Bei einer Finanzkrise/Schuldenkrise/Bankenkrise geht es eigentlich „nur“ um Geld. Eine kleine Anzahl von Superreichen hat bei der Aneignung von immer mehr Geld mittels immer mehr Geld Schwierigkeiten.
Wenn es eine Klimakrise/Ernährungskrise/Ölkrise gibt, dann geht es um die materiellen Dinge des Lebens aller Menschen. Dann geht es um Brot, Wasser und alles andere, was zum Alltagsleben gehört.
Es ist denkbar, die erstgenannte Krisen ganz einfach dadurch zu lösen, daß man die superreichen Privateigentümer zum Teufel jagt. Das wäre eine Revolution. Ihr Nahziel wäre die entschädigungslose Enteignung der superreichen Privateigentümer. Die Geschichte hat bewiesen, daß eine solche vernünftige Revolution machbar ist (wenn auch viel teurer zu machen als nur zu denken). Ich zweifle nicht, daß sie auch wiederholbar ist.
Danach kommt eine langwierige und ermüdende Arbeit zur Ausgestaltung des täglichen Lebens von Milliarden Menschen. Die Geschichte – um noch einmal diese Zeugin heran zu ziehen, die eigentlich ’ne Menge zu sagen hat, jedoch oftmals die Sprache verliert und überdies sich gegen Souffleure schlecht wehren kann – die Geschichte (und zwar die uns am nächsten liegende, die des 20. Jahrhunderts) kennt eine ganze Reihe Versuche, genau dies zu bewerkstelligen. Diese Versuche tragen den Namen „Realsozialismus“. Was da passierte, war meistens überhaupt nicht euphorisierend. (Könnt Ihr mir glauben, ich war dabei.) Aber es war so, daß ich es jederzeit wieder versuchen würde.
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Und nun noch eine Betrachtung zu meinem eigenen Posting: Noch vor wenigen Monaten (von Jahren ganz zu schweigen) hätte ich diese Gedanken nicht so formuliert. Und ich bin heute nicht der Einzige, der so formuliert. Es sind einige Erscheinungen einer rasanten Radikalisierung des Denkens zu beobachten. Ein Interview von Hans-Jürgen Krysmanski ist auch ein Beispiel dafür. (Krysmanski hat das Verdienst, in seiner wissenschaftlichen Arbeit wie kein anderer die wirklich Mächtigen in den Fokus zu rücken.) Zugleich lassen Interview und Kommentare erkennen, wie groß weiterhin die Konfusion (und also der Diskussionsbedarf) ist. Das Interview ist in den „Deutschen MittelstandsNachrichten“ zu finden, einer Website, die in jüngster Zeit zunehmend von sich reden macht. Hier ist mal nachgeguckt worden, wer hinter dieser Site steht.