Den Mollathskandal haben Viele interpretiert – es kömmt drauf an, ihn zu beenden (zu heilen?)

Gut, daß dieser Skandal interpretiert worden ist.

Hunderte äußern nicht nur irgendeine Meinung, sondern argumentieren auf der Basis veröffentlichter Dokumente und zusätzlicher Recherchen. Sie machen verborgene Zusammenhänge sichtbar. Sie erarbeiten Einschätzungen und Wertungen. Auch Wirrköpfe lassen von sich hören, laut, überlaut. Geschenkt. Das gehört dazu. Kritische JuristInnen haben „die Causa“ gründlich analysiert. „NormalbürgerInnen“ haben ihr Erschrecken und ihre Empörung zum Ausdruck gebracht. Auch ich, der nun wahrlich glaubte, von Illusionen über den Rechtsstaat frei zu sein, habe Tatsachen aus der BRD-Justiz und -Psychiatrie erfahren, die ich noch vor einem halben Jahr nicht für möglich gehalten hätte.

Wenn ich oben auf eine These von Marx anspiele, mit der dieser die deutsche Ideologie um 1845 charakterisierte, so sei zugleich daran erinnert, daß Marx zeitlebens die klassische deutsche Philosophie aufs Höchste schätzte. Ein plattes Verwerfen der Ideenarbeit, des philosophischen, ökonomischen, psychologischen, juristischen, anthropologischen usw. Beschreibens, Analysierens, Rekonstruierens einer gesellschaftlichen Erscheinung – des Mollathskandals! –  wäre ihm nie in den Sinn gekommen. Es mag sogar Situationen geben, in denen nicht nur Witzbolde geneigt sind, Marxens Spruch umzudrehen: „Wir haben die Welt reichlich verändert, jetzt sollten wir sie erstmal wieder interpretieren!“ konnte man in der Endzeit der DDR manchmal hören.

Marx geht es um etwas Anderes: Gegen den Glauben, daß logische Argumente allein, Appelle an Vernunft und Anstand allein, kluge, entlarvende Kommentare allein, irgend etwas an der materiellen Situation, an den „knallharten“ (Dieses Wort kannte Marx noch nicht, den Begriff aber sehr gut.) Interessen derer ändern, die die Macht und das Geld haben. Gegen diese Mächte muß Macht gesetzt werden. Viele ohnmächtige Kleine, die EINES Willens sind, werden zu einer Macht.

Und wer den Marx nicht mag:

„Leicht beieinander wohnen die Gedanken,

Doch hart im Raume stoßen sich die Sachen,

Wo eines Platz nimmt, muß das andre rücken,

Wer nicht vertrieben sein will, muß vertreiben,…“ (Schiller, Wallenstein)

Meine Anregung, im Blog Aktionsvorschläge zu sammeln, um öffentlich-praktisch für die Befreiung Gustl Mollaths zu wirken, ist auf viel Resonanz gestoßen. Was tun, wenn 101 Vorschläge zugleich vorliegen? Mancher – wir sind in Bayreuth – möchte gleich eine Wagner-Oper adaptieren, der Nächste gemeinsam mit der Bundeskanzlerin für die Freiheit Gustl Mollaths demonstrieren. Natürlich begeistern sich Begeisterte für die Großdemo. Dazu sage ich meine MEINUNG. Und mit dieser Betonung formuliere ich zugleich meinen ersten Grundsatz:

1. Jeder/jede tue das, was er/sie für nützlich und wirksam hält, was er/sie verantworten kann, wozu seine/ihre Kräfte reichen. Ich bin für die Aktion des/der Einzelnen, für die EINZELAKTION. Die Einzelaktion kann mehrere/viele Leute ansprechen, deren Aufmerksamkeit erregen. Wie kann mensch das erreichen? Hier ein schönes Beispiel: „Vom 28.6. bis zum 5.7. werde ich zum Filmfest in München aus dem tiefen Westen kommen. Ich werde ein T-Shirt mitnehmen, auf dem einfach etwas wie “Gustl Mollath” oder “Kennen Sie Gustl Mollath?” stehen wird und das ich auf diversen Veranstaltungen des Filmfestes zu tragen gedenke.
So kann vielleicht auch jeder in persönlichen Gesprächen etwas für die Verbreitung tun oder potentielle Multiplikatoren “aktivieren” oder zufällig “Gleichgesinnte” finden.“  Auch RA Veits äußert z. B. hier praktikable Ideen. Wo nichts passiert, ist die Einzelaktion ein Fortschritt. Das klingt geradezu organisationsfeindlich. Scheint nur so. Schön wär es, jeder/jede Aktive würde für die Dokumentation der Aktion sorgen – Vervielfachung im Internet.

2. Das opablog kann ein Platz sein, auf dem Ideen, Vorschläge, Taten von Aktionen im gerade erläuterten Sinne dargestellt, ausgetauscht, kritisiert, verbessert werden. Bilder, Zeichen, Logos, um sie auf ein T-Shirt zu drucken, könnten hier eingestellt werden und so allen verfügbar sein. Auch der direkte Kontakt zwischen Aktiven kann vermittelt werden. In diesem Sinne kann das Blog eine Organisationshilfe sein. Aber bestimmt wird es nicht als der KOLLEKTIVE ORGANISATOR auftreten.

3. Die Aktion des/der Einzelnen ist der (für mich unverzichtbare) Ausgangspunkt. Nur auf diese Weise wird es alle Vielfalt geben. Vor allem aber nimmt nur so der/die Einzelne die volle Verantwortung wahr. Er/sie muß dabei mit allem Möglichen fertig werden (vielleicht sogar mit der eigenen Rechtschreibschwäche 😉 ). Vor allem mit seiner/ihrer ANGST, ja, ANGST in unserer tollen Demokratie. Es wäre schön, wenn der Eine, die Andere im Blog über seine/ihre Angst frei sprechen würden. Ich lade dazu ein.

4. Der Ausgangspunkt ist – soviel Plattheit muß sein – nicht der Endpunkt. Kein Akteur soll allein bleiben, keiner will allein bleiben. Also finde den Nebenmann und macht das Ding gemeinsam. Zu zweit seid Ihr stärker; nicht einsam – aber noch keine Demo.  (Wer klärt uns exakt über die Rechtslage auf?) Hauptsache, Ihr wollt beide das Gleiche und tragt beide die volle Verantwortung. Und natürlich kann man zu zweit viel besser fotografieren, filmen, Ton aufnehmen. Die Stimme des Einzelnen, sagte Majakowski einmal, ist „dünn, wie der Pfiff einer Maus“. Ein Video, das nur 50, 100 Leute gesehen haben, ist immer noch wenig. Aber es ist bereits ein kleines gesellschaftliches Ereignis.

5. Viel mehr wird möglich, wenn sich 10 Leut‘ zusammentun. „Erprobte“ dabei, Neulinge dabei. Vielleicht machst Du etwas gemeinsam mit Leuten, die organisiert sind – als Trommelgruppe, als Psychiatriekritiker, als Aktive gegen Mietwucher und Vertreibung. Aber laß‘ es nicht zu, daß Andere Dich und Deine Position REPRÄSENTIEREN (weil die ja viel besser reden können, weil die wissen, worauf es ankommt, weil die Experten, Stars, Prominente sind). KEINER wird genau das vertreten, worauf es DIR ankommt. Am wenigsten die bekannten Organisationen der Menschenrechtsindustrie, hier Regierungshilfsorganisationen (RHO) genannt. Für völlig ungeeignet halte ich AVAAZ und Co, die Profis für „bunte Revolutionen“ round the world (wo es dem Imperium paßt).

6. Merkwürdig, muß ich jetzt zu mir selber sagen, immerzu über FORMEN von Aktionen zu schreiben. Wo  bleibt der INHALT? Es gibt nicht nur einen Inhalt. Viele verschiedene Losungen und Forderungen sind möglich und notwendig. Vielleicht verlangt Frau Gabriele Wolff, daß der BGH seine Arbeitsweise ändert. Ist mir sympathisch aber davon verstehe ich viel zu wenig, um es qualifiziert zu vertreten. Vielleicht lasse ich mich hinreißen und schreibe „Brixner zu Dr. Leipziger in Behandlung!“ auf mein T-Shirt… – Aber nein, jetzt werde ich unernst. Vielleicht sind ja in diesem kleinen Beitrag von Joachim Bode brauchbare Anregungen zu finden, um Forderungen zu formulieren.

7. Dabei stoßen wir, so scheint mir, auf einen Mangel: Wir wissen zu wenig, was Gustl Mollath selbst fordert.? Er ist, wie er immer formuliert, gegen seinen Willen in der Forensik des BKH Bayreuth untergebracht. Also verlangt er seine Freilassung und die volle Herstellung der Gerechtigkeit. Aber hat er davon unabhängig und darüber hinaus andere konkrete Forderungen? Braucht er einen Computer? Ist es heute noch vertretbar, Forensik-Gefangenen den Zugang zum Internet zu verweigern? Verlangt Gustl Mollath Solidarität mit anderen Mitgefangenen, öffentliche Information über deren Schicksal? Ich meine, mich an solche Äußerungen von ihm zu erinnern. Möchte Gustl Mollath neue, vielleicht sogar regelmäßige Video- oder Audioäußerungen machen? Gibt es ein Recht, ihm dies zu verweigern? Wenn es eine solche „Anordnung“ gibt, sollte es dann nicht eine Forderung sein, solche Anordnungen aufzuheben? Verlangt Gustl Mollath unabhängige Besuchskommissionen? Wären sie nicht sinnvoll? Der Unterstützerkreis Gustl Mollaths im engeren Sinne, weitere Menschen, die zu ihm Kontakt haben, sie sollten den Vielen, die solidarisch aktiver werden wollen, mehr und konkretere Informationen zur Verfügung stellen.

8. Viel geschrieben Opa. Und was machst Du? Mein Vorschlag „Mahnwache in Berlin“, bayrische Landesvertretung, steht im Raum. Darauf habe ich mehrere zustimmende Mails bekommen. Das Nötige zu tun/mit zu tun, damit daraus etwas wird, daran werde ich mich nun machen. Sobald es Mitteilenswertes gibt, wird es im Blog zu lesen sein.

Großdemo für Gustl Mollath, wo auch immer? Ich glaube nicht daran, daß sie derzeit ein Erfolg werden kann. In der jetzigen Situation beteilige ich mich also nicht an solchen Erwägungen oder Planungen. Zum Austausch von Meinungen und Informationen darüber steht das Blog natürlich zur Verfügung.

Ich fände es gut, Aktive würden mit Aktionen beginnen, die ihren Kräften und Erfahrungen entsprechen und über die sie sich hinterher freuen, weil sie erfolgreich waren. Erfolgreich, weil sie Menschen über diesen Skandal aufgeklärt und für die Befreiung Gustl Mollaths sensibilisiert haben.

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40 Antworten zu Den Mollathskandal haben Viele interpretiert – es kömmt drauf an, ihn zu beenden (zu heilen?)

  1. Euler Hartlieb schreibt:

    Anonymous sagte am 30. Mai 2013 um 15:16 im Wolffblog:
    Öffentlichkeit herstellen: Bis zur Sendung am Montag in der lokalen Fussgängerzone mit einem Schild herumlaufen, etwa
    Justiz-Skandal in Bayern
    Freiheit für Gustl Mollath!
    Gibt es irgendwo fertige Flugblätter? Als Einzelner muss ich das ja auch nicht als Demo anmelden, so viel ich weiss. Flugis aber dennoch mit ViSdP(?)

    http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/05/26/der-fall-mollath-eine-hangepartie/#comment-9868

    Meine Antwort:
    Das waere toll, wenn Du das machst.
    Die meisten hier im Block haben wahrscheinlich eher einen anderen Stil: Lesungen fuer das Buch organisieren; Einladung zum gemeinsamen Schauen der Sendung am Montag mit Wein; diskutieren mit Fachkollegen und Freunden; Anruf beim Berufsverband der Psychiater, Aerztekammern, Psychologen; Rechtsanwaltskammer, Richterverband; bei der Buergermeisterin von Bayreuth. Fußball-, Handball und Tennisconnection und und.. bin gespannt.
    Hoffentlich fassen sich mehr Menschen, gerade auch die schweigende Mehrheit ein Herz, Dinge zu tun, die sie sonst eher nicht tun wuerden.
    Meinung haben und deutlich sagen und andere ermutigen.
    Um wieder ein wenig mehr persoenlich zusammenzuruecken, fuer diese Sache.

    Fuer ein Flugblatt gibt es in den Blogs Vorlagen, Textbausteine. Ich wuerde mit Sehr geehrte Damen und Herren anfangen, dann sind alle dabei.
    Und statt Justizskandal wuerde ich vielleicht von Tragoedie (Schlusssatz von Frau Wolff oben) sprechen. und dann „Fuer uns Alle – ein wenig Wuerde fuer Gustl Mollath – den guten Menschen in Bayreuth“? oder oder – Geschmackssache. Jeder auf seine Art.
    Serioes, herzlich und einladend; sachlich informieren.
    Auch ein bisschen Mitleid fuer die, die sich da so unsaeglich ins Unrecht verrannt haben.

    Fuer diejenigen, die hier hauptsaechlich elektronisch, zum Teil anonym arbeiten ist der Schritt nach außen vielleicht riesig; jeder ist da ein bisschen fuer sich; viele kennen sich nicht persoenlich.
    Vielleicht macht ja auch noch jemand eine Tonaufnahme mit Mollaths Stimme in Absprache mit ihm, wo er ein bisschen selber berichtet
    Und die Parteien, Kirchen und Verbaende koennten langsam auch mehr in die Schuhe kommen; richtig angekommen ist die Sache dort noch nicht.
    Aengstliche Schlafmuetzen.

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    • kranich05 schreibt:

      Sehr geehrter Herr Euler,
      Sie schreiben ja, wie sie einmal erwähnten, aus dem sehr weit entfernten Ausland und kommen daher höchstwahrscheinlich nie in die Verlegenheit irgend etwas von dem zu tun, was Sie den hiesigen Mollathunterstützern so warm und auf’s Ausführlichste empfehlen.
      Das fängt, sehr wichtig, mit der Anrede an (damit „alle dabei sind“). Ich kann mir ne Menge „Zielgruppen“ und Situationen vorstellen, die (bzw. in denen) es nervt, mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ angesprochen zu werden. Doch das nur am Rande.
      Die Bezeichnung „Justizskandal“ möchten Sie vermeiden. Ein Skandal hat Ursachen und Verursacher. Es könnten sogar Namen fallen. „Tragödie“ klingt besser – Großes Theater, Schicksalsmächte. Am Ende noch Katharsis der ganzen Gemeinde – ach, nee, das war ja vor der Moderne.
      Was aber, ich bitte Sie, reitet Sie, ein solches sinnentleertes Schnulzengestotter hier ins Blog zu stellen: „Fuer uns Alle – ein wenig Wuerde fuer Gustl Mollath – den guten Menschen in Bayreuth“. Was trinkt man eigentlich in Ihrem Land?
      Wer sind „uns Alle“? Die Leute, die ich gerade mit ’nem Zettel ansprechen will? Die dürften sich bedanken, so vereinnahmt zu werden.
      „ein wenig Würde für Gustl Mollath“ – ein wenig? Darfs ein bissel mehr sein? Oder doch lieber ’nen ganz ordentlichen Hieb? Und wer möge denn diese mehr oder eher weniger Würde für den G. M. ‚rausrücken? Die Adressaten meines Zettels? Die Bürgermeisterin? Die Schicksalsmächte der Tragödie?
      Und was ist, wenn der G. M., dem mutmaßliche Justizverbrecher und mutmaßliche gewöhnliche Kriminelle buchstäblich Alles geraubt haben, dessen sie habhaft werden konnten, wenn der G. M. seine Würde behauptet hat? Nicht ein wenig Würde und nicht, weil er Dr. Leipziger oder Prof. Dr. Kröber und wie sie alle heißen, dahin gekrochen ist, wo deren Würde sich täglich regeneriert.
      Fein, daß Sie wenigtens wissen, in G. M. „den guten Menschen in Bayreuth“ vor sich zu haben. Wenn er böse wäre, ein Fiesling, Dickkopf und aufgeblasener Klugscheißer dazu, dann würde der Herzenskitsch viel spärlicher aus Ihrer Poesiepresse tropfen. Oder ganz versiegen.
      Ach ja, und keinesfalls vergessen ’ne dicke Scheibe Herzlichkeit für alle und ’nen Kloß Mitleid (darf etwas kleiner sein) für alle die verantwortlichen Lumpen – nein, um Gottes Willen – für die beteiligten Tragöden – nein, auch das nicht – für die (jetzt nehmen Sie’s sportlich) beteiligten Verrenner.
      Sie meinen die Kirchen et.al. sollten aus ihrem gesunden Schlaf erwachen. Und Frau Käßmann könne man gar nicht genug bitten. Oh, wie wohl tät‘ uns der volle Predigersound.
      In diesem Sinne herzliebe Grüße
      und „ein bisschen Mitleid“
      Ihr Opa kranich05

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      • Euler Hartlieb schreibt:

        Sehr geehrter Herr Opa!
        Danke für die direkte Ansprache.
        Das finde ich sehr viel besser als teilweise indirekt als „zu weit weg“, zu „schlecht informiert“, kein Insider, womöglich kein Linker, kein Jurist, einer der dann doch nichts tut, und vor allem – man höre!! – als „wirr“ und „irr“ qualifiziert zu werden.
        Ich mag nicht als „Irr“ und „Wirr“ tituliert werden nur für das, was ich denke und fühle, und weil ich mich gegen meine eigene Angst überwunden habe, es auszudrücken. Das macht mir Angst.
        Ich bin übrigens auch weder irr noch wirr, weil ich tanzen mächtig finde,
        oder Herrn Brixner Dankbarkeit zeigen möchte, wenn er doch noch aussagt.
        Herr Mollath ist auch nicht irr und wirr, bloß weil er gerne große Buchstaben verwendet, und das Schwarzgeld auch mit Afrika in Beziehung setzt.
        Das obige erklärt mir etwas besser, warum Mollath so einfach als irr und wirr weggesperrt werden konnte und immer noch als irr und wirr weggesperrt ist, und warum die Unterstützung für den irren und wirren Mollath noch so relativ spärlich ist.
        Es geht schnell mit der Ausgrenzung, zu schnell. Das hatte ich eigentlich schon gestern geschrieben.
        Ich habe eigentlich nur die Angelegenheit Mollath mit verfolgt, und mir vorgenommen, die Dinge zu schreiben, wie ich sie sehe und fühle; von außen. Ja von außen, Herr Opa. Ohne Schutz. Als Outsider.
        Keine Angst zu haben, etwas Falsches zu sagen – und schwupp, schon bin ich selber einer: Irr und Wirr! Nichtstuer! Weg mit dem Papier – lieber nicht lesen!

        Es gibt den einen Blog, da sagt man das eine; den anderen Blog, da sagt man etwas anderes; dann noch auf Twitter – kein einfaches Terrain für einen der noch nicht offiziell zur (eingespielten- verschworenen?) Gemeinschaft der Mollathunterstützer gehört.
        Und ich habe schon einige Zeit damit verbracht. Wie es wohl anderen geht?
        Initiationsriten, so wirkt das ein bisschen. Darf ich dabei sein? gehöre ich dazu? fragte schon Beate N. Es ist wohl nicht so einfach, dazuzugehören. Ein bisschen Ausgrenzung liegt scheinbar näher, ist vielleicht einfacher als Inklusion.
        Zufall? Wohl nicht. Hier wird irgendetwas gespiegelt, gedoppelt, wiederholt. Kontinuitäten. Angst.
        Und nochmal:
        Nehmen wir einmal an, ich bin dieses Zerrbild eines wirren, harmoniesüchtigen tragikomischen Romantikers, des Nichtstuers, der so irre ist, die böse Frau Kaesmann einzubeziehen und einem Herrn Brixner noch verzeihen möchte, wie Sie es oben zeichnen.
        Müsste ich dann wirklich dafür abgewertet, ausgesondert werden?
        Oder ist ihr Beitrag nur eine sachliche Kritik, eine andere Positionsbestimmung.
        Werden da gleichberechtigt verschiedene Sichtweisen nebeneinander gestellt und respektiert.
        Doch wohl eher nicht? Oder bin ich da empfindlich? „Schnulzengestotter“ etc., zum Beispiel.
        Ich hatte nur geschrieben, aus der von mir imaginierten Situation, ich würde es so machen. Und es gäbe eine ganze Bandbreite von Möglichkeiten.
        Sie selbst wissen aber schon, was richtig und was falsch ist.

        Worum es mir und Ihnen wohl in Wirklichkeit geht: Ob man die von mir postulierten 99% der Bevölkerung versucht, einzuschließen und als Gegner die wenigen sieht, die pro-aktiv Herrn Mollath weggesperrt haben (und wie man das macht, da kann man hundert Meinungen haben) – meine Position.
        Oder ob man eher eine erlesene Minderheit bleiben will, die man eigentlich nur durch Gleich-, Ähnlich-und Richtiggesinnte, zumindest potentiell, mehren möchte. Und um die Oberhoheit, die Definitionsmacht.
        Sie führten in das täglichen Brainstorming auf Ihrem und dem Wolff-Blog und die Sammlung zu Möglichkeiten, die Information der Öffentlichkeit zu mehren,
        dann vorgestern und gestern auf Ihrer Titelseite den Herrscher von Zimbabwe – Mugabe – und den Großen Denker Marx ein und sprachen von den Inhalten, die man bei der Form nicht vergessen dürfe. Richtig.
        Mugabe gilt als der reichste Mann Afrikas – ob Sie das Gegenteil gesichert wissen? Er gilt als großer Mörder – ob das alles gerechte Morde waren? Landreform, ja, die hat ihm die Macht gesichert und ist auch wichtig. Doch: Brot und Spiele sagte man in Rom auch dazu. Wissen Sie das Gegenteil.
        Die Agrarproduktion wieder auf demselben Niveau: Um wie viel ist die Bevölkerung gestiegen, wie ist die Produktion in anderen Ländern gestiegen? Ich fand den Artikel gut, auch grundsätzlich gut, dass sie ihn gepostet haben, als Kontrapunkt, aber ob er aus einem Diktator den guten Herrscher macht, aus einem vermutlich extrem korrupten und repressiven System ein Vorbild? Ich habe meine Zweifel. Ein Gustl Mollath wäre dort wohl auch längst zerstückelt. Natürlich weiß ich das nicht ganz genau.Aber ob die „Wahrheit“ über Zimbabwe und die Rehabilitierung von Herrn Mugabe zurzeit Zulauf zu einer Mollathunterstützung, zur Rehabilitierung, Befreiung von Mollath sichert? Ein „bisschen“ Würde für ihn?
        Der große Marx: Bei allem Respekt, ernstgemeint: aber ob das wirklich im Moment der Schlüssel und die Stelle ist, um die Zahl der wenigen hundert Mollathunterstützer – wie sie sagen – zu mehren und zu verbreitern? eine Voraussetzung damit Mollath, wenn nicht juristisch, so durch Druck vor allem auch der bayrischen Öffentlichkeit vor den Wahlen frei kommt. Und ob Marx – gerade was Psychiatrie betrifft, hier und heute die optimale Referenz ist?
        Dies auf die seit einer Woche laufende Diskussion zur Ermunterung einer breit gefächerten „Öffentlichkeitsarbeit“, um die schweigende Mehrheit doch noch vor den Wahlen zum sprechen zu bringen, um sie zu ermutigen, sich zu beteiligen, „draufzusetzen“? Das kann man so und so sehen. Der große Denker Marx hätte das vielleicht anders gemacht. Ich mache hier erst einmal Schluss.

        Mit herzlichen Grüßen

        P.S.: und ich kann nichts dafür, dass ich tatsächlich relativ viel Zuneigung erfahren habe, und deswegen auch tatsächlich viele von Herzen in mein Wohlwollen einbeziehe. Charakterschwäche.
        Für mich sind die aktiven Bösen, auf die man sich konzentrieren muss, die Ausnahme. Wenige. Schmalz – wie sie sagen.
        Ja, im Zweifelsfall kann man auch Herrn Brixner rehabilitieren, wenn er denn die ganze Wahrheit sagt. Die Reue des Sünders zu akzeptieren, hat über Jahrtausende die Macht der Kirche gesichert. Und notfalls auch ein bisschen Mitleid, weil es ihm bestimmt schlechter geht als Ihnen.
        Und Frau Kaesmann, wenn sie sich für Gustl Mollath mit ihrem „vollen Predigersound“ engagiert. Und die Bürgermeisterin beteiligen, Frau Merkel, den aufrechten CSUler.
        Und die Klofrau. Sogar die Tänzer!
        Auch AVAAZ, die z. T. schon hervorragende Arbeit gemacht haben.
        Ich bin so. Trotz meiner Angst. Darf ich trotzdem dabei sein?
        Oder soll ich eigentlich auch lieber schweigen. Der Irre, Wirre Nichtstuer.
        Eine störende Stimme weniger, die sich nicht ganz einfügt? Weg?

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        • kranich05 schreibt:

          Sehr geehrter Herr Euler,
          lassen wir doch einfach stehen, daß wir
          a) beide erklären, für die Freiheit Gustl Mollaths wirken zu wollen und
          b) diesbezüglich diametral unterschiedlicher, vermutlich gegensätzlicher Meinung sind.
          Sie meinen, durch Vernunft, Liebe, Tanz oder auf welchem Wege auch immer, mit so gut wie allen (99%) in die umfassende Gesellschaftsharmonie eintreten zu können.
          Für mich ist genau das die Schreckensvision, die „brave neue Welt“, in der die verurteilten und noch mehr die unverurteilten Verbrecher, die Menschenfeinde aller Schattierung, ihre unumschränkte Herrschaft ausüben. Von 99% reden, heißt für mich, von den realen Machtverhältnissen zu schweigen.
          Lassen wir den Gegensatz stehen in seiner Klarheit.
          Vertreten wir unsere gegensätzlichen Positionen.
          Daß ich das in meinem Blog so tue, wie ich es für richtig halte, steht ohnehin außerhalb der Diskussion.
          Daß Sie das in meinem Blog dürfen, räume ich Ihnen ein, solange ich der Meinung bin, daß Art, Umfang und Häufigkeit Ihrer Beiträge nicht belastend oder gar zerstörerisch wirkt auf die erwünschte, demokratisch-vielfältige, offene Atmosphäre der Diskussion hier.
          MfG
          Opa kranich05

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  2. IgelinR schreibt:

    Wenn in Psychiatrien und Forensik was geändert werden könnte – nun der erste und richtigste Weg wäre alle Türen zu öffnen – nicht nur einer Besucherkommission, die dann doch wieder parteiisch und abhängig und ja – gläubig sein kann – nein allen Angehörigen und Freunden der Insassen.
    Der nächste Schritt wäre Psychiatrie und Forensik allen Heil-Möglichkeiten zu öffenen – beginnend mit Gespräch, Musik, Tanz, Gesang, Joga, Bioresonanz, Fußreflexzonenmassage, Wellness, Lernen und Studieren jede Form von Bewegung, und allem was die Insassen die Verbindung zur Welt erhält und relativiert. Und dabei müssen diese Erwachsenen – Insassen nicht bedient werden, sondern ihren eigenen Ideen und Initiativen nur zugelassen werden.
    Türen sind nur dann verschlossen, wenn die Mit-Menschen ihre Herzen verschlossen haben und verdrängen bzw. abweisen, was AnTeil ist.
    Heilen heißt Ganz machen –
    Heilen heißt ins Gleichgewicht bringen.
    Heilen heißt in die Mitte aufnehmen, was außen steht..

    Auch wir hier draußen sind nicht heil – ohne die Insassen da drinnen.

    Keine Gewalt, keine Verbote vor allem keiner Kontaktsperren – keine chemischen zerstörenden Gifte – sondern Menschlichkeit und Liebe.

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  3. F. Fischer schreibt:

    Lieber Kranich05, danke für diesen hervorragenden „Aktionsleitfaden“!

    Das Problem, wie man welche Informationen an „Unwissende“ vermittelt, sehe ich auch und führe das z.T. auf die von Dir angesprochene Angst zu tun.
    Angst davor, der Sache nicht sprachlich oder argumentativ gerecht zu werden oder dass man auf Ignoranz oder sogar Ablehnung trifft. Tja, da bleibt einem nur übrig, sich dieser Angst zu stellen, auf den Bauch zu hören und seine eigenen Worte und Prioritäten zu vermitteln.

    Aber man sollte sich vorher, wie bei jedem guten „Vorhaben“, ein primäres Ziel setzen, was will ich erreichen?
    Will ich erreichen, dass der Fall in groben Zügen verstanden und erfasst und somit verbreitet wird?
    Dass Herr Mollath so bald wie möglich frei ist?
    Dass das Verhalten der Justiz oder Politik angeprangert wird?
    Dass die CDU Wähler verliert?
    Dass Medien wie die Blogs, SZ, Sendungen oder das Buch „Die Affäre Mollath“ bekannt werden?
    Dass die Gefahr der Psychiatrie bewusst wird?
    Dass das Wegräumen von „Whistleblowers“ (ich mag den Begriff eigentlich nicht) thematisiert wird?
    etc.

    Ich selber finde, dass man den Fall am besten vermittelt, wenn man sich einer Kernfrage annimmt, die man glaubt, am besten vermitteln zu können.

    Neben all den Intrigen durch alle Schichten und Instanzen im Fall Mollath bedrückt mich persönlich stark die Rolle der Psychiater/Psychiatrie.
    Dies ist ein gesellschaftlich unausgeleuchteter Bereich, der Leben zerstören kann, der einen Menschen stigmatisieren und aus dem bewussten Bereich einer Gesellschaft herausnehmen kann.
    Gleichzeitig wird aber vom Gesetzgeber an Gesetzen zu „Zwangsmedikation und -behandlung“ außerhalb des Fokus der Gesellschaft gebastelt und verabschiedet, Psychiatrien werden ausgebaut und die Kliniken werden zu DSM und Fall-basierten „Dienstleistern“ im Interessenszwang von Pharmaindustrie, Krankenkassen und gesellschaftlichem Sicherheitsbedürfnis durch politisch aufgebauschte Gefahrenszenarien.
    Neben dem offensichtlichen Machtmissbrauch durch verkrustete Strukturen in Bayern sehe ich darin die größte „Baustelle“.

    Ich habe heute auf WDR4 Radio ein Interview mit Allen Frances, emeritierter Professor für Psychiatrie und Verhaltensforschung, der selber an den DSM-3 und 4 mitgearbeitet hat, der die Verwendung des DSM aber inzwischen kritisiert und diesen missbraucht sieht.
    Was ursprünglich als Hilfe für die Psychiatrie zu einheitlichen, verständlichen Diagnosen gedacht war, ist nun u.a. zu einem Verschreibungskatalog für die Pharmaindustrie und Krankenkassen geworden, der zur inflationären „Überdiagnose“ führt, was Statistiken in den USA belegen.
    Er hat dazu gerade ein Buch herausgebracht. Wer Interesse hat:
    http://www.dumont-buchverlag.de/sixcms/detail.php?id=12241

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    • kranich05 schreibt:

      @ F.Fischer
      Deine Ausführungen zu den Zielsetzungen sind, eine geradezu zwingende Ergänzung zu meinem an dieser Stelle etwas dünnen Posting. Danke!
      Bei Angst geht es um noch mehr. Nicht zuletzt geht es um die mögliche soziale Ausgrenzung und dann den sozialen Abstieg.

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    • Deali schreibt:

      „Dass das Wegräumen von “Whistleblowers” (ich mag den Begriff eigentlich nicht) thematisiert wird?“
      Ich mag den Begriff auch nicht, allerdings den Ersten. Wegräumen das klingt so wie „Buch ins Regal stellen“.
      Aber jetzt zu Angst etc. Es geht nicht um Angst, es ist Gleichgültigkeit.
      Als es seinerzeit darum ging Christian Wulff aus dem Bellevue zu werden da wurde unter anderem im Spiegel-Blog zu einer Demonstration in Berlin aufgerufen. Zu der Zeit waren laut Umfragen über 50% der Bundesbürger für einen Rücktritt von Wulff. Vor dem Schloss versammelten sich dann gerade mal 100 Leute, in Worten Einhundert! Und es kann sein das ich das zu hoch eingeschätzt habe. Und das obwohl im nahen Umfeld Millionen von Leuten wohnen.
      Aber daran kann man sehen das Politik und Gesellschaft immer mehr verkommen. Früher sind Politiker wegen kleinster Dinge zurückgetreten, heute lügen sie fortlaufend in Kameras und zeigen sich recht frech in Talkshows.
      Moderatoren wie diese Fettel vom Focus können ungestraft Leute verunglimpfen und werden noch aus der den Bürgern auferlegten Zwangsabgabe entlohnt.

      Was Gustl Mollath angeht, da sehe ich schwarz. Es glaubt doch wohl niemand das Frau Dr. Mielke ihren „Vermerk“ selber verfasst hat! In dieser Sache passiert nichts was nicht vom Krisenstab der Justizministerin abgezeichnet wurde.
      Ich gehe davon aus das sogar die WA´s abgewiesen werden. Mollath wird man dann so schnell wie möglich wegen „guter Führung“ freisetzten.
      Dann ist alles wieder in guter bayrischer Ordnung.
      Ach und vergesst die Wahlen! Das hat nun wirklich nicht mit Mollath zu tun! Die CSU bekommt wieder ca. 47% der Wählerstimmen und wenn es für die FDP nicht reicht dann koaliert man eben mit der SPD oder den Freien Wählern.

      MfG

      Deali

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      • F. Fischer schreibt:

        @ Deali
        Das Wort „Wegräumen“ war zufällig gewählt, finde ich aber passend, wenn man zynisch annimmt, dass das „ins Regal“ stellen bei Herrn Mollath für die Akteure eine ähnlich große emotionale Hürde darstellte wie bei einem Buch.

        Die Angst bezieht sich auf Personen, die sich bereits von der Gleichgültigkeit in diesem Fall verabschiedet haben, aber Hemmungen haben, öffentlich Stellung zu beziehen, aus den o.g. von mir und kranich05 genannten Gründen.

        Ihre „schwarze“ Zukunftsprognose ist in der Tat ein denkbares „worst case scenario“, was in Anbetracht der bisherigen Entwicklungen sogar wahrscheinlich erscheint. Dies ist aber kein Hinderungsgrund, denn unter dem Strich laufen Ignoranz und Resignation auf dasselbe hinaus.

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  4. Stresstest schreibt:

    … Respekt und vielen Dank, Herr Dr. Kurch.

    Ihnen ist ein „Konvolut“, ein richtiger Mollath(ow)-Coctail gelungen.

    Übrigens, eine Aufschrift (schwarze, weiße, rote Klebefolie) an der Heckschutzscheibe oder am Heck mit: http://www.gustl-for-help.de, wäre auch eine Möglichkeit, auf Gustl aufmerksam zu machen.

    Stresstest – „Großraum Krefeld“

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    • Deali schreibt:

      Lass mal lieber die Aufkleber vom Phantasialand dran, das mit gustl-for-help bringt eh nichts.

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      • BB7 schreibt:

        Die Klebefolie find ich gut – auch neben Phantasialand oder Sylt

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      • Stresstest schreibt:

        … ist das deine private Prognose, Deali? Oder haste Klaus Leipziger konsultiert?

        Stresstest – „Großraum Krefeld“

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      • Breitenbach schreibt:

        Ist es wirklich nur die Cha­rak­ter­ei­gen­schaft ei­nes Zy­ni­kers – ei­ne Ei­gen­schaft, für die er »nichts kann«, de­ren in der Ge­gen­wart so häu­fi­ges Auf­tre­ten aber im Sin­ne ge­sell­schaft­li­cher Se­lek­tion ge­för­dert wird -, ein in »Fleisch und Blut« bzw. ins Na­tu­rell über­ge­gan­ge­ner Fa­ta­lis­mus ge­gen­über der ob­jek­tiv ge­ge­be­nen Chan­ce auf Ver­än­de­rung ei­nes ge­sell­schaft­li­chen Miß­stan­des, wenn je­mand aus­nahms­los ge­gen in die­sem Sin­ne kon­struk­ti­ve Ein­fäl­le an­de­rer po­le­mi­siert, ohne je­mals selbst ei­nen prä­sen­tiert zu ha­ben?

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      • F. Fischer schreibt:

        @Breitenbach
        Ja.

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      • BB7 schreibt:

        @Deali
        sicher ist es Sinn eines Blog, verschiedene Meinungen aus zu drücken, aber was ist an Weglaufen den konstruktiv ???
        über die > gustl-for-help.de < habe ich in den Fall gefunden, warum soll das anderen nicht gelingen? Ich versteh dich nicht.

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    • Deali schreibt:

      @Breitenbach
      Mein konstruktiver Beitrag: Wandert aus!
      Wie ihr seht sitzt Mollath immer noch! 7 Jahre wegen angeblicher Reifenstecherei. Und die Dr. Merk sagt allen ernstes das es sich bei Mollath um einen sehr gefährlichen Menschen handelt. Und der Dr. Mielke ist das alles zu komplex, eine Sache die schon ein Erstklässler kapiert! Und die CSU wird ca. 47% der Wählerstimmen bekommen. Und Angie bleibt Bundeskanzlerin (wahrscheinlich die Kanzlerin der Herzen). Ja, die Schwarzen können besser mit dem Geld umgehen, sieht man ja in Bayern.
      Ihr könnt die Zeit ablesen wisst aber nicht wie spät es schon ist!

      @Stresstest
      Welche Auflage stellst Du Dir den vor? Reichen 100.000 Stückam Angang? Gibt es die dann in verschiedenen Farben? Was soll denn einer kosten? Wo kann man die bestellen? Kann man auch mit PayPal zahlen? Wer meldet dafür ein Gewerbe an?
      Ein wirklich grandioser Einfall!

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      • Stresstest schreibt:

        … lieber Deali! Klebefolie kriegste schon für 1,99 €, Buchstaben und Satzzeichen kannste dir abgucken, wie eine Schere funktioniert, kann man sich leicht ergoogeln.

        Und… biste dir ganz sicher, dass du das „Auswandern“ nicht mit dem „Weglaufen“ verwechselt hast?

        Stresstest – „Großraum Krefeld“

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    • Deali schreibt:

      @Stresstest
      wärst Du 1937 lieber ausgewandert oder hättest Du ein durchgestrichenes Hakenkreuz an Dein Auto geklebt?
      Nee, Du hättest später im “Großraum Krefeld” verkündet dass Du ja von nix gewusst hast!

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      • Stresstest schreibt:

        … @Deali,

        da ich ein Pole bin, wäre ich wahrscheinlich ausgewandert, um mich in der Heimat auf den 1. September 1939 vorzubereiten.

        Stresstest – „Großraum Krefeld“

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  5. Reinhold Schell schreibt:

    Hilfreich ist auch eine Recherche der Arbeitsbedingungen des Zolls an der Schweizer Grenze um
    die Freitags-Löcher zu stopfen.

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  6. Breitenbach schreibt:

    Zu der unter Punkt 4 in Klammern gestell­ten Fra­ge »Zu zweit […] – aber noch kei­ne De­mo. (Wer klärt uns exakt über die Rechts­la­ge auf?)«.

    Im »Nach­bar­blog« ein recht pes­si­mi­stisch er­schei­nen­des Re­sü­mee: http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/05/26/der-fall-mollath-eine-hangepartie/#comment-9861

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  7. schweinestaat schreibt:

    Wie wäre es mit einer Beschwerde an die EU-Kommision. Im Fall Mollath werden etliche Art. der EMRK und der EU-Charta verletzt. Falls die EU-Kommision zu dem Ergebnis kommt das dies so ist wird sie auch in relativ kurzer Zeit aktiv und innerhalb von 12 Monaten muß er betreffende Staat für Abhilfe sorgen. Tut er das nicht, kann ihn die EU-Kommision vor dem EuGH verklagen oder ein ordentliches Bußgeld aufbrummen. Wenn es im Fall Mollath so weiter geht wie bis jetzt, sitzt dieser noch Jahre in der Klapse, bis Dr. Strate alle Instanzen bis zum EGMR in Straßburg durchgezogen hat. Wie man sieht ist die bay. Justiz und Staatsregierung unbelehrbar. Man will den Fall Mollath bis zur Wahl auf Sparflamme halten, in dem man so tut als wenn man was tuen würde und nach der Wahl werden alle Wiederaufnahmeanträge abgewiesen.
    Mit Plakaten auf dem Bayreuther Hügel rum zu laufen wird genauso wenig helfen wie der jetzige Untersuchungsausschuß.
    Also sollten alle die dem Gustl Mollath helfen wollen, aus der Klapse zu kommen, eine Beschwerde nach Brüssel schicken.

    http://ec.europa.eu/eu_law/your_rights/your_rights_forms_de.htm

    Die kann man per email dort hin schicken und man bekommt innerhalb einer Woche eine Bestätigung. Wenn die EU-Komision die Beschwerde für berechtigt hält, bekommt man innerhalb 4 Wochen ein Aktenzeichen.

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  8. Hausmeister S. schreibt:

    Hallo Ihr Lieben,

    ich suche lizenzfreies (bzw. CC) Bildmaterial von Gustl für Grafiken, Montagen, Drucksachen,(Aufkleber) etc. Da wir ja auf keinen Fall eine Angriffsfläche bieten wollen, ist der „anarchische“ Download via Suchmaschine hier keine Option.

    Wer Links, Tipps oder eigene Bilder hat: bitte hier melden. Oder per Mail: hausmeister-äd-shrynah.de

    LG,
    Der Hausmeister

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    • F. Fischer schreibt:

      @Hausmeister,
      Ich hatte wegen eines Artikels bei der Redaktion des „Report Mainz“ nett angefragt und wurde sofort mit ausreichend Bildmaterial versorgt.
      Ich habe angegeben, für welchen Zweck dies ist und dass ich einen Copyright Hinweis unter die Bilder setzen werde.
      Dies wäre also ein Weg für Ihr Anliegen, wobei Ihr Vorhaben ja in Richtung Druck geht, was ggf. schwieriger sein könnte. Aber einfach mal versuchen.
      Lizenzfreies und brauchbares Material ist mir nicht bekannt.

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      • Hausmeister S. schreibt:

        Danke für die rasche Antwort!

        ich werde es mal – wie vorgeschlagen – beim Sender versuchen. Und ja: Druck ist vermutlich eine andere Baustelle. Ist aber hier tatsächlich nur für Aufkleber gedacht (Drucksachen klang etwas hochtrabend). Werde das aber explizit anfragen.

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  9. Menschenrechtler schreibt:

    @Kranich05 @ an Alle, die sich zu diesem Thema geäußert haben und noch kommentieren werden:

    Machtvolle Großkundgebung und Demonstration konkret in Vorbereitung !

    Zeichen setzen durch eigenverantwortliches, mutiges
    Handeln a l l e i n und auch mit Wenigen -wie Dr.
    Kurch beschrieben hat, schließt ein gesellschafts-
    politisch relevantes g e m e i n s a m e s Eintreten für die Freiheit von Gustl Mollath durch eine Kundgebung, machtvolle Demonstration nicht aus.
    Ich war nach sehr langer Zeit bei einer großen
    Demonstration gegen die NSU-Morde und habe tief empfunden, dass es innerlich sehr positiv, stärkend ist, g e m e i n s a m mit gleich gesinnten Menschen s o l i d a r i s c h zu sein, für Mitmenschlichkeit, gegen Ausländer-Hass, gegen neofaschistische Bewegungen couragiert einzutreten und ö f f e n t l i c h diese Haltung zu bekennen. Gustl Mollath war isoliert und konnte deswegen
    leicht weggeräumt werden.
    Menschen, die sehr betroffen sind und Herrn
    Mollath beistehen wollen, die engagierten Blogger sind ebenfalls isoliert, kennen sich nicht, können sich nicht verständigen, nicht gemeinsam handeln.
    Bei einer Kundgebung und anschließendem Treffen wird diese fatale V e r e i n z e l u n g , die typisch ist für die heutige anonyme Gesellschaft ein Stück
    weit aufgehoben. Dies kann und wird Emanzipatorisch sein. Herrschaft, Willkür wird durch die Vereinzelung
    aufrechterhalten und die Ensolidarisierung sichert
    konkret auch das Wegräumen von Gustl Mollath.

    Herr Mollath wurde aus machtpolitischen Gründen weggeräumt und wird deshalb auch nicht freigelassen. Wir sind in Freiheit und können uns zusammentun. Gustl Mollath hat jeden Montag für den Frieden, gegen den Irak-Krieg demonstriert. Ein öffentliches Eintreten für ihn,für Andere unschuldig Unterge-
    brachte, für Mitmenschlichkeit wird ihn freuen, ihm
    gut tun, in seinem Sinne sein und erwird auch nach seiner Auffassung gefragt. Gustl-for-help und die Arge
    Freunde Gustl Mollaths tragen und unterstützen
    diese Großkundgebung.

    Dieser inhumanen Machtpolitik und Justiz wird eine machtvolle politisch relevante Großdemonstration entgegengesetzt, die durch eine intensive Vorbe-
    reitung eine größere Öffentlichkeit herstellt und von den Medien verbreitet wird. Die Zeit v o r den Wahlen zum bayerischen Landtag ist eine große Chance: Der Untersuchungs-ausschuss, die Affären mit der Verwandtenbe- schäftigung, der Haderthauerschen Modellbau- Affäre, das bevorstehende Wiederaufnahme- verfahren, die Buchveröffentlichung über die
    Causa Mollath und was kommt noch…..werden
    das Wahlergebnis und die Machtverfestigung, –verhältnisse in Bayern ein Stück weit, möglicher-
    weise wesentlich verändern. Dazu können wir als Einzelne und auch gemeinsam beitragen.
    Freiheit und Solidarität für Gustl Mollath.
    Für die Wahrung der Rechtsstaatlichkeit ,der
    Grundrechte und Demokratie! Weitere Informationen zur Kundgebung folgen.

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    • Deali schreibt:

      welches Schweinerl wollns denn gern???

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      • Menschenrechtler schreibt:

        @Deali
        Was soll denn dieser mehr als merkwürdiger, herabwürdigender Kommentar unmittelbar
        nach meinem Beitrag. Erbitte adäquate sachlich begründetes Eingehen nicht ……
        Sprüche.

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    • horst schreibt:

      Kundgebungen und öffentlichen Druck aufbauen finde ich gut.
      Ich bin vor Ort dabei.
      „Wir wollen unseren Rechtsstaat zurück“
      Es ist wichtig, dass sich die Menschen persönlich kennen lernen und miteinander sprechen. Sodann weitere Menschen ansprechen und eine Kettenreaktion auslösen.

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  10. Fotobiene schreibt:

    Muschelschloss und ich haben gemeinsam eine Aktion bei Twibbon gestartet, um ein wenig mehr Aufmerksamkeit für den “Fall Mollath” zu generieren:
    User von Twitter und Facebook können ihre Avatar-Icons mit einem Logo verzieren, das Solidatität bekunden und andere neugierig machen soll:
    http://twibbon.com/support/freiheit-für-gustl-mollath
    Siehe auch:
    http://twitpic.com/cusf2p
    Das Logo darf/kann/soll gerne für andere Solidatitätsaktionen für Gustl Mollath weiterverarbeitet werden, Dateien in verschiedenen Formaten habe ich in meinem gmx-Gastzugang bereitgestellt unter: bit.ly/10HO5bE…
    Seid kreativ! 🙂

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  11. Susanna Karthäuser schreibt:

    Nachdem ich mich inzwischen über weitere Justizopfer informiert habe, kommt mir der Gedanke, dass es längerfristig vielleicht sinnvoll sein könnte, eine Organisation wie „Weißer Ring für Justizopfer“ ins Leben zu rufen. Deren Hauptstandort müsste wohl nach Lage der Dinge in Bayern liegen.

    Außerdem müsste es dringend – wie andere schon vorgeschlagen haben – unabhängige Kontrollinstanzen für die Justiz geben. Richter, die wie im Fall Mollath Recht und Gesetz missachten, müssten – auch im Nachhinein – in Unehren aus ihrem Dienst entlassen werden inklusive Aberkennung der Pensionsansprüche.

    Um sich Hintergrundswissen zum Fall Mollath anzueignen sei hier noch einmal das Buch „Macht und Missbrauch“ von Schlötterer dringend empfohlen.

    Ansonsten sei bei aller Diskussionsfreude hier (Jungs geht’s noch?) an die etwas demütigere Anregung erinnert, dass jeder an seiner Stelle tun sollte, was er kann und was er für richtig hält. Momentan liegt es meines Erachtens einfach nur an, auf die morgige ARD-Sendung hinzuweisen. Dabei stoße ich übrigens auf eine große Ignoranz in meinem Unfeld, die mich sehr traurig und auch wütend stimmt. Deshalb: Auch wenn es unterschiedliche Ansichten in diesem Blog gibt, mir sind alle jene tausendmal lieber, die hinschauen, als diejenigen, die durch ihre fröhliche Ignoranz dafür sorgen, dass unser Rechtsstaat vor die Hunde geht.

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    • schweinestaat schreibt:

      @Susanna Karthäuser, es gibt mehrere Initiativen für Justizopfer, die können aber nichts erreichen, solange der Gesetzgeber die Gesetze nicht ändern, um solche Urteile und Gutachten wie im Fall Mollath einfacher revidieren zu können und solche Richter und Psychiater wie im Fall Mollath aus dem Verkehr und zur Verantwortung ziehen zu können. Aber auch hilft nichts, wenn wie hier in Bayern, die verantwortlichen Politiker nicht durchgreifen und einmal kräftig auf den Tisch hauen und den Herrschaften in der Justiz klar sagen, jetzt ist Schluß mit diesem schmutzigen Spiel, der Mollath wird jetzt sofort frei gelassen. Durch das jetzige Verhalten der Justiz werden die höchsten Grund- u. Menschenrechte des Herrn Mollath weiter verletzt, nämlich das Recht auf Leben und Freiheit. Das Leben hat man ihm bis jetzt noch gelassen, aber die Freiheit wird ihm seit über 7 Jahren vorenthalten.
      Eine Kontrollinstanz wäre der Wähler, aber der wird in Bayern wieder versagen und die CSU, trotz dieses schäbigen Treibens im Fall Mollath und anderen, wieder wählen. Also wird sich die CSU einbilden wir haben doch alles richtig gemacht, sonst würden uns die doch nicht über 40% geben. Das skrupellose Versagen und Verhalten der Justiz gibt es auch in anderen Bundesländern, wo auch mal rot/grün oder sonst was an der Regierung ist. Hier ein ganz übler Fall: http://www.rechtsverweigerung.de/
      Hier ist es Anfangs nur um ein paar Grenzpunkte gegangen. Aber wenn sich die Justiz einmal verrannt hat, dann gibt es kein zurück mehr, wie im Fall Mollath.
      Ich sehe nur eine Chance, hier in der deutschen Justiz etwas zu ändern., wenn der EGMR in Straßburg die hiesige Justiz häufiger aburteilen und den Opfern gewaltige Schadens- und Schmerzens -geldsummen zusprechen würde.
      Die Sendung heute Abend werde ich mir ansehen.

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      • Susanna Karthäuser schreibt:

        @schweinestaat: Danke für den HInweis auf EGMR! Der unter „www.rechtsverweigerung“ dargestellte Fall mutet in der Tat haarsträubend an. Wollen wir hoffen, dass die Sendung heute Abend etwas Bewegung in die Sache bringt.

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  12. Friedrich Leinweber schreibt:

    Es gibt kein zurück, bitte am Ball bleiben. Es muss heissen : “ Jetzt erst recht !“

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  13. Friedrich Leinweber schreibt:

    Kein Sieg ohne Kampf!!

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  14. Friedrich Leinweber schreibt:

    Wir kämpfen mit dem Wort!!

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  15. Reinhold Schell schreibt:

    Mit „radeln“ für Gerechtigkeit gehts auch.

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