Fall Mollath – Die „Medien“ – Chronologie eines nicht vergessenen Skandals

Gastbeitrag von F. Fischer
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 Der Fall des Gustl Mollath ist ein multidimensionales Gebilde.
In Blogs wie dem von Gabriele Wolff wird die Justizdimension ausgeleuchtet mit einer Zusatzdimension in die forensische Psychiatrie.
In diesem Blog ist das Spotlight auf die Politik und auf Netzwerke in Industrie und Gesellschaft gerichtet.
Dabei ziehen sich die Fäden vom kleinen Verteidiger bis ins Ministerium, vom kleinen Bankmitarbeiter bis in die Spitze von „Global Playern“, von kleinen Handballvereinen bis in globale Elitenetzwerke, vom kleinen Erlangen ins große München.
Was aber unsere Rezeption des Falls ausmacht, was maßgeblich die politischen und juristischen Wendungen beeinflusst hat, was das Ausmaß des Unrechts dokumentiert, sind die Medien, der Kommunikationskanal der Protagonisten mit uns kleinen schockierten Bürgern, das eigentliche Schlachtfeld, auf dem die maßgeblichen Schlachten geschlagen wurden.
Ohne die Medien keinen HVB-Bericht, Anruf Brixner etc., keinen „Skandal Mollath“, keine Empörung, keine Öffentlichkeit, kein Wiederaufnahmeantrag, keine Chance für Herrn Mollath.
Man muss festhalten, dass nur drei handfeste Dinge für Herrn Mollath geschehen sind: Die breite Wahrnehmung seines Falls Ende 2012, die Anordnung eines WA am 30.11.2012 durch Frau Merk und der tatsächliche WA jetzt.
Alle handfesten Entwicklungen wurden durch „Leaks“ an die Medien ermöglicht: HVB-Bericht, Anruf Brixner und Notiz Brixner
Und doch ist in den Medien irgendetwas schief gelaufen.
Dabei fing alles sehr vielversprechend an…
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13.11.2012 – Der HVB-Revisionsbericht wird publik
Der HVB-Bericht taucht in mehreren Redaktionen (SWR/SZ) auf, weitere Medien berichten, ich selber wurde im November 2012 durch SPON auf den Fall aufmerksam.
Der SWR konfrontiert Frau Merk in einem Interview mit den Fakten im HVB-Bericht, diese macht einen äußert merkwürdigen Eindruck, prägt in diesem Interview mantra-artig die offizielle politische Deutung des Berichtes, die es dieser Tage auch bis in den WA der StA geschafft hat. Die „Verhör-Athmosphäre“ des Sets verstärkt noch die Skurrilität des Interviews.
„Alle nachprüfbaren (verfolgbaren) Anschuldigungen  des Herrn Mollath haben sich als nicht zutreffend herausgestellt.“.
Die Politik fing also an, sich zu verschanzen, Fakten zu verdrehen, Frau Merk spielt die starke Frau, relativiert, in dem HVB-Bericht sei nichts Verwertbares, „bitte weitergehen“.
„Alles klar“, denkt man sich, das ist schon frech, aber da soll ein Skandal vor den Landtagswahlen verhindert werden, „ihr werdet aber schon sehen, wenn die Medien erst anfangen, Eure Lügen aufzudecken.“
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21.11.2012 – Die Medienmaschinerie startet
Für die Medien war alles mundgerecht vorbereitet: Böse Bank („Bankster“: Zeitgeist), böse Ex-Frau („Rosenkrieg“ ist immer gut, die soll zudem noch attraktiv gewesen sein, meine liebe Bild-Zeitung), Schwarzgeld (ein Dauerbrenner), eine sich windende Ministerin (Toll, mal wieder eine Ministerin stürzen können).
Nur die Opposition (SPD) in Bayern wollte trotz Wahlkampf nicht richtig mitmachen, aber egal, die wütende Netzgemeinde war dafür am Start.
Der Tisch war also gedeckt. Auch ich war gespannt und hatte schon ein Schmunzeln im Gesicht bei der Vorstellung, dass Frau Merk nun von der Medienmaschinerie überrollt werden wird.
Aber sehr schnell wurde klar, dass da irgendetwas nicht stimmte.
Am Anfang ging es heiß her, SWR, BR, NN berichteten, die SZ war sehr aktiv. SPON hatte sich schon warmgelaufen. FAZ und andere waren dabei, ein paar kleinere Blätter auch.
Dann blieb es aber relativ verhalten, ich wunderte mich. Wie kann das sein? Da wird ein Filetstück von Skandal hingeworfen und ihr knabbert nur ein wenig daran, ohne wirklich zuzubeißen?
Okay, das war erst einmal verwirrend, ich vermutete noch eine gewisse Skepsis gegenüber diesem komplexen Fall.
Ich vermutete, da wird noch ein wenig zurückgehalten, gesammelt und beobachtet.
Es war beengend zu sehen, wie sich Frau Merk winden konnte.
Damit wurden mir mehrere Sachen klar: Die Fakten werden geradezu frech ignoriert, das tat weh, die Meinungen der Bürger sind egal, das hatte ich nicht anders erwartet, Menschlichkeit oder Empathie war nicht erkennbar, da wurde mir kalt, aber was auch klar wurde:
Das Regulativ durch die Medien, welches diese ganzen Missstände wenigstens nach außen zum Einsturz bringen könnte, muss in diesem Fall von Herrn Mollath massiv werden. Ich denke, zu dieser Zeit im Nov./Dez. 2012 war ich nicht der einzige, der plötzlich die Hilflosigkeit von Herrn Mollath ein wenig nachfühlen konnte.
Immerhin reichte der Druck der Medien aus, um Herrn Seehofer eingreifen zu lassen, so dass Frau Merk die Prüfung eines Wiederaufnahmeantrages bei der Staatsanwaltschaft anordnete. Damit sollte die mediale und somit politische Angreifbarkeit der CSU in Blickrichtung auf den kommenden Wahlkampf verhindert werden.
Ich hatte aber immer noch die Hoffnung, dass der Druck weiter steigen würde.
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11.12.2012 – Erste Zweifel an den Medien
Teilnehmer:
  • Justizministerin Beate Merk
  • Hubert Aiwanger (MdL, Freie Wähler)
  • Franz Schindler (MdL, SPD)
Eine wichtige Sendung. Frau Merk hatte im SWR-Interview wirklich nicht geglänzt, viele Zweifel hinterlassen.
Ich war sicher, nun wird die Opposition (Auch Herrn Schindler zählte ich damals noch dazu.) die Wahrheit ans Tageslicht bringen.
Ich sollte aber enttäuscht werden. Herr Aiwanger schien unvorbereitet und fahrig, Herr Schindler outete sich als CSU-Sympathisant. Lediglich die Moderatorin versuchte ihr Bestes, um die Relevanz des HVB-Revisionsberichtes und der Aussage Herr Brauns herauszuarbeiten, erfolglos. Frau Merk konnte ihre bis heute gültigen Argumentationen anbringen, die Aussage von Herrn Braun war formal keine „Eidesstattliche Erklärung“, also irrelevant, der HVB-Bericht deckt keine Schwarzgeldverschiebungen im Sinne belastbarer Beweisführung auf, ist also auch irrelevant.
Ich kochte und schrieb noch während der Sendung unter diesem Eindruck an die Facebook-Redaktion der „Münchener Runde“:
„Liebe Redaktion, haben Sie den HVB Bericht nicht gelesen? Der ist doch im Netz frei herunterzuladen! Darin steht EXPLIZIT, dass Schwarzgeld geflossen ist und weiterhin, dass Herr Mollath’s Frau unglaubwürdig ist (Lügen und Blockieren). Frau Merk redet UNSINN und dem Zuschauer wird das nicht klargemacht, weil der Bericht offensichtlich nicht in Gänze gelesen worden ist. Zum Schluss steht Frau Merk noch als Heldin da. Vielen Dank!“
Schon hier muss man die Frage stellen: Warum wurden „unkritische“ Gesprächsteilnehmer eingeladen, oder anders herum, warum wurden nicht Mitglieder des Landtags eingeladen, die sich schon lange mit dem Fall beschäftigt hatten? Waren die Vorreiter in diesem Fall aus der Opposition unerwünscht, weil zu gefährlich?
 
Einflussnahmeversuche beim BR schienen jedenfalls nicht ungewöhnlich zu sein:
Aus Meiner Sicht stand nun fest: Frau Merk wird sich einer Diskussion zu dem Thema nicht mehr öffentlich in den Medien stellen, die Chance, dass Frau Merk’s Argumente vor laufender Kamera korrigiert werden, war vertan!
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13.12.2012 – Der Tag vor dem Showdown
Ich erinnere mich an den Morgen, an dem ich den „Merk-Lügen-Faktencheck“ in der SZ las.
„Genau, das ist der Weg“, dachte ich mir. Nicht die ganzen kleinen Ungereimtheiten aufzeigen, da windet sich Frau Merk immer wieder heraus oder ignoriert sie einfach, sondern Frau Merk direkt und plakativ angehen: „Was hat sie gesagt? : Warum stimmt das nicht?“.
Damit werden auch die anderen großen Blätter und der gemeine Leser was anfangen können und der Damm bricht. Ich war froh gestimmt, an diesem Tag.
Ich schrieb als Kommentar zu diesem Artikel:
„Danke, SZ! Und, wenn Frau Merk jetzt zurücktreten muss, wird sie sagen „Aber der Mollath ist doch gefährlich und verrückt!“, und man wird sagen „Aber Frau Merk, da gibt es keinen Zusammenhang. Ob Herr Mollath gefährlich und verrückt ist oder nicht, hat nichts damit zu tun, dass sie öffentlich gelogen haben.““ (In Anspielung auf Frau Merks Ausflüchte, der HVB-Bericht habe nichts damit tun, dass Herr Mollath verrückt und gefährlich sei.).
Ich war offensichtlich der Meinung, das Blatt würde sich nun wenden. Das tat es auch, nur in eine andere Richtung.
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13./14.12.2012 – Der Showdown
Es kam der Showdown, der Sündenfall, etwas, womit ich niemals gerechnet hätte.
Der Druck war scheinbar zu groß geworden, zu viele Verlage berichteten, es mussten größere Geschütze her, damit der Fall in der Öffentlichkeit nicht eskaliert.
SPONZEIT und der Tagesspiegel wurden entgegen meiner Erwartung zu „willigen Helfern“. Diese Artikel muss man nicht mehr kommentieren oder analysieren, das haben andere schon besser gemacht, als ich es könnte.
Ich war schockiert, stand neben mir, war wütend, traurig, fassungslos, wie man sich so „verkaufen“ konnte. Die Menschenverachtung in diesen Artikeln war erschreckend. Die Medien haben sich in diesem Fall nicht dafür hergegeben, eine Partei gut dastehen zu lassen, sondern um ein Menschenleben entgegen der Fakten, der öffentlichen Meinung, dem menschlichen Schicksal, der offenkundigen Ausflüchte der Politik vor den Augen der Öffentlichkeit zu verraten.
Danach war die Berichterstattung und das wachsende öffentliche Interesse gebrochen, auch die SZ musste sich offensichtlich erst einmal fangen.
  • Spiegel beendet mit seinem Artikel „Warum der Justizskandal keiner ist“ die Berichterstattung über Gustl Mollath am 13.12.2012, erst am 4.2.2012 schrieb der Spiegel wieder, dass Herr Mollath eine neue Begutachtung ablehne.
  • Die Zeit beendet ihre Berichterstattung mit Ihrem Artikel „Ein kranker wird Held“ am 14.12.2012, erst am 21.1.2012 wird wieder über den WA von RA Strate berichtet.
  • Auch die FAZ verabschiedet sich vom Fall Mollath am 14.12.2012 mit dem Artikel „Crazy Horst und seine Glühwürmchen“ (Nebenbei: Auch die Zeit schrieb am 14.12.2012 noch über Seehofers Probleme u.a. mit dem Fall Mollath).
  • Und die SZ, die vorher fast täglich berichtet hatte, brauchte eine Woche, um am 21.12.2012 mit der Übernahme des Mandats durch RA Strate langsam wieder in das Thema einzusteigen. Die Dichte und Taktzahl der Berichte in der SZ vor dem 14.12.2012 zum Fall Mollath wurde aber danach nie wieder erreicht.

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Ab dem 14.12.2012 waren drei relevante Medien, Spiegel, Zeit und FAZ, aus dem Spiel. Ein nennenswerter überregionaler politischer Druck durch die Medien konnte nicht mehr aufgebaut werden.
Dass dies eine konzertierte Aktion war, kann nicht bestritten werden, dafür waren die „Argumentationen“ zu ähnlich, die Veröffentlichungszeitpunkte zu nahe beieinander und die Meinungen zu weit von der bisherigen Meinung der gleichen Blätter entfernt.
Dass bspw. ein Herr Söder beim ZDF intervenieren wollte, um zu fordern, dass besser oder mehr über die CSU berichtet werden solle, war für sich schon ein großer Skandal, alle relevanten Medien berichteten.
Das, was im Fall Mollath passiert ist, hat eine viel größere Dimension, aber keiner will es sagen oder gar aufklären.
Wer hat bei den Verlagen interveniert? 
Wer hat den Duktus der Artikel vorgegeben? 
War es dieselbe Person, die auch schon vorher bei Medien wie dem ZDF oder dem BR interveniert hat oder es versucht hat? 
Wenn SPON und ZEIT unter Einfluss von Außen berichtet haben, ist davon auszugehen, dass der Versuch der Einflussnahme auch in anderen Verlagen stattgefunden hat, und dass es Verlage gibt, die sich nicht „verkauft“ haben.
Warum gehen diese Verlage damit nicht an die Öffentlichkeit? 
Wenn diese Einflussnahme öffentlich wird, dann offenbart sich die Motivation, die hinter dem Verhalten der Politik und Justiz steht und die Wahrheit hätte eine Chance.
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Die Medienberichterstattung im Fall Mollath heute
Nun hat sich die Mediensituation eingependelt. Die Politik ist erst einmal in relativ sicheren Gewässern, alle außer der SZ, dem BR, der NN berichten sehr sporadisch, meist neutral, mal wieder leicht verzerrend, aber das ist inzwischen egal.
In dem Wiederaufnahmeantrag der StA wurde der Fokus nun auf die „böse Frau Mollath“ gerichtet, Frau Merk und die CSU sind aus der Schusslinie genommen und haben ihre Pflicht getan, der Rechtsstaat funktioniert, „Bitte geht jetzt weiter, jagt Plagiate!“.
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Wie geht es weiter?
Die Netzgemeinde ist weiterhin aktiv, aktiver denn je, kompetenter denn je. Immer mehr Bürger beteiligen sich am Austausch über alle Aspekte des Skandals, neue Ungereimtheiten und Zusammenhänge werden aufgedeckt, aktuelle Entwicklungen analysiert und bewertet.
Doch so sehr sich die kritischen Bürger auch einbringen, das Verhältnis zu großen Teilen der Medien ist nachhaltig gestört.
Es bleibt dennoch zu hoffen, dass der Keil, der zwischen die Bürger und die Medien am 14.12.2012 geschlagen worden war, nur eine vorübergehende Erscheinung war und die Zweckgemeinschaft wieder funktionieren wird, so dass die Wahrheit über Gustl Mollath und sein Schicksal durch Bürger und die Medien ihren Platz bekommen wird.
Somit schließe ich mit einem Appell an die Medien: Befreit Euch, besinnt Euch auf Euren Auftrag und nehmt den Bürger wieder wahr!
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Update 25.3.2013, 21:21 Uhr:
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Kurz nach Erscheinen dieses Artikels wurde uns aus gut informierten Insider-Kreisen folgendes zugespielt:
Laut dieser Information sei der „Schlüssel“ zu der „beschriebenen Sache“ (Die „Gegenkampagne“ vom 13./14.12.2012 und Folgen) eine Person, die „auf den Namen Prof. K.“ höre.
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84 Antworten zu Fall Mollath – Die „Medien“ – Chronologie eines nicht vergessenen Skandals

  1. Zur Klarstellung: Der Fall Mollath wurde bereits so richtig publik im Dezember 2011 (!), als der 1. TV-Bericht bei REPORT-MAINZ erschien und dann auch ein Dringlichkeitssitzung im Bayrischen Landtag abgehalten worden ist…im November 2012 kam bereits die „2. Stufe“ als der HVB-Revisionsbericht thematisiert worden ist.

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    • F. Fischer schreibt:

      @Solarkritiker
      Da haben Sie absolut recht, aber ich wollte bewusst die Zuspitzung der breiten öffentlichen Berichterstattung auf den „Medien-Manipulationsskandal“ im Dezember 2012 beschreiben.

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      • Nils schreibt:

        @F. Fischer
        Ihr Update:
        „Update 25.3.2013, 21:21 Uhr:
        +++
        Kurz nach Erscheinen dieses Artikels wurde uns aus gut informierten Insider-Kreisen folgendes zugespielt:
        Laut dieser Information sei der “Schlüssel” zu der “beschriebenen Sache” (Die “Gegenkampagne” vom 13./14.12.2012 und Folgen) eine Person, die “auf den Namen Prof. K.” höre.
        Update folgt.“

        Wenn ich bei „Prof. K.“ die richtige Person vermute, und er nicht nur ein Einflüsterer von Frau Merk gewesen wäre, sondern auch der Presse, wäre das eine mittlere Katastrophe für das renommierte Psychiatriewesen. Wobei man eigentlich bei Frau Rückert davon ausgehen konnte.

        Ich warte mal Ihr Update ab!

        @Solarkritiker

        die Berichterstattung im Fall Mollath fing m.E. nach schon im Oktober 2011 oder sogar schon etwas früher an. Ich kann mich erinnern, dass damals zuerst die Grünen den Fall in den Landtag brachten. Aber diese Artikel sind nicht mehr auffindbar. Ich weiß das daher, weil auf dem Schweizer REN-Blog mehrmals zum Fall Mollath geschrieben wurde und damals schon die Gusto-for-help-Seite online war. Leider haben sich damals nicht so viele Leute für den Fall interessiert. F. Fischer hat hier aber ganz hervorragend die aktuelle Berichterstattung der letzten Monate und vor allem den Bruch in der Berichterstattung im Fall Mollath ab 14.12.12. dokumentiert. Und genau um diese Fragestellung (Warum?) und mögliche Einflussnahmen auf die Presse geht es!

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  2. catherine schreibt:

    Liebe(r) F. Fischer,
    eine sehr gute Analyse des Pressegeschehens um Gustl Mollath. Ganz ähnliche Gedanken zum Schweigen einiger Presseorgane ab Mitte Dezember 2012 hatte ich auch!
    Der Fall Mollath ist so komplex und so tragisch und so berührend, dass Redakteure, Schriftsteller, Drehbuchautoren und Regisseure sicherlich bereit stehen und sich bereits um entsprechende Rechte bemühen. Die erste Buchveröffentlichung wird am 3. Juni dieses Jahres erfolgen und es wird weitere geben. Dies schafft eine Öffentlichkeit, an der das Schweigen von Spon/Zeit und Tagesspiegel auch nichts mehr ändern können.
    Ich habe mir im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Wiederaufnahmeantrages der Staatsanwaltschaft noch einmal den bewußten Artikel von Beate Lakotta „Warum der Justizskandal keiner ist“ durchgelesen, gerade im Hinblick auf den Wiederaufnahmegrund „Attest Dr. Reichel“, und kann nur mit meinem netten Kollegen beipflichten:
    Nationale Katastrophe, Frau Lakotta.

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  3. Breitenbach schreibt:

    Wird nicht, mit Verlaub … um­ge­kehrt »ein Schuh draus«?

    »Ap­pell an die Bür­ger: Be­freit euch von be­vor­mun­dungs­gei­len Hü­tern und Auf­pas­sern, be­sinnt euch am Wahltag auf Eu­re Rech­te und wählt im­mer nur, was sy­stem­re­le­van­te Laut­spre­cher in ein­heit­li­cher Li­nie mit Kot be­sprit­zen«?!

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  4. Deali schreibt:

    Für mich tun sich wieder parallelen zum Kachelmann-Prozess auf. Ich musste seinerzeit nach dem Plädoyer der Verteidigung für einige Zeit zum Hochseesegeln entschwinden.
    Übermorgen geht es wieder auf einen mehrmonatigen Törn raus auf See. Das heißt keine Kommunikation, kein Internet. Das kann auch mal schön sein.
    Als ich 2011 zurück kam war Kachelmann freigesprochen.
    Wenn ich im Juli zurück bin dann wird Gustl Mollath noch nicht frei gesprochen sein. Aber ich wünsche mir das er dann endlich aus der Psychiatrie entlassen ist.
    Beängstigend ist allerdings der Wiederaufnahmeantrag der Staatsanwaltschaft. Man zielt einzig auf die Unglaubwürdigkeit der Petra M. und das Attest der Körperverletzung. Das bedeutet das die Staatsanwaltschaft die schwere Körperverletzung negiert. Welche Gründe gibt es für den „wichtigsten unter der Sonne“, Hasso Nerlich, Mollath weiter interniert zu halten?
    Ich weiß das Sie alle weiterhin für Gustl Mollath eintreten und ihm zu Seite stehen und wünsche Ihnen und Gustl alles Gute.

    MfG

    Deali

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    • Fotobiene schreibt:

      @ Deali

      Bevor ich’s vergesse, Dir alles Gute zu wünschen, weil ich noch auf den Beitrag eingehen will, ziehe ich es eben vor:
      Den Anklagepunkten ist durch beide WA-Anträge die Basis entzogen.
      Keine beweisbare Körperverletzung und KEIN WAHN sind die zentralen Punkte der Regensburger.
      Hast Du das gelesen?
      http://blog.delegibus.com/2013/03/24/fall-mollath-die-rehabilitierung-kam-fruher-als-erwartet/

      Mollath kommt frei, davon bin ich überzeugt. Vielleicht schon, bevor Du wieder an Land bist.
      Ich wünsche Dir allzeit eine Handbreit Wasser unter dem Kiel, ich werde Deine Beiträge vermissen! Komm‘ heil wieder und melde Dich zurück, bitte!

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      • Deali schreibt:

        Hallo Fotobiene,
        danke für die guten Wünsche!
        Ja, ich habe das gelesen. Ich benutzte die gustl4help als Ausgangspunkt, da sind die meisten Links aufgeführt.
        Ich gehe auch davon aus das Mollath bald frei kommt! Es ist Zeit das dem Unrecht ein Ende bereitet wird.
        Aber wir dürfen nicht vergessen, 90% des Eisbergs befindet sich unter der Wasseroberfläche. All die armen Seelen die sonst noch unschuldig ein sitzen!
        Ich benutze die Auszeit als Ventil um wieder Energie zu schöpfen. Es tut unheimlich gut wenn man keine Zeitung hat, erst recht kein TV. Internet werde ich zwar vermissen aber das gehört zur Therapie.
        Also. bis bald, und Dir auch alles Gute!

        Deali

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  5. BB7 schreibt:

    Lieber F, Fischer,

    danke für diesen Beitrag. Mein persönlicher Eindruck ist sehr sehr ähnlich, für mich besonders in der weitere unterschwellige ‚Ehrabschneidung‘ gegenüber Gustl durch die ZEIT.

    Daher bleibt m M n unsere Hauptaufgabe hier, die drei von Ihnen gestellten Fragen:

    „ Wer hat bei den Verlagen interveniert? 
    Wer hat den Duktus der Artikel vorgegeben? 
    War es dieselbe Person, die auch schon vorher bei Medien wie dem ZDF oder dem BR interveniert hat oder es versucht hat? „

    an die Redaktionen im jeweils persönlichen ‚Einzugsbereich‘ immer wieder zu stellen. Die Medien die sich in diesem Skandalfall prostituiert haben, dürfen keine Ruhe bekommen, bei der Annahme es hätte keiner gemerkt.

    So meine Meinung

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    • F. Fischer schreibt:

      Lieber BB7,
      Es gab dazu um 21:21 Uhr ein Update des Artikels, s.o.

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      • BB7 schreibt:

        Die mehr als „vage“ Bezeichnung Prof. „K“. beruhigt mich aber in ‚keinster‘ weise. Wer soll das sein? Welche Funktion hat ‚K‘? ??? wie stark ist die Instrumentalisierung der Psychiatrie? durch welche ‚interessierten‘ Kreise? ???

        An anderer Stelle wurde (wieder) geäußert das:

        „Gustl Mollath hatte noch Glück im Unglück: Im Gegensatz zu vielen Leidensgenossen wurde er, so weit bekannt ist, nicht mit persönlichkeitszerstörenden psychiatrischen Drogen und Elektroschocks zwangsbehandelt. Hätte man ihn wie viele andere zwangsweise mit Neuroleptika vollgepumpt, wäre er jetzt in Folge der sogenannten Nebenwirkungen dieser Drogen nur noch ein sabberndes Wrack.“

        dabei denke ich dann an Interviews mit Gabriel oder Schindler von der SPD und frage mich immer mehr, wer da wen wofür benutzt? In Folge der Causa ‚Mollath‘ tun sich wirkliche „ABGRÜNDE“ auf.

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      • F. Fischer schreibt:

        @BB7

        Ich würde nicht direkt von einer Instrumentalisierung der Psychiatrie sprechen. Dr. Simmerl bspw. hat offensichtlich seinen Job gut gemacht, wurde aber von Prof. Kröber „überstimmt“.

        Dass nun der Hinweis gegeben wurde, dass die schon sehr frühen Vermutungen gerade in Bezug auf den Artikel von Frau Rückert in Verbindung mit Prof. K. zutreffen, wirft ganz konkrete Fragen auf.
        Von wem wurde Prof. K. instrumentalisiert?
        Wie wird das in dem besagten Artikel sichtbar?
        Welchen Einfluss hatte u.a. dieser Artikel und was bedeuten diese Tatsache und die Einflussnahme von Prof. K. für den Fall Mollath an sich?

        Ich finde das schon sehr bemerkenswert.

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  6. Konstantin schreibt:

    Enttarnt!
    Das ist der Stoff der derzeit in der Bayerischen Justiz und der politischen Staatsverwaltung absolut in ist. Mediziner und Gutachter sollen auch ganz wild danach sein.
    Komisch, eingentlich bräuchten sie das in Bayern überhaupt nicht, dass soll es dort schon mit der Muttermilch geben. 😉

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  7. Fotobiene schreibt:

    Vielen Dank, F. Fischer für diesen schönen Überblick und Deine Gefühle, die ich teile.
    Allerdings ist meine Gesamtschau etwas positiver, weil ich das Internet mit Blogs wie diesen, von Gabriele Wolff, Oliver García und anderen, samt ihrer Kommentatoren – wie DIR! – für wichtiger halte als die offiziellen Medien.
    Meine Enttäuschung/Wut über die Medien hält sich deswegen in Grenzen, weil ich denke verstanden zu haben, wie sie funktionieren.

    Ist Dir schon mal aufgefallen, wie oft sich Pressemeldungen auf „Kreise“ beziehen? Wenn sie das offiziell machen, ist es wenigstens ehrlich!
    Was müssen Medien tun, um Informationen aus den jeweiligen „Kreisen“ zu bekommen? Genau. Sie müssen entsprechend berichten, sonst sind sie raus aus diesen Kreisen.
    GAR NICHT zu berichten, wenn man schon nicht „entsprechend“ berichten will, ist alles, was man tun kann, um diese Kreise nicht zu verlieren…
    Oder man gehört anderen „Kreisen“ an, von denen man andere Informationen bekommt. Ganz ohne „Kreise“ geht bei den offiziellen Medien nichts, auch bei SZ oder NN nicht, machen wir uns nichts vor!

    Zuletzt ist mir das klar geworden bei der Lektüre des Buches „Nach Lektüre vernichten“ von Stefanie Waske (s. auch http://www.zeit.de/2012/49/Spionage-CDU-CSU-Willy-Brandt ). Einen geheimen Nachrichtendienst (mit Verbindungen zu Geheimdiensten und deren (Doppel-)Agenten) der CDU-CSU gibt es ganz sicher heute noch, andere politische Richtungen haben dasselbe, Wirtschaftsmächtige ebenso („Lobby“)…

    Demokratie ist kein Zufall. 🙂

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    • Fotobiene schreibt:

      Dein Update aus „Insider-Kreisen“ ist im Zusammenhang mit meinem letzten Beitrag ein SCHERZ, JA?!?! 😉

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      • F. Fischer schreibt:

        Liebe Fotobiene,
        Nein, das sollte kein Scherz sein.

        Zu Deinem Kommentar davor:
        Deine Meinung, dass die Presseorgane Verbindungen zu „Kreisen“ haben, dass dort auch ein „quid pro quo“ stattfindet, ist den meisten bekannt und ein „offenes Geheimnis“, ich glaube es wurde in einem der von Dir aufgeführten Blogs schon mal in Kommentaren thematisiert.
        Die besagten Blogs haben sich, wie ich in dem Artikel auch schreibe, sehr gut entwickelt und bieten für den Kreis der ernsthaft Interessierten und Unterstützer sehr viel Verständnis der vorhandenen Fakten und neuesten Entwicklungen und haben dadurch eine wichtige Stellung.

        Die großen Entwicklungen beeinflussen diese Blogs aber kaum, sie repräsentieren eine gut informierte Minorität, die maßgeblichen Entscheidungen in Justiz oder Politik werden durch ein Zusammenspiel von Verteidigung, „Leaks“ und Medien beeinflusst. Die Blogs haben einen ergänzenden oder unterstützenden Stellenwert.

        Man muss sagen, dass das primäre Ziel von Herr Mollath in nicht weiter Ferne erscheint, seine Freiheit. Auch wenn ich mich sehr darüber freue, kann ich das nach allem, was passiert ist, aber auch erst glauben, wenn er tatsächlich die Klinik verlässt. Dass im WA behauptet wird, eine neue HV können theoretisch wieder in einem Maßregelvollzug enden und deshalb sei eine kurzfristige Entlassung nicht zu empfehlen, zeigt, dass man sich „alle Optionen offen lässt“.

        Ein weiteres wichtiges Ziel von Herr Mollath ist die Rehabilitätion, die Aufdeckung seiner Ungefährlichkeit und seiner geistigen Gesundheit, vor allem, dass dies niemals anders war, dass er also Opfer einer Intrige wurde, was ja eigentlich offensichtlich ist, aber keine von allen Seiten anerkannte Sache ist. Die wahren Hintergründe sollen weiter verdeckt bleiben, so weit es eben geht.

        Während der Intrige gegen Herr Mollath, die sich bis heute durchzieht, kam es zu einer Reihe von offensichtlichen Manipulationen.
        In der Zeit von 2003-2006 wurden offensichtlich manipuliert: Attest, Urteil, Steuerfahndung/Verfolgung der Schwarzgeldvorwürfe, psychiatrische Gutachten.
        2007 waren die Chancen, dass Herr Mollath frei kommt, besser denn je, denn ein Dr. Simmerl attestierte ihm weitgehende geistige Gesundheit und vor allem Ungefährlichkeit, eine Richterin sah die Grundlage, den Vollzug zu beenden. Dies wurde maßgeblich von Prof. Kröber 2008 verhindert.

        Diese ganzen Manipulationen konnten bisher nicht bewiesen werden, diese werden geschützt, das sieht man auch im WA. Nur die „Notiz-Brixner“ wurde geleakt und belegt eine Manipulation, nur diese Notiz fand nicht mehr den Weg in den WA. Diese Tatsache soll also auch möglichst verdeckt werden. Eine Manipulatorin, ehem. Frau Mollath, wurde bewusst offenbart, sie ist aber auch nicht „relevant“.
        Dies ist „geschickt“, denn mit den Mainpulationen (Attest/Behauptung einer geistigen Krankheit) könnte man alle weiteren Entwicklungen erklären, wenn man das so will.
        Ohne „Leaks“ werden die Blogger, Kommentatoren oder Medien, die Manipulationen nicht beweisen können, weitere Manipulatoren werden nicht bloßgestellt.

        Manipulationen zogen sich auch nach der breiten öffentlichen Wahrnehmung Ende 2012 weiter, wurden aber durch eine weitere Dimension massiv erweitert, die Manipulation der Medien, was auch einen maßgeblichen Einfluss auf den Fall hatte. Auch wenn die Wiederaufnahme des Falls nicht mehr ganz aufgehalten werden konnte, so hat die Manipulation dafür gesorgt, dass das Medienecho und damit das breite öffentliche Interesse eingedämmt wurde, und somit die anderen Manipulationen unter weniger Beobachtung oder Aufmerksamkeit weiter betrieben werden konnten.

        Auch die Manipulatoren in dieser Dimension sind genauso Teil des gleichen Skandals wie die Manipulation der Steuerfahndung.

        Wenn man dort Namen nennen kann, wie den eines „Prof. K.“, von dem klar ist, wer gemeint ist, wenn dort Evidenz gesteigert wurde, dann ist dies ein Ansatzpunkt, eine Dimension der Manipulation tatsächlich zu entblößen.

        Dies war der Ansatz für meinen Artikel.

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      • Fotobiene schreibt:

        @ F. Fischer

        Ich verstehe nicht wirklich, wieso Du Deine Zeit und Kraft dafür aufwendest, etwas zu zeigen, was sowieso bekannt ist, wie Du selbst sagst, nämlich, daß die Medien manipuliert sind. Dafür gibt es ja noch viel prägnantere Beispiele als nun ausgerechnet der „Fall Mollath“.

        Verstehe das nicht als Kritik an Deinen Inhalten, bitte, das ist ja alles richtig, was Du schreibst.
        Aber was ist gerade Dein Ziel dabei?
        Ich würde es gerne verstehen.

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        • kranich05 schreibt:

          Fotobiene, ich will nicht für F. Fischer reden, aber meinst Du nicht, daß es auch bei den Pressemanipulationen darum geht, möglichst auch einzelnen Akteuren auf die Spur zu kommen? Deshalb nämlich, weil sie, so die Vermutung, in Netzwerken arbeiten.
          Gruß

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          • Fotobiene schreibt:

            @ Opa Kranich

            Natürlich ist das auch interessant, aber das Thema, das er da anpackt, ist noch viel komplizierter und größer als der „kleine“ „Fall Mollath“. Ich persönlich halte es – bei aller Sympathie für das Thema und auch Wichtigkeit insgesamt – für vergebene Kraft, gerade HIER dieser großen Frage nachforschen zu wollen. Es wäre ein ganz eigenes, das vom anderen Ende her analysiert werden müßte, nämlich: Bei welchen Fragen manipulieren welche Medien in welche Richtung?
            Für eine solche Analyse wäre unser Fall nur ein Beispiel von Zehntausenden.
            Ich denke darum, daß es sinnlos ist, breite Medienmanipulation nun ausgerechnet an unserem Fall finden zu wollen, da gibt es mehr und besseres Material.
            Für meinen persönliches Gefühl verschwendet sich F. Fischer hier, er könnte bei Konzentration auf unseren kleinen Fall seine Recherche-Fähigkeiten möglicherweise produktiver einsetzen, wenn er sich nicht von der – zweifellos vorhandenen – großen Sause ablenken ließe, die eher eine Lebensaufgabe ist und andere Ansätze verlangt…

            @ F. Fischer

            Sorry für das Reden über Dich, gerade. Ich weiß ja, daß Du es liest und es ist daher genauso an Dich adressiert, auch wenn es grammatisch nicht so ist…. du verstehst….

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      • F. Fischer schreibt:

        @Fotobiene
        Um das mal deutlich zu sagen, ich habe nicht mein Briefmarken-Sammeln gegen spannenderes Skandal-Jagen eingetauscht. Ich wurde vom Schicksal Gustl Mollaths erschreckt und investiere deshalb Zeit und Kraft. Der Medienskandal liegt mir schwer im Magen, ich möchte wissen, welche Namen dahinter stecken, wie bei allen anderen Manipulationen in diesem Fall auch. Deshalb schreibe ich darüber.
        Ich wollte nicht den tollsten Medienskandal suchen oder die Gesamtschau der Netzwerke deutscher Medien aufmalen.

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  8. Nobbse schreibt:

    Danke für die Zusammenfassung des Presseskandals. Als letztes Tüpfelchen auf dem i sollten sie noch das Interview von Telepolis (Marcus Klöckner) mit Frau Merk am 18.12.2012 ergänzen, in dem die Justizministerin, die in den Tagen kurz vorher noch nie den Überblick zu haben schien, plötzlich so deutlich und exakt die Medien nennen konnte, die ihr zupass kamen:

    [url]http://www.heise.de/tp/artikel/38/38228/1.html[/url]

    Merk: „… Aus dieser einseitigen Berichterstattung einiger Medien resultiert das Problem. Dass es auch besonnene Medien gibt, die den Fall Mollath objektiv sehen, statt Klischees zu bedienen, können Sie übrigens dem Spiegel vom 17. Dezember sowie der Zeit und Spiegel Online vom 13. Dezember entnehmen, um nur einige Beispiele zu nennen. „

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    • kranich05 schreibt:

      Aufschlußreich war für mich dabei besonders das Agieren der Medienhure Markwort.

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      • Arne schreibt:

        Er hat angeblich recherchiert und hat dennoch sogar mehr Blödsinn geredet als Herr Herrmann. Sein KZ und Mollath ist Verschwörungsanhänger blabla ist unerträglich.
        Fakten Fakten Fakten – das war einmal.

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      • BB7 schreibt:

        @ kranich
        ich sprach von Medien, die sich prostituiert haben – und Sie nennen Markwort zutreffend! Medienhure, – jungejunge, – mit dem Thema sind wir in diesem Land auch noch nicht fertig!

        @ F. Fischer.
        oK. „Instrumentalisierung der Psychiatrie“ ist zu pauschal, – aber „Prof.-K.“ ist mir deutlich zu anonym!
        Da steckt mehr hinter, sowas kann auch ein prominenter Prof. nicht allein. Damit sind wir wieder bei den ‚Kreisen‘.

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      • Rueckgrat schreibt:

        Lieber Helmut,
        bei deinen zahlreichen, tiefschürfenden journalistischen Recherchen hast du sicherlich auch in deinem Gespräch mit dem Vorstand der HVB den Inhalt der Schreiben von Gustl Mollath z.B. vom 12.08.2002

        „Das Problem begann anfang der 90 iger Jahre.“ … „Deutsche Anleger übertrugen Vermögenswerte, von der deutschen Hypobank, zur schweizer AKB.“ … „Etliche Kollegn meiner Frau handeln genauso“. …

        oder vom 09.12.2003
        „Es reißten Representanten Dieser AKB zu den wichtigsten Filialen der Hypo. Vorher hatten Berater, wie meine Frau, auf Anweisung der Firmenleitung, geldverschiebungswillige Kunden festgestellt“ … „Die Abwicklung erfolgte in Deutschland wie z.B. in Nürnberg“ … „Es wurde auf Anweisung der Hypo Bank München Geschäftsleitung“ … „Im Oktober 1996 gab es dann eine tolle Reise nach Zürich. Mit Fortbildungsprogramm für die Besten (meint umsatzstärlksten Vermögensüberleiter der Hypo Bank Deutschland“

        kritisch thematisiert. Deshalb hat der Vorstand dir explizit auch bestätigt, dass sein Bankinstitut hinsichtlich der von seinem Bankinstitut organisierten Geldtransfers seiner Kunden auf die Nummernkonten seiner Tochtergesellschaft in der Schweiz glücklicherweise keinen Revisionsbericht anfertigen musste. Die Übertragung von „schweizerischen“ Kundengelder auf ein konzernfremdes Bankinstitut durch die eigenen Mitarbeiter ist allerdings schon ein starkes Stück. Bei diesen Summen lohnte es sich durchaus einmal 98 Prüfertage zu investieren, um diesem sittenwidrigen Verhalten Einhalt zu gebieten!

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    • Fotobiene schreibt:

      @ Peter

      Das ist ja wirklich klasse, Markwort at his best! Zum Auf-den-Tisch-Kotzen!
      Der Innenminister irgendwo zwischen Wie-stopp-ich-den-Idioten und Ich-will-hier-raus. Aber in der Sache schon sehr deutlich, der Mann, deutlicher als seine Kollegin Merk, Moral und so!

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  9. Breitenbach schreibt:

    Wa­rum wer­de ich das Ge­fühl nicht los, daß in dem »Schwarz­geld« der Schlüs­sel liegt?

    Um sich mal »von hin­ten« an die von M. an­ge­zeig­ten pe­ku­niä­ren Bank­ma­nö­ver her­an­zu­pir­schen, könn­te man mit Mon­ty Py­thon fra­gen: »Was ha­ben uns die Rö­mer ei­gent­lich ge­bracht?«

    Na, je­den­falls nicht nur die Vor­läu­fer mo­der­ner Au­to­bah­nen, die heu­te un­ter den se­hen­den Au­gen der Ver­kehrs­wacht suk­zes­siv zer­bröckeln. Aste­rix-Le­ser wer­den sich er­in­nern: Da­mals gab es auch noch Le­gio­nen, Ko­hor­ten, Ma­ni­peln, Zen­tu­rien. Das war nicht schon im­mer so, doch an kei­nem Tag »so wun­der­schön wie heu­te« – näm­lich wun­der­schön teu­er. Und d a s ko­stet Steu­er.

    Rich­tig kom­pli­ziert wird die Fra­ge, ob es po­li­tisch nun »rechts« oder »links« ist, Schwarz­geld an­zu­zei­gen, doch brau­chen wir sie für un­se­re Zwecke nicht zu lö­sen. Fakt ist, daß die Pres­se in je­dem an­de­ren Fall als dem hier ein­zig re­le­van­ten Fall M. wie wild da­hin­ter her ist. Doch hier nun ge­ra­de nicht.

    Im Fal­le je­nes zu­rück­ge­tre­ten wor­de­nen ober­sten deut­schen Bü­ro­kra­ten, von dem vor sei­nem Auf­stieg nur das Tat­too sei­ner Frau be­kannt war, ver­hielt es sich ko­mi­scher Wei­se um­ge­kehrt. Die BILD, so stell­te sich n a c h sei­nem un­frei­wil­li­gen Ab­gang her­aus, die hier zum er­sten Mal nicht sel­ber Schlag­zei­len mach­te, son­dern für die »Kon­kur­renz« den »In­for­man­ten« spiel­te; die BILD hat über je­den Pro­mi­nen­ten z w e i Schub­la­den, die je nach Gu­sto bzw. »Be­darf« ge­öff­net wer­den kön­nen.

    Als Schluß­fol­ge­rung da­raus ei­ne Ar­beits­hy­po­the­se ab­zu­lei­ten, soll­te ei­nem Or­ga­ni­sa­tions­so­zio­lo­gen nicht schwer fal­len. Denn es stellt sich die auf­dring­li­che Fra­ge: Wird ein so­zu­sa­gen »weißes Blatt« resp. ein un­be­schol­te­ner Mensch an sen­si­ble Schalt­stel­len d i e s e r Ge­sell­schaft vor­drin­gen kön­nen, oder wä­re dies nicht viel zu »ge­fähr­lich«, da ihm im Un­bot­mäßig­keits­fall nie­mand et­was an­ha­ben könn­te?

    Nun dre­hen wir den Spieß ein­mal her­um, wie es sich bei der feh­len­den »Nach­fra­ge« an ei­ner wei­te­ren »Schwar­geld«-»Af­fä­re« eben auf­drängt: Wa­rum muß­te die zwei­te (aus mei­ner Sicht: rech­te) Schub­la­de dies­mal ge­schlos­sen blei­ben?!?

    Und, schwupps, sind wir wie­der bei den Le­gio­nen, Ko­hor­ten et ce­te­ra von vor­hin an­ge­langt …

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  10. F. Fischer schreibt:

    @Breitenbach

    Der Haupthintergrund ist natürlich das Schwarzgeld. Frau Mollath könnte ja noch zusätzlich durch Rachegedanken getrieben worden sein, ihr neuer Partner war vielleicht auch emotional „belastet“.
    Bei allen weiteren Kreisen kann ausschließlich das Schwarzgeld ein Rolle gespielt haben, oder das Schwarzgeld eines Vorgesetzten, eines Freundes o.ä.
    Dass Schwarzgeld ein Leckerbissen für die Medien gewesen wäre, ist klar, mal abgesehen von den anderen skandalträchtigen Begleitumständen.
    Die HVB/Schwarzgeldgeschichte wurde aber nie gezielt von den Medien angegangen, was dafür spricht, dass eine gewisse Beeinflussung der Medien schon sehr früh dahin gewirkt haben muss und nicht erst mit dem „Showdown“ am 13./14.12.2012.
    Mir war auch schon mal zu Ohren gekommen, dass es Einflussnahme oder Versuche der Einflussnahme in die Verlagsredaktionen zu dem Fall M. gegeben haben soll.
    So vermute ich, dass es mindestens zwei Kanäle gab: Die Einflussnahme von Herr X (Könnte ein ehemaliger Finanzminister o.ä. gewesen sein), der das Schwarzgeldthema in dem konkreten Fall von Herrn M. weitestgehend aus der Presse herausgehalten hat und z.B. ein Prof. K., der die breite Solidarisierung mit einem Justiz- oder genauer auch Psychiatrieopfer eindämmen sollte.

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  11. Menschenrechtler schreibt:

    Zu den Medien gehört auch das angekündigte Buch über den Justiz-Psychiatrie-Polit-Skandal im
    Fall Mollath vom Droemer-Knauer-Verlag (verfasst von Ritzer und Kasparowitsch?). Ich wollte
    es mir in einer Buchhandlung bestellen und ich wurde informiert, dass dieses Buch nicht herausge-
    kommen ist bzw. (vermutlich aus rechtlichen Gründen) der Verkauf gestoppt wurde ! Ist diese
    Information richtig? Wer kann Genaueres in den Blog stellen?

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  12. F. Fischer schreibt:

    Interessant ist zu den „zwei Kanälen“ ist auch die Berichterstattung der SZ, da dort Przybilla und Ritzer maßgeblich von Anfang an bis heute berichteten:
    Am 13.11.2012 war der Fall Mollath, wenn es auch um die HVB ging, in dem Ressort „Wirtschaft“ aufgehangen:
    „Der Mann, der zu viel wusste“
    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/fall-mollath-und-hypo-vereinsbank-der-mann-der-zu-viel-wusste-1.1521550
    In diesem Artikel ging es aber auch um Gutachten etc.

    Am 21.11.2012 gibt es den SZ Artikel zum Fall Mollath „Das Schweigen der Bänker“, dort geht noch tiefer in die Thematik der HVB („Die Spuren führen ganz nach oben in die Konzernspitze“):
    http://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-mollath-das-schweigen-der-banker-1.1529677
    Dieser Artikel wird aber in das lokale und weniger präsente Ressort „Bayern“ aufgehangen und nicht mehr in das Wirtschaftsressort.

    Dafür erscheint am 29.11.2012 um 4:52 Uhr ein Artikel „Vorwurf der Steuerhinterziehung: Schlag gegen die Hypo-Vereinsbank“ im Wirtschaftsressort:
    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/vorwurf-der-steuerhinterziehung-im-grossen-stil-schlag-gegen-die-hypo-vereinsbank-1.1536086
    Eine „Brücke“ zu dem Fall Mollath wird nicht geschlagen. Der HVB-Bericht im Fall Mollath enthält offiziell keine Hinweise auf Steuerhinterziehung, Mollaths Anzeigen sowieso nicht.
    Gewisse Parallelen wären eindeutig erkennbar, wenn man sich den letzten Absatz dieses Artikels ansieht:
    „Die Praxis sei 2008 gestoppt worden, von den betroffenen Mitarbeitern habe man sich getrennt. Auf die Frage, auf welcher Stufe die Mitarbeiter gearbeitet hätten, sagt ein hochrangiger Manager: „Fünf bis sechs Hierarchie-Ebenen unter Theodor Weimer.“ Weimer, das ist der HVB-Chef. Und noch etwas ist zu hören. Der Fall liege „in der Grauzone zwischen Steueroptimierung und Steuerhinterziehung“.“
    Dieser SZ Artikel ist exklusiv, Spiegel verweist in seiner Berichterstattung auf den SZ-Artikel. Die SZ beschreibt die Razzia en detail. Auch den späteren Untersuchungsbericht im Februar 2013 erhält die SZ exklusiv, Spiegel und Welt verweisen wieder auf die SZ.
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/untersuchungsbericht-offenbart-steuerbetrug-bei-hypovereinsbank-a-884419.html

    Meine These: Zwischen dem 13.11.2012 und dem 21.11.2012 ist Herr X. an das Wirtschaftsressort der SZ herangetreten. Es wurde vorgeschlagen, dass die HVB-/Schwarzgeld-Berichte im Fall Mollath zurückgefahren werden. Im Gegenzug werden Exklusivinformationen und -unterlagen für die bevorstehende, groß angelegte HVB-Razzia und Steuerprüfung versprochen.

    Przybilla und Ritzer berichten weiter im Fall Mollath aber nicht mehr sehr in der Stoßrichtung der HVB und nur noch im „Bayern“ Ressort.

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    • Menschenrechtler schreibt:

      @F. Fischer
      Im überregionalen p o l i t i s c h e n Teil der Süddeutschen Zeitung wurde m.E. nur zweimal in f ü n f Monaten durch einen Leitartikel von Heribert Prantl vom 27.Nov.2012 „Der dunkle Ort des Rechts“ und am 3. Dez. 2012 von Herr Przybilla und Herrn Ritzer mit dem Titel „Der verräumte Mann“über das unmenschliche Vorgehen
      gegen Herrn Mollath berichtet. Die kontinuierliche Berichterstattung erfolgte bis auf die
      genannten Artikel und zwei, drei Berichte im Wirtschaftsteil , ausschließlich ! im Bayernteil, der überregional nicht gelesen wird. Ich habe mich brieflich an den mir an sich sehr geschätzten Heribert Prantl gewandt und moniert, dass über die laut Herrn Schlötterer größte Staatsaffäre nach der Spiegelaffäre nicht angemessen in der überregional wichtigen SZ berichtet wird und……enttäuschenderweise k e i n e Antwort erhalten. Es ist offensichtlich, dass auch von der Süddeutschen Zeitung aus verschiedenen Gründen das Justizversagen und dieser Politikskandal auf Bayern begrenzt werden soll. Heribert Prantl wurde wegen des engagierten Artikels indirekt von der Justiz (Nerlich ?) kritisiert. Heribert Prantl hat den Paragraphen 63 des Strafgesetzbuches als „Dunklen Ort des Rechts“ bezeichnet.
      Offensichtlich fühlten sich die nicht r e c h t s c h a f f e n e n Justizvertreter von der sehr
      differenzierten und berechtigten Justizkritik angesprochen.

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      • kranich05 schreibt:

        @ Menschenrechler,
        Ihre Beobachtung und Information finde ich enorm wichtig. Der Skandal konnte in Bayern nicht unter der Decke gehalten werden. Er wird aber konsequent als NICHT-BRD-SKANDAL gesteuert, der er aber ist (Steuerfahnder Hessen, HRE, Rüstungsexport).

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      • F. Fischer schreibt:

        @kranich05,menschenrechtler
        Ich gebe Euch recht, dass dies als ein überregionaler Skandal hätte behandelt werden müssen. Gerade die Kombination HVB/Schwarzgeld/Zurückhalten des Revisionsberichtes war prädestiniert, aus dem Skandal hervorgehoben zu werden und im Wirtschaftsteil aufgearbeitet zu werden. Die Redaktiontionen wären sicherlich auch nicht zimperlich gewesen, auf Grundlage der erwähnten Geldwäsche etc. im Revisionsbericht, diese hervorzuheben und nicht auf die Spitzfindigkeiten einer Frau Merk zu hören.
        Das hätte aber zur Folge gehabt, dass die Deutungshoheit über den Inhalt des Berichtes und damit ein wichtiger Faktor in der „Behandlung“ dieses Falls nicht mehr in den Händen von Frau Merk & Co gelegen hätte. Immerhin übernahm selbst der WA der StA diese Deutung.
        Auch dass die Ermittlungen, Anzeigen und Selbstanzeigen, welche nun offensichtlich im Hintergrund stattfinden (?) / stattgefunden haben (? Ich weiß es nicht genau.), keine Erwähnung in dem Wirtschftsteil gefunden haben, lässt mich vermuten, dass in diesem Ressort eine gewisse Einflussnahme stattgefunden hat.

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  13. Breitenbach schreibt:

    stringa schrieb am:
    22. Januar 2013 um 11:09

    »Die oberen Zehntausend eines kleinen Ortes oder einer kleinen oder mittleren Stadt kennen sich alle untereinander und haben je nach Interessenlage auch denselben Steuerberater, d.h. ich denke, 2 – 3 Steuerberater und nochmal 2 -3 Finanzberater reichen da schon aus.«

    kranich05 antwortete am:
    22. Januar 2013 um 11:17
    »Einverstanden.
    Doch einen Arzt des Vertrauens oder – je nach Gusto – Wellnessberater oder Golflehrer oder GeistheilerIn sollte man/frau nicht vergessen.«
    Die Her­stel­lung ei­ner ge­die­ge­nen und »ge­müt­li­chen« At­mo­sphä­re für lo­ka­le Ab­spra­chen und al­te Ver­bin­dun­gen (»An­gel­sach­sen«, gröööööhl!) schön und gut … Das reicht je­doch nie und nim­mer zu ei­ner wie auf newsandbuy.de nach­ge­wie­se­nen S t e u e ­r u n g der »Be­richt­er­stat­tungs«-Ten­denz von SPIEGEL und ZEIT aus!! Hier müs­sen (min­de­stens) staat­liche Häh­ne ge­öff­net wor­den sein (wahr­schein­lich eher über­staat­li­che).
    Trotz aus­ge­blie­be­nen Eklats bei der steu­er­li­chen Über­prü­fung kön­nen Ak­tien­ge­schäf­te kaum mit der von M. ge­nann­ten Sum­me (750 000 DM) in Ver­bin­dung ste­hen.
    Wo­mit wur­de die­se Sum­me »schwarz« ver­dient? (Und man kann wohl nicht zu Un­recht ver­muten, daß es sich da­bei nur um eine Char­ge ei­ner noch im­mer flo­rie­ren­den Ge­schäfts­be­zie­hung ge­han­delt ha­ben könn­te.)
    Herr F. Fischer brach­te je­nen Link: http://databot.ch/shab/2223694.html
    Ich bringe mal die­sen (man be­ach­te auch die Hoch­glanz­pho­tos!): http://de.wikipedia.org/wiki/Diehl_Defence
    Pro­duk­te, mit de­nen or­dent­lich Geld ver­dient wird; Pro­duk­te, de­ren Han­del zu­dem nicht oh­ne staat­li­che Rücken­deckung funk­tio­niert.
    Mo­men­tan sind ja al­le Blicke auf Sy­rien ge­rich­tet. In der Tür­kei steht nicht al­lein das ste­hen­de Bun­des­heer in der War­te­schlei­fe. Man fragt sich auch, wer der dort in­fil­trier­ten Söld­ner­ar­mee (»Re­bel­len«) ih­re hoch­mo­der­ne Aus­rü­stung lie­fert.
    Wer es raus­be­kommt, kommt zum Dank ge­wiß nicht in die Klap­se, son­dern wird mit Sui­zid zu käm­pfen ha­ben!
    Doch viel­leicht mel­det sich ja doch noch ein ech­ter In­si­der aus dem Sumpf …

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  14. vovlo schreibt:

    Vieleicht ist Prof.K. auch nur etwas nervös, weil ein weiteres Wiederaufnahmeverfahren droht?
    http://www.ulvi-kulac.de/gutachter.html
    Ulvi. ist in Bayreuth, wo wir wieder bei Herrn Leipziger wären.

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  15. Rueckgrat schreibt:

    … oder Prof. K. hat sich in Berlin mit Frau Angelika W.
    http://www.wildebilder.com/pages/woerthmueller.html
    abgestimmt, die nach ihrem Abitur am Nürnberger Sigena-Gmynasium
    http://stayfriends.t-online.de/Personen/Nuernberg/Angelika-Woerthmueller-P-F16QG-P
    erste journalistische Erfahrungen bei den Nürnberger Nachrichten sammelte und teilweise die gleichen medialen Themen bedient wie z.B. Sabine Rückert …
    http://www.vaeterfuerkinder.de/vfkn04.htm

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  16. richard albrecht schreibt:

    Guten Tag @ F. Fischer,

    nur wenige knappe Bemerkungen. Ob diese nützlich sind oder nicht mögen Sie selbst entscheiden:

    Wie erinnerlich pädierten Sie schon vor zwei Monaten für´n „mindmap tool“ https://opablog.net/2013/01/26/der-fall-gustl-mollath-politische-dimensionen-eines-deutschen-skandals-iv/

    Nun versuchten Sie eine Chronologie der Widersprüchlichkeit der angeblich aufklärerischen „Vierten Gewalt“ unterm Gesichtspunkt des Wendepunkts im sogenannten Skandal-„Fall Mollath“ https://opablog.net/2013/03/25/skandal-fall-mollath-zu-beginn-der-passionswoche/ bei angeblichen ganzdeutschen „quality papers“ ZEIT und SPON und stellten fest:

    „Ab dem 14.12.2012 waren drei relevante Medien, Spiegel, Zeit und FAZ, aus dem Spiel. Ein nennenswerter überregionaler politischer Druck durch die Medien konnte nicht mehr aufgebaut werden.“

    Ihre Beobachtung trifft m.E. zu. Sie wird sogar durchs berüchtige landesministerielle Vorwärtsverteidigungsinterview http://www.heise.de/tp/artikel/38/38228/1.html der Frau Dr.iur. M., die am 181212, fast schon auftrumpfend, auf ihr wohlgesonnene „besonnene Medien“ verwies, „die den Fall Mollath objektiv sehen, statt Klischees zu bedienen“ und dabei ausdrücklich „Spiegel vom 17. Dezember sowie Zeit und Spiegel Online vom 13. Dezember“ als „einige Beispiele“ nannte
    .
    Und jetzt beginnt ein reales Forschungsproblem, das ich mit Blick auf die doppelte Leitfrage – nämlich wie alles sowohl wirklich 2001/03 als auch justiziell 2003/05 anfing http://www.ein-buch-lesen.de/2013/03/das-kronzeugendrama-des-gustl-mollath.html – auch hatte: Das der fehlenden empirischen Fundierung bzw. der noch geheim gehaltenen Dokumente. Und da verlassen Sie den Pfad, der aus meiner [wissenschaftl.] Sicht derzeit vor allem mit der Formulierung später zu falsifizierenden Hypothesen weiterführt. Und fangen in m.E. unzulässig/gefährlicher Weise zu spekulieren an …

    Im Übrigen halte ich sowohl Dr Strates offensives Herangehen als Strafverteidiger als auch seine Öffentlichkeitsarbeit auch im zeitgeschichtlichen Sinn für richtungsweisend http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-StA-Augsburg-2013-03-26.pdf

    Mit bestem Gruß
    Richard Albrecht, 270313
    http://eingeifendes-denken.net

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    • F. Fischer schreibt:

      @Richard Albrecht

      Danke für Ihren Kommentar.

      Bzgl. wissenschaftl. Herangehen: Dies ist genau das Problem. In einer optimalen Welt hätte Politik/Justiz den Justiz-Skandal schon längst aufgeklärt. Wollen die aber nicht, deshalb muss Herr Strate anhand seiner Dokumente akribisch wühlen und bohren.
      Der Medien-Skandal ist evident, aber es gibt keine Dokumente, nur das Ergebnis. Deshalb habe ich in meinem Artikel auch nur Fragen gestellt. Das Update ist an uns so herangetragen worden. Das ist doch schon mal zwar kein Beweis, aber ein Hinweis. Die Spekulationen in meinen Kommentaren sind aber auch nicht unbegründet.
      Sollte ein Herangehen an meine Fragen anhand weiterer Fakten möglich sein, würde ich mich sehr freuen.

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    • H.Heine schreibt:

      Hallo

      Hier gibt es Hinweise auf das Übliche: Geheimakten der Staatsanwaltschaft und berufsrichterliche Verfahrensmanipulationen im „Fall“ Jugendpfarrer König Dresden http://www.jungewelt.de/2013/04-05/031.php

      Leider schade, daß der wichtige Text in diesem unerträglich-rechtsadvokatischen Juristikjargon abgefaßt ist, den kein Normalo so lesen will.

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  17. Deckname schreibt:

    Kurz nach Erscheinen dieses Artikels wurde uns aus gut informierten Insider-Kreisen folgendes zugespielt:
    Laut dieser Information sei der “Schlüssel” zu der “beschriebenen Sache” (Die “Gegenkampagne” vom 13./14.12.2012 und Folgen) eine Person, die “auf den Namen Prof. K.” höre.

    Wenn diese Information stimmt, sollte man ihre Bedeutung nicht unterschätzen. Zunächst, sie klingt plausibel: zumindest Frau Rückert würde auf einen entsprechenden Vorschlag von Prof. K. gerne eingehen; hat sie doch auch schon anderweitig euphorisch über ihn publiziert (http://www.zeit.de/2007/35/Kroeber-Gutachter). Auch verfügte Frau Rückert offenbar über Körpers Gutachten, als sie ihren Artikel schrieb. Es ist zwar theoretisch möglich, dass Prof. K. sich von anderen zu einem solchen Zweck – eine Medienkampagne zu inittieren – instrumentalisieren ließ, aber für sehr wahrscheinlich halte ich es nicht. Er ist eine „Kapazität“, „einer der gefragtesten Kriminialpsychiater Deutschlands“, wie Rückert schrieb, der macht sich nicht zum ausführenden Organ anderer. Wenn so jemand anregt, zum Fall Mollath „einiges richtigzustellen“, dann hört die Presse darauf. Aber einmal vorausgesetzt, er hat aus eigenem Antrieb gehandelt: was für ein Armutszeugnis! Der gefragteste Kriminalpsychiater Deutschlands hat nicht den Mumm, seine Meinung offen zu äußern, sondern versucht, hinterrücks die Öffentlichkeit zu manipulieren. Dahinter steht dann vermutlich, dass er sein kostbares Renomee davonschwimmern sieht, das ja auch im Fall Peggy gerade angekratzt wird; dass er nicht im Stande ist, die Realität wahrzunehmen und Selbstkritik zu üben, dass er sich für so grandios hält, dass es ihm zusteht, das dumme Volk zu manipulieren etc. – lauter Gründe, die es sehr bedenklich erscheinen lassen, dass so jemand „gefragtester Kriminalpsychiater Deutschlands“ ist. Man könnte befürchten, dass er bald selbst in einer der Institutionen landet, in die er Unschuldige so gerne verfrachtet, wenn so etwas denkbar wäre. Und wieviele Gustls und Ulvis säßen noch in der Psychiatrie auf Grund der Gutachten eines psychisch so angeschlagenen Menschen? Immer vorausgesetzt, die Information stimmt …

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    • Dian schreibt:

      Könnte es sein, dass die „Verschwörung“ hinter der Psychiatrie selber steckt? Für Antworten könnte helfen: http://www.szasz-texte.de/texte/mythos-geisteskrankheit.html

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    • F. Fischer schreibt:

      @Deckname
      Dass Prof. K. aus eigenem Antrieb etwas „richtigstellen“ wollte, wäre möglich. Betrachtet man seine bisherigen Äußerungen zu Herrn Mollath auch über den Kanal Frau Merk, so lässt das nicht darauf schließen. er wolle sein einmal gefälltes Urteil über ihn überdenken.
      Stellt sich aber anschließend immer noch die Frage, warum die Artikel am 13./14.12.2012 konzentriert in die gleiche Richtung gingen, wenn nur ein Prof. um sein Renomee fürchtete.
      Was die Glaubwürdigkeit des unter dem Update geschriebenen Hinweises anbetrifft, so ist diese vorhanden, enthält aber natürlich noch keinen ausreichend belastbaren Beweis.
      Auch wenn ich dies schon gehört hatte, wäre es Ihnen möglich, hier die Passage(n) aus dem Zeit-Artikel zu zitieren, die auf das Vorliegen des Gutachtens von Prof. Kröber hindeuten?

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    • Deckname schreibt:

      Vielen Dank für diesen Link, das ist erhellend was den Diensteifer von Rückert, Lakotta & co. angeht. Aber man muss doch auch eines positiv dagegen halten: Da hat jemand mit seinem Namen versucht, das blöde Volk zu manipulieren und viele, aber eben nicht alle Journalisten haben mitgemacht, jedoch das Volk ließ sich nicht manipulieren! Die Pressekampagne kann ja wohl als gescheitert gelten. Ein Lichtblick.

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    • Fotobiene schreibt:

      Ja, sehr passend, vielen Dank!
      Das funktioniert eben nicht nur in Bezug auf den „Fall Mollath“, und vermutlich auch nicht für diesen Fall spezifisch, sondern hat größere Hintergründe.
      Insofern finde ich es auch „vergebene Liebesmüh‘ „, gerade für den Fall spezifische Medien-Connections finden zu wollen.
      Aber natürlich kann ich mich irren.

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      • F. Fischer schreibt:

        Wenn einer der Gutachter von Gustl Mollath Einfluss auf Presseartikel, die Herrn Mollath diskreditieren, nimmt, dann ist das schon ziemlich spezifisch.

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      • Fotobiene schreibt:

        Die Frage ist, wie dieser sehr unspezifische Hinweis im Update gemeint ist.
        Hat K. „gewulfft“? Oder wurde er von der Presse befragt, hat geantwortet, und vor dem Hintergrund wurde dann geschrieben? Oder gehören sowohl K. als auch Redakteuere der besagten Blätter, denselben „Kreisen“ an, und bekommen daher dieselben Positionspapiere von denselben (dritten) Leuten?
        Wenn er „gewullft“ hätte, wäre das ein interessanter Punkt, der allerdings auch lediglich der Verteidigung des eigenen Ansehens dienen könnte.
        Daß „Zeit“ und „Spiegel“ das Thema so behandeln (bzw. eben nicht behandeln) ist ein Skandal unter inzwischen Hunderten, der mich einfach nicht mehr wundert.
        Es ist wichtig, das bekannt zu machen, damit niemand mehr diese Blätter kauft – hier stimme ich absolut zu!
        Daß es hier spezielle Einwirkungen außerhalb des (leider inzwischen) „Normalen“ gegeben habe, ist für mich auch aus dem Update noch nicht ersichtlich.

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      • F. Fischer schreibt:

        Ich denke, man kann annehmen, dass Medien gewisse Zweckverbindungen haben, dass die Justiz vielleicht nicht immer objektiv ist (Siehe z.B. Frau Wolff und das Thema “Opferabo”) und die Politik, naja, da muss man nicht annehmen, da weiß man.
        Dieser “Normalzustand” herrscht aber in keiner dieser Bereiche im Fall Mollath.
        Die Politik ist komplett einseitig und parteiisch, die Justiz folgt. Man kann aus juristischer Sicht inzwischen von einem Fall “Strate gegen den Staat Bayern” reden.
        Was ich mit meinem Artikel darstellen wollte, ist, dass auch im Bereich der Medien kein Zustand der “Normalmanipulation” herrscht. Ich denke in der beschriebenen Abfolge wurde klar, dass es am 14.12. sogar einen lauten Knall und viel Rauch gab, aber keinen sichtbaren Schützen. Es ist aber sicher, dass geschossen wurde.
        In dem juristischen/politischen Bereich gibt es den gleichen “Ausnahmezustand” oder inzwischen einen neue Art von Normalzustand: Alles verhindern, was verhindert werden kann. Die neue Lieblingsaussage aus diesem Bereich ist der Verweis auf die “Gewaltenteilung” oder “Unabhängigkeit der Gerichte”, ein perfider Sprachmissbrauch demokratischer Grundregeln, gerade erst in der Stellungnahme zur Ergänzung von RA Strate. Das, was in diesem Fall die Justiz oder Politk macht, ist die Immitation eines Rechtsstaates.
        Herr Mollath hat deshalb die “Medien” als seinen letzten Notanker betitelt, zurecht, s.o. Herr Garcia ging in seinem Artikel auf die Medien ein und äußerte seine Verwunderung, ohne weiter darauf einzugehen, das ist aber auch nicht sein Fokus.
        Die Wichtigkeit der Medien in diesem Fall ist denjenigen, die auch ansonsten Aufklärung verhindern wollen, ebenso bewusst wie Herrn Mollath. Es liegt geradzu auf der Hand, dass auch dort gehandelt werden musste, und das genauso wenig im “Normalbereich” wie in Sachen der juristischen Manipulation.
        Die Justizmanipulation hat natürlich den Fokus, aber die Medienmanipulation ist genauso extraordinär, zielgerichtet und von gleicher Motivation. Somit hat sie auch einen genaueren Blick verdient.

        Was K. anbetrifft, so deutet der Hinweis, den wir bekommen haben, auf eine aktive Rolle hin. Ich nehme diesen Hinweis ernst, so ernst, dass ich mir nicht die Frage stelle, was denn so im „Normalbereich“ von Medien liegt.
        Mein Grundinteresse liegt aber in der Begründung oben, nicht primär in dem Hinweis. Der Hinweis bedeutet nur, dass man in Richtung Prof. Kröber mal was genauer hinsehen könnte. Wie der Hinweis aber auch sagt, so kann dies nur ein „Schlüssel“ sein und nicht die Lösung. Aber auch im juristischen Bereich kommt man aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus, ohne zu wissen, wer da genau wem was sagt und warum, man wird nur immer wieder auf ein Neues mit juristischen Seltsamkeiten konfrontiert.

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        • Fotobiene schreibt:

          Ohje, ich meinte wirklich nicht, daß Du Dich in irgendeiner Weise rechtfertigen mußt, das war nie meine Intention!
          Vielleicht hast Du Recht, daß da noch irgendetwas passiert ist, das den „normalen“ Medien-Manipulations-Rahmen übersteigt. Ich sehe es noch nicht, aber das heißt ja nicht, daß es das nicht gab.

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      • F. Fischer schreibt:

        Das ist kein Problem. Macht doch Sinn, die eigene Meinung manchmal noch mal ausführlicher zu erklären, wenn Dinge noch unklar sind. Bedeutet natürlich nicht, dass Du meine Meinung übernehmen musst.
        Am Ende des Tages zählt ja auch nicht, ob man darüber unterschiedlich denkt, sondern was das für Herrn Mollath bedeutet.

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  18. vovlo schreibt:

    Zeitsprung in die 90er Jahre: der Briefträger und Hochstapler Gerd Postel machte seine Sache so gut, dass der sächsische Staatsminister ihn sogar zum Chefarzt für gerichtliche Psychiatrie in Arnsdorff bei Dresden erklärte.
    http://www.gert-postel.de/
    „Meine Gerichtsgutachten sind leider kein gutes Beispiel, um die These von den leicht zu täuschenden deutschen Richtern zu belegen. Denn meine Gutachten erfüllten die von den Professoren Leygraf und Kröber (auch zum eigenen Machterhalt) propagierten Mindesstandards für Schuldfähigkeits- und Prognosegutachten allemal. Das lag u.a. daran, daß sich in der Zschadrasser Klinikbibliothek ein Muttergutachten befand, das ich in Gliederung und Klarheit der Diktion mir immer wieder zum Vorbild nahm. Verfasser dieses Muttergutachtens war – wen wundert´s – Prof. Dr. Norbert Leygraf. Als ich aufflog, wurden alle meine Gutachtenfälle nachbegutachtet, ohne dass eine einzige Beurteilung geändert werden mußte. Es geht nämlich bei der Begutachterei weniger um die Einhaltung formaler Kriterien als um das untrügliche Gespür dafür, was die Zeitläufe gegenwärtig von den führenden Psychiatern des Landes erwarten.
    Dieses Gespür besitzt nicht jeder Psychiater, wohl aber Karl-Ludwig Kröber und Norbert Leygraf (und ich).“
    Gert Postel

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  19. Pingback: Marktkonforme und marktradikale Psychiatrie im Mollathskandal | opablog

  20. Andreas Wittmann schreibt:

    Tja, was mag die ZEIT bewegt haben (und natürlich auch SPON und Tagesspiegel), damals im Dezember?
    Der Erfolg der Kampagne war auf jeden Fall ein durchschlagender: Schaut man bei google trends muss man feststellen, dass die Anfragen zu „Mollath“ ihren Höhepunkt (100%) im November 12 hatten, bis Januar waren die Anfragen auf 34% gesunken. Nun, es geht bergauf, zurzeit (Teildaten März) 54%. Immerhin!
    Am 8.02.13 hatte mir ja Frau Blasberg auf meinen Leserbrief geschrieben: „Für uns ist es immer auch interessant, Rückmeldungen von Lesern zu erhalten, die eine gänzlich andere Auffassung haben als jene, die im Blatt vertreten wird. Wir haben Ihre inhaltliche Kritik zur Kenntnis genommen, auch wenn wir anderer Meinung bleiben. Ihre handwerklichen Vorwürfe hingegen weisen wir entschieden zurück.“
    Da war man sich bei der ZEIT also auch noch im Februar sicher, alles richtig -oder zumindest keine handweklichen Fehler- gemacht zu haben.
    Irgendwann wird aber aufkommen, wer warum Einfluss genommen hat. Ich bin mir sicher.
    Vorher gilt es aber, den Leitmedien Ihr Versagen – nein Ihr aktiv falsches Niedergeschreibe nicht durchgehen zu lassen. Deswegen noch eine Frage an Opa Kranich:
    Meine Beschwerde beim Presserat gegen den unseeligen ZEIT Artikel ist leider erstmal ins Leere gelaufen. Evtl. könnte ja hier im Opa-Blog noch eine Thread eröffnet werden, in dem gemeinsam an einer erneuten verbesserten Eingabe gearbeitet wird. Ich könnte beide Texte meiner Eingabe einstellen, die sich bislang aber nur gegen die ZEIT wendet. SPON, Spiegel und Tagesspiegel sind ja aber auch betroffen. Die „Schwarmintelligenz“ oder auch der Internet-Mob hatte ja schon eigentlich alles bemängelnswerte herausgearbeitet, so dass gemeinsam ein Hieb und Stichfester Text zur erneuten Beschwerde erarbeitet werden kann.

    Andi Wittmann

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    • kranich05 schreibt:

      „gemeinsam an einer erneuten verbesserten Eingabe gearbeitet wird. Ich könnte beide Texte meiner Eingabe einstellen…“ Gute Idee, finde ich. Den Thread mache ich hier gerne auf und hoffe dann auf viel „Schwarmintelligenz“.

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      • F. Fischer schreibt:

        Ich finde die Idee prinzipiell auch sehr gut.
        Nur was die ZEIT (und vermutlich auch SPON, etc.) anbetrifft, da glaube ich, dass die sich auch nicht anders äußern wird als alle anderen im Bereich der Justiz, Politik oder Psychiatrie, wenn man sie anklagt. Das Argumentieren gegen bestimmte Protagonisten hat sich als fast sinnlos herausgestellt, nur RA Strate hat im juristischen Bereich einen gewissen Einfluss, der so weit wie möglich zu verhindern versucht wird.
        Das gilt auch für die Medien. Ein paar Verlage oder auch nur Journalisten versuchen aber, sich durchzusetzen, wie Przybilla oder Ritzer innerhalb der SZ. Dort gab es heute einen Fokus auf die Zustände in Psychiatrien. Das ist ein vielversprechenderer Ansatz, da niemand direkt angegriffen wird, sondern ein allgemeineres Thema aufgemacht wird. Es wäre sehr gut, wenn sich dort etwas bewegen würde.
        In Bezug auf die Medien fände ich es nicht schlecht, an einer Aufstellung zu arbeiten, welche den Einfluss mit Daten (wie bzgl Google) unterstreicht und anschließend den direkten Kontakt zu Journalisten und Redaktionen zu suchen, die bereit sind, etwas über den Einfluss oder einfach deren subjektive Wahrnehmung zu erzählen. Ggf. kann man einige der unterstützenden Journalisten dazu überreden, ein Interview über deren Wahrnehmung der Medienberichterstattung zu diesem Fall zu geben. Damit könnte man vom allgemeinen Beobachten/Analysieren über die Einbindung von „Insidern“ aus den Verlagen oder Personen, die Kontakt in diesem Fall zu Medien hatten, bis zu Schlussfolgerungen schlagen.
        Ich wäre bereit, z.B. an Fragen für die schriftlichen Interviews zu arbeiten und die entsprechenden Personen zu kontaktieren.
        Ich würde mich dabei auf Personen konzentrieren, die eher „Pro-Mollath“, also objektiv, sind. Vielleicht sind aber auch Stellungnahmen wie der ZEIT oben von Dir, Andreas, oder der Frau Lakotta interessant, denn auch dort findet ein gewisses deutbares (wie Du machst) Statement statt. Vielleicht sollte man aber nicht anklagen, sondern neutral nach Argumenten fragen, die diese Personen selber als Motivation der Artikel definieren. Wenn auch dazu keine sinnvolle Stellungnahme stattfindet, ist dies eine noch vielsagendere Sache.
        Auch den Kontakt zur Opposition, Freie Wähler und Grüne, fände ich interessant, da auch dort natürlich eine Einbindung in die Berichterstattung stattfand und man auch dort Erkenntnisse gewinnen könnte.

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    • Fotobiene schreibt:

      @ Andi

      Google trends finde ich einen interessanten Hinweis.
      Hier sieht man, daß das Medieninteresse innerhalb eines Monats (Oktober-> November 2012) plötzlich von 2 auf 100 schnellte.
      Das war die Zeit, in der auch ich zu dem Fall stieß.
      Bis Dezember 2012 konnte das fast gehalten werden, dann wurde es für die meisten (nicht mich…) einfach uninteressant.
      Die Verläufe für Gauck, Wulff oder Guttenberg (um mal personenbezogene Skandale zu nennen) weisen ähnliche Peaks auf, da ist der Verlauf für Mollath momentan noch gut!!
      Eine spezielle Einfußnahme von irgendwem weist gerade Google trends erst recht nicht nach.
      Eine Negativ-Berichterstattung war bei den drei genannten Beispielen sicher dominierend (im Gegensatz zum Fall Mollath), eine solche allgemeine Statistik sagt also inhaltlich recht wenig… Viel interessanter wäre eine inhaltliche Analyse dieser Peaks – auch in den hier beispielhaft genannten Fällen. Ein Vergleich dieser Ergebnisse zur inhaltlichen Berichterstattung im Fall Mollath könnte eventuell Hinweise geben…. Bessere Beispiele als meine (z.B. den Banken-, Justiz- oder Psychatriesektor betreffend) sicher noch mehr… Aber das wäre eine Heidenarbeit……

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      • F. Fischer schreibt:

        „Bis Dezember 2012 konnte das fast gehalten werden, dann wurde es für die meisten (nicht mich…) einfach uninteressant.“

        Für mich auch nicht, aber Du triffst genau den Punkt. Ich denke, dass der Fall nicht prinzipiell uninteressant wurde, sondern aus der Berichterstattung im Dezember (noch rechtzeitig) herausgenommen wurde, so dass sich der durchschnittlich Interessierte nicht die Mühe machte, nachzuforschen oder andere Presseportale wahrnahm, in denen der Fall noch präsent war. Viele meiner Freunde war der Fall zu diesem Zeitpunkt zwar vielleicht schon mal zu Ohren gekommen, aber noch nicht wirklich als Skandal greifbar. Da liegt auch das Motiv.
        Der „Durchschnittsinformierte“ bewegt sich auf SPON o.ä., die „Fortgeschrittenen“ auf FAZ, Zeit, SZ o.ä.. Wenn dann nur noch die SZ dabei ist, dann reicht das nicht für ein nachhaltiges Interesse. Es ist auch erstmal nicht ausschlaggebend, ob ein Leser Interesse hat, sondern ob der Verlag Interesse hat, weil er glaubt bei dem Leser Interesse wecken zu können, z.B. durch einen Skandal. Da hatte und hat der Fall Mollath einiges zu bieten, wurde aber dennoch abrupt aus der Medienberichterstattung herausgenommen, was ihn von den von Dir angeführten „Skandalen“ unterscheidet.

        Deine Idee bzgl. qualitativer Analyse ist gut und ging mir die letzten Tage auch durch den Kopf, ich grübel aber noch bzgl des zu verwendenden „Tools“ für die beste Analyse dafür 😉
        Es wird aber wohl erst einmal auf Excel hinauslaufen, in dem ich ein „Clustering“ der Berichte in den Hauptmedien über die Zeitachse abbilde.

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      • F. Fischer schreibt:

        Eine Sache noch zu der Trends-Verlaufskurve zu Mollath.
        Ich denke, daran kann man ganz gut erkennen, dass zwei Maßnahmen die öffentliche Wahrnehmung auf ein unkritisches Maß gesenkt haben:
        Die Anordnung des WA am 30.11.2012
        Die Änderung oder Beendigung der Berichterstattung bis zum 14.12.

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      • F. Fischer schreibt:

        Interessant ist auch vor allem die Entwicklung von Googles „Regionales Interesse“ zu Mollath.
        Dort wurde das Interesse erst auf Bundesländer außerhalb Bayerns ausgeweitet und dann wieder darauf zurückgedrängt.

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      • F. Fischer schreibt:

        @Fotobiene
        Ja, der kleine positive Knick zur Zeit der „Artikel“ ist mir auch aufgefallen.
        Der entstand, wie Du sagst, durch den „Shitstorm“ auf die Artikel.

        Wenn Frau Lakotta (Zitate bitte, bitte ;-)) das Kröber-Gutachten vorlag, würde das der schon länger bestehenden These der reinen Kröber-Rückert Connection widersprechen, sondern darauf hindeuten, dass es vielleicht anders gelaufen ist.
        Da sagt jemand, wir müssen da mal was in eine andere Richtung schreiben (lassen): Lieber Prof. Kröber, geben Sie uns doch mal ihr Gutachten, zusätzlich noch ein paar Erklärungen und wir geben das dann weiter, u.a. an Frau Lakotta. Deshalb auch „Schlüssel“ (siehe Update). Prof. Kröber war ggf. nicht selber aktiv, hat aber entscheidend unterstützt (Geltungsbedürfnis? ;-)).

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      • F. Fischer schreibt:

        Danke, Fotobiene!
        Jetzt hatte ich mich aber schon selber auf die Suche gemacht 😉
        Das Zitat aus dem SPON-Blog hatte ich auch gefunden.

        Hier noch ein konkreteres Zitat aus ihrem SPON Artikel „Fall Gustl Mollath: Warum der Justizskandal doch keiner ist“:
        http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-gustl-mollath-zweifel-an-opferrolle-a-872632.html
        „Es sind eng beschriebene Blätter voller wirrer Inhalte in wechselnden Schriftgrößen und mit vielen Ausrufezeichen. Den Chef des Instituts für forensische Psychiatrie der Charité in Berlin, Hans-Ludwig Kröber, erinnern sie “in Aufbau und Argumentation an entsprechende Schriftstücke psychosekranker Menschen”.

        Mollath, so schreibt er in seinem Gutachten, kämpfe in diesen Schriftstücken gegen eine vermeintliche “gemeinschaftliche Verschwörung, die einen Eckpunkt in der Schwarzgeldverschiebung in der Schweiz hatte, die von allen Beteiligten vertuscht werden soll, und die aus seiner Sicht wiederum dazu führte, dass zahllose unschuldige arme Kinder verhungern”. Kröber attestiert dem Schreiber “größenwahnhafte Züge”: Mollath erklärt, er habe am 31.01.2003 die größte Friedensdemonstration Süddeutschlands in Nürnberg initiiert, er könne auch dafür sorgen, dass zwei Wochen später die größte Friedensdemonstration Europas stattfinde.“

        Damit ist klar, dass Frau Lakotta ggf. alle, mit Sicherheit aber Prof. Kröbers Gutachten vorliegt und vielleicht auch noch erweiternde Kommentare (siehe erstes Zitat, von dem ich nicht weiß, ob es aus dem Gutachten stammt oder eine zusätzlich Meinung von Kröber) von ihm.

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  21. Andreas Wittmann schreibt:

    Die Frage ist nun, wer hat Frau Lakotta mit den Gutachten versorgt?

    Prof. K.?
    Der hatte sicherlich alle, da er sich ja auf die Vorgängergutachten stützen sollte/musste.
    Falls das so ist: Hätte er diese überhaupt weitergeben dürfen?
    Frau Lakotta darf ihre Quelle schützen, das steht außer Frage. Kröber könnte aber ein Motiv (oder mehrere?) haben: Sich aus der Schußlinie bringen indem der Fall Mollath aus Mangel an Interesse versandet wäre eines. Damit ist er aber sehr viel Risiko eingegangen.
    Dass Kröber dann neben Lakotta auch seine Hausberichterstatterin Rückert mit den Unterlagen versorgt haben könnte erscheint ebenso logisch wie das Einbinden seiner lokalen Hauspostille, dem Tagesspiegel.
    Aber ob das Motiv intrinsisch oder extrinsisch ist oder wäre, kann so noch nicht geklärt werden.
    Weiß jemand, wer Einfluß auf unseren Prof. K. haben könnte?

    Oder hat ein „Dritter“ unter Berufung auf den unantastbaren Prof. K. die Presse mit Material versorgt? Die Damen von der Presse haben dann mal bei ihm nachgefragt und die Angaben des „Dritten“ wurden vom unantastbaren Prof. K. bestätigt? Und die ZEIT, SPON und Tagesspiegel konnten mit excelenter Quellenlage ihre Artikel durch die in den Verlagen sicherlich vorhandene juristische Prüfung bringen?

    Es lohnt sich da dran zu bleiben!

    Andi

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    • F. Fischer schreibt:

      Dies wäre jetzt eine Frage an Frau Wolff, aber die Weitergabe der Gutachten an Lakotta (Sie hatte laut eigener Aussage alle gelesen) ist erst einmal verboten (soweit ich Jura-Stümper das lesen kann):
      http://dejure.org/gesetze/StGB/203.html

      Wenn Sie alle hatte, stellt sich zudem die Frage, welche Quelle ihr alle (zumindest bis Kröber) Gutachten zur Verfügung hätte stellen können (Und das wahrscheinlich deutlich vor Erscheinen ihres Artikels am 13.12.2012).

      Die Frage stellt sich auch, ob es gegen das Persönlichkeitsrecht von Herrn Mollath verstößt, wenn Frau Lakotta aus den Gutachten zitiert.

      Interessant ist in diesem Zusammenhang diese Aussage des GEP (Dr. Weinberger):

      Klicke, um auf RB201202.pdf zuzugreifen

      „Mit den Landtagsdebatten wuchs der Bekanntheitsgrad Mollaths. Fest stand mit der Politik freilich der Justizapparat weiter gegen ihn. Für den neuen Prüftermin Ende Juli 2012 blieben in seinem Unterstützerkreis damit die Erwartungen gering. Dr. Schlötterer, CSU-Mitglied, mit der Führung seiner Partei seit langem aber im Clinch, gelang es dann,
      eine engagierte Anwältin aufzuspüren, die erstmals einigen Einsatz für ihren Mandanten zeigte, als erstes bis dato noch fehlende Gerichtsakten beiholte, was sie allein schon viele Stunden Arbeit kostete.
      Uns in der GEP ging so am 23.5.2012 endlich auch das Gutachten Prof. Kröbers vom 27.6.2008 zu, das, wie von der bayerischen Justizministerin herausgestellt, für die fortdauernde Internierung Mollaths immer noch eine maßgebliche Rolle spielt.“

      Daraus lässt sich deutlich ablesen, dass Dr. Weinberger erst mittels Anforderung der Gerichtsakte Ende Mai 2012, was offensichtlich auch schwierig war, von Gustl Mollaths Anwältin Einblick in Prof. Kröbers Akte erhiehlt. Die Gerichtsakten scheinen also die einzige Möglichkeit zu sein, an das Gutachten Kröbers zu kommen (außer über Kröber selbst) und diese Gerichtsakten lagen wohl auch erst spät der Verteidigung Mollaths vor.
      Wie kam Frau Lakotta als an die Gerichtsakte bzw. an Prof. Kröbers Gutachten, wenn es selbst für die Verteidigung schwierig war, daran zu kommen?

      Nebenbei könnte man parallel auch noch die Frage aufwerfen, wie Frau Rückert an das Unterbringungsgutachten von Dr. Leipziger aus 2006 kam. Auch die Gerichtsakte bekommen oder netterweise von jemand anderem die Gutachten erhalten?
      Zitat Rückert aus „Ein Kranker wird Held“:
      „Am 8. August 2006 ordnete das Landgericht Nürnberg seine Unterbringung an. Der Angeklagte galt als nicht schuldfähig. Die Richter stützten ihre Anordnung auf das psychiatrische Gutachten des Bayreuther Sachverständigen Klaus Leipziger. Mollath war für die Begutachtung einen guten Monat in dessen forensischer Abteilung untergebracht gewesen. Dort erschien das Verhalten des Patienten dem Personal bizarr: Mollath weigerte sich zu essen und sich zu waschen oder seine Schuhe anzuziehen. Manchmal lief er nur in Unterhosen herum. Wenn die Mitpatienten die Fenster aufrissen, weil der ungewaschene Neuankömmling bestialisch roch, begann er lauthals zu schreien und fühlte sich in seinen Menschenrechten verletzt.
      Pausenlos soll er auf Steuerhinterzieher zu sprechen gekommen sein. So steht es im Unterbringungsgutachten, das der ZEIT vorliegt.“

      Das folgende Zitat mag nicht viel bedeuten, aber, dass Frau Lakotta in Ihrem Artikel bereits Bezug auf Aussagen von Frau Rückert aus ihrem Artikel vom gleichen Tag nimmt, ist schon etwas auffällig. Kann aber auch daher kommen, dass Frau Lakotta zufällig den Artikel in der ZEIT am Morgen las und dann nochmal schnell ihren Artikel überarbeitete. Aber an Zufälle glaube ich dabei nicht mehr.
      „Die Bank geht von legalen Transfers legaler Gelder aus. Doch die Sache mit den Provisionen ist unschön, deswegen kündigt die Bank ihrer Mitarbeiterin fristlos.

      Hat die Bank also den „größten und wahnsinnigsten Steuerhinterziehungsskandal“ vertuscht, wie Gustl Mollath seine Unterstützer glauben macht?

      Man darf das bezweifeln. Wie die „Zeit“ in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, wehrte sich Petra Mollath vor dem Arbeitsgericht gegen die Kündigung, mit Erfolg. Das Berliner Arbeitsgericht befand, Geld im Ausland zu haben sei keine Straftat. Am 16. September 2003 wird die außerordentliche Kündigung aufgehoben, Petra Mollath erhält knapp 20.000 Euro Abfindung.““

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    • kranich05 schreibt:

      Die Einbeziehung des Tagesspiegel ist ein wichtiges Indiz. Ich fand es immer verwunderlich, daß dieses lokale Blättchen gemeinsam mit den Großen Front machte.

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  22. Rueckgrat schreibt:

    Ich versuch´s nochmal…. 😉
    Wir haben Dr. Michael Wörthmüller, Chefarzt der Klinik für Forensische Psychiatrie im Klinikum am Europakanal in Erlangen, seit 3/2011 auch Ärztlicher Koordinator der Bezirkskliniken Mittelfranken,
    1957 geboren und Studium der Psychologie und Medizin an der Universität Erlangen.
    Wir haben auch eine Angelika Wörthmüller, freiberufliche Journalistin u.a. für RBB, ZDF und NDR, 1960 geboren, 1979 Abitur am Sigena Gymnasium in Nürnberg, die ihre berufliche Tätigkeit bei den Nürnberger Nachrichten begann und heute in Berlin lebt.
    In Anbetracht des „weitläufig“ verbreitenen Nachnames, insbesondere im mittelfränkischen Raum, spricht also vieles für ein verwandtschaftliches Verhältnis.
    http://www.verwandt.de/karten/absolut/w%25C3%25B6rthm%25C3%25BCller.html

    In der Zeit vom 17. Oktober bis zum 12. Dezember fanden in Kooperation mit NDR Kultur Lesungen zum Thema „Auf den Spuren menschlicher Abgründe“ statt. Mit dabei waren u.a. eine Gerichtsreporterin names Sabine Rückert und ein forensischer Psychiater namens Professor Hans-Ludwig Kröber.
    http://www.ndr.de/kultur/literatur/dernordenliest277_p-1.html

    Für Michael war es sicherlich ein leichtes, auf dem kleinen Dienstweg an die Gutachten heranzukommen. Angelika ist geschätze 25 Berufsjahre in der Welt Medien unterwegs, es wäre also verwunderlich keine Kontakte aufgebaut zu haben.

    Die Frage die sich mir stellt ist allerdings, wer war alles an diesem „Tatplan“ beteiligt? In Anbetracht des enorm gestiegenen öffentlichen Interesses wäre es naiv zu glauben, dass es nicht eine Art „Dringlichkeitssitzung“ gab, die „Kuh Mollath wieder vom Eis zu bringen“. Der politische Stab mit seinen alarmierten Medienberatern für die öffentliche Meinungsbildung, die bereits voll in ihren Planungen zum bevorstehenden Wahlkampf steckten, wird hierzu wohl eine kleine Empfehlung ausgesprochen haben was zu tun ist.

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  23. Andreas Wittmann schreibt:

    Jetzt stelle ich nach reiflicher Überlegung doch die Mail von Frau Lakotta an mich (vom 18.01.2013) hier ein…

    Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wittmann,

    danke für Ihre Zuschrift.

    Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass Herr Mollath nach Überzeugung des Gerichts unter anderem eine schwere Körperverletzung (Würgen bis zur Bewusstlosigkeit etc.) und Freiheitsberaubung an seiner Frau begangen hat. Das hat er vor Gericht und in seiner „Verteidigungsschrift“ übrigens auch nicht bestritten. Dazu kommen die auf lebensgefährliche Weise manipulierten Reifen. Auch hier sah das Gericht seine Täterschaft als erwiesen an. Er ist aufgrund seiner diagnostizierten psychischen Störung wegen Schuldunfähigkeit freigesprochen worden. So viel zum Vergleich mit anderen Körperverletzern.

    Man kann davon ausgehen, dass seine Prognose ist schlechter als die mancher anderer Patienten mit ähnlichen oder anderen Delikten (ja, auch Junkies), weil seine Störung seit vielen Jahren unbehandelt geblieben ist. Zudem sind wahnhafte Störungen generell schlechter zu behandeln als manche andere psychische Störungen.

    Das können Sie natürlich alles für falsch halten (Fehlurteil/Fehldiagnose), aber der Beleg dafür müsste ebenfalls erst erbracht werden. Noch ist nicht klar, ob es ein Wiederaufnahmeverfahren und/oder eine neue Begutachtung geben wird, und wenn ja: mit welchem Ergebnis. Warten wir ab.

    Alle Spiegel-Artikel werden im Übrigen vor Erscheinen von unserer Dokumentation und unserer Rechtsabteilung auf faktische Richtigkeit überprüft, so auch in diesem Fall.

    Gern nehme ich Ihre Belege für sachliche Fehler in meiner Berichterstattung entgegen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Beate Lakotta
    DER SPIEGEL
    Gerichtsreportage
    Ericusspitze 1
    D – 20457 Hamburg

    Noch Fragen?

    Euer

    Andi Wittmann

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  24. Andreas Wittmann schreibt:

    Liebe Mitkommentatoren,

    ich hatte heute mit dem Presserat telefoniert, da war wohl was schief gelaufen (siehe nachfolgende mail).

    Sehr geehrter Herr Professor Dr. Wittmann,

    Ihre Ergänzungen vom 11.1. und 17.1.2013 sind hier eingegangen. Aus bislang unerklärlichen Gründen waren sie jedoch zum Zeitpunkt der Entscheidung nicht in der Akte, die dem Vorsitzenden des Beschwerdeausschusses und mir vorgelegen hat. Ich bitte Sie, diesen Fehler zu entschuldigen.
    Zum weiteren Vorgehen: gemäß § 5 Absatz 3 der Beschwerdeordnung des Deutschen Presserats besteht die Möglichkeit, Einspruch gegen die Entscheidung im Vorverfahren einzulegen. Soweit dieser begründet ist, beschließt der Beschwerdeausschuss die Einleitung des Beschwerdeverfahrens. Ihre E-Mail vom heutigen Tag werte ich als Einspruch. Selbstverständlich haben Sie die Möglichkeit, Ihre Beschwerde noch zu ergänzen.

    Bitte teilen Sie mir mit, ob Sie mit dieser Vorgehensweise einverstanden sind.

    Mit freundlichen Grüßen

    elbstverständlich habe ich Einspruch eingelegt.

    Andi

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    • F. Fischer schreibt:

      Hallo Andi,
      sehr gut.

      Bzgl. des Pressecodex würde ich neben der Richtigstellung falsch dargestellter Fakten auch die Verletzung der Persönlichkeitsrechte ansprechen, da sowohl SPON als auch ZEIT aus persönlichen Gutachten zitiert haben. ZEIT zudem auf besonders ehrverletzende Weise.

      Zitat aus dem ZEIT Artikel von Frau Rückert:
      „Mollath weigerte sich zu essen und sich zu waschen oder seine Schuhe anzuziehen. Manchmal lief er nur in Unterhosen herum. Wenn die Mitpatienten die Fenster aufrissen, weil der ungewaschene Neuankömmling bestialisch roch, begann er lauthals zu schreien und fühlte sich in seinen Menschenrechten verletzt.“

      Auf diese Art wird Ziffer 1 des Pressecodex „Achtung der Menschenwürde“ verletzt.
      Das Zitieren der Gutachten verletzt zudem Ziffer 9 „Schutz der Ehre“ und Ziffer 8 „Persönlichkeitsrechte“ (genauer Richtlinie 8.4 „Erkrankungen“), zu denen diese gehören.
      Ein Berufen auf öffentliches Interesse kann man verneinen, da diese genannten Details nicht für die ausreichende Darlegung der Kernaussage der Artikel notwendig ist, da die Gutachten an sich zu dem Urteil kommen, dass Herr Mollath sinngemäß einen Wahn habe. Damit wäre ausreichend dargelegt, dass der „Held“ „krank“ sei. Diese privaten und diffamierenden Details verstoßen somit auch gegen Ziffer 11 „Sensationsberichterstattung, Jugendschutz“. Dies bezieht sich besonders auf den folgenden Satz der Ziffer 11:
      „Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn über einen sterbenden oder körperlich oder seelisch leidenden Menschen in einer über das öffentliche Interesse und das Informationsinteresse der Leser hinausgehenden Art und Weise berichtet wird.“
      Die angeführten Details des Gutachten in der ZEIT implizieren zudem, dass Herr Mollath ein kranker, leidender Mensch ist, somit ist dort sogar besondere Zurückhaltung in der Berichterstattung geboten.

      Frau Lakotta zitiert aus nicht freigegebenen Gutachten (Herr Mollath wollte Frau Lakotta kein Interview geben).
      Eine sehr gute Analysen zu den Artikeln von Frau Lakotta finden sich natürlich hier:
      http://www.sgipt.org/forpsy/Mollath/ipgipt/medber.htm

      Dort sollte man auch die Falschdarstellung der Aussagen von Dr. Simmerl durch Frau Lakotta berücksichtigen.

      Hier bestätigt Frau Lakotta, dass sie Zugriff auf alle Gutachten hat:
      http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelblog/fall-gustl-mollath-beate-lakotta-ueber-die-zweifel-an-der-opferrolle-a-873836.html

      Hier noch ein weiterer unterirdischer Artikel von Frau Lakotta zu dem Thema:
      http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-90157544.html

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