„Auf der Suche nach Infos über Gustl Mollath…fragte ich auch einen Freund,
der vom Fach ist. Ich gebe die Dialoge aus dem Gedächtnis wieder:
vor etwa eineinhalb Jahren…
ich: kann es sein, dass jemand zu Unrecht in der FP in Bayreuth sitzt?
er: nein, man muss ein Urteil haben
ich: er hat ein Urteil, aber das ist möglicherweise nicht gerecht
er: das glauben viele
ich: er hat eine Homepage auf der seine Urteile und Gutachten veröffentlicht sind…
er: das würde keiner machen…das ist ja
ich: doch, wirklich, Urteile und Gutachten eingescannt und kommentiert….außerdem hat der Unterstützer, darunter auch Juristen und es gibt ein Gegengutachten…
er: das glaube ich nicht
ich: doch wirklich, ich gebe Ihnen die Adresse der Homepage…und Dr. Leipziger der Leiter kommt dabei auch in ein komisches Licht
er: das kann ich mir nicht vorstellen, das ist so ein kompetenter Mann, ich kenne ihn seit x Jahren
ich: lesen Sie
die Monate vergingen…September 2012
ich: verfolgen Sie den Fall von Gustl Mollath nun
er: ja und es werden Köpfe rollen
ich: welche denn und wer sagt das
er: das habe ich aus Fachkreisen
ich: welche und wann und in welchem Bereich Psychiatrie, Politik oder Justiz
er: war kann man nicht so genau sagen, aber es werden Köpfe rollen
ich: hm?
die Monate vergingen…Januar 2013
ich: und, was sagen Sie zur Causa
er: ganz furchtbar
ich: warum dauert das so lange?
er: man kann nie sagen, wie lange so etwas dauert
ich: haben Sie das Interview mit Beate Merk gesehen
er: ohne Worte
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Auf einer Geburtstagsfeier kam mir auch der Zufall zur Hilfe, auf der Suche
nach Informationen über Gustl Mollath. Ich kam mit meiner Sitznachbarin ins
Gespräch, man fragte gegenseitig nach den Berufen…Es war etwa zu der Zeit
der Skandal-Berichte von „Die Zeit“ und SPON…
ich: und was machen Sie beruflich
sie: ich bin Psychiaterin am BKH in Bayreuth
ich (erstaunt, fahl, blass): ach was? (hoffnungsvoll): kennen Sie Gustl Mollath
sie: ja, er ist zwar nicht auf meiner Station, aber sowas spricht sich natürlich herum
ich: und, was sagen Sie dazu…
sie: was soll man dazu sagen, er könnte schon längst draußen sein oder Freigang beantragen….
ich (verunsichert, geschockt): wie was?
sie: ja wenn er sich behandeln ließe….irgendwann kann man Freigang beantragen und Urlaub….
ich: ach was? und warum macht er das nicht? … was heißt, wenn er sich behandeln ließe, Sie meinen also, wenn er einsichtig wäre…
sie: ja
ich: aber man kann sich doch nicht behandeln lassen, wenn man gar nichts hat
sie: er ist gemeingefährlich
ich: warum?
sie: er hat zig Leuten die Reifen so manipuliert, dass sie bei hoher Geschwindigkeit, die Kontrolle über ihre Fahrzeuge hätten verlieren können und wenn dann Unfälle passiert wären…und wer so etwas billigend in Kauf nimmt…ist gemeingefährlich bei dieser Vielzahl…
ich: er wurde aber freigesprochen….
sie: ja, dafür aber als unzurechungsfähig erklärt…
ich: das ging aber alles nicht mit rechten Dingen zu, es wurde eine Person mit ähnlicher Jacke und Statur von hinten gesehen und ob der seine Frau misshandelt hat, weiß man auch nicht….
sie: Es mag ja sein, dass es diese Geldgeschäfte gab und dass es einen Rosenkrieg gab….und dann geht es eben nicht, dass er alle diese Leute und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringt, wenn die Leute arglos ihre Autos besteigen…
ich: aha…. (das erste Mal hatte mir jemand den Wind aus den Segeln genommen und ich konnte die Argumentation nachvollziehen, gleichzeitig verunsichert von den Zeit und Spiegel Artikeln, auf die ich komischerweise von allen Seiten angesprochen wurde…hatte ich auf das falsche Pferd gesetzt, waren die Gedanken, die ich mir gemacht hatte völlig unnötig – nein!)
ich: wenn man recherchiert, stößt man schon auf Ungereimtheiten, seltsame Verbindungen und muss ja fast zu dem Schluss kommen, dass er gar nicht krank ist….wie kann Dr. Leipziger so ein Gutachten anfertigen?
sie: er hat sich nicht untersuchen lassen und dann wird ein Gutachten nach Aktenlage angefertigt…das ist gängige Praxis…wenn sich jemand nicht begutachten lässt….
ich: ja, weil er nicht krank ist und zu Recht misstrauisch den Gutachtern gegenüber….wenn alles so eindeutig ist, warum darf er denn dann keinen Gutachter auswählen…?“
Weitere Beiträge der Bayreutherin Beate N. über ihre Erlebnisse und Gedanken zum “Fall Mollath” folgen.
Man kann die journalistische „Gegenoffensive“ von Dezember 2012 gar nicht bedeutsam genug einschätzen. Ich habe auch erlebt, wie aufgrund der Artikel in ZEIT und SPIEGEL eine mehrtätige rege Diskussion schlagartig abgebrochen wurde (etwa: „Dachte ich mir doch, daß das aufgebauscht ist“ oder „Warten wird doch erst mal ab, was die Gerichte sagen“).
Zur Bedeutung der (auch noch falsch dargestellten) Reifenstechereien in diesen Medienberichten hatte ich in http://blog.delegibus.com/2013/02/20/der-fall-mollath-ein-mehrpersonenstuck-teil-1/ geschrieben:
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Abgesehen davon, dass Gert Postel ( http://www.gert-postel.de/index.htm ) unbestritten der Kompetenteste auch in diesem Zusammenhang sein dürfte, wird hier ( http://pflasterritzenflora.ppsk.de/doppelt-verschanzter-dogmatismus/ ) beschrieben, wie man „kompetente Diagnosen“ erstellt.
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