

für investigative Journalisten und kluge bayerische Staatsanwälte,

falls ihnen im Mollathskandal keine Fragen mehr einfallen. 

– * – * – * – * – * –

1. Wann hat Frau Justizministerin Merk den Revisionsbericht bekommen?

  •  14.12.2011 Report Mainz berichtet öffentlich vom Revisionsbericht der HVB.
  • 29.12.2011 der HVB-Bericht wird angefordert von: Staatsanwaltschaft Nürnberg Fürth, die ihn am 29.12.2012 erhält, nachzulesen hier, Seite 1 unten rechts.
  • 14.11.2012 Report Mainz Interview mit Frau Justizministerin Beate Merk.
    Ab 11:15 Minuten: Beate Merk wird gefragt , ob sie den Revisionsbericht kennt:
    „Wir haben den Revisionsbericht der HVB vorliegen; den kennen Sie?“ Merk stimmt zu! Bei 14:45 Minuten wird sie gefragt:
     „Ist Ihnen der Bericht bekannt?“ Sie dementiert nicht!
    Frau Merk hat also am 14.11.2012 den Revisionsbericht gekannt!
  • www.gustl-for-help.de
    2012-11-19 RAin Lorenz-Löblein beantragt bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg Fürth und beim Landgericht Bayreuth mit Hinweis auf den Revisionsbericht der HypoVereinsbank die Feststellung der Fehleinweisung von Gustl Mollath erneut zu überprüfen.
    Der Revisionsbericht der HVB wird dem Schreiben in der Anlage beigelegt.
  • 2012-11-20 Eingang der Schreiben von RAin Lorenz-Löblein (mit dem Revisionsbericht der HVB) bei der StA Nbg-Fürth, dem LG Bayreuth, dem OLG Bamberg und der GenStA Bamberg.
    Etwa um 15 Uhr versendet die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg den Revisionsbericht per Fax an den für die Vollstreckung zuständigen Staatsanwalt und weitere Stellen.
  • 2. Warum sagt Frau Merk vor dem Rechtsausschuss im bayerischen Landtag im März 2012 folgendes über den Revisionsbericht aus? „Entgegen dieser Zusammenfassung findet sich jedoch eine Bestätigung, dass entgegen der offiziellen Weisung die geschilderte Art der „Auftragsübermittlung“ an Schweizer Banken nach 1998 weitergeführt wurde, oder des Verdachts, dass Wertpapiere oder Bargeld von Mitarbeitern der Bank persönlich in die Schweiz gebracht worden, gerade nicht im Bericht.“ Diese FALSCHINFORMATION hatte die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsverfahren Nürnberg-Fürth für sie vorgenommen! Warum?
  • 3. Welche Personen waren in dieser Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsverfahren Nürnberg-Fürth tätig und kamen zu diesem Ergebnis? Wurden diese jemals gehört? Wenn ja, von wem und wann mit welchem Ergebnis? War es OStA Lupko? Hat er den Bericht etwa erst im November 2012 von RA Lorenz-Löblein bekommen?
  • 4. Warum wurde der Revisionsbericht erst im November 2012 der ZUSTÄNDIGEN Staatsanwalt- schaft zugeleitet? Welchem Staatsanwalt? Wurde dieser vernommen? Wenn ja, wann und von wem?
  • 5. Warum wurde Gustl Mollath nie zu den Thematiken vernommen? Weil er in der Psychiatrie war? Dort ist er ja jetzt nicht mehr! 
  • Also: Wann und von wem wird also Gustl Mollath zur Thematik Geldwäsche, Steuerhinter-ziehung, Schwarzgeld etc.  vernommen werden?
  • Denn er besaß Insiderwissen, von dem die HVB Angst hatte, dass er damit an die Öffentlichkeit gehen könnte: siehe Revisionsbericht
  • UND: es ist nur ein INTERNER Revisionsbericht – man wird sich also nicht selbst ans Messer liefern und entsprechend nur arbeitsrechtlich relevante Dinge anprangern.
  • ABER: Darum geht es vermutlich nicht! Es geht darum, wie das Kapital der Privatkunden auch nach der Einführung der Zinsabschlagsteuer 1998 dazu gebracht wurden, ihr Kapital bei der HVB oder einer ausländischen Tochtergesellschaft zu belassen. Eine dahingehende Beratung (auch außerhalb der HVB-Geschäftsräume) wäre als Beihilfe zu Steuerhinterziehung zu bewerten, da es den Kunden selbst überlassen ist Zinseinkünfte aus dem Ausland anzugeben.
  • 6. Wie wurden die Gelder der HVB Privatkunden bei ausländischen Tochterbanken gebunden?
  • 7. Warum wird Günter Beckstein (Ex-Innenminister und Ex-Ministerpräsident Bayern) nicht vernommen? Oder besser: Wann und von wem wird Herr Beckstein vernommen?
  • Er wurde von Gustl Mollath x mal angeschrieben. Quelle.
  • Gustl Mollath war ihm persönlich bekannt, denn Gustl Mollath erhielt von ihm eine Weihnachtskarte! Quelle ebenfalls hier.
  • 8. Warum wird Finanzminister Söder bei einem so schwerwiegenden Vorwurf der systematischen Beihilfe zur Steuerhinterziehung nicht vernommen? Wenn doch, wann und von wem?
  • 9. Warum wird Georg „Schüttel-Schorsch“ Schmid nicht vernommen. War er nicht einst Staatssekretär bei Günter Beckstein im Innenministerium und damit zuständig für die Polizei, die auch mehrfach brieflich von Mollath kritisiert wurde?
  • 10. Warum wurde Edmund Stoiber nie vernommen? Herr Mollath wandte sich am 22.4.2004 an ihn!? Herr Stoiber wusste also auch Bescheid! Oder war der damals schon über andere „Affären“ gestolpert?

Ach ja und falls Sie jetzt sagen, das wären alles keine Wideraufnahmegründe gewesen und schließlich gab es ein Urteil…

Dann schauen Sie erstens auf die Daten und behalten Sie im Hinterkopf: man hätte schauen müssen, ob alles passt, denn es war klar, dass der Revisionsbericht der HVB zum Verfahren Mollath gehört, sonst hätte sich Frau Justizministerin Merk sich nicht im März 2012 darauf bezogen, als es im Rechtsausschuss des bayerischen Landtags um den Fall Mollath ging.

WIESO WEIGERT MAN SICH ZU PRÜFEN, OB MOLLATHS VORWÜRFE AN DIE HVB EINEN WAHREN KERN HABEN?

HVB prüfen – jetzt!

Vernehmen – jetzt!

Alle – jetzt!

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24 Antworten zu Zehn kleine Nachhilfen

  1. Joachim Bode schreibt:

    Die bayerische Justiz könnte sich glücklich schätzen, den Verfasser von „Zehn kleine Nachhilfen“ als Staatsanwalt einstellen zu dürfen – nein, besser noch als Generalstaatsanwalt! Dann finge das längst überfällige Aufräumen im Sinne von Recht und Gesetz an!

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  2. Ein gefrusteter Franke schreibt:

    Der Revisionsbericht wurde 2003/2004 in HVB-internen Gremien besprochen. Zu der Zeit sollten noch Vertreter des Finanzministeriums in diesen Gremien vorhanden gewesen sein.

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  3. Pingback: Zehn kleine Nachhilfen, falls investigativen Jo...

  4. ohmeiohmei schreibt:

    Zu Punkt 1, Episode „Report Mainz“:
    Es war offensichtlich, daß die Ministerin auf die Frage, ob sie den Revisionsbericht kenne, skrupellos log.
    Damit fing alles an, sie hatte nicht die geringste Ahnung, weil sie für die Aufgabe völlig ungeeignet ist.
    Vor wenigen Wochen gab sie ja auch zu, daß sie sich in einer Sache nie wieder äußern würde, wenn sie vorher nicht alle Unterlagen auf dem Tisch hatte. Hatte sie vielleicht, aber sie hat nicht reingeschaut, denn das ist Arbeit und rumfaseln ist einfacher.

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  5. Stefan hohlenburger schreibt:

    …ich würd Seehofer noch fragen ob er für eine Lückenlose Aufklärung ist und ob er auch im Zweifelsfall – z.B. Bei seinen Vorgängern – keine Unterschiede beim Ermitteln machen würde?
    Vielleicht bei einer CSU Werbeveranstaltung vor vollem Bierzelt – da wär bei vielen Zuhörschafen der Hormonspiegel hoch!

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  6. wikileaks schreibt:

    Zu der Weihnachtskarte von Beckstein: Auf abeordnetenwatch.de gab es eine Antwort von ihm, die ich für plausibel halte.

    Antwort von Dr. Günther Beckstein

    20.06.2013

    Ich kenne weder Herrn noch Frau Mollath. Sofern er eine Weihnachtskarte bekommen hat – in welchem Jahr? – besagt das nichts. Mein Büro und ich haben allen Menschen, die uns Weihnachtsgrüße übermittelt haben, z.B. auch am Ende oder zu Beginn eines Briefes oder auch als Ersatz für eine Eingangsbestätigung oder auch eine Antwort, eine Karte übersandt. Daraus folgt kein persönliches Kennen.

    G. Beckstein

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  7. wkeim schreibt:

    Ich meine diese Fragen zeigen das zentrale Problem bei diesem Skandal: Zwar hat die Süddeutsche Zeitung und Michael Kasperowitsch sehr gut informiert, aber obrigkeitshörige Teile der deutschen Presse („LaLa Journalismus“) verteidigten sogar die unvernünftige Verweigerung der Wiederaufnahme. Insgesamt meine ich, dass die Presse versagt hat. Deshalb habe ich eben selber auf meiner Homepage informiert: http://home.broadpark.no/~wkeim/files/Mollath.htm mit Briefen an die Verantwortlichen, wie Seehofer, Der Spiegel, das Landgericht Regensburg etc.

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  8. Pingback: Eine Diskussion, die nicht losgeht. Und noch eine. | opablog

  9. Euler Hartlieb schreibt:

    „Kanzlerkandidat Steinbrück will mit einer neuen Kampagne gegen Steuerflucht punkten.“
    Hat Mollath da vielleicht Pate gestanden? Spaeter Erfolg von Mollath´s Ermahnungen?
    (Mir ist es unbegreiflich dass diese gigantischen 160 Mrd. Steuerflucht/a in „Paradiese“ aus Deutschland nicht viel mehr in der Diskussion stehen und den Wahlkampf bestimmen.)
    http://www.sueddeutsche.de/politik/weckruf-im-wahlkampf-gabriel-beklagt-aengstlichkeit-in-der-spd-1.1749132

    Und hier Artikel zum erschreckenden Umgang mit Medien die investigativ taetig sind:
    Einschuechterung des „Guardian“ wegen Mollaths „geistigem WhitleBruder“ Snowden:
    http://www.sueddeutsche.de/medien/druck-auf-guardian-nach-snowden-enthuellungen-angriff-auf-die-aufklaerer-1.1750065
    http://www.sueddeutsche.de/politik/grossbritannien-regierung-zwang-guardian-snowden-daten-zu-loeschen-1.1750015
    http://www.sueddeutsche.de/politik/david-miranda-ueber-terror-verhoer-in-london-wahnsinniger-missbrauch-ihrer-macht-1.1750123
    Der aufgebaute und angewendete Instrumentenkasten, nicht nur in Bayern, ist schon beachtlich.

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  10. Reinhard Treudler schreibt:

    Eine Antwort auf die „Warum“-Fragen, weshalb nicht geschieht, ist ganz einfach. Ich gebe zwei Antworten.

    Antwort Nummer 1: Das ist die übliche (bayerische) Aussitz-Methode wenn Rechtswidrigkeiten vorliegen, die Sache wird einfach ignoriert und man geht überhaupt nicht darauf ein, bis alles vorbei ist. Beispielsweise schlage ich mich seit 2000 mit einem dubiosen Verein herum, der einen Altnazi-Juristen H. mit einer Fälschung und Verleumdung „Hinterhaltmarke“ ehrt. Das interessiert niemanden und wird einfach ignoriert. Wer hier mault, bekommt auch noch Ärger.

    Das muss man sich so vorstellen. In dem einen Münchner Gerichtssaal oder beim BGH sitzen Richter, die die Altnazi-Fälle bearbeiten. Zeitgleich sitzen in einen Gerichtssaal weiter Richter (beim BGH I. Senat), die in dem genannten dubiosen Verein den Altnazi H. ehren. Die Münchner Staatsanwaltschaft hat sich geweigert, gegen die Altnazi-Verehrer vorzugehen, was der bayerischen Justizministerin und dem hessischen Justizminister Hahn alles hinreichend bekannt ist. Sogar die Bundesjustizministerin aus Bayern gehörte diesem Verein an. Man muss nur ich dem richtigen Juristenverein hocken und kann sich alles erlauben und jede Rechtswidrigkeit wird unter den Teppich gekehrt.

    Antwort Nummer 2: Nach meinen Recherchen gibt es im Fall von Gustl Mollath, weitere Personen aus einem Nürnberger Handball-Verein, die Reifen zerstochen haben könnten. Das interessiert aber keine Staatsanwaltschaft (siehe Nummer 1 oben). Nun hatte ich mit einem Nürnberger Journalisten K. im Feb. 2013 ein „nettes“ Telefongespräch. Ich bin bei meinen Recherchen davon ausgegangen, dass der Richter B. den Nürnberger Damenhandball-Verein trainierte und vermutete, die frühere Ehefrau von G. Mollath war vielleicht in der Damenmannschaft, was die Befangenheit des Richters B. begründen könnte. Nun wurde ich von dem Journalisten angemeckert, ich hätte keine Ahnung und der Richter B. könne doch einem Verein und sovielen Vereinen angehören, wie er will. Tatsächlich stellte sich später heraus – wie die SZ später nachgebesserte – es gibt noch einen Nürnberger Herren-Handballmannschaft, die von dem Richter B. trainiert wurde und der neue Freund M. der ehemaligen Ehefrau von G. Mollath war Vereinsmitglied der Herren-Mannschaft.

    Nun war ich sehr verwundert, weshalb der allseits gelobte Journalist K. so die Vereinsmitgliedschaft des Richters B. verteidigte, mich anmeckerte, ich habe keine Ahnung von Ablehnungsgründen, wann ein Richter wegen Vereinszugehörigkeiten befangen sei. Nun, frage ich mich, hat das etwas mit unserer neuen „First Lady“ aus Nürnberg zu tun, die bei der Zeitung des Journalisten K. einen Bereich leitete und dem Nürnberger Presseclub angehörte? Gehört(e) die neue „First Lady“ einem Nürnberger Verein R. an, den Gustl Mollath auch angriff? Was wusste unsere neue „First Lady“ von dem Fall Mollath, der seit Jahren auf recht merkwürdige Weise in der Psychiatrie untergebracht war? Unser neuer Bundespräsident und unsere Bundeskanzlerin erteilen anderen Staaten häufiger Ratschläge in Rechtsstaatlichkeit. Das passt doch alles nicht zusammen, anderen Staaten werden ständig Demokratie-Ratschläge erteilt und dann fällt ein so ein Nürnberger Schatten auf die neue „First Lady“, weil sich jahrelang in Sachen von G. Mollath nichts bewegte. War das Aufgreifen des Falles Mollath eine Flucht nach vorn? Ketzerische Frage: würde Gustl Mollath heute noch in der Psychiatrie einsitzen, wenn unser neuer Bundespräsident eine andere „First Lady“ hätte? Das frage ich mich.

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  11. RitaEvaNeeser schreibt:

    Die Fragen 1-10 lassen sich ganz einfach beantworten: Man wird keine Antworten bekommen!

    Keiner der Amigos in den Ressorts Justiz, Innenministerium und Staatskanzlei Bayerns wollte das jemals genau wissen. Weder Stoiber, noch Beckstein oder Seehofer. Schon gar nicht Madame Merk, die alle Fäden in der Hand gehalten dürfte , hatte sie doch unter allen drei Landsvätern gedient.
    Beate Merk
    14. Oktober 2003 Stoiber IV
    16. Oktober 2007 Beckstein
    30. Oktober 2008 Seehofer

    Aber vor Merk war Manfred Weiss 13. September 1999 bis 14. Oktober 2003 war Staatsminister der Justiz. Warum wurde er nie befragt, was er weiss! Mollath hatte ja schon 202 die Schwarzgeldverschiebungen public gemacht ( siehe gustl-for-help)
    Damals war allerdings auch Wahlkampf und so kann man sich ausrechnen, das die damaligen Protagonisten: Weiss und Stoiber, kein Interesse hatten, diese Vorwürfe zu thematisieren.

    Und so lief es dann eben weiter unter der Ägide Merk mit Stoiber-Beckstein-Seehofer. Man darf überzeugt sein, dass die Justizministerin schon seit Jahren von Mollath wusste! Und sehr froh gewesen sein muss, dass er für Jahre in der Psychiatrie verschwunden war. Wenn ja , wenn sie nicht……..aber das wäre eine unbewiesene Beschuldigung, die man nicht aussprechen darf. Sagen wir so- auch Brixner hat die Steuerbehörden kontaktiert ohne dafür zuständig gewesen zu sein, was zu M-Spinner führte.

    Die Fragen werden nicht beantwortet werden.
    Warum?
    Nun, das Oberlandesgericht Nürnberg hat zwar die Freilassung Herrn Mollaths und Wiederaufnahme seines Prozesses verfügt.
    Sicher:
    Es wird eine andere Strafkammer entscheiden!
    Aber:
    Wird der Richter dann soviel Mumm haben, alle die , im 10-Punkte-Fragenkatalog, genannten Personen auch wirklich vorladen : wollen,können, dürfen ?

    Ist man an einer Aufklärung was bei der Hypo passierte wirklich interessiert, oder werden dort nur die angebliche Körperverletzung , die Fälschung des Attestes und die angeblichen Reifenstechereien ,(einschliesslich die Lügen der Zeugen), also die Straftatsbestandsparagraphen , verhandelt oder vielmehr abgehandelt und ,wie Anno 2006 bei Brixner, die Schwarzgeldgeschäfte der Petra Mollath wieder unter den Tisch gekehrt werden?

    Ich fürchte ja!

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  12. Franke schreibt:

    Ich habe heute meine Unterschrift zur Petition zurückgezogen.
    Grund: Herr Mollath kann sich auch vorstellen, die CSU zu wählen.
    Ungeheuerlich!

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    • kranich05 schreibt:

      Warum ungeheuerlich? Noch nicht einmal völlig überraschend. Ihre Quelle hätt‘ ich trotzdem gern.

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      • Franke schreibt:

        Ich denke, dass sich eine Antwort auf Ihre Frage „Warum ungeheuerlich“ erübrigt.
        Ich weiß, dass die CSU die einzige Gruppe im Untersuchungsausschuss und außerhalb des Untersuchungsausschusses war, die sich immer und immer wieder bis zur totalen Aufgabe für Herrn Mollath eingesetzt hat. Vermutlich ist meine Petitionsunterschrift die einzige gewesen, die nicht von einem CSU-Mitglied abgegeben wurde.

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      • Hochfranke007 schreibt:

        http://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen/mollath-bei-beckmann-31867004.bild.html
        Ist nur mit der feinen Ironie zu verstehen: Weil es in der „staatstragenden Partei Bayerns“ eh keine Volksvertreter gibt, die seine Interessen vertreten, kommt Gustl Mollath auch nicht in Versuchung, CSU zu wählen.

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      • Franke schreibt:

        Die Quelle: FOCUS online

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      • Knaller schreibt:

        Franke“Ich weiß, dass die CSU die einzige Gruppe im Untersuchungsausschuss und außerhalb des Untersuchungsausschusses war, die sich immer und immer wieder bis zur totalen Aufgabe für Herrn Mollath eingesetzt hat. Vermutlich ist meine Petitionsunterschrift die einzige gewesen, die nicht von einem CSU-Mitglied abgegeben wurde.“

        Ist das jetzt blanke Ironie oder wat??

        Und weshalb sollte Mollath nicht auch CSU wählen? das spricht doch sogar dafür, wie vernünftig und friedliebend er eben wirklich ist, nicht einmal nach allem, was ihm durch überwiegend CSU Amigos eingebrockt wurde sinnt er sozusagen auf Rache oder schert alle in der CSU über einen Kamm. Vielmehr aber wird er damit meinen, das auch eine CSU sich ändern kann, wie jedes Unrechtregime sich ändern kann und dann kann er sich auch sicher vorstellen, CSU zu wählen.

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      • Euler Hartlieb schreibt:

        Was bei der Mehrheit der Waehler ankommt, zaehlt fuer die Wahl.
        Aber auch hier gilt: Mollath ist parteipolitisch nicht plakatiert und kann sich jetzt sachlich aus der „Mitte der Gesellschaft“ aeußern, ohne dass alle abschalten.
        Es bleibt daher spannend. Unten: Bildzeitungsstaender (zusaetzlich zur Schlagzeile)
        http://twitpic.com/d9nr6u

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    • Rostlaubenpieper schreibt:

      wer wegen so etwas – zudem noch nicht einmal von Mollath selbst gehört – seine Unterschrift zu einer Petition zurück zieht, hat ohnehin nicht die moralisch-ethische Reife, Unterschriften abzugeben…

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      • Franke schreibt:

        @Knaller
        Die CSU hat sich in 60 Jahren nicht verändert.
        Und Sie denken, nur weil Herr Mollath sich vorstellen kann, die CSU zu wählen, würde die CSU sich ändern? Absolut lächerlich.
        Herr Mollath kann glücklicherweise wählen, was und wen er will.
        Aber eine Person, die solch eine typisch bayerische Verhaltensweise an den Tag legt, benötigt meine Petitionsunterschrift nun wahrlich nicht.
        Ich lebe zwar in Bayern, bin aber kein Bayer. Und im Übrigen gehe ich lieber einen eher geradlinigen Weg und muss mich keiner Partei anbiedern.
        @Rostlaubenpieper
        Danke für die Belehrung, ansonsten kein Kommentar.

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  13. Euler Hartlieb schreibt:

    SZ: Robert Roßmann „Leitfaden für gute Sprache im Wahlkampf“:
    Hatte Beate Merk so etwas aehnliches nicht auch schon der bayrischen Justiz empfohlen: „Wir muessen uns besser erklaeren“?
    „Empfiehlt die Parteizentrale, auf starke Begriffe und Emotionen zu setzen – und gibt dazu gleich einen ganzen Katalog an die Hand: „christlich“, „bodenständig“, „führungsstark“, „Tradition“, „Wohlstand“, „Heimat“, „Leistung“, „Ordnung“ oder „gutes Regieren“ – all das stehe für die Union. und „Wir bekommen viele Anfragen wie Ihre – und ich kann Ihnen versichern: Uns treibt das Thema genauso um wie Sie.“
    Schließlich gelte: „70 bis 80Prozent aller Entscheidungen und URTEILE fallen unbewusst.“
    Auch bei Richtern!?
    http://www.sueddeutsche.de/politik/sprach-ratgeber-der-cdu-erst-die-emotionen-dann-die-fakten-1.1750920

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  14. Euler Hartlieb schreibt:

    Schon interessant, worauf hier abgehoben wird:
    1. Die alte imaginierte Gemeinschaft: Heimat, Tradition, Christlich, Bodenstaendig
    (in Wirklichkeit sind alle diese, vor allem durch Markt+Finanz+Internet hoffnungslos in Aufloesung)
    2. Die alten Sicherheits-Werte gegen die Angst: Leistung, Ordnung, Fuehrung, Regieren
    (wobei eigentlich nur den zum Teil monopolisierten Maerkten die Bahn „frei“ gehlaten wird)
    3. Das einzige abstrakte Ziel: Wohlstand – wohlig, biedermayerischer interner Stillstand – mitten in der rauschend-rasant-orientierungslosen und unkontrollierten monetaeren „Globalisierung“..

    Ethisch-politische Werte wie Demokratie, Gerechtigkeit, Sozial, Transparenz, Nachhaltigkeit, Frieden, Wuerde, Anstand, Bildung, Freiheit, Umwelt, Toleranz, Grenzen, die Anderen oder Entwicklungszilele sucht man vergebens: Auch Deutschland, Europa, die Welt fehlt.
    Mit der Vergangeheit in die Zukunft – wo auch immer sie sei – man wird schon ankommen.
    Wie sehen diie „vermisste“ Gemeinschaft, die „Werte“, die „Ziele“ „der“ „Opposition“ aus?

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  15. Psychiaterresozialisierungsamt schreibt:

    Ich habe mir das Kröber Interview (Telepolis) durchgelesen und während ich die Würgereize über die erheblichen Widersprüche, unbelegte Behauptungen und Verfälschungen von Tatsachen in dessen wissenschaftswahnhaften Ausführungen unterdrückte stieß ich auf folgende Passage:

    „Telepolis-Letztlich bleibt doch stehen: Sie halten ihn jetzt für ungefährlich.
    Hans-Ludwig Kröber: Nein, das weiß ich nicht. Ich halte das für gut möglich und vorstellbar. Es ist nur möglich, dies mit und bei Mollath zu klären. Ich mache hier keine Gefährlichkeits-Diagnose, ohne eine wirkliche Begutachtung machen zu können.“

    Das schlägt doch im wahrsten Sinne dem Fass den Boden aus! Ich mache hier keine Gefährlichkeitsdiagnose,ohne eine wirkliche Begutachtung machen zu können….
    !
    Nur wegen Gefährlichkeitsdiagnosen ohne wirkliche Begutachtung durch Leipziger oder Kröber saß Mollath sieben Jahre hinter Gitter und jetzt kommt der daher und beruft sich auf entbehrenden Möglichkeiten wirklicher Begutachtung Mollath Ungefährlichkeit zu bescheinigen!

    Ich finde, gleiches (Un)Recht für alle – man sollte Leipziger und Kröber ohne rechtstaatliche Begutachtung und Verurteilung dauerhaft in der Forensik unterbringen, denn das solche Widersprüche und Pfuschereien auf Menschen losgelassen werden ist in höchstem Maße Gemeingefährlich!

    Kröber:“Die Frau ist nach der Trennung Ende Mai 2002 nochmal in Mollaths Wohnung gekommen, um ihre Sachen zu holen. Dabei gab es einen laut Urteil einen erneuten Übergriff, er hat sie festgehalten und am Verlassen der Wohnung gehindert.“

    Laut welchem Urteil wurde rechtskräftig festgestellt, das diese Behauptung Kröbers wahr ist?

    Kröber:“Hans-Ludwig Kröber: Man kann sich natürlich im Kabarett über ein rechtskräftiges Urteil eines Landesgerichtes lustig machen. Jemanden bis zur Bewusstlosigkeit zu würgen, ist kein Kavaliersdelikt – und wenn es passiert ist und die Frau sich von wem auch immer die Würgemale hat bescheinigen lassen, dann kann man nicht sagen: Pack schlägt sich, Pack verträgt sich, das ist seine Privatangelegenheit, ob er seine Frau würgt.

    Ich würde sagen, Kröber äußert aus Versehen die Wahrheit über seine Unwahrheiten – „…und wenn es passiert ist…“ Mit diesem rhetorischen Fauxpas überführt er sich selbst als wissend, das nirgendwo rechtskräftig geschweige rechtsstaatlich festgestellt ist, das dies alles wirklich passiert ist. Wie alle evident Mollath-Belastungssüchtigen blendet auch Kröber unverändert – ja wahnhaft – aus, das die Ex-Frau ein dringendes Belastungsinteresse und Motiv hatte, Würgemale, Reifenstechereien und angebliche Freiheitsberaubungen als solche darzustellen, was mitnichten bedeutet, dies alles sei tatsächlich geschehen. Wer das ohne Recherche oder Begutachtung und Hinterfragung der Belastungszeugen als wahr übernimmt, unterliegt doch selbst einem Wahn – nämlich dem Wahn, der zu Unrecht belastete sei gefährlich gegen jedermann und damit auch gegen den Gutachter selbst.

    Kröber:“Die Psychiatrie muss von dem rechtskräftigen Urteil der Justiz ausgehen, dass die Taten so begangen wurden, wie er angeklagt ist.“

    Unfasslich, ich bin erschüttert – dermaßen vorgeblich reputierte Sachverständige haben keinerlei Grundkenntnisse des Rechts, wonach erst mit Rechtskraft eines Urteils mögliche Taten als überführt und Täter als schuldig gekennzeichnet sind.

    Man erinnere sich, Mollath wurde freigesprochen und das Gutachten Leipzigers über seine angebliche Gefährlichkeit wurde vor dem Freispruch=Urteil gefertigt. An welchem rechtskräftigem Schuldspruch also hat sich Leipziger orientiert, wenn er schon nicht direkt und nach Aktenlage begutachtete?

    Im Übrigen ist doch diese Aussage bereits grundsätzlich katastrophal! Kein Gutachter wird gezwungen, eigenständiges Denken einzustellen und sich auf rechtskräftige Urteile zu verlassen, allein bereits, weil sich Dinge auch nach rechtskräftigen Urteilen ändern könnten. Grundsätzlich ist hinsichtlich der Folgen (Freiheitsentzug) ein Gutachter vielmehr verpflichtet, mögliche entlastende und zugunsten von zu Begutachtenden sprechende Umstände nicht zu ignirieren und im Verhältnis des zumutbaren Aufwandes für den Gutachter auch zu ermitteln und zu verwenden!

    Ganz gegenteilig hierzu ist doch evident bei Leipziger und Kröber erkennbar, das jeder zugunsten Mollath´s sprechende Hinweis gezielt ignoriert wurde und wird und jedes noch so lächerliche und fadenscheinige Fädchen gegen ihn in einen Elefanten uminterpretiert wird, das sich nicht mehr die Frage stellt, ob dies alles Zufälle oder Versehen sind.

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