Schöne Lieder und Tänze 31 – „Mei Angst“, Update

Lied des Liedermachers Hans Söllner, „bayrischer Reggae“, mir bisher unbekannt, für das er bereits 4x vor Gericht stand.

Und jetzt ist er mir bekannt geworden durch Richter a. D. Heindl, genauer durch einen  neuen Offenen Brief des Herrn Heindl, in dem er außerordentlich scharf Günther Beckstein angreift, ihm direkt vorwirft in schwer rechtswidrige Machenschaften der bayrischen Justiz verwickelt bzw. gar ihr spiritus rector (gewesen) zu sein. (Die Schärfe und Detailliertheit dieses Angriffs läßt erwarten, daß hier ein „juristisches Nachspiel“ erfolgen wird, und das ist wohl auch beabsichtigt.) Ich erwähne diesen Brief, weil ich vermute, ohne es beweisen zu können, daß Beckstein auch im Mollathskandal eine zentrale Rolle gespielt hat.

Update 17.5.2013 und Erklärung: Aus meinem vorstehenden Text habe ich den Link auf die Webseite, auf der Heindls Brief steht, entfernt. Heindls Text mag man zur Kenntnis nehmen und darüber streiten oder nicht. In einem fälligen Rechtsstreit mit Beckstein würde er Beweise präsentieren müssen. Auf der Webseite „Honigmann“ (Kommentare) aber werden faschistische Positionen vertreten. Für Gustl Mollath zu streiten, heißt für Menschenwürde und Freundlichkeit einzutreten. Kommentatoren von „Honigmann“ stehen dazu im absoluten Gegensatz. Davon distanziere ich mich mit aller Konsequenz und bewerte meinen Link auf diese Seite als Fehler.

___________________________________

Gerade erst entdeckt, und gleich begeistert von Söllners „Hoffnung“!

Dieser Beitrag wurde unter Bewußtheit, Blödmaschine, bloggen, Demokratie, Faschismus alt neu, Krieg, Krise, Machtmedien, Musik, Realkapitalismus, Widerstand abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

9 Antworten zu Schöne Lieder und Tänze 31 – „Mei Angst“, Update

  1. rechtsbruch schreibt:

    So sehr ich Rudolf auch schätze, aber in diesem Brief sind leider einige Sachen nicht ganz richtig dargestellt.
    Es geht dabei um die vermeintliche Durchsuchung der Fathi-Moschee in Nürnberg. Tatsächlich spielte sich das Ganze so ab. Ich war Mitarbeiterin in einer wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Nürnberg, der Träger waren die Rummelsberger Dienste für Junge Menschen. Eines Tages kam einer unserer Jugendlichen, ein Junge aus Pakistan von einer Nürnberger Moschee zurück – wir unterstützten die Moschee-Besuche unserer Jugendlichen. Er brachte mir einen Flyer dieser Moschee, der in verschiedenen Sprachen, darunter auch Deutsch abgefasst war.
    In diesem flyer stand sinngemäß, dass die jungen Moslems sich nicht von christlichen Lehrern und vor allem Lehreinnen verlbenden lassen sollten. Sie wurden in diesem Flyer zum ungehorsam gegenüer christlichen Lehrern in der Schule und zum Betrug gegenüber christlichen Behörden aufgerufen.
    Den jungen Moslems wurde angeboten jedes Wochenende in der Jugendgruppe der Moschee zu verbringen und dort die wahren Lehren Mohammeds lernen zu können. Dazu sollten sie mit einem Kleinbus Samstags an ihren Einrichtungen abgeholt und Sonntag Abends wieder zurückgebracht werden. In dem Flyer stand ganz klar, dass sie sich als gotteskrieger zu shenen hätten und auch dazu ausgebildet werden wollten.
    Als ich diesen Flyer las, legte ich ihn im Büro offen für meine kollegen hin, damit sie ihn lesen sollten und wir dann im Team gemeinsam darüber braten könnten, was damit zu tun sei. Einer meiner Kollegen, war derart über den Inhalt des Flayers entsetzt, dass er den Bayerische Verfassungsschutz informierte. Zunächst geschah nichts. Die Jungs besuchten weiterhin diese Moschee, es gab keine Polizeieinsätze. Mein Kollege rief daraufhin im Innenministerium an und wer weiss noch wo. Die Folge war eine groß angelegte Hausdruchsuchung in dieser Moschee, bei der nach meiner Kenntnis reihenweise solcher Flyer gefunden wurden und weiteres Material, das bewies, dass hier radikalisiert wurde.
    In die Zeitung kam dann der Artikel, dass diese Durchsuchung angeblich in der Fathi-Moschee am Plärrer stattgefunden haben soll. Dem war aber nciht so. Die Moschee am Plärrer ist mir gut bekannt. Sie ist der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Wir nahmen dort im Rahmen unserer Arbeit des Öfteren an Versanstaltungen teil undich hatte nie den eindruck, dort auf radikale Moslems getroffen zu sein. Ganz anders aber mit bei jener anderen Moschee. Diese ist nicht so publikumswirksam wie jene am Plärrer, aber dort treibt sich allerlei islamistischer Fundamentalisums um. Gerade in Nürnberg gibt es da wirklich gut funktionierende Netzwerke.
    Meine Kritik richtet sich nicht gegen Rudolf als Person, sondern nur dagegen, hier nicht tiefgreifend genug recherchiert zu haben. Es ist wahr, dass die Moschee am Plärrer harmlos und offen ist, aber es ist nicht wahr, dass es in Nürnberg keine Islamisten gibt.
    Wer mehr Interesse an den Fakten hat, sollte vielleicht die Broschüre über die sogenannten NSU-Morde lesen, die es im Kopp-Verlag zu kaufen gibt. Ich habe das getan und bin entsetzt, aber gleichzeitig erscheint manchen in einem viel klareren Licht. Zusammen mit dem Buch „Im Spinnennetz der Macht“ von Jürgen Roth bekommt man einen guten Einblick darin, was sich in Bayerin in 50 Jahren Alleinherrschaft einer Partei so entwickelt hat und wie weit sich dieser Staat im staate von der Rechtsstaatlichkeit wegbewegt hat.

    Like

    • Dian schreibt:

      Mir fällt es schwer, Ihren – rechtsbruch – Worten zu vertrauen.
      Mich befremdet, dass Sie – obwohl Sie sich in den moslemischen Kreisen Nürnbergs nach Bekunden auskennen – nicht den (vermeintlichen) Urheber des von Ihnen bezogenen Flyers zur Rede stellten, um seine Stellungnahme baten.
      Dazu im Gegensatz beschreiben Sie kritiklos eine Denunziation Ihres „entsetzten“ Kollegens an den Verfassungsschutz, einer Organisation die nicht erst durch den NSU in Verruf kam, sondern damit nur ihr wahres Gesicht entlarvte.
      Sie beklagen weiter die Untätigkeit dieser und der Polizei, des Innenministeriums, zunächst. Bei einer späteren „Razzia“ meinen Sie, dass diese Flyer „reihenweise“ und sogar weiteres „radikalisierendes“ Material gefunden wurden, und, und, und. Meinen Sie vom Hörensagen oder haben Ihnen die Behörden Bericht erstattet, auf den Sie sich nicht beziehen können, oder dürfen, oder wie?
      Ihr „Schwadronieren“ folgt ganz offensichtlich dem Muster, irgendwas wird schon hängenbleiben, erinnert mich an Blockwartmentalität.
      Und zu Böser letzt – wir hatten nie Rechtsstaatlichkeit, weder in Bayern noch dem Rest der Republik, und Bayern ist zu meiner Überzeugung führend mit seiner RECHTS-Staatlichkeit.

      Ich bewundere Richter a. D. Heindl für seinen Mut der ehrlichen Worte und danke ihm für die Veröffentlichung, hier für die Hilfe durch den findigen Opa Kranich!

      Ach, und ich danke rechtsbruch – Nomen est omen. – für die Länge seines Beitrags; die vielen seiner Worte werden hier möglicher Weise weiter geschätzt – wenn auch vielleicht nicht in seinem Sinne.

      Like

    • Breitenbach schreibt:

      Den Nürnberger Nachrichten zufolge gab es, ge­nau wie er sag­te, kei­ne Raz­zia in der von Herrn Heindl ge­nann­ten Mo­schee, im Rah­men ei­ner bun­des­wei­ten Ak­tion – ab­wei­chend von ihm – wohl aber ei­ne in der eben­falls von ihm ge­nann­ten Hes­se­straße. Dort ist je­doch von ei­nem be­schlag­nahm­ten Zei­chen­trick­film (»Der klei­ne Got­tes­krie­ger«), nicht ei­nem »Fly­er« die Re­de.
      Quelle: http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/nuernberg/der-kleine-gotteskrieger-wurde-beschlagnahmt-1.711641

      Like

    • Breitenbach schreibt:

      In Zu­sam­men­hang mit dem Prob­lem der Na­mens­wahl mach­te mich ein na­ment­lich nicht ge­nannt sein wol­len­der, über­durch­schnitt­lich in­tel­li­gen­ter jun­ger Mann dan­kens­wer­ter Wei­se auf fol­gen­des Satz­frag­ment aus dem A­rti­kel »Tag 2 im NSU-Ver­fah­ren. So ver­zö­gern Zschä­pes An­wäl­te den Pro­zess«, Un­te­rü­ber­schrift: »Pflicht­ver­tei­di­ger re­si­die­ren im 5-Ster­ne-Ho­tel«, in der BILD-Bun­des­aus­ga­be vom 15. Mai 2013 (Sei­te 3) auf­merk­sam:

      »Zschä­pes Pflicht­ver­tei­di­ger [heißen] An­ja Sturm[!], Wolf­gang Stahl[!] und Wolf­gang Heer[!] […]«.

      Wer kam auf die fa­mo­se Idee, von Amts we­gen aus­ge­rech­net An­wäl­te die­ses Na­mens als  P f l i c h t ­ver­tei­di­ger zu be­stel­len? Wa­ren an­de­re nicht da­zu be­reit?

      Like

  2. Andreas Wittmann schreibt:

    Mein erstes Live-Konzert -es muss so um 1989 rum gewesen sein war tatsächlich Hans Söllner, damals mit Bayerman Vibration in der Zeppelinhalle in Kaufbeuren im Allgäu. Bis heute halte ich Söllner die Stange und besuche seine Konzerte, wenn er in der Nähe von Wuppertal auftritt.
    Der bei Honigman gepostete Beitrag von Richter Heindl bestätigt mal wieder vieles, was ich mir längst gedacht habe. Aber: Die im Blog von Honigmann geposteten Äußerungen („Juden“etc.) machen mich betroffen. Offenbar nutzen die Honigmannplattform Personen, vor denen mir noch mehr graut als vor Bayerischen Politikern. Ich verstehe jetzt auch, waron Richter Heindl immer mal wieder aus dem Unterstützerkreis ausgeschlossen wird. Über Honigmann selbst kann ich nichts sagen, sein Umfeld halte ich aber für bedenklich (Sobottka betonte jedoch unlängst im Beck-Blog, Honigmann sei kein „Rechter“; Sobottka selbst ist viel besser als sein Ruf).
    Herrn Heindl halte ich jedoch wirklich für authentisch! (evtl. kannst Du im Blog ja den Brief posten aber die Kommentare weglassen, die sind wirklich teilweise unterirdisch, loben aber Heindl, was seinem Ruf aber nicht gut tun wird).
    Ohne Heindl wüsssten wir alle nichts über GMs Schicksal, das ist klar, er ist Unterstützer der ersten Stunde.

    Andi

    Like

    • kranich05 schreibt:

      @ Andi
      Wegen Honigmannsblog bin ich ganz Ihrer Meinung. Dieser Link ist mir sehr schwergefallen. Doch es schien mir nicht richtig, auf Heindl hier zu verzichten. Obwohl der 1. Kommentar gleich („rechtsbruch“) ihn korrigiert. Dagegen der 2. Kommentar. usw usw
      ?? Ich passe auf, daß ich nicht in ein Fahrwasser komme, daß von Mollath (und meinen eigenen Schwerpunkten, was auch nicht identisch ist ) wegführt.

      Like

  3. Breitenbach schreibt:

    Die Zehn Ge­bo­te, na ja. Ha­ben Chri­sten sich je­mals da­ran ge­hal­ten? – Wie ließe sich z. B. die Tri­ni­tät im Ver­bund mit dem Bil­der­ver­bot aus dem De­ka­log mit ei­nem Kru­zi­fix ver­ein­ba­ren? Wenn es schon an sol­chen »Klei­nig­kei­ten« ha­pert, wird es mit dem Rest kaum bes­ser be­stellt sein.

    Worauf im Offenen Brief von Herrn Heindl mehr am Ran­de ver­wie­sen wird, hal­te ich per­sön­lich für zen­tra­ler, als es dort er­scheint, da es sich aus ei­ge­ner An­schau­ung leicht im ei­ge­nen Um­feld über­prü­fen läßt: zur Zeit rollt ei­ne gi­gan­ti­sche Ent­eig­nungs­wel­le, nicht nur – wie Herr Heindl meint – über Bay­ern, son­dern über das gan­ze Bun­des­ge­biet. Ent­mün­di­gun­gen und nach­fol­gen­de Ein­set­zung von Rechts­an­wäl­ten als »Be­treu­er«, die nicht et­wa die In­te­res­sen der Be­treu­ten, son­dern Schuld­for­de­run­gen Drit­ter ge­gen die­se be­treu­en, haben sich zu ei­ner rou­ti­niert ge­üb­ten in­sti­tu­tio­nel­len Pra­xis ent­wi­ckelt und stel­len – ne­ben Än­de­run­gen des Steu­er­rechts und HartzIV – ei­nen wich­ti­gen Aus­schnitt aus die­sem Pro­gramm dar (sie­he Mol­lath).

    Like

  4. Fritz schreibt:

    Ich bin auch dem Link gefolgt, auf diese Honigmann-Seite. Dort habe ich den Brief des Herrn Heindl gelesen. Ob der authentisch ist?, fragte ich mich. (Denn Duktus, Sprache sind mir ungewohnt deftig und manches grenzwertig).
    Was mich aber schockte und auch anekelte, waren diese offen faschistischen Leserbriefäußerungen, die sich gegen Jüdisches/Türkisches bzw. vermeintlich Jüdisches/Türkisches richten und so abgrundtief gemein sind. Das ist Volksverhetzung übelster Sorte. Und der Seitenbetreiber ‚Honigmann‘ lässt das auch noch auf seiner Seite stehen?
    Da ist bei mir jede Grenze überschritten.

    Like

    • rechtsbruch schreibt:

      Der Brief von Rudolf Heindl ist echt. Er hat ihn mir auch vorab als mail geschickt. Rudolf hat in seiner Kritik am Staaat, an der Justiz abolut recht! einzig die Durchsuchung der Moschee stimmt so nicht ganz. Ohne rudolf Heindl gäbe es heute keine Fall Mollath und Gustl Mollath säße noch immer ohne dasss jemand Kenntnis seines Falles hätte in Bayreuth. Dass der Unterstützerkreis Rudolf immer mal wieder auscchließt, wie geschrieben worden ist, finde ich sehr schade. Denn Rudolf Heindl ist in keinster Weise politisch rechts orientiert, wie man ihm dort vorwefen mag. Er hat sich mit dem Honigmann und dem Sobottka einfach nur den falschen Leuten anvertraut, in der einzigen hoffnung, dass diese ihm zu mehr Öffentlichkeit verhelfen möchten.

      Like

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s